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Schweiz ohne Armee Ein Palaver ist ein Prosatext in Dialogform des Schweizer Schriftstellers Max Frisch aus dem Jahr 1989 Er wurde unter dem Titel Jonas und sein Veteran fur die Buhne bearbeitet und unter der Regie von Benno Besson am 19 Oktober 1989 im Schauspielhaus Zurich uraufgefuhrt Der Prosatext entstand aus Anlass einer von der Gruppe fur eine Schweiz ohne Armee herbeigefuhrten Volksinitiative zur Abschaffung der Schweizer Armee In Form eines Palavers zwischen einem namenlosen Grossvater der mit Details aus Frischs eigener Biografie ausgestattet ist und seinem Enkel Jonas werden Sinn und Unsinn der Schweizer Armee Zustand und Zukunft der Schweizer Gesellschaft sowie die Aussichten der Volksabstimmung diskutiert Schweiz ohne Armee Ein Palaver Titel der Suhrkamp Ausgabe von 1992 Frisch setzte mit Schweiz ohne Armee seine in zahlreichen Texten gefuhrte kritische Auseinandersetzung mit der Schweiz und ihrer historischen Sonderstellung fort Er thematisierte erneut seinen eigenen Militardienst als Kanonier wahrend des Zweiten Weltkriegs dem er in den Blattern aus dem Brotsack noch weitgehend patriotisch unkritisch gegenubergestanden hatte wahrend er diese Haltung in der spateren Aufarbeitung im Dienstbuchlein revidiert hatte Obgleich Frischs letzter umfangreicher Text als literarisch wenig bedeutend gewertet wird und die Buhnenadaption bei der Theaterkritik eine skeptische Aufnahme fand wurde Schweiz ohne Armee zum Politikum in seinem Heimatland Frisch ruckte noch einmal in den Mittelpunkt offentlicher Debatten die sich um seine Person wie um die Auffuhrung des Theaterstucks und den seine Entstehung begleitenden Film Palaver Palaver rankten Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Form 3 Interpretation 4 Entstehungsgeschichte 5 Rezeption 6 Literatur 6 1 Textausgaben 6 2 Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten nbsp Die Schweizer Armee als Gegenstand der Tradition Defilierritt der Kavallerieschwadron 1972 in Uniformen von 1972 Jonas besucht seinen Grossvater Er berichtet ihm von der Volksabstimmung uber die Abschaffung der Armee Der Grossvater halt diese Nachricht fur einen Witz Im Unterschied zu seinem Enkel kann er sich obwohl kritisch gegenuber dem Militar und den herrschenden Verhaltnissen in der Schweiz eingestellt eine Schweiz ohne Armee nicht vorstellen Der Enkel zieht ein Buch aus dem Regal das der Grossvater einst geschrieben hat und das er lassig findet Max Frischs Dienstbuchlein Daraus zitiert er kritische Passagen uber das Schweizer Selbstverstandnis und ihre Armee Der Grossvater berichtet von seinen eigenen Erfahrungen wahrend des Zweiten Weltkriegs in einer Artillerieeinheit auf dem Mutschellen Fur ihn liegt der Einsatzort der Schweizer Armee nicht im Ausseren sondern im Inneren Die Kader der Schweizer Gesellschaft seien identisch mit den Kadern ihrer Armee Die Volksabstimmung diene bloss dem Glauben es sei eine Demokratie die von der Armee geschutzt werde Dann deklamiert er Gottfried Benn Bertolt Brecht und Ingeborg Bachmann Er zahlt funf Grunde auf warum die Armee fur die Schweiz unverzichtbar sei Die Armee werde gebraucht als Schule des Lebens als Schule des Mannes als Schule der Nation als Leibgarde der herrschenden Plutokratie sowie als Brauchtum fur das schweizerische Selbstbewusstsein man habe ein Militar wie alle anderen auch Jonas sind die alten Werte auf denen sein Grossvater beharrt fremd Er interessiert sich fur Informatik und mochte in Kalifornien studieren Von Patriotismus fuhlt er sich bloss genervt auch von dem seines Grossvaters In der Armee lerne man aus seiner Sicht nur eines Kriechen Stattdessen wunscht er sich einen Zivildienst in der Schweiz Die Volksabstimmung ist