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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Wok II von Rosenberg Wok von Rosenberg auch Wok I von Rosenberg tschechisch Vok z Rozmberka Vok I z Rozmberka um 1210 3 Juni 1262 in Graz war Oberster Marschall des Konigreichs Bohmen und Landeshauptmann der Steiermark Siegel des Wok von RosenbergWok von Rosenberg Fresko des 17 Jh am Kloster Hohenfurth Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Grundungen und Besitzungen 1 2 Falschungen und Legenden 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWok entstammte dem bohmischen Adelsgeschlecht der Witigonen Seine Eltern waren Witiko von Prcice und Blankenberg und Kunigunde von Schonhering Sein Vater begrundete den witigonischen Familienzweig der Rosenberger und Wok war der erste der das Pradikat von Rosenberg benutzte Dieses leitete er von der gleichnamigen Burg Rosenberg ab die von ihm oder seinem Vater nach 1225 errichtet worden sein soll Erstmals erwahnt wurde er als Woko de Rosenberch am 22 Juni 1250 in einer Urkunde Konig Wenzels I mit der dieser dem Prager Domkapitel die St Bartholomaus Kapelle des Veitsdoms stiftete Allerdings wurde er schon fur das Jahr 1246 in dem gereimten Furstenbuch erwahnt das der Wiener Jans der Enikel vermutlich zwischen 1280 und 1290 verfasste Darin wird die Schlacht bei Laa an der Thaya beschrieben die am 26 Januar 1246 zwischen dem osterreichischen Heer Friedrichs des Streitbaren und dem bohmischen Heer unter Fuhrung Ulrichs von Karnten des altesten Sohnes des Karntner Herzogs Bernhard von Spanheim stattfand und bei dem Wok eine prachtige Rustung getragen haben soll Es ist nicht bekannt ob diese Dichtung den historischen Tatsachen entspricht Am 7 Juni 1255 wurde Wok vom bohmischen Konig Ottokar II Premysl zum Obersten Marschall des Konigreichs Bohmen ernannt In dieser Position musste er Konig Ottokar im selben Jahre auf dessen Zug gegen die heidnischen Pruzzen begleiten mit dem der Deutsche Orden unterstutzt werden sollte Nach dem Tod seines Vaters 1256 ubernahm Wok die Funktionen eines Hauptmannes und Landrichters fur den Distrikt ob der Enns Im selben Jahr bestatigte er in Linz dem Abt von Zwettl die Mautfreiheit fur das Klostersalz In den kampferischen Auseinandersetzungen Ottokars um die Reichskrone kam es 1256 an der bohmisch bayerischen Grenze bei Burghausen zu einem bewaffneten Gefecht an dem Wok mit seinem Heer beteiligt war Am 23 April 1257 bezeugte er das zwischen Ottokar und dem Passauer Bischof Otto von Lonsdorf geschlossene Schutz und Trutzbundnis Im August desselben Jahres kampfte er mit Ottokar gegen den niederbayerischen Herzog Heinrich XIII Ottokars Heer gelang es bis Altfraunhofen vorzurucken das sudlich von Heinrichs Residenzstadt Landshut liegt Mit Unterstutzung seines Bruders Ludwig konnte Heinrich Ottokars Heere 1258 bei Muhldorf am Inn zuruckschlagen Nach der Niederlage fluchteten der Konig sowie Wok und weitere Adelige in das damals zum Erzbistum Salzburg gehorende Muhldorf wo sie von den Gegnern eingeschlossen wurden Nach neun Tagen gaben sie den Kampf auf und durften die Stadt verlassen Im Oktober 1258 bestatigte Wok in Wels drei Urkunden Ottokars fur das Stift Kremsmunster 1260 kampfte Wok an der Seite Ottokars in der Schlacht bei Kressenbrunn in der die Bohmen und Steirer den ungarischen Konig Bela IV besiegten Zur Belohnung fur seine Tapferkeit wurde er im selben Jahr von Konig Ottokar zum Richter des Landes ob der Enns ernannt und erhielt zudem die Herrschaft Raabs tschechisch Rakous 1 als erbliches Lehen Am 25 Dezember 1260 wurde er von Ottokar II als Nachfolger Heinrichs I von Liechtenstein zum Landeshauptmann der Steiermark capitaneus Styrie ernannt Wegen verschiedener Rechtsstreitigkeiten hielt er im Juli 1261 einen Gerichtstag Landtaiding in Marburg und im Herbst desselben Jahres einen weiteren in Leoben ab Bereits 1259 stiftete Wok das Kloster Hohenfurth Nach einer Uberlieferung soll er es als Dank fur seine