www.wikidata.de-de.nina.az
Das Freibad Letzigraben ist ein Sommerbad der Stadt Zurich und wird auch Max Frisch Bad genannt Das Freibad befindet sich im Zurcher Stadtteil Altstetten Albisrieden Kreis 9 Es wurde 1947 bis 1949 vom Schweizer Schriftsteller und Architekten Max Frisch im Landi Stil gebaut und mit einer Gartenanlage des Gartenarchitekten Gustav Ammann ausgestattet Beim Bad handelt es sich um den einzigen grosseren Bau den Frisch realisierte nachdem er 1943 beim Architekturwettbewerb der Stadt Zurich den ersten Preis gewonnen hatte Die Anlage steht heute unter Denkmalschutz und wurde in den Jahren 2006 bis 2007 gesamtsaniert Der Restaurantpavillon am hochsten Punkt des GelandesDer 10 Meter Sprungturm am Schwimmerbecken Inhaltsverzeichnis 1 Lage und archaologische Vorgeschichte 2 Baugeschichte 3 Gestaltung 4 Heutige Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und archaologische Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Das 1837 erbaute Pulvermagazin am Letzigraben 1908 Das Bad befindet sich auf der ehemaligen Flur Gmeimeri der bis 1934 eigenstandigen Gemeinde Albisrieden Das Gelande beinhaltet ein sanfte Erhebung Da dieser Hugel Teil einer Seitenmorane der letzten Eiszeit an der Ostseite des Uetlibergs schwach ausgepragt ist ist sie doch klar wahrnehmbar Durch die Lage nahe der alten Strasse von Zurich Richtung Westen Verlauf entspricht in etwa der heutigen Badenerstrasse wurde die Erhebung zum Standort des Galgens von Zurich ausgewahlt neben dem Galgen befand sich auch der Wasenwinkel Da bekannt war dass die Mitarbeiter des Wasenmeister im Mittelalter romische Ziegel verkauften auf die sie beim Anlegen der Gruben stiessen war das Vorhandensein eines romischen Bauwerks naheliegend Bei einer der ersten Feldforschungen der Antiquarischen Gesellschaft von Zurich stiess man 1838 auf gut erhaltene Reste eines romischen Gebaudes Den Galgen brach man 1838 ab und erstellte auf dem Gelande ein Pulverhaus Dieses wurde 1947 fur den Bau des Bades abgebrochen Wahrend des Baus des Bades 1947 49 fanden keine archaologischen Untersuchungen und Grabungen statt Diese wurden erst im Zusammenhang der Renovation zwischen Januar und April 2006 durchgefuhrt Dabei konnte der genaue Standort des Galgens anhand schwacher Reste verortet werden Der Galgen stand auf drei gemauerten Saulen die eng von einem Mauerring umschlossen waren auf dem hochsten Punkt des Hugels Bei dieser Grabungskampagne stiess man auch auf bronzezeitliche Funde Die in einer flachen Mulde gefundenen Keramikscherben konnen aber nicht mit andern Funden verknupft werden Ob es sich um Ausschussware eines naheliegenden bronzezeitlichen Brennofens oder Abfalle einer noch unbekannten bronzezeitlichen Siedlung handelt ist unklar Baugeschichte BearbeitenDurch die Eingemeindungen von Albisrieden und Altstetten 1934 bestand in den neuen Stadtgebieten Nachholbedarf Albisrieden lag weit weg von den bestehenden Fluss und Seebadern auch in Altstetten gab es noch kein offentliches Freibad Schon 1931 wurde zwischen den beiden Gemeinden uber den Bau eines gemeinsamen Schwimm und Luftbades diskutiert 1 Auch der Zeitgeist verlangte den Wechsel von den Kastenbadern hin zu grosseren Bader wie er in dieser Form mit dem Strandbad am Mythenquai im Jahr 1922 in Zurich zum ersten Mal umgesetzt wurde 2 Mit dem Allenmoosbad wurde 1939 auch das erste nicht an einem naturlichen Gewasser liegende Quartierbad eroffnet Der Stadtrat von Zurich schrieb im Oktober 1942 einen Wettbewerb zur Gewinnung von Vorschlagen uber die Gestaltung der auf dem stadtischen Land am Letzigraben zwischen Albisrieder und Edelweisstrasse lt sig gt vorgesehene Freibadeanlage aus Bis zum Eingabeschluss am 31 Mai 1943 wurden 65 Projekte eingereicht Am 13 August wurden die Ergebnisse des bekanntgegeben Es gewann dabei das Projekt Nummer 8 das einstimmig auf den 1 Platz gesetzt wurde Es war das von Max Frisch eingereichte Projekt Im September 1943 kam es zu einer Intervention durch die Fachkommission Schwimmen des Stadtzurcher Verbands fur Leibesubungen an den Stadtrat In dem funfseitigen Bericht wurde bemangelt dass keines der stadtischen Freibader uber einen 10 Meter Turm verfuge und auch keine Becken fur den Schwimmsport vorhanden seien Dies hatte zur Folge dass Max Frisch noch im selben Monat vom Stadtrat beauftragt wurde beim generellen Projekt das Schulerbecken zu einem Sportbad zu erweitern Erst durch diese Auflage kam das Bad zu seinem markanten 10 Meter Turm da dieser im Wettbewerbsprojekt noch nicht vorgesehen war Die Gartenarbeiten wurden wie schon beim Allenmoosbad vom Gartenarchitekten Gustav Ammann geplant und durch ihn und seinen Sohn auch ausgefuhrt Am 5 Mai 1946 stimmten die Stimmberechtigten der Stadt Zurich dem Kredit von 3 84 Millionen Schweizer