ihm wichtig als Aufforderung zu einer kunftigen Friedenspolitik Doch seinen Grossvater kann er am Ende nicht bewegen zur Wahl zu gehen Der argumentiert er befande sich stets bei der Minderheit beim Urnengang Indem er der Abstimmung fernbleibe werde er zum Teil der Mehrheit Nachdem Jonas gegangen ist zitiert der allein zuruckgebliebene Grossvater das Fazit des Dienstbuchleins er wagte nicht zu denken was denkbar sei er wollte lieber glauben statt zu wissen Er wirft das Buch ins Kaminfeuer und resumiert man sei schon ziemlich feige Form BearbeitenSchweiz ohne Armee ist als reiner Dialog zwischen Jonas und seinem Grossvater aufgebaut Die zumeist einzeiligen erzahlenden Einsprengsel erinnern in ihren knappen nuchternen Beschreibungen an Regieanweisungen eines Theaterstucks Kursiv sind in den Text Passagen aus Frischs Dienstbuchlein montiert In 26 langeren Anmerkungen kommentiert Frisch den Dialog und gibt Hintergrundinformationen zu Namen oder Fakten Jurgen H Petersen wertete der Text erinnere eher an ein Feature als an ein Drama folge ersichtlich keinem asthetischen Konzept erhebt keine dichterischen Anspruche und lasst sich nur schwer als fiktionaler Text begreifen Die Handlung lasse nur fur wenig spielerische Elemente Raum etwa das Anzunden des Kamins oder das Trinken einer Flasche Wein Im Vordergrund stehe die eindeutig kritische Ausrichtung des Textes Auf eine schlussige Figurenkonstellation werde verzichtet da beide Dialogpartner im Grunde der gleichen Meinung seien Die Einwande des Grossvaters fur den Erhalt der Armee wirkten wie gespielte Ironie der Dialog werde zum Monolog einem Pamphlet mit verteilten Rollen 1 Interpretation BearbeitenIm Dialog zwischen Jonas und seinem Grossvater nahm Max Frisch nach Walter Schmitz dem Mitherausgeber seiner Gesammelten Werke die Poetik des Fragens aus seinem zweiten Tagebuch 1966 1971 dort unter anderem in wiederholten Fragebogen an den Leser wieder auf Die Frage Bist Du sicher 2 sei schon damals eine Kernfrage gewesen Nur scheinbar sei der Dialog zwischen Enkel und Grossvater privat tatsachlich stelle Frisch mit dem Gesprach der Generationen Offentlichkeit her Frisch selbst der alte beruhmte Schriftsteller stelle sich den Fragen einer jungen Generation Der Dialog werde ein sokratischer Dialog mit aufklarerischer Absicht Mit dem offentlich gemachten privaten Gesprach postuliere Frisch eine politische Existenz die nicht zwischen privatem und offentlichem Leben trennt Nur durch die politische Existenz der Burger ware eine andere Schweiz eine lebendige und kunftige Schweiz 3 moglich 4 Die Schweizkritik Frischs beruht laut Schmitz auch auf einer Sprachkritik hinzu kommt dass nicht alle von uns dieselbe Schweiz meinen 5 Bereits in Andorra habe Frisch in einem Modell der Schweiz die Festlegung der Wirklichkeit durch die Andorraner thematisiert Auch in Schweiz ohne Armee sei fur viele Burger gewiss was ein rechter Schweizer nicht tut 6 Frisch wolle in seinem Text der offiziellen offentlichen Sprache die die Wirklichkeit durch feste Schablonen festlege einen offenen lebendigen Dialog entgegensetzen Dazu benutze er Fragen sowie die verfremdete Verwendung von Zitaten die gerade dadurch ihren Inhalt in Frage stelle 7 nbsp Die Schlussszene wurde als Verbrennen des Schweizer Dienstbuchleins gedeutet Die abschliessende Geste des Grossvaters der sein fruheres Dienstbuchlein leichthin 8 ins Feuer des Kamins wirft ist auf verschiedene Arten gedeutet worden Erstens Frisch verbrenne tatsachlich sein Schweizer Dienstbuchlein den Schweizer Armeeausweis in einer Geste wie etwa einige US Amerikaner ihren Einberufungsbefehl zum Vietnamkrieg demonstrativ verbrannten Zweitens Frisch sehe letztlich in einer Geste der Resignation die Bedeutungslosigkeit des einst