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Gloeden ist der Name eines alten mecklenburgischen sowie eines nicht stammverwandten wappenverschiedenen uckermarkischen Adelsgeschlechts Beide Familien haben sich in der Mark Brandenburg und Mecklenburg aber vor allem in Vorpommern ausgebreitet Sie sind allgemein und insbesondere im Guterbesitz schwer gegeneinander abzugrenzen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mecklenburg 1 2 Uckermark 2 Wappen 2 1 Wappen von Gloeden Mecklenburg 2 2 Wappen von Gloeden Uckermark 3 Besitz 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen derer von Gloeden aus MecklenburgMecklenburg Bearbeiten Die mecklenburgischen von Gloeden erscheinen nach jungerer Forschung erstmals urkundlich mit Ritter Widemannus Glode nach 1307 am 28 Oktober 1276 bei einer Schenkung des Herzog Barnims an die Stadt Greifswald 1 Bis in das 19 Jahrhundert wurde das erste Erscheinen der Familie im Jahre 1226 mit Rambertus Gloeden festgelegt der im Fundationsbrief der Gustrower Domkirche erwahnt wird Stammsitz der Familie war Roggenhagen im Stargarder Land das bis um 1700 im Besitz der Familie blieb Eine Linie breite sich nach der Hansestadt Luneburg aus Die Stammreihe dieser Linie begann mit Wichmann Burgermeister in Neuruppin dessen Sohn Georg 1490 ebenfalls Burgermeister in Neuruppin war sowie Herr auf Dreskow war Hier ist der Grabstein eines Martin von Gloeden erhalten 2 Dieser studierte 1490 91 in Rostock wurde Doktor der Rechte und begab sich nach Luneburg wo er zunachst Syndikus und 1516 auch Sulfmeister wurde Er war Erbherr auf Hasenwinkel Embsen und Putensen und verstarb ebd am 23 September 1524 Mit seinem Enkel Anton von Gloeden der am 4 September 1578 den Freitod wahlte und vormals nach Studien in Rostock Wittenberg und Frankfurt 1557 Sulfmeister wurde zudem Erbherr auf Ochtmissen Embsen und Putensen war ist die Luneburger Linie im Mannesstamm erloschen Er hinterliess nur eine Tochter Katharina 11 Mai 1576 welche 1594 zunachst an Kasper Laffert und ein weiteres Mal 1615 an Georg von Tzerstede vermahlt wurde 3 Im Jahre 1523 hatte Henning Glode fur die Familie die Union der mecklenburgischen Landstande mit gezeichnet Um 1630 erwarb Bernhard von Gloeden das Gut Flemsdorf bei Angermunde Bereits sein Sohn Bernhard Christoph von Gloeden 1699 beschloss jedoch diese uckermarkische Linie wieder Mit Felix Heinrich von Gloeden 1700 der in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts anteiligen Gutsbesitz an Gribow und Balitz erwarb und iam 25 Januar 1700 daruber Belehnung erhielt machte sich die Familie in Schwedisch Pommern sesshaft 1776 erwarb Christian Ludwig von Gloeden 1739 1782 das Gut Willerswalde welches 1815 an die von Buggenhagen verkauft wurde Auf dem schwedischen Landtag waren die von Gloeden in die 3 Klasse der Ritterschaft Nr 9 eingruppiert Hans Felix Conrad von Gloeden 1771 1840 vergrosserte durch Zukauf sein Gut Balitz so dass es mit Genehmigung der Regierung in Glodenhof umbenannt wurde Carl Felix Wilhelm von Gloeden 1798 nach 1842 der ihm in den Besitz nachfolgte war ausserdem noch zu Dreetz bei Deutsch Krone in Westpreussen begutert Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts hat die Familie vier Tochter aus dem Hause Roggenhagen als Konventualinnen in das Kloster Dobbertin entsandt Von Johanna Agnes von Gloeden 1723 1791 welche an die 30 Jahre im Konvent war ist der von ihrem verwandten dem Templiner Pralaten von Arnim gestiftete Grabstein auf dem Klosterfriedhof Dobbertin noch erhalten Johanna