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Heinrich von Pfannberg vor 1241 24 Juli 1282 war Graf von Pfannberg Landeshauptmann von Steiermark 1253 sowie Oberster Landrichter der Steiermark 1276 1279 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ungarische Herrschaft 1 2 Bohmische Herrschaft 1 3 Habsburger Herrschaft 1 4 Privates 2 Familie 3 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenEr war ein Sohn von Graf Ulrich II 1249 und der letzten Grafin von Lebenau und spielte besonders im Vergleich mit seinen Brudern Ulrich Bernhard und Siegfried eine herausragende Rolle im politischen Leben der Steiermark in der chaotischen Zeit zwischen 1246 Tod des letzten Babenbergerherzogs Friedrich II und 1278 Tod Ottokars von Bohmen Im Streit zwischen dem Salzburger Elekten Philipp von Spanheim und Graf Meinhard von Gorz schlugen sich die Pfannberger Heinrich und Bernhard auf die Seite des Spanheimers um ihre Salzburger Lehen in Karnten und in der Steiermark nicht zu verlieren Bundnis vom 1 Juni 1250 zu Fohnsdorf in der Urkunde sind etliche Pfannberger Dienstmannen als Burgen angefuhrt In den Folgejahren ist die Haltung der Bruder nicht eindeutig Heinrich liess sich von Bela von Ungarn bestechen der fur seinen Sohn die steirische Herzogswurde anstrebte 1252 schloss sich Heinrichs Bruder Ulrich im Namen aller Pfannberger an Ottokar von Bohmen an der bereits Osterreich regierte 1253 hatte sich Ottokar soweit in der Steiermark etabliert dass er Graf Heinrich von Pfannberg als Landeshauptmann einsetzte Wahrend des folgenden Krieges den Konig Bela gegen Ottokar begonnen hatte starb aber Ottokars Vater Konig Wenzel I und Ottokar trat im Frieden von Ofen 1254 die Steiermark an Bela ab Ungarische Herrschaft Bearbeiten Wahrend der nachsten sechs Jahre waren die Pfannberger mit privaten Dingen z B Schenkungen an St Paul beschaftigt Ulrich vor 1255 und Siegfried vor 1260 traten von der Buhne des Lebens ab 1256 beauftragte Papst Alexander IV in einer Bulle Konig Bela als Herzog der Steiermark das Kloster St Paul gegen die Grafen Siegfried und Heinrich von Pfannberg in Schutz zu nehmen welche demselben durch Raub grossen Schaden zufugten K Tangl verlegt das Datum dieser papstlichen Bulle eher ins Jahr 1259 da mit Abt Leutold von 1248 bis 1258 den Pfannberger Brudern ja ein freundlich gesinnter Vetter und erst ab 1258 mit Gerhard von Ennstal ein feindlich gesinnter Abt gegenubergestanden ware Am 26 Mai 1259 hielt Prinz Stephan als ungarischer Statthalter in Graz eine Gerichtsversammlung ab in der er u a dem Stift Rein seine Privilegien bestatigte Zeugen u a die Grafen Bernhard und Heinrich von Pfannberg im selben Gericht wurde Heinrich verurteilt dem Stift Rein fur zugefugten Schaden Ersatz zu leisten Nach einem Ende 1259 erfolgten Aufstand der Steirer gegen die ungarische Herrschaft folgte ein Krieg zwischen Konig Ottokar und Konig Bela der 1260 mit der Schlacht bei Kressenbrunn und der Abtretung der Steiermark an Ottokar endete Bohmische Herrschaft Bearbeiten Ende 1260 liess Konig Ottokar sich in Graz huldigen und bestatigte mehreren Stiften ihre Privilegien erste Zeugen die Grafen Bernhard und Heinrich von Pfannberg dahinter andere aus Steiermark Osterreich und Bohmen Am 24 Dezember desselben Jahres wurden in einer Gerichtsverhandlung unter Herzog Ottokar von Steiermark und Herzog Ulrich von Karnten auf Klage des St Pauler Abtes Gerhard die beiden Pfannberger Bruder dazu verurteilt der angeblich angemassten Stiftsvogtei zu entsagen 1261 wurden die beiden Grafen dazu verurteilt das Stift Rein in der Nutzung der Guter der ehemaligen Burg Helfenstein nahe Rein abgetragen durch Herzog