Geschriebenen fur eine junge Generation ein Drittens Frisch verkunde die Revidierung des damaligen Textes der seine Aktualitat eingebusst habe und an die aktuelle Wahrheit angepasst werden musse 9 Walter Schmitz sah im Feuer auch das Zeichen fur Verganglichkeit ein Bild das sich durch Frischs Werk ziehe Die Geschichte gehe uber die Lebenszeit des Grossvaters hinaus Nicht er sei die eigentliche Hauptfigur des Spiels sondern Jonas dessen Name auf den Schweizer Film Jonas der im Jahr 2000 25 Jahre alt sein wird verweise Er stehe fur die Zukunft die sich ohne den Grossvater ereignen werde Der Grossvater verbrenne am Ende seine Erfahrung und nehme ihr damit die Allgemeingultigkeit Er gebe sie der kunftigen Generation nicht als Antwort mit auf den Weg sondern als Frage und ermogliche somit die Fortsetzung des Prozesses der Aufklarung als ein andauerndes Palaver ein Gesprach ohne feste Sicherheiten 10 Entstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp Max Frisch ca 1974 Nach der Veroffentlichung seiner letzten Erzahlung Blaubart 1982 hatte Frisch seine schriftstellerische Tatigkeit weitgehend aufgegeben In der 1985 auf den Solothurner Literaturtagen gehaltenen Rede Am Ende der Aufklarung steht das Goldene Kalb verkundete er dass er aufgehort habe zu schreiben Mude ja Verbraucht 11 Auch in Schweiz ohne Armee liess Frisch den Enkel fragen Stimmt es Grossvater dass du gar nichts mehr schreibst Ausser Briefen Ich meine keine Romane und so kein Tagebuch In der Figur des Grossvaters antwortete Frisch Das stimmt schon seit Jahren 12 Als sich Mitte der 1980er Jahre die Gruppe Schweiz ohne Armee formierte eine Initiative mit dem Ziel der Abschaffung der Schweizer Armee die eine auf den 26 November 1989 terminierte Volksabstimmung uber ihr Gesuch erreichte stand Frisch dem Anliegen erst skeptisch gegenuber Obwohl selbst seit Jahren Kritiker der Schweizer Politik und ihrer Armee befurchtete er eine schwere Abstimmungsniederlage der Initiative die die Armeekritiker auf lange Sicht in die Defensive gedrangt hatte Erst als ihm die wachsende Zustimmung bewusst wurde die die Initiative besonders in der jungen Generation erfuhr anderte Frisch seine Meinung Er durchbrach seine schriftstellerische Abstinenz und schrieb Schweiz ohne Armee Ein Palaver in wenigen Wochen im Februar und Marz 1989 nieder 13 Allerdings uberarbeitete Frisch den Text noch nach der Erstausgabe an einigen Stellen so in den Grunden die aus der Sicht des Grossvaters fur die Schweizer Armee sprechen wie in seiner Auskunft dass er schon lange nicht mehr schreibe 14 Frisch widmete sein Buch den Aufklarern Denis Diderot und Ulrich Braker in Dankbarkeit 15 Rezeption BearbeitenSchweiz ohne Armee Ein Palaver stiess bei seinem Erscheinen im Sommer 1989 auf starkes Interesse der Schweizer Bevolkerung Die Erstauflage der in den vier Schweizer Landessprachen entstandenen Buchausgabe wurde innerhalb weniger Tage ausverkauft 16 Auch die Schweizer Presse thematisierte Frischs neues Werk und richtete dabei zumeist den Blick auf die innenpolitische Debatte im Zusammenhang mit der Volksinitiative zur Abschaffung der Armee Fur den SonntagsBlick liess Max Frisch keine Zweifel aufkommen wie er der Armee gegenuberstehe Der Zorn habe Frisch dazu gebracht sein Schweigen zu brechen wieder zu schreiben 17 Im Tages Anzeiger sah Stefan Howald in dem Text eine Geste entschiedener Altersradikalitat wie auch ein Kompendium von handfesten Anti Armee Argumenten 18 Stefan Keller fand in der Wochenzeitung einen vollig resignierten Max Frisch sich selber inszenieren Dennoch nehme am Ende eine Utopie Gestalt an durch die Aufzahlung all dessen was falsch ist 19 Fur die Neue Zurcher Zeitung ging Frischs Text uber die Initiative fur die Abschaffung der Armee hinaus Er