www.wikidata.de-de.nina.az
Die Johanneskirche ist die grosste evangelische Kirche in Giessen im mittelhessischen Landkreis Giessen und hat mit einer Hohe von 72 Metern 1 den hochsten Kirchturm aller Giessener Kirchen Sie wurde im Jahr 1893 in einem historistischen Mischstil aus Neogotik und Neorenaissance errichtet 2 Das Gebaude ist hessisches Kulturdenkmal und pragt das Stadtbild 3 Johanneskirche von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Bleiglasfenster 5 Orgeln 6 Glocken 7 Kirchengemeinde 8 Pfarrer der Johannesgemeinde 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick auf den 72 Meter hohen Kirchturm nbsp Ostliches HauptportalWeil die Stadtkirche von 1821 den Erfordernissen der rapide wachsenden Stadtbevolkerung nicht mehr genugte wurden 1882 ein Kirchenbaufonds und 1888 eine Baukommission gegrundet die Plane fur eine zweite evangelische Kirche entwickelte 4 Als Bauplatz diente ein Stuck des alten Wassergrabens der ehemaligen Stadtbefestigung Sudanlage Die Aufhebung des Eisenacher Regulativs ermoglichte ab 1890 fortschrittlichere Bauformen Nach der 1890 erfolgten Auslobung eines Architektenwettbewerbs der sich an alle deutschen Architekten richtete forderten 233 Architekten die Unterlagen an und gingen im folgenden Jahr 39 Entwurfe ein 5 Die Berliner Architekten Hans Grisebach und Georg Dinklage deren gemeinsamer Entwurf ausgefuhrt wurde sowie Richard Schultze in Berlin Friedrichshagen erhielten als Preisgeld jeweils 1600 Mark Die Johanneskirche wurde von 1891 bis 1893 unter Bauleitung durch Grisebach erbaut der Anderungswunsche der Gemeinde berucksichtigte Am 12 Oktober 1891 erfolgte der erste Spatenstich am 28 Mai 1892 die Grundsteinlegung und am 30 November 1893 die Einweihung in Anwesenheit von Grossherzog Ernst Ludwig dem Oberhaupt summus episcopus der Evangelischen Landeskirche in Hessen 6 Namenspatron wurde der Evangelist Johannes nach christlicher Tradition mit dem Apostel Johannes gleichgesetzt nachdem am 1 November 1892 die bisherige evangelische Stadtgemeinde in vier eigenstandige Kirchengemeinden aufgeteilt worden war Diese vier Gemeinden wurden nach den Evangelisten benannt und erhielten je einen Pfarrer Der Matthaus und Markusgemeinde wurde die Stadtkirche zugewiesen Lukas und Johannesgemeinde nutzten gemeinsam die Johanneskirche seit ihrer Fertigstellung 1893 7 Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Johanneskirche trotz des verheerenden Luftangriffs in der Nacht vom 6 auf den 7 Dezember 1944 weitgehend unbeschadet Allerdings wurden die beiden Dacher von Turm und Schiff beschadigt und 1949 ausgebessert Eine Notverglasung ersetzte die zerstorten Bleiglasfenster von Hermann Schaper Im Zuge einer umfassenden Innenrenovierung in den Jahren 1962 bis 1965 gestaltete Erhardt Klonk sie neu 8 Die reiche figurale und ornamentale Bemalung an den Innenwanden und Gewolbeflachen die Hermann Schaper im Jahr 1903 angebracht hatte wurde entfernt Die Kirche erhielt einen neuen Bodenbelag eine neue Heizung und eine neue Beleuchtungsanlage Die Langsdorfer Kirche ubernahm die alten Kronleuchter Die Vorhalle unter der Orgelempore wurde durch Glasturen mit Vorhangen abgetrennt die verschnorkelten Oberteile der Wangen des Gestuhls wurden entfernt und die Aussenturen mit Kupferblech beschlagen Der vergrosserte Altarraum erfuhr eine vollige Umgestaltung und Modernisierung Bei der Renovierung zerbrach das Altarbild aus Gips das die Abendmahlsszene unter einer Arkatur mit filigranem Masswerk darstellte 9 Die Sanierungskosten beliefen sich auf 577 515 44 DM 295 277 89 Euro die auch die Nebenraume und