Wilhelmina Philippina von Gloeden 1882 war die jungste und letzte Konventualin aus der Familie in Dobbertin 4 Im 19 Jahrhundert war ein Teil der Familie in Mecklenburg bedienstet So war der Vater des Wilhelm von Gloeden Forster zu Volkshagen ab 1856 Inspektionsbeamter und Forstmeister in Dargun 5 Der Onkel von Wilhelm Iwan von Gloden war Privatdozent an der Universitat Rostock Autor und Herausgeber einer konservativen Zeitung nbsp Wappen derer von Gloeden aus der UckermarkUckermark Bearbeiten Die uckermarkischen von Gloden ursprunglich Glughen oder Glugen traten urkundlich zuerst im Jahre 1375 mit den Brudern Hyneke Roderich und Ulrich Erbherren auf Lubbenow Cremtzow Schapow und Tornow alle im Kreis Prenzlau gelegen auf Die Familie hat mit Auszeichnung in der Preussischen Armee gedient Besonders hervorzuheben als ranghochster Offizier der Familie ist der preussische Generalmajor Otto Leopold Ehrenreich von Gloeden 1731 1801 Im 19 Jahrhundert war ein Teil der Familie in Mecklenburg bedienstet So war der Vater des Wilhelm von Gloeden Forster zu Volkshagen ab 1856 Inspektionsbeamter und Forstmeister in Dargun 5 Der Onkel von Wilhelm Iwan von Gloden war Privatdozent an der Universitat Rostock Autor und Herausgeber einer konservativen Zeitung Mit dem koniglich preussischen Kriegs und Steuerrat Gustav Wilhelm Carl von Gloeden welcher sich in Ruhrort mit Wilhelmine Dorothea von Kochtel vermahlte gelangte eine Linie an den Rhein Er hatte in dieser Ehe funf Kinder Sein Sohn Olivier von Gloeden 1783 1825 war Hauptzollamtsinspektor in Wesel Dieser Generation gehorte auch sein Bruder der Landbauinspektor Otto von Gloeden 1788 1840 an Er wurde Herr auf den Gutern Veen und Haag bei Xanten und arbeitete mit Karl Friedrich Schinkel bei der Neuanlage der Stadt Buderich am Rhein zusammen Ottos Sohn Sylvester von Gloeden 1826 1904 erbte zwar die vaterlichen Guter kehrte dennoch 1855 durch Heirat mit Clara Caroline von Eickstadt nach Vorpommern zuruck Dessen Sohn Benno von Gloeden 1858 nach 1920 diente als preussischer Leutnant im 2 Hanseatischen Infanterie Regiment Nr 76 und veroffentlichte Gedichte und Erzahlungen 6 Gustav Wilhelm Carl von Gloeden heiratete nach der Trennung von Dorothea von Kochtel seine zweite Frau Florentine von Schultz aus dem Hause Witten Mit ihr hatte er vier Kinder Bekannt sind Eduard von Gloeden 1801 1861 und Friedrich Magnus Alexander von Gloeden 1808 in Berlin die beide unbeanstandet den Freiherrntitel fuhrten Dem preussischen Leutnant a D Heinrich Anton von Gloeden aus Berlin wurde wegen Entwendung einer Uhr 1812 bzw 1818 der Adelstand in Preussen aberkannt woraufhin dessen Ehefrau Konig Friedrich Wilhelm III in einem Brief einen Doppelsuizid ankundigte Das Immediatgesuch des preussischen Premierleutnants a D zuletzt Kompaniefuhrer im I Bataillon des Konigsberger 1 Landwehr Regiments Herr auf Steinbeck im Kreis Konigsberg und Domanenpachter zu Cayman im Kreis Labiau Johann Eduard Adolf Glede 1804 1887 zur Gestattung der Fuhrung des Adelsnamens und Wappens seiner angeblichen Vorfahren derer von Gloeden wurde 1856 vom Heroldsamt abgelehnt Wappen BearbeitenWappen von Gloeden Mecklenburg Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Blau ein silbernes Widderhorn Auf dem Helm mit blau rot goldenen Decken zwei auswartsgekehrte Widderhorner 7 Zedlitz berichtet noch von diesen Varianten die von Gloeden auf Rungenhagen fuhren im blauen Felde ein silbernes breites Horn Eine andere Variante zeigt im blauen Schild ein silbernes Gemsenhorn und auf dem Helm wachsen