wundersame Errettung aus den Fluten der Moldau errichtet haben 1262 unterstutzte er den Deutschen Ritterorden in Neuhaus der vor 1237 von Heinrich I von Neuhaus dorthin gerufen worden war 2 Wok starb am 3 Juni 1262 in Graz Sein Leichnam wurde nach Hohenfurth uberfuhrt und in der von ihm angelegten Familiengruft der Klosterkirche bestattet In den Nekrologien des Klosters wurde er gewurdigt Erbe und Nachfolger wurde Woks Sohn Heinrich I von Rosenberg Das von Wok erstellte Testament wurde in Graz verfasst und mit dem 4 Juni 1262 datiert Da seine Richtigkeit nicht bezweifelt wird handelt es sich vermutlich um einen Fehler in der Datierung Testamentarische Zuwendungen erhielten die Kloster in Schlagl und in Alttabor Das Amt des steirischen Landeshauptmanns ubertrug Konig Ottokar II dem Olmutzer Bischof Bruno von Schauenburg Grundungen und Besitzungen Bearbeiten nbsp Burg Wogendrussel in PrudnikWok erwarb sich grosse Verdienste um die Kolonisation Sudbohmens Neben dem bereits erwahnten Kloster Hohenfurth um das sich am rechten Ufer der Moldau das Stadtchen Hohenfurth entwickelte grundete er Rosenthal im Bohmerwald Das von den Witigonen gegrundete und spater untergegangene Dorf Stradonice heute Roznov Stadtteil von Budweis erweiterte Wok um das Novum Forum und schenkte beides dem Kloster Hohenfurt Im Zuge des in den schlesisch mahrischen Grenzwald vordringenden Landesausbaus errichtete er im Norden Mahrens als Stutzpunkt die Burg Wogendrussel um die sein Sohn Heinrich vor 1302 das Stadtchen Prudnik grundete Nach dem Tod seines Bruders Witiko von Pribenice erbte Wok die Herrschaft Pribenice Falschungen und Legenden Bearbeiten Woks Landeshauptmannschaft von Karnten ist urkundlich nicht belegt Sie wurde von dem rosenbergischen Archivar Vaclav Brezan erstmals erwahnt und kam vermutlich durch Falsifikate zustande die wahrend der Regentschaft Ulrichs II in dessen Kanzlei angefertigt worden waren Auch bei der Urkunde vom 23 Juni 1264 mit der Ottokar II Wok und seine Nachkommen zum Hochsten Burggrafen und zum Hochsten Richter des Konigreichs Bohmen ernannt und ihm gleichzeitig die Burg Sokolec sowie die Feste Prenice geschenkt haben soll handelt es sich um eine Falschung Deshalb entsprechen auch die mit der Urkunde den Rosenbergern erteilten weiteren Rechte und Privilegien nicht den Tatsachen Mit einer ebenfalls gefalschten Urkunde die auf den 14 November 1264 datiert wurde soll Ottokar II das Kloster Goldenkron in den Schutz Woks und seiner Nachkommen gestellt und ihm fur die Landereien des Klosters das Jagdrecht erteilt haben Dieser Sachverhalt soll vom bohmischen Konig Johann von Luxemburg mit einer Urkunde vom 17 September 1333 bestatigt worden sein Auch diese Urkunde wurde spater von den Historikern relativ einfach als ein Falsifikat erkannt Den Falschern ist offensichtlich entgangen dass Wok zum Zeitpunkt der ersten Urkunde von 1264 bereits seit zwei Jahren tot war Wegen der gefalschten Urkunden nahm jedoch der Archivar Vaclav Brezan an die Rosenberger seien die Fundatoren des Klosters gewesen Diese Annahme verbreitete er mit dem von ihm 1609 verfassten summarischen Auszug aus seiner nicht erhaltenen Rosenberger Chronik Wahrer Stifter des Klosters war der bohmische Konig Ottokar II der mit der Grundung des Klosters dessen Landereien an die rosenbergischen Besitzungen reichten vermutlich auch die Expansion der Rosenberger behindern wollte Demgegenuber steht fest dass das Kloster unter den Rosenbergern zu leiden hatte Ulrich II eignete es sich wahrend der Hussitenkriege an und war nicht bereit es zuruckzugeben und falschte darum zwei weitere Urkunden Familie BearbeitenWok war mit Hedwig Hedvika ze Schaunberka Witwe des Heinrich von Kuenring verheiratet Deren Eltern waren Heinrich von Schaunberg und Hailwig von Plain Der Ehe mit Wok entstammten die Sohne Heinrich I von Rosenberg 1310 Witiko VI von Rosenberg 1277 Nach Woks Tod vermahlte sich Hedwig in dritter Ehe mit Friedrich von Stubenberg mit dem sie in der Steiermark