Treppenhauser einschlossen nicht aber das Architektenhonorar und die Akustikarbeiten 10 Durch die nach dem Krieg lange Zeit unverglast gebliebenen Fenster hatte die Orgel Schaden erlitten und wurde 1967 durch ein neues Werk ersetzt 1969 1970 wurde der Kirchturm instand gesetzt die Dachdeckung in Schiefer erneuert und verwitterte Sandsteinelemente der Fassade in vereinfachter Form ersetzt 11 1982 folgte eine Sanierung der Aussentreppen Von 2013 bis 2016 erfolgte eine aufwandige Innenrenovierung die neben Verputzarbeiten und einem neuen helleren Anstrich eine Erneuerung der Elektro Installation der Beleuchtungs und der Beschallungsanlage sowie eine neue Heizungsanlage und sanitare Anlagen beinhaltete Die drei grossen Kirchenportale mit ihren Oberlichtern wurden wieder freigelegt deren Flugelturen in den 1960er Jahren Kupferverkleidungen erhalten hatten Der vormals abgetrennte Eingangsbereich erhielt durch eine Glaswand und eine helle Holzverkleidung einen offenen und hellen Charakter Fur die Neugestaltung des Altarbereichs wurde ein Kunstlerwettbewerb ausgeschrieben Er ragt nach der Vergrosserung mit seinen halbrunden Stufen in den Kirchenraum hinein Georg Huter formte aus dem bisherigen Altar eine schiffsahnliche Skulptur 12 Nicht wiederhergestellt werden konnte die ursprungliche Ausmalung die in den 1960er Jahren grundlich abgetragen worden war Von den 1 5 Millionen Euro Sanierungskosten haben die beiden Kirchengemeinden eine halbe Million aufgebracht die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau ubernahm den grossten Teil 13 14 Architektur Bearbeiten nbsp Grundriss des ErdgeschossesDer nicht exakt nach Westen sondern parallel zur Sudanlage ausgerichtete komplexe Bau verbindet mehrere Baustile Innen wie aussen mischen sich die Baustile der Neogotik und der Neorenaissance 15 16 17 Fur die Aussenfassaden wurde dunkler Lungstein verwendet der mit den hellen Sandstein Bandern und Gewanden kontrastiert Die Hallenkirche erhalt durch das grosse sudliche Nebenschiff unter zwei Quergiebeln ihre zweischiffige gotische Gestalt Das Hauptschiff mit Satteldach hat einen polygonalen Chorabschluss hinter dem eine Sakristei angebaut ist Zwischen dem Nebenschiff mit seiner grossen Empore und dem sudlich vorgelagerten polygonalen Johannessaal Konfirmandensaal befindet sich das Nebenportal in einem schmalen Gebaudeteil das auch als Treppenhaus fur die Emporen dient und das mit einem schlanken Pyramidendach bekront wird Der Kirchturm der die Glocken beherbergt mit einem Sudportal versehen ist und den zweiten Emporenaufgang bildet erhebt sich auf der Sudostecke links vom grossen Eingangsportal und schliesst das Seitenschiff ab 17 Der beherrschende Eckturm ist auf quadratischem Grundriss von 8 50 Metern Breite errichtet Er wird in den drei unteren Geschossen durch helle Sandsteingesimse gegliedert Das grosse Mittelgeschoss weist an allen Seiten hohe doppelte Schallarkaden auf wahrend das kleine Obergeschoss an jeder Seite drei kleine Schallarkaden und eine Sandstein Galerie mit durchbrochenen Brustungen hat Auf der mittleren ist ein Adler darstellt das Evangelistensymbol des Johannes links und rechts mythologische Wesen Jede Galerie ruht auf drei Konsolen aus stilisierten Lowenkopfen Vier in Sandstein gefasste Dreiecksgiebel umschliessen Zifferblatter deren Durchmesser 2 75 Meter betragt Auf den Ecken des Turmschaftes sind vier Wasserspeier in Gestalt geflugelter Lowen angebracht uber denen sich vier Sandstein Fialen erheben Der schlanke achteckige Spitzhelm wird von einem vergoldeten Turmknopf einem reich verzierten Kreuz und einem