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Otto Korfes 23 November 1889 in Wenzen 24 August 1964 in Potsdam war ein deutscher Offizier und einer von sieben ehemaligen Generalen der Wehrmacht die in der DDR beim Aufbau der Streitkrafte verwendet wurden Korfes war als Divisionskommandeur der 295 Infanterie Division bei Stalingrad im Range eines Generalmajors in sowjetische Gefangenschaft geraten In der DDR wurde er 1952 Generalmajor der Kasernierten Volkspolizei Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKorfes war der Sohn eines Pastors Er besuchte das Gymnasium in Blankenburg Harz und trat am 17 Marz 1909 als Fahnenjunker in das 3 Magdeburgische Infanterie Regiment Nr 66 ein Dort wurde er am 18 Oktober 1909 zum Fahnrich sowie am 22 August 1910 zum Leutnant befordert Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er zunachst als Zugfuhrer in seinem Regiment verwendet und war an der Eroberung der Festung Luttich beteiligt Im weiteren Verlauf des Krieges kampfte er ausschliesslich an der Westfront Am 25 Februar 1915 wurde er zum Oberleutnant befordert und als solcher Regimentsadjutant sowie Bataillonsfuhrer Als Hauptmann seit 18 Dezember 1917 folgte am 11 April 1918 seine Versetzung in den Stab der 7 Division In dieser Funktion verblieb Korfes uber das Kriegsende hinaus Er schied am 30 September 1920 aus dem aktiven Dienst der Reichswehr aus und erhielt den Charakter als Major verliehen Anschliessend studierte Korfes an der Philosophischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin 1923 promovierte er bei Max Sering und Werner Sombart zum Doktor der Staatswissenschaften Von April 1920 bis 1 Juni 1937 war er beim Reichsarchiv in Potsdam beschaftigt zuletzt als Oberregierungsrat bei der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres 1929 heiratete er Gudrun Mertz von Quirnheim 1907 1979 1 die Tochter des Generalleutnants und Prasidenten des Reichsarchivs Hermann Mertz von Quirnheim 1933 wurde seine Tochter Sigrid geboren eine weitere Tochter war die spatere Soziologin Gunhild Korfes Als Major der Reserve wurde Korfes am 1 Juni 1935 von der Wehrmacht dem Infanterie Regiment 66 zugewiesen Mit der Ubernahme in das aktive Verhaltnis folgte zeitgleich am 1 Oktober 1937 die Ernennung zum Kommandeur des I Bataillons Nach einem Jahr setzte man den zwischenzeitlich am 1 Februar 1938 zum Oberstleutnant beforderten Korfes dann als Regimentskommandeur ein Diese Stellung behielt Korfes uber den Beginn des Zweiten Weltkriegs bis zum 5 Februar 1940 bei ubernahm dann das Infanterie Regiment 518 und erhielt am 1 Januar 1941 seine Beforderung zum Oberst Am 2 November 1942 gab er das Kommando ab und wurde kurzzeitig bis zum 16 November 1942 in die Fuhrerreserve versetzt Am 1 Januar 1943 wurde er bei gleichzeitiger Beforderung zum Generalmajor zum Kommandeur der 295 Infanterie Division ernannt Am Ende der Schlacht von Stalingrad geriet er am 31 Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft im Kriegsgefangenenlager 5110 48 Woikowo 2 Er engagierte sich danach im Nationalkomitee Freies Deutschland NKFD um an der Front die deutschen Soldaten aufzurufen sich zu ergeben und damit dem Krieg ein Ende zu setzen Als NKFD Mitglied arbeitete er in der Sowjetunion eng mit Walter Ulbricht zusammen Dadurch waren seine Familienmitglieder der sogenannten Sippenhaft unterworfen und wurden von der Gestapo in Gefangnisse und KZs verschleppt Korfes war Mitbegrunder des Bundes Deutscher Offiziere Sein Schwager Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim gehorte zum Kern des militarischen Widerstands um Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg und der Verschworer vom 20 Juli 1944 Auch sein anderer Schwager Wilhelm Dieckmann gehorte als Hauptmann der Reserve dem militarischen Widerstand gegen Hitler und den Nationalsozialismus an und wurde nach brutalen Verhoren am 13 September 1944 in Berlin im Zellengefangnis Lehrter Strasse von der Gestapo erschossen 3 Aus der Kriegsgefangenschaft kehrte Korfes 1948 nach Potsdam zuruck Als Leiter des Staatsarchivs Potsdam 1948 bis 1952 und der Hauptabteilung Archivwesen im Innenministerium 1949 bis 1952 schuf er die Grundlagen des DDR Archivwesens 4 In der DDR wurde er aktives Mitglied der National Demokratischen Partei Deutschlands und in die Fuhrung der Volkspolizei ubernommen Doch die Staatssicherheit war ihm gegenuber misstrauisch 5 1952 bis 1956 war er als Generalmajor der Kasernierten Volkspolizei Leiter der historischen Abteilung des MdI 6 und stellvertretender Leiter des Stabes der Operativabteilung der Kasernierten Volkspolizei 7 Er unterstutzte wissenschaftlich inhaltlich das Museum fur Deutsche Geschichte 8 Er war seit Grundung des Nationalrates der Nationalen Front im Februar 1950 Mitglied des Nationalrates 9 und Vorsitzender des Bezirksausschusses Potsdam Mitglied der Sektion Geschichte der Akademie der Wissenschaften und von 1958 bis zu seinem Tode Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Offiziere 10 Seine Urne wurde auf dem Neuen Friedhof in Potsdam Heinrich Mann Allee beigesetzt 11 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse im Fruhjahr 1916 Spange zum Eisernen Kreuz II und I Klasse Deutsches Kreuz in Gold am 11 Januar 1942 12 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 22 Januar 1943 12 Vaterlandischer Verdienstorden der DDR in Silber 1959 anlasslich seines 70 Geburtstages Ernst Moritz Arndt Medaille 1957 13 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 14 Literatur BearbeitenSigrid Wegner Korfes Weimar Stalingrad Berlin Das Leben des deutschen Generals Otto Korfes Verlag der Nation Berlin 1994 ISBN 978 3 373 00463 9 Dieter Lent Korfes Otto In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 341 f Roland Thimme Rote Fahnen uber Potsdam 1933 1989 Lebenswege und Tagebucher Verlag Hentrich amp Hentrich Berlin 2007 ISBN 978 3 938485 40 8 Dermot Bradley Die Generale des Heeres 1921 1945 Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2902 8 S 118 119 Kurzbiografie zu Korfes Otto In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Korfes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Otto Korfes In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Otto Korfes im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen http www berliner zeitung de archiv an schwindelei beteiligte sich otto korfes nicht ein general bricht sein schweigen 10810590 8908936 html http www tagesspiegel de kultur literatur rote fahnen ueber potsdam 1216274 html Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Otto Korfes bei Literaturport bundesarchiv de Daten zu Korfes Nachlass Otto Korfes online Findbuch Einzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige in Markische Volksstimme vom 23 Februar 1979 Walther von Seydlitz Kurzbach Wir gingen durch die Holle 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des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 466 Neues Deutschland vom 13 Juli 1957 Traueranzeige in Neues Deutschland vom 28 August 1964Normdaten Person GND 11919936X lobid OGND AKS LCCN nr95028694 VIAF 20485358 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Korfes OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalmajor der Volkspolizei sowie ArchivarGEBURTSDATUM 23 November 1889GEBURTSORT WenzenSTERBEDATUM 24 August 1964STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Korfes amp oldid 233504054