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Das Kriegsgefangenenlager 5110 48 Woikowo war ein Lager der UdSSR fur Kriegsgefangene aus der gegnerischen Generalitat des Zweiten Weltkriegs Das Lager befand sich in Tschernzy 1 in der Oblast Iwanowo rund 300 km nordostlich von Moskau zwischen den Flussen Wolga und Kljasma inmitten des Osteuropaischen Tieflands Es bestand von 1943 bis 1955 Kriegsgefangenenlager 5110 48 Woikowo Oblast Iwanowo Iwanowo WoikowoDas Kriegsgefangenenlager Woikowo in Tschernzy lag 25 Kilometer sudwestlich der Stadt Iwanowo in der Oblast Iwanowo Inhaltsverzeichnis 1 Umfang der Internierung 1 1 Internierte Offiziere Auswahl 2 Haftbedingungen 3 Ende der Kriegsgefangenschaft 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUmfang der Internierung BearbeitenRund 400 deutsche japanische ungarische italienische und rumanische Offiziere 2 wurden insgesamt in das Generalslager Woikowo 5110 48 3 verbracht Am 3 Juli 1943 wurden die ersten Generale die wahrend der Schlacht von Stalingrad gefangen genommen wurden ins Lager eingeliefert Der ranghochste unter ihnen war Generalfeldmarschall Friedrich Paulus Nach den Niederlagen der Wehrmacht in Kursk Unternehmen Zitadelle dem Baltikum Baltische Operation und in Weissrussland Operation Bagration gerieten zwischen 1944 und 1945 immer mehr deutsche Generale in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurden in das Lager uberfuhrt 2 Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 7 Mai 1945 wurden hier 185 weitere deutsche Wehrmachtsgenerale interniert 4 Internierte Offiziere Auswahl Bearbeiten Kriegsgefangene im Lager waren Wilhelm Adam 1893 1978 Generalmajor 5 Friedrich Altrichter 1890 1948 Generalleutnant Oskar Audorsch 1898 1991 Generalmajor 6 Leopold Graf Fugger von Babenhausen 1893 1966 Generalmajor 4 Hans Baur 1897 1993 SS Gruppenfuhrer Generalleutnant der Waffen SS und der Polizei Ehrenfried Boege 1889 1965 General der Infanterie Ernst Bormann 1897 1960 Generalmajor 6 Walter Brehmer General 6 Alexander Conrady 1903 1983 Generalmajor 6 Rudolf August Demme 1894 1975 Generalmajor 6 Wilhelm Eckhold oder Eckold 3 SS Obersturmfuhrer 7 8 Sigismund von Falkenstein 1903 1972 Generalmajor 6 Friedrich Foertsch 1900 1976 Generalleutnant 6 Alfred Gause 1896 1967 Generalleutnant 6 Erwin Gerlach Generalmajor 6 Karl Hans Giese 1904 1980 Generalmajor 4 Gunther Horstmann 1894 1993 Konteradmiral 6 Otto Korfes 1889 1964 Generalmajor 9 Richard Kretzer Generalmajor 6 Wilhelm Kries 1887 1953 Generalveterinar der Polizei Wilhelm Kunze 1894 1960 Generalmajor 9 Arno von Lenski 1893 1986 Generalleutnant Gustav Lombard 1895 1992 Generalmajor der Waffen SS Alfons Luczny 1894 1985 Generalleutnant der Luftwaffe 6 Werner Marcks 1896 1967 Generalleutnant 6 Wilhelm Mohnke 1911 2001 Generalmajor der Waffen SS 10 Dietrich Ernst von Muller Generalleutnant 6 Kurt Peter Muller 1894 1993 Generalmajor der Waffen SS Friedrich Paulus 1890 1957 Generalfeldmarschall 2 Karl Pfeffer Wildenbruch 1888 1971 SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS sowie General der Polizei 6 Richard Reimann 1892 1970 General der Flakartillerie der Luftwaffe 6 Willi Reitel Generalleutnant 6 Hans Ritter 1893 1991 General der Flieger der Luftwaffe 6 Friedrich Roske Generalmajor 6 Franz Sattler Generalleutnant 6 Dietrich von Saucken 1892 1980 General der Panzertruppe 6 Werner Schartow Generalleutnant 6 Arthur Schmidt 1895 1987 Generalleutnant 11 12 Walther von Seydlitz Kurzbach 1888 1976 General der Artillerie 9 Ernst Sieler 1893 1983 Generalleutnant 