vergoldeten Wetterhahn bekront 1 nbsp NordseiteHelle die Strebepfeiler einbeziehende Sandsteinbander gliedern die Aussenmauern des Gebaudes horizontal in drei Zonen Vor allem die Fassaden der beiden Schauseiten sind mit reichem figuralen und ornamentalen Schmuck reprasentativ ausgestattet 3 Besonders aufwandig sind die drei Stufenportale mit Gewanden aus hellem Sandstein gestaltet Die Turen selbst bestehen im Kern aus Fichtenholz auf das Eiche aufgeleimt wurde Die in den 1960er Jahren grob abgeschlagenen Verzierungen wurden 2015 2016 wieder originalgetreu rekonstruiert Das Gewande des Hauptportals im Osten hat an beiden Seiten eine abgestufte Reihe mit drei Freisaulen die in Kapitellen mit Voluten enden Sie tragen einen reich profilierten Rundbogen Im linken Bogenzwickel tritt ein Engel mit einer Friedenspalme im rechten ein Engel mit einem Kreuz hervor Daruber sind zwei Schriftfelder mit Bibelworten aus Hebr 13 8 LUT und 1 Joh 5 4b LUT unter einem umlaufenden weit vorkragenden Gesims angebracht Die Felder werden an den Aussenseiten durch lange gekantete Pilaster und uber dem Bogenscheitel des Portals durch einen kurzen Pilaster begrenzt die auf verzierten Konsolen ruhen und in bekronende Turmchen ubergehen Oberhalb des Gesimses vermitteln Akanthus Ranken mit dem zentralen Christusmonogramm XP zu dem grossen Rundfenster in Art einer Fensterrose Daruber steht im Giebeldreieck die 2 10 Meter hohe Statue des Evangelisten bzw Apostels Johannes Sie ist aus Sandstein unter einem Baldachin gefertigt und wird von einer Konsole mit einem Engel gestutzt 18 Bekront wird der Giebel von einem steinernen Kreuz dessen Spitze 28 30 Meter uber den Boden reicht Das Sudportal an der sudlichen Turmseite und das Seitenportal zum Johannessaal sind architektonisch ahnlich ausgefuhrt aber weniger aufwandig ausgeschmuckt Oberhalb des Rundbogens des Nebenportals zum Johannessaal wird die Seligpreisung Jesu dargestellt Jesus belehrt und segnet ein Kind in einem Medaillon das von Delfinen und Engelskopfen umgeben ist Darunter halten zwei Engel das Spruchband mit dem entsprechenden Bibelwort aus Lk 11 28 LUT 19 Der Innenraum wird an den Langseiten durch je zwei und an der westlichen Chorwand durch ein grosses Rundbogenfenster belichtet die im unteren Teil in vier kleine rundbogige und im oberen in ein grosses Rundfenster aufgeteilt sind Zudem sind an der Sudseite zwei kleine Rundbogenfenster an der Ostseite der Nordwand bei der Orgelempore ein hohes schmales gekuppeltes Rundbogenfenster und uber dem Ostportal ein grosses gotisierendes Rundfenster angebracht Alle Fenster sind mit hellen Sandsteingewanden und bunten Bleiglasfenstern versehen Haupt Seitenschiff und Chor werden innen von einem Kreuzrippengewolbe abgeschlossen das in verzierten Schlusssteinen endet und auf Wandkonsolen ruht Die steinerne Empore uber zwei grossen Korbbogen nimmt Elemente der Renaissance auf 20 Sie wird von einem machtigen Rundpfeiler eingebunden der in ein mit Voluten und Akanthus Ranken verziertes Kapitell ubergeht das die aus der Deckenmitte kommenden Gewolberippen aufnimmt Die Orgelempore im Westen hat ebenfalls einen grossen Korbbogen Aussen an den Langseiten wird die Schubkraft der Gewolbe durch mehrfach abgetreppte Strebepfeiler aufgenommen Ausstattung Bearbeiten nbsp Altar von 2016 mit Bronzekreuz nbsp Blick auf den AltarbereichDer Innenraum ist schlicht gestaltet Die Ausstattungsgegenstande gehen zum grossen Teil auf die Renovierung von 2015 2016 zuruck als insbesondere der Altarbereich tiefgreifend umgestaltet wurde Die cremefarbenen Innenwande orientieren sich an dem