Franken fur das Freibad mit einem Verhaltnis von 5 zu 1 deutlich zu Mit dem Bau des Bades wurde im August 1947 begonnen Es wurde im Juni 1949 fertiggestellt und eroffnet Gestaltung Bearbeiten nbsp Das Freibad Letzigraben im Eroffnungsjahr 1949Das Areal des Bades umfasst fast 3 5 Hektar dies allerdings in einem eher ungunstigen Grundriss Dieses Problem wurde von Max Frisch so gelost dass er den Eingangsbereich in den schmalen nordostlichen Gelandezwickel legte wo er die Hauptgarderoben unterbrachte Im Gegensatz zum Entwurf wo sie sich noch Rucken an Rucken lagen befinden sich die Manner und Frauengarderoben jeweils an den gegenuberliegenden Grundstuckrandern und werden durch einen Gartenhof getrennt welcher zu der Badeanlage hin offen ist Weitere Garderoben befinden sich entlang der Grundstruckgrenze So auch entlang der Letzigrabenstrasse und bilden da auch einen optischen Abschluss zu Strasse hin Auch das damalige Schulbecken befindet sich in einem Zwickel und wurde mit einem Nebeneingang fur Gruppen erschlossen Somit war es den Schulklassen moglich unmittelbar zu ihren Garderoben und dem Schulbecken zu gelangen ohne das Bad durchqueren zu mussen Die grosse Liegewiese befindet sich in der Mitte zwischen den drei Hauptbecken zwischen den kleine Garderobengebauden entlang der Grundstuckrandern befinden sich kleine Liegebuchten Das Restaurant befindet sich am hochsten Punkt des Bades Anstelle des Rundbaus auf dem Wettbewerbsentwurf wurde es als achteckiger Bau ausgefuhrt Sechs Kanten offnen sich zum Bad wahrend die Anlieferung und die angebauten flachen Nebengebaude nur einen kleinen Winkel des Grundstuck beanspruchen Historische Luftbilder nbsp 1949 nbsp 1949 nbsp 1951 52 nbsp 1953Heutige Ausstattung BearbeitenDas 1999 von Pierre Geering eingerichtete provisorische Museum mit einer Dauerausstellung zu Leben und Werk Max Frischs und zum Freibad Letzigraben in einer ungenutzten Garderobe fur das auch ein Tragerverein gegrundet wurde wurde bei der Renovation fester Bestand teil des Bades Der Ausstellungsraum ist nun auch im Winter zuganglich Das Freibad verfugt seit der Renovation 2008 uber ein Schwimmerbecken 50 25 m ein Wellenbecken 50 18 m ein Nichtschwimmerbecken mit Stromungskanal 48 35 m und ein Kinderplanschbecken mit Sonnenschirmen und kleiner Rutschbahn Es gibt Sprungturme von 1 3 5 und 10 Meter Hohe sowie Grillstellen Spielplatz und Spielwiese kleine Fussballtore Tischtennistisch Gartenmuhle und Gartenschach und einen Bucherschrank der Pestalozzi Bibliothek Zurich nbsp Schwimmerbecken nbsp Beckenlandschaft nbsp Wellenbecken nbsp KinderplanschbeckenLiteratur BearbeitenUlrich Binder Pierre Geering Hrsg Freibad Letzigraben Neue Zurcher Zeitung Zurich 2007 ISBN 978 3 08 323378 7 Walter Obschlager Waren es die Pulverhauser aller Welt Gedanken zum Bau des Letzibades von Max Frisch in Neue Zurcher Zeitung 6 August 2011 online Walter Obschlager Max Frisch Es wird nicht uber Literatur gesprochen Zurich Letzigraben 1942 1949 Texte Fotos Dokumente Max Frisch Archiv ETH Bibliothek Zurich und Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 909386 70 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freibad Letzigraben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Freibades Letzigraben Schul und Sportdepartement der Stadt Zurich Mitteilung des Zurcher Stadtrats betreffend die Sanierung des Max Frisch Bads vom 21 Dezember 2005Einzelnachweise Bearbeiten Freibad Letzigraben Seite 76 Tina Schmid Zuribadibuch 2019 Seite 150Werke von Max Frisch Liste der Schriften von Max FrischRomaneJurg Reinhart Die Schwierigen oder J adore ce qui me brule Stiller Homo faber Mein Name sei GantenbeinErzahlungenAntwort aus der Stille Bin oder Die Reise nach Peking Montauk Der Mensch erscheint im Holozan BlaubartTheaterstuckeSanta Cruz Nun singen sie wieder Die Chinesische Mauer Als der Krieg zu Ende war Graf Oderland Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie Biedermann und die Brandstifter Die grosse Wut des Philipp Hotz Andorra Biografie Ein Spiel TriptychonHorspiele und FilmvorlagenDer Laie und die Architektur Rip van Winkle Herr Biedermann und die Brandstifter Zurich TransitSonstige ProsaBlatter aus dem Brotsack Tagebuch 1946 1949 Achtung Die Schweiz Offentlichkeit als Partner Wilhelm Tell fur die Schule Tagebuch 1966 1971 Dienstbuchlein Schweiz ohne Armee Ein Palaver Schweiz als Heimat Versuche uber 50 Jahre Entwurfe zu einem dritten Tagebuch Aus dem Berliner Journal Ignoranz als Staatsschutz BauwerkeFreibad Letzigraben Max Frisch Bad 47 379453 8 499704 Koordinaten 47 22 46 N 8 29 58 9 O CH1903 680129 248166 Normdaten Geografikum GND 7593928 9 lobid OGND AKS LCCN sh2008006530 VIAF 316597399 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freibad Letzigraben amp oldid 238593196