Friedrich II nicht weiter zu behindern 1264 waren die Pfannberger in eine Fehde mit dem Bistum Gurk verwickelt der Streit um Burg Albeck und deren Guter war schon von Heinrichs Grossonkel Ulrich I von Peggau begonnen worden und wurde am Jahresende durch einen Vergleich beigelegt 1268 mussten die beiden Grafen neben anderen steirischen Edlen am Feldzug Ottokars gegen die Preussen und Litauer teilnehmen der von ihnen allen grosse Opfer verlangte und doch erfolglos blieb Die Missstimmung der Steirer wurde immer lauter zumal Ottokar schon 1265 vom Adel entwendeten herzoglichen Besitz zuruckgefordert hatte aber es kam noch schlimmer Friedrich von Pettau obwohl Untersteirer und Neffe der Pfannberger beschuldigte angeblich bei Ottokar Bernhard von Pfannberg der Verschworung gegen den Konig Hartnid von Wildon als Mitwisser und Wulfing von Stubenberg und Ulrich von Liechtenstein als Teilnehmer In der Folge wurden die vier und zusatzlich Heinrich eingekerkert und zum Verzicht auf ihre Burgen gezwungen Graf Bernhard Burgen Pfannberg Peggau und St Peter Ulrich von Liechtenstein Frauenburg Murau und Liechtenstein Hartnid von Wildon Eppenstein Primaresburg und Gleichenberg Wulfing von Stubenberg Kapfenberg Katsch Wulfingstein und Stubenberg Friedrich von Pettau Wurmberg Vurberk bei Ptuj und Schwanberg Graf Heinrich Kaisersberg Strassegg w Gasen Loschental heute Filialkirchlein Josefsberg und RabensteinOttokar liess hierauf die Burgen Pfannberg Peggau Strassegg Loschental Murau Liechtenstein Primaresburg Gleichenberg Kapfenberg Katsch Wulfingstein Stubenberg und Wurmberg zerstoren liess die Gefangenen Urfehde schworen dass sie sich am Verrater Friedrich von Pettau nicht rachen wurden beschenkte sie mit Kleinodien Silber und kostbaren Gewandern und entliess sie in die Heimat Den Hass dieser Manner gegen Ottokar zeigt die Geschichte der nachsten Jahre 1269 nach dem Tod Herzog Ulrichs von Karnten schlossen sich die Pfannberger dem durch den geheimen Erbvertrag von Podiebrad ausgetricksten Bruder Ulrichs Philipp von Spanheim nicht mehr an da sie ihn als zu schwach einschatzten In der Folge mussten sie wohl oder ubel am Feldzug Ottokars 1270 zur Inbesitznahme Krains und Karntens teilnehmen Anlasslich des Krieges Ottokars 1271 gegen Ungarn konnte Graf Heinrich durch ein tapferes Wort erreichen dass Ottokar den Steirern versprach ihnen ihre eingezogenen Guter und Burgen zuruckzugeben Nach dem Tode Graf Bernhards 1271 finden wir Heinrich im alleinigen Besitz der pfannbergischen Guter 1271 72 ereignete sich die Folterung und Hinrichtung Seifrieds von Mahrenberg durch Konig Ottokar 1273 wurde Rudolf von Habsburg zum deutschen Konig gewahlt und mit Konig Ottokar ging s bergab 1276 erfolgte der Reiner Schwur gegen Ottokar mit Graf Heinrich mit an fuhrender Position Sogleich wurden die steirischen Burgen und Stadte erobert und die bohmische Besatzung vertrieben Graf Heinrich ersturmte dabei die Stadt Judenburg Auch Graz mit der Burg auf dem Schlossberg wurde schliesslich im Sturm genommen dem Statthalter Milota blieb nur die heimliche Flucht Anschliessend schloss sich Heinrich mit seinen 300 Mann und den ubrigen steirischen Edlen an Meinhard von Tirol Gorz an der inzwischen Karnten und Krain von der bohmischen Besatzung befreit hatte und sie zogen nach Osterreich um sich mit Konig Rudolfs Streitmacht zu vereinigen Angesichts der Ubermacht des Reichsheeres unterwarf sich Ottokar November 1276 verzichtete auf Osterreich Steiermark Karnten Krain die Windische Mark Portenau und Eger und verpflichtete sich Geiseln und Burgen aus seiner Gewalt zu entlassen und widerrechtlich angeeignete Burgen und Besitzungen zuruckzugeben