Grundton der ursprunglichen Fassung und verleihen dem Raum eine warme Note Der grosse Altartisch aus hellem Muschelkalkstein dem Georg Huter eine schiffsahnliche Form verlieh wiegt fast vier Tonnen Der lange an der Oberseite nach innen gewolbte Block integriert an der rechten Seite ein Taufbecken das mit einer Bronzeplatte verschlossen wird Auf diese Weise werden die beiden Sakramente Taufe und Abendmahl eng miteinander verbunden Nicht genau in der Mitte des Altars sondern etwas nach links versetzt erhebt sich ein schlankes Altarkreuz von etwa 5 50 Meter Hohe und 4 50 Meter Breite das Huter aus Bronze gegossen hat 21 Es besteht aus einzelnen polierten Stangen die zusammenmontiert wurden und sich nach oben leicht verjungen Kanzel und Lesepult hat Huter ebenfalls aus Bronze gestaltet Die pultformige Kanzel ist auf querrechteckigem Grundriss so aufgestellt dass die Spitze der Gemeinde zugewandt ist In einem schlichten Gestell halten Vierkantstangen eine gerade und daruber eine schrage Holzplatte Gegenuber dem Schiff ist der Chor um zwei Stufen erhoht und ragt seit der Renovierung 2015 2016 bogenformig in den Gemeindebereich hinein um auf diese Weise die enge Verbindung zwischen den beiden Bereichen zum Ausdruck zu bringen Seit den 1960er Jahren ersetzen Natursteinplatten aus Muschelkalk den alten Terrazzo Fussboden und moderne Leuchtkorper die vormaligen Messingkronleuchter Die Steinplatten wurden 2015 2016 uberarbeitet und erganzt Das Kirchengestuhl im Schiff ist aus heller gebeizter Eiche gefertigt Das alte Kirchengestuhl fand auf der Empore seinen Aufstellungsort Die Brustungen der Emporen sind mit Stahlgelandern gesichert Bleiglasfenster BearbeitenDie von Erhardt Klonk und seinem Sohn Erhardt Jakobus Klonk von 1960 bis 1965 geschaffenen acht Bleiglasfenster mit Glasmalerei pragen den Innenraum nachhaltig 9 Dargestellt sind Szenen der Johannesoffenbarung Das Fenster uber dem Altar zeigt Christus als Triumphator uber dem Regenbogen der von zwei Posaune blasenden Engeln flankiert wird Die in den unteren Feldern dargestellten Propheten Micha und Haggai sowie die Evangelisten Matthaus und Johannes stehen als Zeugen fur dieses Ereignis Auf dem linken Fenster unter der Sudempore ist die erste Vision von Christus aus Offb 1 9 20 LUT dargestellt aus dessen Mund ein Schwert hervorgeht Als Herr der Gemeinde ist er von sieben Leuchtern umgeben und halt sieben Sterne in seiner Hand die fur die gesamte Christenheit stehen Auf dem rechten Fenster ist die letzte Vision aus Offb 22 1 2 LUT zu sehen der Thron Gottes als Quelle des Lebens mit den Symbolen der Trinitat Auge fur Gottvater Kreuz Christi und Taube fur den Heiligen Geist Die beiden Fenster uber der Sudempore zeigen die Kampfe der Endzeit Im linken Fenster tritt Christus als siegreicher Herrscher auf dem weissen Pferd auf entsprechend Offb 19 11 21 LUT auf wahrend die bosen Machte mit Ketten gebunden werden im rechten Fenster erscheint er als Lamm mit den Symbolen fur das Abendmahl Die Plagen kommen uber die Welt aber die Martyrer werden gerettet Offb 7 9 17 LUT Im grossen Rundfenster uber der Orgel wird ein Gerichtsengel entsprechend Offb 7 2 3 LUT dargestellt der die vier Winde die bosen Machte mit dem Kreuzeszeichen bannt und auf diese Weise den Weg fur das kommende Heil bereitet Die Fenster an der Nordwand zeigen die neue Welt jeweils mit dem Lamm Gottes Im rechten Fenster halt Gottvater das Buch mit den sieben Siegeln nach Offb 4 2 11 LUT und wird von der gesamten Tierwelt und den 24 Altesten die die erloste Gemeinde reprasentieren angebetet Auf dem linken Fenster erstrahlt das