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Die Ruine der Primaresburg liegt im Nordwesten der Marktgemeinde Maria Lankowitz in der Steiermark Die Geschichte der Burg reicht bis in den Beginn des 11 Jahrhunderts zuruck Die Anlage stellt damit eine der altesten urkundlich erwahnten Burganlagen in der Steiermark dar Lange Zeit war die genaue Lage des Wehrbaues umstritten aber der Franziskanerkogel wird heute allgemein als Standort angesehen PrimaresburgDie Reste der gemauerten Zisterne und Brunnenstube der Burg im Juli 2015Die Reste der gemauerten Zisterne und Brunnenstube der Burg im Juli 2015Staat OsterreichOrt Maria LankowitzEntstehungszeit fruhes 11 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 47 4 N 15 3 O 47 066388888889 15 055833333333 Koordinaten 47 3 59 N 15 3 21 OPrimaresburg Steiermark p3 Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStandort BearbeitenDie Burgruine befindet sich auf dem Gipfel des nordwestlich von Maria Lankowitz gelegenen Franziskanerkogels an dessen Fuss im Mittelalter zwei stark befahrene Strassen vorbeifuhrten Der Gipfel wurde durch Menschenhand zu einem rechteckigen Plateau umgestaltet und fallt nach Norden Westen und Suden hin steil ab Der Westen des Plateaus und damit auch die Wehranlage wurde durch Felsen geschutzt Im Osten sind dem Gipfelplateau zwei Terrassen mit annahernd dreieckigem Grundriss vorgelagert Diese Terrassen werden durch einen machtigen Abschnittsgraben vom Gipfelplateau getrennt Vom Gipfel hat man eine gute Sicht auf die Wehranlagen Greissenegg Hohenburg Krems sowie Obervoitsberg 1 2 Geschichte BearbeitenDer Gipfel des Franziskanerkogels wurde bereits wahrend der Kupfer und Urnenfelderzeit mit Unterbrechungen fur Verteidigungszwecke genutzt Auch eine Besiedelung durch die Romer ist belegt Die Primaresburg wurde erstmals 1066 urkundlich als primarespurch erwahnt und stellt damit einen der fruhesten erwahnten Wehrbauten in der Steiermark dar Sie befand sich innerhalb des Landbesitzes den Kaiser Otto III im Jahr 1000 dem Markgrafen Adalbero von Eppenstein geschenkt hatte und wurde vermutlich bereits kurze Zeit danach errichtet Damals durfte die Burg aus einem von Erdwallen und Palisaden umgebenen befestigten Hof bestanden haben Der Karntner Herzog Heinrich III schenkte im Jahr 1103 die Wehranlage dem Stift St Lambrecht Im Jahr 1180 wird ein Stachard de Primarespurch als Dienstmann der Herren von Graz genannt Das Stift St Lambrecht belehnte im 12 Jahrhundert Albert und dessen Sohn Lantfried von Eppenstein mit der Primaresburg Nach dem Tod von Lantfried im Jahr 1190 ging das Lehen an die mit ihm verwandten Herren von Wildon in deren Besitz es auch bis in das Jahr 1268 blieb In diesem Jahr wurde die Burg aufgrund einer Verschworung des steirischen Adels von Konig Ottokar II Premysl eingezogen und moglicherweise auch zerstort da archaologische Funde auf eine militarische Auseinandersetzung im 13 Jahrhundert schliessen lassen In der darauf folgenden Zeit wurde die Anlage von einem Burggrafen verwaltet Als die Bohmen 1276 vertrieben wurden gelangte die Burg wieder in den Besitz der Herren von Wildon die sie vermutlich wieder aufbauen oder ausbauen liessen 1 3 Nach 1300 kam die Primaresburg als Pfandbesitz an die Stadecker Aus der Zeit um 1400 ist bekannt dass die Burgmauern bereits verfallen waren Nach dem Aussterben der Stadecker ging der Burgstall als Lehen des Stiftes St Lambrecht an die Grafen von Montfort Die ritterburtige Familie Gradner erhielt im Jahr 1415 von Herzog Ernst die Erlaubnis beim Dorf Lankowitz ein Anwesen zu errichten Ernst von Graden begann nach 1420 vermutlich mit einem gross angelegten Ausbau der Burg welcher dann aber zugunsten des Neubaues des heutigen Schlosses Lankowitz eingestellt wurde Nach der Errichtung des Schlosses Lankowitz geriet die