Habsburger Herrschaft Bearbeiten In Anbetracht ihrer besonderen Verdienste wurden Graf Heinrich von Pfannberg und Friedrich von Pettau von Konig Rudolf zu Obersten Landrichtern der Steiermark ernannt Hartnid von Wildon wurde das Amt eines Marschalls von Steiermark verliehen In den Folgejahren findet man Graf Heinrich als Zeugen in den wichtigsten koniglichen Erlassen Auch an der entscheidenden Schlacht auf dem Marchfeld 1278 nahm Graf Heinrich mit 100 Rittern teil indem er sich schon zu Kampfbeginn trotz seines fortgeschrittenen Alters voll ins Kampfgetummel sturzte und auch als einer der ersten eine schwere Verwundung davontrug In der Folge legte er das Amt des steirischen Obersten Landrichters nieder 1279 findet man Friedrich von Pettau als Hauptmann von Steiermark Privates Bearbeiten Privat war Graf Heinrich in seinen letzten Lebensjahren hauptsachlich bemuht mit dem Stift St Paul wieder ein freundschaftliches Verhaltnis anzuknupfen Heinrichs grosster Gegner Abt Gerhard war 1275 Bischof von Lavant geworden und mit dem neuen Abte Hermann konnte er am 13 Juni 1278 einen Vertrag schliessen der ihm die Lehen verschaffte die der verstorbene Otto von Traberg Unterdrauburg besessen hatte namlich das Schloss Mahrenberg und die Vogtei am Remschnigg zu Berge und zu Tal inklusive Schloss und Maut zu Traberg dafur verzichtete er nochmals auf die Stiftsvogtei Weiters ubergab er dem Kloster sein Eigengut Veustriz Bistrica an der Drau w Maribor zwischen Selnica und Viltus und weitere Rechte im Lavanttal unter der Bedingung der Wiederverleihung an ihn und seine Sohne Seltsamerweise verlieh Abt Hermann schon am 6 Juli desselben Jahres die namliche Vogtei am Remschnigg und um Traberg nochmals an Offo von Emmerberg Mahrenberg In der Folge befehdete Heinrich das Stift wieder im September 1279 wurde ein schiedsrichterlicher Vergleich geschlossen und im Oktober von Konig Rudolf bestatigt Zwischen 1278 und 1282 grundete Graf Heinrich mit Zustimmung Konig Rudolfs als Landesherr den Markt Frohnleiten der auch die neu errichtete Murbrucke zu betreuen hatte Dieser Ubergang gewann deshalb an Bedeutung weil Graz von den letzten Babenbergern das Niederlagsrecht bekommen hatte und sich deshalb ein neuer Verkehrsweg am linken Murufer etablierte Die alte Romerstrasse rechts der Mur sudlich der Brucke verlor an Bedeutung 1282 findet man Graf Heinrich nur mehr in zwei Urkunden Am 17 Marz befreite er das Nonnenkloster Mahrenberg von der Traberger Maut bezuglich Lebensmitteln und am 26 Marz zu Trixen verkaufte ihm Meinhard von Zeiselstorf die Veste Puchenstein o Unterdrauburg Nach dem Totenbuch des Stiftes Rein ist er am 24 Juli gestorben Graf Heinrich wird von K Tangl beschrieben als vollendete Personlichkeit jeder Zoll ein Ritter bescheiden tapfer und mannhaft frommen und religiosen Sinnes wahrheitsliebend Mann der Tat eher als der Unterhandlung Familie BearbeitenHeinrich war ab 1260 verheiratet mit Agnes von Plain Hardegg Tochter oder Schwester von Konrad III X 1260 Ihre Mutter war Euphemia von Ortenburg Agnes letzte Erwahnung stammt vom 10 April 1298 da sie zu Ehrenhausen ihr freies Eigen und ihre Morgengabe im Lavanttal namlich die Burg Loschental und den Turm zu Lavamund mit allem Zugehor dem Erzstift Salzburg zu ewigem Besitze und als Seelengerat aufgab Mit Agnes hatte er drei Kinder Hermann 1287 Elisabeth Tochter von Ulrich von Heunburg nach 1297 II Heinrich von Hohenlohe Rainold 1292 Abt von Rein 1280 1292 Ulrich IV 1261 nach 1318 Margarethe 1268 8 Dezember 1292 Tochter von Ulrich von Heunburg und Agnes von Baden OsterreichLiteratur BearbeitenKarlmann Tangl Die Grafen von Pfannberg In Archiv fur Kunde