himmlische Jerusalem aus Offb 21 10 16 LUT in Gold und wird von Engeln vermessen Zwolf Engel umgeben Christus das Lamm Gottes 22 Orgeln Bearbeiten nbsp Orgel von Forster amp Nicolaus 1968 nbsp Spieltisch der Orgel nbsp Truhenorgel von Kilian GottwaldDie Kirche erhielt 1893 eine Orgel aus der Werkstatt E F Walcker amp Cie in Ludwigsburg Das Instrument Opus 650 hatte 38 Register die auf drei Manuale und Pedal verteilt waren Im Jahr 1939 nahm die Licher Werkstatt Forster amp Nicolaus eine Anderung der Disposition im Sinne der Orgelbewegung vor Das abgangige Werk wurde 1968 durch einen Neubau von Forster amp Nicolaus ersetzt der uber 43 Register verfugt und die grosste Orgel der Stadt ist Walter Supper entwarf das Gehause zusammen mit Werner W Neumann Gottlob Ritter die Disposition 23 Die dreimanualige Orgel auf der Ostempore ist insbesondere zur Darstellung von Musik aus der Barockzeit geeignet steht aber auch romantischer oder zeitgenossischer Orgelmusik offen Der modern gestaltete Prospekt ist in funf unterschiedliche Polygone aufgeteilt die den Blick auf das grosse ostliche Rundfenster nicht verstellen Nach dem Werkprinzip sind die verschiedenen Gehauseteile einem Werk zugeordnet In der Mitte das kleine Positiv rechts davon das Hauptwerk links das Schwellwerk mit Plexiglas Jalousien und aussen die beiden Gehause fur das Pedalwerk Die Disposition lautet 24 I Positiv C g3Gedackt 0 8 Prinzipal 0 4 Rohrflote 0 4 Oktave 0 2 Quinte 0 1 1 3 Terz 0 4 5 Zimbel III 0 0 1 Dulcian 0 8 Schalmei 0 4 Tremulant II Hauptwerk C g3Quintade 16 Prinzipal 0 8 Gemshorn 0 8 Oktave 0 4 Flote 0 4 Quinte 0 2 2 3 Oktave 0 2 Hornle rep Mixtur III IV 0 0 2 Trompete 0 8 III Schwellwerk C g3Holzprinzipal 0 8 Weidenpfeife 0 8 Oktave 0 4 Traversflote 0 4 Nazard 0 2 2 3 Hohlflote 0 2 Terz 0 1 3 5 Sifflet 0 1 Scharff II 0 2 Rankett 16 Trompete harmonique 0 0 8 Oboe 0 8 Tremulant Pedal C f1Prinzipal 16 Subbass 16 Oktave 0 8 Pommer 0 8 Oktave 0 4 Rohrpfeife 0 4 Nachthorn 0 2 Sesquialter II0Rauschpfeife III 0 0 2 2 3 Posaune 16 Trompete 0 8 Kornett 0 2 TremulantKoppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln III II Spielhilfen 3 freie Kombinationen Pleno Zungen ab Zungeneinzelabsteller Prinzipalchor I II IIIInfolge der verwendeten minderwertigen Materialien ist die Orgel nach jahrzehntelanger intensiver Nutzung in schlechtem Zustand Eine Renovierung ist auch wegen der konzeptionellen Probleme des Instruments nicht sinnvoll Im Jahr 2020 beschlossen die Kirchenvorstande der Johannes und Lukasgemeinde daher einen Orgelneubau zu planen nbsp Horbeispiel J S Bach Praludium in c Moll BWV 549 An der Johanneskirche gibt es seit 2018 auch eine Truhenorgel mit zwei Registern des Orgelbauers Kilian Gottwald aus Kirchhain Glocken Bearbeiten nbsp Die kleine Glocke von 1927Die Johanneskirche hat ein funfteiliges Gelaut Die ersten Glocken der Johanneskirche sind nicht erhalten Die kleine Glocke musste im Ersten Weltkrieg fur die Rustungsindustrie abgeliefert werden und wurde 1927 ersetzt Die zwei grossen Glocken wurden 1943 eingeschmolzen Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Johanneskirche die Glocke Mathilde die 1853 fur die Stadtkirche aus einer Glocke von 1473 umgegossen und dort nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgehangt wurde Zwei zusatzliche neue Glocken wurden 1947 und 1956 angeschafft Als im Stadtkirchenturm neue Stahlgussglocken installiert wurden erhielt die Johanneskirche 1955 von dort eine weitere Bronzeglocke die von 1927 datiert 25 Nr Jahr Giesser Gussort Durchmesser mm Masse kg Schlagton HT Inschrift 1 1853 Philipp Rincker