lebte Im Jahre 1300 erhielt sie von ihrem Sohn Heinrich die lebenslange Nutzniessung der Herrschaften Eibenstein und Plessberg in Osterreich sowie Stopnitz in Bohmen Sie starb am 13 Februar 1315 und wurde in der Stiftskirche in Rein bestattet Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Rosenberg Wok von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 27 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 13 Digitalisat J Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch Abteilung 5 Oberosterreichischer Adel Band 4 Halfte 1 Bauer amp Raspe Nurnberg 1885 S 301 304 Matthaus Klimesch Hrsg Norbert Heermann s Rosenberg sche Chronik Verlag der Koniglich Bohmischen Gesellschaft der Wissenschaften Prag 1897 Adolf Wagner Wok von Rosenberg Ein Witigone aus dem Vertrautenkreise Premysl Ottokar II In Bohemia 3 1963 S 173 198 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 353 f Jorg K Hoensch Premysl Otakar II von Bohmen Der goldene Konig Styria Graz u a 1989 ISBN 3 222 11910 4 S 59 f 70 111 116 118f 124 133 Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 195 440 666 Annemarie Enneper Rosenberg von bohmische Adelsfamilie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 57 f Digitalisat Anna Kubikova Rozmberske kroniky Kratky a summovni vytah od Vaclava Brezana Veduta Ceske Budejovice 2005 ISBN 80 86829 10 3 Einzelnachweise Bearbeiten Raabs In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Frantisek Teply Dejiny mesta Jindrichova Hradce Dilu 1 svazek 1 Od nejstarsi doby az do vymreni rodu panu z Hradce Obec Hradecka Jindrichuv Hradec 1927 S 66 Landrichter und Landeshauptmanner im Gericht ob der Enns 1255 1490 Wok von Rosenberg Konrad von Summerau Burkhard von Klingenberg Heinrich II Markgraf von Hachberg Ulrich II von Kapellen Eberhard IV II von Walsee Eberhard V III von Walsee Hans von Traun Jans von Traun Eberhard V III von Walsee und Ulrich I von Schaunberg Ulrich I von Schaunberg Wernhard von Maissau Heinrich VI von Walsee Reinprecht II von Walsee Reinprecht IV III von Walsee Johann II von Schaunberg Wolfgang V von Walsee Johann IV von Starhemberg Reinprecht V IV von Walsee Bernhard von Scherffenberg Ulrich von Starhemberg Gotthard von Starhemberg Nachfolger Georg von Losenstein Landeshauptmanner im Herzogtum Steiermark 1236 1237 bis 1493 Ekbert Bischof von Bamberg Eberhard IV Graf von Eberstein Otto Graf von Eberstein Meinhard I von Tirol Stephan von Agram Heinrich I von Liechtenstein Nikolsburg Wok von Rosenberg Bruno von Schauenburg Otto II von Haslau Burkhard von Klingenberg Konrad von Tulln Milota von Diedlitz Heinrich von Pfannberg Otto der Jungere von Saldenhofen Heinrich II Abt von Admont Leopold I Bischof von Seckau Heinrich II Abt von Admont 2 Amtszeit Hartnid von Stadeck Ulrich I von Walsee Ulrich II von Walsee Eberhard VIII von Walsee Albero III von Puchheim Leutold von Stadeck Cholo von Saldenhofen Wernhard von Maissau Friedrich VI von Walsee Ulrich von Liechtenstein Murau Rudolf I von Walsee Ulrich IV von Walsee Nikolaus Schenk von Osterwitz Hertlein von Liechtenstein Nikolsburg Rudolf von Perneck Hans Graf von Maidburg Hardegg Hans von Stadleck Bernhard von Liechtenstein Murau Moritz Welzer Friedrich von Fladnitz Hugo von Montfort Rudolf von Liechstenstein Murau Jakob von Stubenberg Hans von Winden Wilhelm von Perneck Hans von Winden 2 Amtszeit Friedrich von Pettau Hans von Stubenberg Leutold von Stubenberg Ulrich III von Graben Wilhelm Graf von Thirnstein Georg Herr von Tschernembl Georg von Losenstein Nachfolger Reinprecht von Reichenburg Normdaten Person GND 139254811 lobid OGND AKS VIAF 100543899 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wok von RosenbergALTERNATIVNAMEN Vok von Rosenberg Vok z Rozmberka Vok de RosenbergKURZBESCHREIBUNG Marschall des Konigreichs Bohmen Landeshauptmann der SteiermarkGEBURTSDATUM um 1210STERBEDATUM nach 4 Juni 1262STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wok von Rosenberg amp oldid 227364012