6 Karl Strecker 1884 1973 General der Infanterie 13 Gottfried Weber 1899 1958 Generalleutnant 6 Otto Weber Generalmajor 6 Hans Wesemann Generalarbeitsfuhrer 6 Hans Wulz 1893 1975 Generalmajor 9 Rudolf Wuttmann General der Artillerie 6 Deutsche Kriegsgefangene die im Lager verstarben wurden auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Tschernzy beigesetzt Darunter befanden sich 14 Wilhelm Kries 1887 1953 Generalveterinar der Polizei Erwin Barends 1880 1952 Generalmajor Louis Tronnier 1897 1952 Generalmajor Paul Stoewer 1890 1953 Generalleutnant Friedrich Bayer 1887 1953 Generalleutnant Gerhard Hans Medem 1893 1953 Generalleutnant Walter von Boltenstern 1889 1952 Generalleutnant Friedrich Niehuus 1898 1951 Generalmajor Karl Wilhelm Specht 1894 1953 General der Infanterie Gerd Paul von Below 1892 1953 Generalmajor Rudolf Noack 1890 1954 Generalmajor Hans Busch 1887 1951 Generalmajor Ernst Ruhe 1891 1951 Generalarzt Wilhelm Runge 1888 1954 Generalmajor Heinrich Anton Deboi 1893 1955 Generalleutnant Friedrich Hochbaum 1894 1955 General der Infanterie Wilhelm von Stubenrauch 1887 1950 Generalleutnant Hans Boeckh Behrens 1898 1955 Generalleutnant Anton Ebert 1955 Generalmajor Hans Joachim Baurmeister 1898 1950 Generalmajor Heinz Thoma 1891 1948 Generalleutnant Otto Ullmann 1899 1955 Generalmajor Reiner Stahel 1892 1955 Generalleutnant Max Pfeffer 1883 1955 General der Artillerie nbsp Friedhof Tschernzy nbsp Deutscher Soldatenfriedhof in TschernzyHaftbedingungen BearbeitenZiel des federfuhrenden Innenministeriums der UdSSR NKWD und damit des Instituts 99 15 war es die internierte Generalitat zum Eintritt in den Bund Deutscher Offiziere zu gewinnen mit dessen Hilfe deutsche Soldaten zum Uberlaufen und zum Kampf gegen die Hitler Diktatur bewegt werden sollten Gemass dem russischen Historiker Sergej Totschenow wurde den Offizieren daher der Aufenthalt im Lager relativ angenehm gestaltet 2 Zur Unterbringung wurde ein alte s Gutshaus mit grossen und hohen alten Raumen als Schlaf und Wohnzimmer genutzt 9 Um 6 30 Uhr wurde aufgestanden um 22 30 Uhr begann die Nachtruhe Fruhstuck gab es um 8 Uhr Mittagessen um 13 Uhr Die taglichen Mahlzeiten der Gefangenen beinhalteten 3500 kcal Ihre freie Zeit durften sich die Lagerbewohner selbst einteilen viele betatigten sich als Gartner und Gemusezuchter oder arbeiteten in den Tischlerwerkstatten Viele Gefangene unternahmen Spaziergange durch den Park des Lagergelandes oder lasen Bucher die unter anderem auch aus der Lenin Bibliothek in Moskau entliehen werden konnten andere erlernten die russische Sprache Es wurden regelmassig Kinovorfuhrungen abgehalten ebenso wie musikalische Abende mit Klavier Gitarre und Geige Mit den Gefangenen wurden lange Gesprache gefuhrt In allen Zimmern waren Abhoranlagen installiert die Ordonnanzen der Gefangenen informierten die Mitarbeiter des NKWD regelmassig Zwischen 1943 und 1944 konnten etwa zehn Generale zum Eintritt in den Bund Deutscher Offiziere uberzeugt werden woraufhin sie das Lager verlassen konnten 2 Zu ihnen gehorten Otto Korfes Arno von Lenski und die spater wegen Kriegsverbrechen von sowjetischen Militartribunalen SMT verurteilten Walther von Seydlitz Kurzbach und Hans Wulz Ende der Kriegsgefangenschaft BearbeitenEnde 1948 waren fast alle Generale der italienischen und ungarischen Armee sowie zum Teil der Generale mit osterreichischer Herkunft entlassen worden Einundvierzig deutsche Generale hatten die SMT nach Kriegsende bis 1947 wegen Kriegsverbrechen zu langjahrigen Haftstrafen verurteilt darunter