Sinn 1660 3 000 a0 Eintracht und Beharrlichkeit 1853 2 1947 Gebruder Rincker Sinn 1470 2 100 c1 Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit 3 1956 Gebruder Rincker Sinn 1290 1 800 d1 veni creator spiritus 4 1927 Friedrich Wilhelm Rincker Sinn 1200 1 400 e1 1917Im Kriege schmolz man mich einst ein dem deutschen Lande Wehr zu sein im Frieden steh ich auf zum Leben Gott woll uns seinen Frieden geben 1927 5 1927 Friedrich Wilhelm Rincker Sinn 1015 600 g1 1917In harter Zeit ward stumm mein Mund nun mach ich wieder allseits kund alles Ding wahrt seine Zeit Gottes Lieb in Ewigkeit Kirchengemeinde Bearbeiten nbsp Lukaskirche in der Giessener Loberstrasse Hauptartikel Lukaskirche Giessen Genutzt wird die Johanneskirche seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1893 von zwei Gemeinden namlich neben der Johannesgemeinde auch von der evangelischen Lukasgemeinde Das hangt mit Aufteilung der einen evangelischen Gemeinde in vier selbststandige Gemeinden von 1892 1893 zusammen denen zu dieser Zeit zwei Kirchen zur Verfugung standen Von der Lukasgemeinde spaltete sich im Jahr 1951 eine Freie Lukasgemeinde ab 26 die seit 1953 ein eigenes Kirchengebaude an der Loberstrasse nutzte Nach der Wiedervereinigung beider Lukasgemeinden im Jahr 1979 blieb die Mitnutzung der Johanneskirche erhalten 27 Beide Gemeinden sind Besitzer der Kirche und tragen die Kosten zur Halfte Die Johanneskirche bietet etwa 750 Besuchern Platz Die kirchliche Arbeit der Johannesgemeinde ist vielfaltig in die ortliche Evangelische Allianz Giessen eingebunden unterstutzt aber auch Missionare in Ubersee 28 Die Johanneskirche zeichnet sich durch ein reichhaltiges musikalisches Angebot aus das von einem Forderkreis unterstutzt wird Neben der Kantorei und dem Kammerorchester gibt es einen Gospelchor Blaserkreis und Kinderchore Seit 1960 werden regelmassig Konzerte in der Johanneskirche durchgefuhrt Nach Gottlob Ritter der von 1960 bis 1998 als Kantor wirkte ubernahm 1998 Christoph Koerber die Anstellung als hauptberuflicher Kirchenmusiker 29 Die Johannesgemeinde umfasst etwa 1400 und die Lukasgemeinde etwa 3000 Mitglieder Die beiden Gemeinden gehoren neben 27 anderen Kirchengemeinden in und um Giessen zum Evangelischen Dekanat Giessen das Teil der Propstei Oberhessen innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist 30 Pfarrer der Johannesgemeinde BearbeitenIn der Johannesgemeinde haben folgende Pfarrer gewirkt 1893 1906 Karl Naumann 1907 1939 Otto Ausfeld 1947 1966 Hans Scriba 1967 1976 Wilhelm Veller 1976 2000 Fritz Uhl seit 20010 Michael PaulLiteratur BearbeitenFolkhard Cremer Tobias Michael Wolf und andere Bearb Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 315 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karlheinz Lang Bearb Universitatsstadt Giessen Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Band 13 Henrich Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 528 06246 0 S 94 Evangelische Johannesgemeinde Evangelische Lukasgemeinde Hrsg 1893 1993 100 Jahre Johanneskirche Festschrift zum 100jahrigen Jubilaum der Johanneskirche zu Giessen Giessen 1993 DNB 961452331 Karl Naumann Die Johanneskirche zu Giessen Festschrift zur Feier der Einweihung am Donnerstag den 30 November 1893 Munchow Giessen 1893 in der Festschrift von 1993 nachgedruckt Peter Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen Mittelhessische Druck und Verlagsgesellschaft Giessen 1979 DNB 800512863 S 56 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanneskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der evangelischen Johannesgemeinde