osterreichischer Geschichts Quellen 18 Band Wien 1857 Othmar Pickl Geschichte des Marktes Frohnleiten Graz 1956 Franz von Krones Pfannberg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 600 603 Familienartikel Landeshauptleute von Karnten 1270 bis 1848 Ulrich Graf von Heunburg Ulrich von Durrenholz Ulrich von Taufers Heinrich Graf von Pfannberg Meinhard Graf von Gorz Tirol Cholo von Saldenhofen Konrad von Aufenstein Ulrich Graf von Pfannberg Johann Graf von Pfannberg Friedrich von Aufenstein Johann Ribi von Lenzburg Bischof von Gurk Konrad I Kraiger von Kraigk Meinhard Graf von Gorz Tirol Ulrich von Liechtenstein Konrad II Kraiger von Kraigk Otto von Ehrenfels Rudolf Graf von Sulz Rudolf von Liechtenstein Rudolf Graf von Sulz Konrad III Kraiger von Kraigk Jorg von Hallegg Landesverweser Lienhard von Harrach Landesverweser Siegmund Kreuzer Landesverweser Konrad IV Kraiger von Kraigk Jakob Szekely Ulrich von Weisspriach Veit Welzer Christoph Freiherr von Khevenhuller Christoph Freiherr von Thanhausen Georg Freiherr von Khevenhuller Johann Graf von Ortenburg Georg Graf von Nogarol Christoph David Graf von Urschenbeck Georg Sigmund Freiherr von Paradeiser Georg Andre Freiherr von und zu Kronegg Johann Karl Furst von Porcia Sigmund Helfried Graf von Dietrichstein Franz Andra Graf von Orsini Rosenberg Sigmund Friedrich Graf von Khevenhuller Johann Peter Graf von Goess Hannibal Alphons Furst von Porcia Sigmund Rudolf Graf von Wagensberg Wolf Sigmund Graf von Orsini Rosenberg Johann Anton Graf von Goess Johann Gottfried Graf von Heister Franz Anton Graf von Khevenhuller Metsch Vinzenz Graf von Orsini Rosenberg Philipp Graf von Welsberg Joseph Graf von O Donell Franz Joseph Graf von Wurmbrand Johann Graf und Herr zu Brandis Peter Graf von Goess Ferdinand Freiherr von Ulm Joseph Camillo Freiherr von Schmidburg Joseph Freiherr von Krufft Maria Hieronymus Graf von Platz Joseph von Sterneck und Ehrenstein Nachfolger Statthalter Johann Nepomuk Freiherr von SchloissniggLandeshauptmanner im Herzogtum Steiermark 1236 1237 bis 1493 Ekbert Bischof von Bamberg Eberhard IV Graf von Eberstein Otto Graf von Eberstein Meinhard I von Tirol Stephan von Agram Heinrich I von Liechtenstein Nikolsburg Wok von Rosenberg Bruno von Schauenburg Otto II von Haslau Burkhard von Klingenberg Konrad von Tulln Milota von Diedlitz Heinrich von Pfannberg Otto der Jungere von Saldenhofen Heinrich II Abt von Admont Leopold I Bischof von Seckau Heinrich II Abt von Admont 2 Amtszeit Hartnid von Stadeck Ulrich I von Walsee Ulrich II von Walsee Eberhard VIII von Walsee Albero III von Puchheim Leutold von Stadeck Cholo von Saldenhofen Wernhard von Maissau Friedrich VI von Walsee Ulrich von Liechtenstein Murau Rudolf I von Walsee Ulrich IV von Walsee Nikolaus Schenk von Osterwitz Hertlein von Liechtenstein Nikolsburg Rudolf von Perneck Hans Graf von Maidburg Hardegg Hans von Stadleck Bernhard von Liechtenstein Murau Moritz Welzer Friedrich von Fladnitz Hugo von Montfort Rudolf von Liechstenstein Murau Jakob von Stubenberg Hans von Winden Wilhelm von Perneck Hans von Winden 2 Amtszeit Friedrich von Pettau Hans von Stubenberg Leutold von Stubenberg Ulrich III von Graben Wilhelm Graf von Thirnstein Georg Herr von Tschernembl Georg von Losenstein Nachfolger Reinprecht von Reichenburg Normdaten Person GND 139284559 lobid OGND AKS VIAF 100570339 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HeinrichKURZBESCHREIBUNG Graf von Pfannberg Landeshauptmann von Steiermark Oberster Landrichter der SteiermarkGEBURTSDATUM vor 1241STERBEDATUM 24 Juli 1282 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Pfannberg amp oldid 232297501