aus einem Bund zwei solche Gemsenhorner So zeigt es auch Bagmihl 8 wahrend bei Siebmacher das Widderhorn blau und der Schild silbern ist Ebenso sind dort die Helmhorner blau dargestellt mit der Anmerkung die Helmzierdarstellung variiere 9 Wappen von Gloeden Uckermark Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Blau ein rotes Rad Auf dem Helm mit rot blauen Decken ein wachsender naturlicher Eber einen naturlichen Apfel im Maul tragend der Kopf mit drei blau rot blau Pfauenfedern bestuckt Die uckermarkischen von Gloden fuhren also dasselbe Wappen wie die neumarkischen von Uchtenhagen Eine augenfallige Wappenahnlichkeit der uckermarkischen von Gloeden mit den von Uchtenhagen von Jagow und den Stulpnagel macht bei der gemeinsamen Herkunftsregion eine Stammesverwandtschaft wahrscheinlich Zedlitz berichtet noch von diesen Varianten Schild quadriert Die Felder 1 und 4 sind golden 2 und 3 blau In der Mitte liegt ein alle vier Felder beruhrendes goldenes Rad Auf dem gekronten Helm steht ein silberner Eber Eine andere Variante dieser Familie zeigt einen in der oberen Halfte blauen unten silbern rot geteilten Schild mit dem oben erwahnten Rad belegt Auf dem Helm ist ein von drei silbernen Wurfspiessen in den Kopf getroffenes Stachelschwein dargestellt Unter dem Namen von der Gloden gebe Hasse denselben Wappenschild jedoch stehe auf dem Helm ein brauner Fuchs der das Rad zwischen den Zahnen halte Derselbe sei mit drei goldenen Kornahren besteckt 10 Bei Siebmacher ist das Rad sechsspeichig und silbern im blauen Schild dargestellt Auf dem Helm mit blau silbernen Decken ein schwarzes wachsendes Wildschwein der Kopf mit drei schwarz silbern schwarz Straussenfedern besteckt im Maul an grun beblattertem Stangel einen Apfel haltend der sowohl rot als auch golden dargestellt wurde 9 Der Keiler der also auch in ganzer Figur und auch silbern vorkommt kann bei charakteristisch ausgepragten Ruckenborsten leicht mit einem bei den gloedenschen Wappendarstellungen ebenfalls vorkommenden heraldischen Stachelschwein oder Igel unter Umstanden auch mit einem Dachs verwechselt werden wie die Helmzieren bei den von Jagow und Stulpnagel vorkommen die alle ebenfalls ein rotes Rad allerdings auf silbernem Grund fuhren Dafur sprechen auch die bei den Gloeden wie bei den Jagow vorkommenden Wurfspiesse am Kopf Die Blaue Einfarbung des Gloedenschen Schildes kann dabei ein tradierter Irrtum sein der daher ruhren kann dass bei farbigen Wappendarstellungen fur Silber teilweise tatsachlich Silber verwandt wurde das nach Oxidation eine blauliche Farbe annehmen kann Besitz Bearbeiten nbsp Granit Grabstein von Johanna Agnesa von Gloeden 1723 1791 auf dem Klosterfriedhof DobbertinZum historischen Guterbesitz beider Geschlechter lasst sich auf Basis der abgebildeten Forschungsgeschichte nur versuchsweise ein grober Gesamtuberblick geben Gutsbesitz der den von Gloden mit dem Horn im Wappen zugeordnet wurdeMecklenburg Brunn Dudow Gramelow Nevelin Roggenhagen Trollenhagen Pommern Balitz Glodenhof Gribow Reudin Rubkow Willerswalde Brandenburg Flemsdorf Westpreussen DreetzGutsbesitz der den von Gloden mit dem Rad im Wappen zugeordnet wurdeBrandenburg Uckermark Cammersdorf Cremtzow Falkenhagen Lemmersdorf Lubbenow Schapow und Tornow Neumark Pitzerwitz Stennewitz Mecklenburg Kreckow Hohenkirchen von 1846 bis 1851 im Familienbesitz 11 Pommern Clempenow Kletzin Parlin Tensin Preetzen Schmagerow Rheinland Veen und Haag 6 Bekannte Familienmitglieder BearbeitenOtto Leopold Ehrenreich von Gloeden 1731 1801 preussischer