Primaresburg immer mehr in Vergessenheit sodass ihre genaue Lage lange Zeit umstritten war Erst Herwig Ebner begrundete 1955 historisch schlussig dass es sich bei der Burgstelle am Franziskanerkogel um die urkundlich belegte Primaresburg handeln muss was durch archaologische Ausgrabungen in der Zeit von 1982 bis 1986 weiter bestatigt wurde Als weiterer moglicher Standort wurde lange auch der Hanskogel in der Ortschaft Kirchberg angesehen 1 2 3 Beschreibung Bearbeiten nbsp Mauerreste die im Burgareal bis heute erhalten geblieben sindVon der Wehranlage sind bis heute nur sparliche Reste erhalten geblieben Am rechteckigen Gipfelplateaus befand sich das Kernwerk der Burganlage das im Osten durch einen machtigen Abschnittsgraben mit einem dahinterliegenden und noch heute erkennbaren Wall geschutzt wurde Auch der sudliche Teil der Burg wurde durch einen Graben sowie eine Mauer geschutzt Das gesamte Plateau war von einer Mauer umgeben deren vesturzte Reste heute noch zum Teil sichtbar sind Das Burgtor befand sich vermutlich im Nordosten der Anlage An der Sudseite des Plateaus wurden bei Ausgrabungen die Fundamente eines dreiteiligen Gebaudes freigelegt dessen Mauerwerk im westlichen Bereich dem 12 oder 13 Jahrhundert zugeordnet werden kann Es wird aber auch vermutet dass es ein Uberbleibsel aus der romischen Besiedelung des Franziskanerkogels darstellt 3 Das Mauerwerk zeigt ein kleinteiliges lagiges Quadermauerwerk mit Bruchsteinabgleichungen Der ostliche Teil des Gebaudes weist wiederum ein kaum lagerhaftes Bruchsteinmauerwerk auf das vermutlich aus dem 15 Jahrhundert stammt Im Nordosten des Gebaudes befindet sich ein machtiger Schuttkegel der moglicherweise die Lage des ehemaligen Bergfriedes zeigt 2 Im Zentrum der Anlage wurde in den 1980ern ein steinerner Bau mit einem Durchmesser von etwa 4 Metern der ein rund 90 Zentimeter tiefes Loch umgibt freigelegt Es handelt sich dabei um die Reste der gemauerten Zisterne die von einer Brunnenstube umgeben war Die Mauerreste weisen ein kleinteiliges und unregelmassiges Quadermauerwerk auf und sind nicht sicher datierbar stammen aber vermutlich aus der Zeit um 1400 Die obere Abschluss der Zisterne wurde in jungerer Zeit ausgeglichen 1 4 Die im Suden Sudwesten und Osten gelegenen Vorwerke der Burg wurden durch die in jungerer Zeit erfolgte Anlage eines unter dem Kernwerk verlaufenden Guterweges stark beschadigt Dabei wurde auch eine sudwestlich des Plateaus gelegene Toranlage vollstandig zerstort 2 Das ostlich der Hauptanlage vorgelagerte Vorwerk befand sich auf einer nach Osten hin spitz zulaufenden Zunge und hatte an der Abbruchkante der Zunge bis zum nordlichen Abhang eine Mauer Im Sudosten der Anlage kann man noch schwache Mauerreste aus lagerhaften und unregelmassigem Bruchsteinmauerwerk das vermutlich aus dem 15 Jahrhundert stammt erkennen Ostlich und etwas tiefer gelegen befand sich ein weiteres ebenfalls nach Osten orientiertes dreieckiges Vorwerk An dessen ostlicher Seite ist noch ein stark verschliffener Wall sichtbar 4 Die Erdwerke im Gelande der Wehranlage durften auf die Kupfer und Urnenfelderzeit zuruckgehen 3 Literatur BearbeitenWerner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 152 153 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Primaresburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Primaresburg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Primaresburg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 a b c d Werner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 152 a b c d Werner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 153 a b Werner Murgg Burgruinen der Steiermark Hrsg Bundesdenkmalamt B Band 2 Ferdinand Berger amp Sohne 2009 ISSN 1993 1263 S 152 153 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Primaresburg amp oldid 188245017