aussere eine Gesamtkritik und nicht nur an den schweizerischen Zustanden sei aber so entworfen dass der vermutliche Ausgang der Abstimmung ihm recht geben wird 20 Die literarischen Beurteilungen von Frischs Prosatext blieben verhaltener Jurgen H Petersen sah in Schweiz ohne Armee einen kaum als poetisch zu bezeichnenden Text der kaum zu den literarisch gewichtigen Arbeiten Max Frischs zahle Stattdessen dokumentiere er das Versiegen der literarischen Kraft seines Autors 21 Volker Hage hingehen entdeckte im Text die feinen Widerhaken die unaufdringliche Kraft des Fragens und er urteilte es sei die Kunst von Frisch diesen kleinen Dialog wie absichtslos in der Schwebe zu halten Pausen und Abschweifungen sind beredter als das was die beiden miteinander sprechen und kleine Nuancen winzige Verschiebungen sagen mehr als alle Weisheiten 22 nbsp Das Schauspielhaus in Zurich Hier fand am 19 Oktober 1989 die Premiere von Jonas und sein Veteran statt In Zusammenarbeit mit Max Frisch adaptierte Benno Besson Schweiz ohne Armee unter dem Titel Jonas und sein Veteran fur die Buhne und ubernahm selbst die bewusst einfach gehaltene Inszenierung die am 19 Oktober 1989 im Schauspielhaus Zurich uraufgefuhrt wurde 23 Ebenfalls in Zurich folgte am 20 Oktober die Premiere der in Koproduktion mit dem Theatre Vidy Lausanne entstandenen franzosischen Fassung Eine Woche spater traten die Ensembles in umgekehrter Reihenfolge in Lausanne auf 24 Am 24 Oktober wurde dort die franzosische Version am 25 Oktober die deutsche Fassung gespielt 25 Die Urauffuhrung der Max Frisch im Zuschauerraum beiwohnte wurde mit Ovationen gefeiert 23 In der Theaterkritik fand sie allerdings eine skeptische Aufnahme 26 So wurde fur Reinhard Baumgart alles sauberlich und beflissen wie vom Blatt mitgespielt ohne dass der Text Leben fande Die Inszenierung reduziere ihn auf seinen baren Inhalt das Theater zur szenischen Lesung das Katz und Maus Spiel zwischen Veteran und Enkel zu einer Polit Talkshow fur zwei Personen Dennoch feierte das Publikum Frisch am Ende fur seinen Bekennermut 27 In der deutschsprachigen Urauffuhrung spielten Jurgen Cziesla als Grossvater und Marcus Kaloff als Jonas Peter Bollag als Souffleur sprach die Anmerkungen des Buches In der franzosischsprachigen Erstauffuhrung spielten Paul Darzac Mathieu Delmonte und Jean Charles Fontana 28 nbsp Alt Bundesrat Rudolf Friedrich kritisierte das Stuck harsch und warf Frisch vor er habe sich vereinnahmen lassen Im Vorfeld hatte die Auffuhrung von Jonas und sein Veteran erhebliche Hurden zu uberwinden Zwar unterstutzte der Direktor des Zurcher Schauspielhauses Achim Benning die Inszenierung doch Teile des Verwaltungsrats versuchten die Auffuhrung zu verhindern da sie eine unstatthafte politische Einmischung des Theaters in die Abstimmungskampagne der GSoA Initiative ware Frisch kommentierte die Querelen mit der Ausserung Da lernen Sie wie die Freiheit der Kunst bei uns funktioniert Wir brauchen keine Zensur 29 Als Folge der Theaterauffuhrungen kam es zu Auseinandersetzungen mit Armeebefurwortern die ihren Niederschlag auch in anonymen Telefonanrufen und Schmahbriefen gegen Max Frisch fanden In einer offentlichen Diskussion nach einer Vorstellung brachte Alt Bundesrat Rudolf Friedrich heftige Kritik gegen das Stuck und seinen Autor vor Jonas und sein Veteran ist ein wortreiches aber es ist ein ebenso seichtes Geplauder Es ist Polemik Verdachtigung Gerucht Lacherlichmachung Sarkasmus bis zur banalen Primitivitat Da erscheint ein alter ein verbrauchter muder und resignierter Max Frisch der sich vor einen fremden Karren hat spannen lassen Aus einem ehemals grossen Geist ist ein kleiner geworden Sein geistiger Niedergang wird vordemonstriert Max Frisch ist nicht faktisch aber er