Generalmajor und Ritter des Ordens Pour le Merite 12 Otto von Gloeden 1788 1840 deutscher Architekt Eduard von Gloden 1801 1861 Freimaurer und Kunstsammler Iwan von Gloden 1815 1850 deutscher Rechtswissenschaftler und konservativer Publizist Falkow von Gloeden 1849 1885 deutscher Korvettenkapitan und letzter Kommandant der Augusta 6 Wilhelm von Gloeden 1856 1931 deutscher FotografLiteratur BearbeitenJulius Theodor Bagmihl Pommersches Wappenbuch Band 4 Stettin 1854 S 27 28 Abb 10 Johann Heinrich Buttner Genealogiae oder Stamm und Geschlechtsregister der vornehmsten luneburgischen adlichen Patriciergeschlechte Luneburg 1704 Digitalisat TU Braunschweig Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1978 S 152 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A 16 Band 76 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1978 S 191 192 Mecklenburg Genealogisches Taschenbuch der Ritter und Adelsgeschlechter Band 3 Brunn 1878 S 220 222 Stammreihe Mecklenburg bis 1887 Fortsetzungen 1887 Stammreihe Uckermark bis 1894 Fortsetzungen Carl Gesterding Genealogien und beziehungsweise Familienstiftungen Pommerscher besonders ritterschaftlicher Familien Erste Sammlung G Reimer Berlin 1842 S 246 259 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Hauser A 1907 Justus Perthes Gotha 1906 S 256 ff Stammreihe und altere Genealogie Mecklenburg 1909 1940 Gotha 1939 Fortsetzungen Letztausgabe zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Christian Wilhelm Grundmann Versuch einer uckermarkischen Adelshistorie Prenzlau 1744 S 41 Digitalisat Gottinger Digitalisierungszentrum Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 1 Berlin 1855 S 265 Band 3 1858 S 262 Gustav von Lehsten Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1755 J G Tiedemann Rostock 1864 S 79 80Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gloeden family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Familienforschung Glede mit einigen Nebeninformationen zu den v Gloden Literaturnachweise zur Familie v Gloeden in der Landesbibliographie Mecklenburg VorpommernEinzelnachweise Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch 2 1251 1280 Hrsg Verein fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde In Commission der Stiller schen Hofbuchhandlung Schwerin 1864 S 549 Digitalisat Werner Constantin von Arnswaldt Zu unserer Kunstbeilage In Familiengeschichtliche Blatter 9 1911 S 36 Hans Jurgen von Witzendorff Stammtafeln Luneburger Patriziergeschlechter 1952 S 42 43 Dobbertiner Einschreibebuch Nr 28 438 517 und 750 a b Allgemeine Forst und Jagdzeitung 33 1857 S 185 a b c Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Brunn 1887 S 176 177 Friedrich Crull Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Mecklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft In Verein fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 52 1887 S 122 Nr 302 Volltext Memento vom 5 Mai 2012 im Internet Archive Julius Theodor Bagmihl Pommersches Wappenbuch Band 4 Tafel X Volltext a b J Siebmachers Grossen Wappenbuch Die Wappen des Adels in Pommern und Mecklenburg Tafel 19 und 20 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band 2 Leipzig 1836 S 242 Volltext Gustav von Lehsten Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1755 Rostock 1864 S 79 80 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 3 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632780 S 46 Nr 963 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gloeden Adelsgeschlecht amp oldid 237268901