Insassen des Lagers die zur Strafverbussung in den Gulag gekommen waren 16 Durch die zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Ministerprasident Nikolai Bulganin 1955 getroffenen Vereinbarungen konnten bis Ende des Jahres auch 150 Generale aus der Kriegsgefangenschaft wie auch die Verurteilten uber das Lager Woikowo nach der Bundesrepublik Deutschland der Deutschen Demokratischen Republik oder Osterreich heimkehren 2 Das Lager wurde danach aufgelost Vor der Abfahrt erhielten die aus Woikowo Freigelassenen einen teuren blauen Sonntags Anzug 17 mit Krawatte Mantel Chromlederschuhe Filzhut und zwei Paar Unterwasche Jedem wurde ein Verpflegungspaket fur vier Tage ausgehandigt geraucherte Wurst Ol Kase Rauchtabak Kaviar Konfekt 2 An der Durchgangsstation Moskau wartete eine Stadtrundfahrt auf die Offiziere Einige wurden gebeten sich in ein Gastebuch einzutragen 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bilder des Soldatenfriedhofs in Tschernzy Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Tschernzy liegt bei 56 51 43 N 40 45 54 O 56 861805555556 40 765 etwa 7 5 km nordwestlich von Leschnewo a b c d e f g Erholung vom Krieg im Gefangenenlager Nach Historiker Sergej Totschenow In Moskauer Deutsche Zeitung vom 6 Dezember 2001 a b Wieder Heimkehrertransporte Kranke aus Stalingrad Rettung durch deutsche Medikamente In Ostpreussenblatt vom 14 Januar 1956 Jahrgang 7 Folge 2 Seite 2 a b c Karl Hans Giese Generalsfeme Die Rache der Spatheimkehrer In Der Spiegel vom 27 November 1957 Gerald Kolditz Adam Wilhelm In Sachsische Biografie Hrsg Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde bearb von Martina Schattkowsky Abgerufen am 13 August 2016 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Manfred Zeidler Stalinjustiz contra NS Verbrechen Die Kriegsverbrecherprozesse gegen deutsche Kriegsgefangene in der UdSSR in den Jahren 1943 1952 Kenntnisstand und Forschungsprobleme Hannah Arendt Institut fur Totalitarismusforschung Dresden 1996 ISBN 3 931648 08 7 S 70 Heimkehrer Transportliste vom Oktober 1955 mit Entlassenen aus dem Generalslager Vojkovo Ian Baxter Wolf s Lair Inside Hitler s East Prussian HQ The History Press 2016 ISBN 0 7509 7933 X S 54 L A Besymenski So starb Adolf Hitler In Die Zeit vom 2 August 1968 a b c d e Walther von Seydlitz Kurzbach Wir gingen durch die Holle In Der Spiegel vom 29 August 1977 Howard Margolian Conduct Unbecoming The Story of the Murder of Canadian Prisoners of War in Normandy University of Toronto Press 2000 ISBN 0 8020 8360 9 S 184 Antony Beevor Stalingrad Penguin Books London 1999 ISBN 0 14 024985 0 S 422 Marcel Stein Field Marshal von Manstein a Portrait the Janus Head Helion amp Company Solihull 2006 ISBN 978 1 906033 02 6 S 132 General Strecker Wir haben viel durchgemacht In Rhein Zeitung vom 10 Oktober 1955 Cherntsy German Soldiers Cementary Ivanovo area Memento vom 19 Marz 2016 im Internet Archive Jorg Morre Hinter den Kulissen des Nationalkomitees Das Institut 99 in Moskau und die Deutschlandpolitik der UdSSR 1943 1946 Munchen 2001 ISBN 3 486 70294 7 S 104 Manfred Zeidler Stalinjustiz contra NS Verbrechen Die Kriegsverbrecherprozesse gegen deutsche Kriegsgefangene in der UdSSR in den Jahren 1943 1952 Kenntnisstand und Forschungsprobleme Hannah Arendt Institut fur Totalitarismusforschung Dresden 1996 ISBN 3 931648 08 7 S 33 PDF a b Jan Molitor Die letzten Soldaten des Grossen Krieges In Die Zeit vom 16 Februar 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegsgefangenenlager 5110 48 Woikowo amp oldid 236355683