ist geistig erledigt 30 Auch der Dokumentarfilm Palaver Palaver eine Schweizer Herbstchronik von Alexander J Seiler der die Entstehungsgeschichte von Jonas und sein Veteran dokumentierte und in Bezug zur Abstimmungskampagne im Vorfeld des Volksentscheids setzte hatte mit Widerstanden bei seiner Realisation zu kampfen Der Zurcher Nationalrat Ernst Cincera vermutete dass inhaltlich eine Unterstutzung der Initianten der Volksabstimmung angestrebt wird und stellte eine Anfrage warum der Film vom Bundesamt fur Kultur finanziell unterstutzt werde Die Anfrage wurde unter Verweis auf die Kunstfreiheit abschlagig beschieden 31 Der Film kam im September 1990 in die Kinos nachdem die Volksabstimmung bereits voruber war eine Tatsache die Peter Bichsel begrusste da der Film dokumentiere und nicht agitiere und eine Darstellung unseres Umgangs mit Politik mit Opposition mit Selbstverstandlichkeit geworden sei 32 Das Lexikon des Internationalen Films kommentierte Das dank einer subtilen Montage komplexe Werk dokumentiert einen demokratischen und kunstlerischen Prozess und vermittelt das politische Klima in einer Schweiz die durch den offentlichen Diskurs uber eine bisher als tabu geltende Frage in Bewegung geraten ist 33 Am 26 November 1989 stimmten 35 6 der Abstimmenden uber eine Million Stimmberechtigte fur die Abschaffung der Armee Das Ergebnis bedeutete fur den ursprunglich skeptischen Frisch eine Riesenuberraschung 34 Er hatte zuletzt selbst noch in den Wahlkampf eingegriffen und am 20 November im Basler Theater eine Rede unter dem Titel Der Friede widerspricht unserer Gesellschaft gehalten in der er allein die Tatsache dass die Armee in die Diskussion geraten sei bereits als politischen Erfolg wertete Auf einem von seinem Freund Gottfried Honegger gestalteten und von Frisch finanzierten Abstimmungsplakat fugte er seinem ursprunglichen Prosatext einen nachtraglichen Dialog hinzu die Frage des Enkels Wie wirst du denn stimmen Grossvater beantwortete er jetzt mit einem gross gesetzten Ja 35 Walter Schmitz zog das Fazit Frisch habe in Schweiz ohne Armee ganz unpratentios ohne lebhafte Geste gezeigt wie der Einzelne mit seiner Einsicht zur Bildung der offentlichen Meinung in einem demokratischen Prozess beitragen solle Mit sorgfaltigem unsicheren Prufen der Argumente mit Moglichkeitssinn und Erinnerung im Bewusstsein der Subjektivitat Partialitat und der existenziellen Verbindlichkeit der eigenen Wahrheit das Ganze unter dem Horizont utopischer Hoffnung 36 Literatur BearbeitenTextausgaben Bearbeiten Max Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver Limmat Zurich 1989 ISBN 3 85791 153 0 Erstausgabe Suisse sans armee Un palabre ubersetzt von Benno Besson und Yvette Z Graggen Campiche Yvonand 1989 ISBN 2 88241 012 3 franzosisch Svizzera senza esercito Una chiacchierata rituale ubersetzt von Danilo Bianchi Casagrande Bellinzona 1989 ISBN 88 7713 017 2 italienisch Max Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver Suhrkamp TB 1881 Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 518 38381 7 Sekundarliteratur Bearbeiten Volker Hage Max Frisch rororo 50616 Reinbek bei Hamburg 1997 ISBN 3 499 50616 5 S 94 97 Jurgen H Petersen Max Frisch Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 13173 4 S 180 182 Walter Schmitz Max Frischs Palaver Schweiz ohne Armee Oder Offentlichkeit und Unverstandnis In Daniel de Vin Hrsg Leben gefallt mir Begegnung mit Max Frisch Literarischer Treffpunkt Brussel 1992 ISBN 90 6828 003 1 S 59 80 Weblinks BearbeitenVom langsamen Wachsen eines Zorns Prolog der gleichnamigen Biografie von Urs Bircher als Textprobe auf der Seite des Limmat Verlags unter anderem zur Entstehung von Jonas und sein Veteran Rezensionen zu Schweiz ohne Armee Ein Palaver PDF Datei 