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Der Fokker D VIII auch E V war ein deutsches Jagdflugzeug im Ersten Weltkrieg von 1918 Der Kampfeinsitzer kam zu spat an die Front um noch entscheidenden Einfluss auf den Luftkriegsverlauf zu nehmen Der Hochdecker wurde von Reinhold Platz bei Fokker entworfen Fokker D VIIITyp JagdflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller FokkerErstflug Mai 1918Indienststellung Juli 1918Produktionszeit Juli November 1918Stuckzahl 289 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Versionen 4 Einsatz 4 1 Erster Weltkrieg 4 2 Leistungsvergleich 4 3 Nachkriegsnutzung 5 Technische Daten 6 Erhaltene Flugzeuge 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Fokker D VIII das Fliegende Rasiermesser der deutschen Fliegertruppe 1918 nbsp Fokker D VIII nbsp Fokker D VIII im Army Aviation MuseumEnde 1917 erreichten die Alliierten so grosse Herstellungszahlen dass die deutsche Seite die Lufthoheit nicht mehr halten konnten Im Januar 1918 erreichten immer mehr moderne alliierte Maschinen die Front und zwangen das Kaiserreich in die Defensive Die Idflieg schrieb deshalb einen Wettbewerb fur einen neuen Jager mit dem 160 PS starken Reihenmotor Mercedes D III aus Der klare Gewinner war die Fokker D VII welche sofort in Produktion ging Die Daimler Motorenproduktion war jedoch begrenzt im April 1918 wurde daher entschieden parallel die Entwicklung einer Maschine mit alternativen Triebwerken zu starten Reinhold Platz hatte bereits einige freitragende Eindeckerentwurfe getestet darunter den Tiefdecker V 25 mit dem Rumpf und dem Motor der Fokker D VI und die V 20 einen Mitteldecker mit einem Rumpf und einem Motor ahnlich dem der Fokker D VII Fokker zeigte beim 2 Vergleichsfliegen in Berlin seine Versuchsflugzeuge V 26 V 27 und V 28 Der Flugelgrundriss der V26 glich dem der V 25 war aber jetzt in Hochdeckeranordnung angebracht was die Sicht nach unten verbesserte Die V 28 erhielt die Umlaufmotoren Oberursel Ur II 110 PS Ur III 160 PS bzw Goebel Goe III mit ebenfalls 160 PS Dieser Entwurf konnte durch den geringen Luftwiderstand die Leistungen der schnellsten alliierten Jager erreichen Er gilt als Prototyp der D VIII und flog Ende Mai 1918 erstmals Viele Maschinen nahmen am Vergleichsfliegen teil wobei Fokkers Parasol Eindecker V 28 herausragende Leistungen zeigte Er erhielt die Serienbezeichnung Fokker E V Nur die Doppeldecker Konstruktionen Siemens Schuckert D IV und Fokker D VII konnten die E V im Wettbewerb noch schlagen Die D VIII glich sehr stark der D VII Sie konnte in 15 Minuten 5000 m erreichen und war sehr manovrierfahig wenngleich sich die Siemens Schuckert als noch wendiger zeigte Insgesamt wurden 335 Maschinen mit Ur III und Goe III geordert allerdings wurden fast alle gebauten Maschinen mit den schwacheren Ur II Motoren ausgestattet nur die letzten ab 8 Oktober 1918 ausgelieferten 26 Stuck erhielten den Ur III Insgesamt wurden 289 Maschinen gebaut Konstruktion BearbeitenDie Fokker D VIII war ein freitragender Hochdecker veraltet als Parasol bezeichnet in Gemischtbauweise Den Rumpf mit quadratischem Querschnitt bildeten vier durch Abstandsrohre miteinander verschweisste Gurte aus Stahlrohr die zusatzlich im hinteren Teil mit Draht ausgekreuzt waren Vor der Fuhrerkabine waren weitere Stahlrohrstreben diagonal verschweisst Die vorderen Seitenwande und der Rumpfrucken hinter dem Piloten war mit halbrunden Formgebungsteilen aus Sperrholz versehen Das gesamte Rumpfgerust war mit Stoff bespannt und lief zum Heck hin in einer senkrechten Schneide aus Das Tragwerk bestand aus einer einteiligen durchgehenden Tragflache mit trapezformigen Umriss und abgerundeten Flugelenden gebildet aus einem Holzgerust mit nach aussen in Hohe