Giessen Homepage der evangelischen Lukasgemeinde Giessen Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Johanneskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Musik in der Johanneskirche Informationen zum Orgelprojekt Vorstellung der TruhenorgelEinzelnachweise Bearbeiten a b Naumann Die Johanneskirche zu Giessen 1893 S 72 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Lang Bearb Universitatsstadt Giessen Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Band 13 Henrich Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 528 06246 0 S 94 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Johanneskirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen gesehen am 23 August 2013 Naumann Die Johanneskirche zu Giessen 1893 S 12 f Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 56 Naumann Die Johanneskirche zu Giessen 1893 S 92 96 giessen evangelisch de Lukasgemeinde gesehen am 2 September 2013 Heinz Jox Die Renovierung und andere Baumassnahmen an der Kirche S 3 f PDF 2 8 MB gesehen am 14 Dezember 2014 a b Heinz Jox Die Renovierung und andere Baumassnahmen an der Kirche S 4 PDF 2 8 MB gesehen am 14 Dezember 2014 Heinz Jox Die Renovierung und andere Baumassnahmen an der Kirche S 6 PDF 2 8 MB gesehen am 14 Dezember 2014 Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 57 Gemeindebrief Nr 164 September November 2015 S 8 9 PDF Datei 4 64 MB abgerufen am 20 Oktober 2015 Prospekt Renovierung Johanneskirche PDF 7 3 MB gesehen am 14 Dezember 2014 alb Schepp Neuer Glanz Johanneskirche wird saniert In Giessener Allgemeine Zeitung vom 14 Marz 2015 Nummer 62 S 25 Naumann Die Johanneskirche zu Giessen 1893 S 86 Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 56 f a b Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2008 S 315 Naumann Die Johanneskirche zu Giessen 1893 S 73 Gottfried Cramer Christologie der Johanneskirche PDF 533 kB gesehen am 14 Dezember 2014 Weyrauch Die Kirchen des Altkreises Giessen 1979 S 56 f kirchbautag de Georg Huter Kunstler des Monats September abgerufen am 9 Februar 2017 Hans Scriba Fenster der Johanneskirche abgerufen am 13 September 2020 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 29 1 Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 S 371 Orgel der Johanneskirche Giessen gesehen am 29 Juli 2016 Ulrike Fiensch Die Glocken PDF Datei 944 kB gesehen am 14 Dezember 2014 Heinrich Bitsch Die Protestanten von Giessen Eine Darstellung der Vorgange im Giessener Kirchenstreit Albin Klein Giessen 1951 Ulrike Fiensch Ursula Koch Die Lukasgemeinde In Evangelische Johannesgemeinde Evangelische Lukasgemeinde Hrsg 1893 1993 100 Jahre Johanneskirche 1993 S 79 103 hier S 97 Homepage der Kirchengemeinde gesehen am 24 August 2013 Musik in der Johanneskirche gesehen am 23 August 2013 Evangelisches Dekanat Giessen abgerufen am 20 April 2019 Kirchen in Giessen Evangelische Kirche Allendorf Lahn St Albertus Giessen Kapelle auf dem Alten Friedhof Giessen Evangelische Andreaskirche Giessen St Bonifatius Giessen Johanneskirche Giessen Lukaskirche Giessen Pankratiuskapelle Giessen Evangelische Pauluskirche Giessen Petruskirche Giessen Stadtkirche Giessen St Thomas Morus Giessen Vitos Kapelle Giessen Evangelische Stephanuskirche Giessen Evangelische Thomaskirche Giessen Evangelische Wichernkirche Giessen Evangelische Kirche Kleinlinden SELK Kleinlinden Evangelische Kirche Lutzellinden Evangelische Kirche Rodgen Giessen Michaelskirche Wieseck 50 58276 8 67357 Koordinaten 50 34 57 9 N 8 40 24 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanneskirche Giessen amp oldid 237548084