1 11 MB Einzelnachweise Bearbeiten Petersen Max Frisch S 181 182 Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver 1992 S 7 Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver 1992 S 53 Vgl Schmitz Max Frischs Palaver Schweiz ohne Armee S 59 61 Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver 1992 S 33 34 Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver 1992 S 12 Vgl Schmitz Max Frischs Palaver Schweiz ohne Armee S 64 66 Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver 1992 S 59 Vgl Schmitz Max Frischs Palaver Schweiz ohne Armee S 70 Vgl Schmitz Max Frischs Palaver Schweiz ohne Armee S 79 80 Urs Bircher Mit Ausnahme der Freundschaft Max Frisch 1956 1991 Limmat Zurich 2000 ISBN 3 85791 297 9 S 227 Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver 1992 S 30 Vgl zum Abschnitt Bircher Mit Ausnahme der Freundschaft Max Frisch 1956 1991 S 230 Schmitz Max Frischs Palaver Schweiz ohne Armee S 61 72 Frisch Schweiz ohne Armee Ein Palaver 1992 S 6 Hage Max Frisch S 94 Die Verteidiger der Murmeltiere In SonntagsBlick 11 Juni 1989 Stefan Howald Ein Palaver mit entschiedenem Ende In Tages Anzeiger 13 Juni 1989 Stefan Keller Jetzt lass uns gemutlich sein In Die Wochenzeitung 16 Juni 1989 Armee im Palaver In Neue Zurcher Zeitung 17 und 18 Juni Petersen Max Frisch S 180 182 Hage Max Frisch S 95 a b Bircher Mit Ausnahme der Freundschaft Max Frisch 1956 1991 S 232 Rene Ammann Balance Akte auf dem Hochseil der Pfauenbuhne Achim Benning In SonntagsZeitung vom 24 September 1989 Benno Besson Jahre mit Brecht Herausgegeben von Christa Neubert Herwig Theaterkultur Verlag Willisau 1990 ISBN 3 908145 17 1 S 223 224 Hage Max Frisch S 96 Reinhard Baumgart Nur eine Polit Talkshow In Die Zeit vom 26 Oktober 1989 Bircher Mit Ausnahme der Freundschaft Max Frisch 1956 1991 S 264 Urs Bircher Vom langsamen Wachsen eines Zorns Max Frisch 1911 1955 Limmat Zurich 1997 ISBN 3 85791 286 3 S 14 15 Bircher Vom langsamen Wachsen eines Zorns Max Frisch 1911 1955 S 15 16 Luis Bolliger Hrsg jetzt max frisch Suhrkamp Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 518 39734 6 S 299 und Finanzielle Unterstutzung eines Filmprojektes Einfache Anfrage vom 5 Oktober 1989 Digitalisat des Schweizerischen Bundesarchivs Peter Bichsel Wir sind die Grosswetterlage In Bolliger Hrsg jetzt max frisch S 303 305 Palaver Palaver In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 4 Juni 2021 Bircher Vom langsamen Wachsen eines Zorns Max Frisch 1911 1955 S 16 Hage Max Frisch S 96 97 Schmitz Max Frischs Palaver Schweiz ohne Armee S 80 Werke von Max Frisch Liste der Schriften von Max FrischRomane Jurg Reinhart Die Schwierigen oder J adore ce qui me brule Stiller Homo faber Mein Name sei GantenbeinErzahlungen Antwort aus der Stille Bin oder Die Reise nach Peking Montauk Der Mensch erscheint im Holozan BlaubartTheaterstucke Santa Cruz Nun singen sie wieder Die Chinesische Mauer Als der Krieg zu Ende war Graf Oderland Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie Biedermann und die Brandstifter Die grosse Wut des Philipp Hotz Andorra Biografie Ein Spiel TriptychonHorspiele und Filmvorlagen Herr Biedermann und die Brandstifter Rip van Winkle Der Laie und die Architektur Zurich TransitSonstige Prosa Blatter aus dem Brotsack Tagebuch 1946 1949 Achtung Die Schweiz Offentlichkeit als Partner Wilhelm Tell fur die Schule Tagebuch 1966 1971 Dienstbuchlein Schweiz ohne Armee Ein Palaver Schweiz als Heimat Versuche uber 50 Jahre Entwurfe zu einem dritten Tagebuch Aus dem Berliner Journal Ignoranz als Staatsschutz Bauwerke Freibad Letzigraben Max Frisch Bad nbsp Dieser Artikel wurde am 16 Dezember 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweiz ohne Armee 3F Ein Palaver amp oldid 212672766