und Tiefe sich verjungenden und mit Stoff umwickelte Kastenholmen sowie Gurten aus Fichte und Rippen aus Sperrholz Verkleidet war es mit einer zusatzlich noch mit Stoff bezogenen Sperrholzbeplankung Die Tragflache war durch Streben je Seite drei am vorderen und eine am hinteren Holm angeschlossen mit dem Rumpf verbunden Auf Hohe des Flugzeugfuhrers befand sich an der Flugelhinterkante ein trapezformiger Ausschnitt Die Querruder in den Aussenflachen waren sperrholzbeplankte Stahlrohrgeruste ohne Ausgleich Das Leitwerk der D VIII bestand aus dreieckiger Seiten und Hohenflosse sowie Seiten und Hohenruder beide aus stoffbespannten Stahlrohr gefertigt und mit aerodynamischen Ausgleichsflachen versehen Das Flugzeug besass ein starres Fahrwerk aus mit Draht ausgekreuzten Stahlrohr V Streben mit Hauptradern an einer durchgehenden Achse Am Heck war ein gummigefederter Sporn aus Holz befestigt Versionen BearbeitenVariante AnmerkungV 26 Identitat bisher nicht zweifelsfrei geklart evtl Werknummer 2733 und Testexemplar fur statische Festigkeitsuntersuchungen vom 7 bis 12 Juni wahrend des zweiten D Flugzeug Wettbewerb in Berlin Adlershof In einer Herstellerliste wird die V 26 mit 200 PS Motor Benz Bz IV genannt 1 V 27 V8 Motor Benz Bz IIIbo 200 PS ein Exemplar mit der Wnr 2734 produziert Teilnahme am zweiten D Flugzeug Wettbewerb in Berlin Adlershof 1 V 28 Eigentlicher Prototyp der E V drei Stuck gebaut Teilnahme der Wnr 2735 am zweiten Wettbewerb in Berlin Adlershof und getestet mit Umlaufmotoren Oberursel Ur II 110 PS Ur III 160 PS und Goebel Goe III 160 PS Das zweite Exemplar Wnr 2738 wurde fur Festigkeitstests verwendet Nummer drei mit der Wnr 3860 nahm mit dem Motor Rhemag Sh III mit 160 PS am dritten D Flugzeug Wettbewerb im Oktober 1918 teil 1 V 29 Hochdecker Jagdflugzeug mit BMW IIIa 185 PS ein Exemplar Wnr 2736 wurde gebaut und nahm am dritten D Flugzeug Wettbewerb teil 1 V 30 Hochdecker Jagdflugzeug mit Benz Bz IIIbm 200 PS Ein Prototyp wurde gebaut Wnr 2737 und zur Festigkeitsprufung am 25 Juni 1918 zum dritten Wettbewerb nach Adlershof geschickt Es wurde mit unterschiedlich grossen Tragflachen 14 3 amp nmbsp m und 13 3 m getestet 1 Einsatz BearbeitenErster Weltkrieg Bearbeiten Die ersten Serienmaschinen erreichten nach der Abnahme am 3 Juli 1918 die Jagdstaffel 6 gingen noch im gleichen Monat in den Einsatz Am 17 August 1918 errang Emil Rolff mit einer E V einen Luftsieg Zwei Tage spater starb er allerdings durch einen Flugelbruch der Maschine Bereits am 16 August war eine weitere Maschinen mit Flachenbruchen abgesturzt worauf ein Flugverbot erlassen und die Produktion am 24 August gestoppt wurde Es stellte sich heraus dass die Tragflachenstruktur durch Kondenswasser und unzureichende Hohlraumkonservierung angegriffen worden war Ein weiterer Punkt war die beiden falsch dimensionierten Holme Die Flugel waren von den Gebrudern Perzina fur Fokker hergestellt worden Die Produktion wurde aber nach einer Verstarkung der Holme Verbesserung der Innenkonservierung und sorgfaltigerer Bearbeitung des Holzes am 24 September 1918 als D VIII wieder aufgenommen Am 8 Oktober wurde das erste Flugzeug abgenommen Bis 11 November wurden noch 80 Maschinen geliefert die aber bis zum Waffenstillstand nicht mehr zu Einsatz gekommen sein durften Beim Ende der Kampfhandlungen befanden sich 85 E V D VIII im Bestand der Fliegertruppe Die alliierten Piloten sollen die im Luftkampf als ausserst gefahrlich wahrgenommene D VIII als Fliegendes Rasiermesser bezeichnet haben Leistungsvergleich Bearbeiten Leistungsvergleich von Jagdeinsitzern im Fronteinsatz zum Ende des Ersten Weltkriegs Name Staat Erstflug Indienst stellung Motor leistung max Ge schwin digkeit Start masse Be waff nung MG Gipfel hohe Stuck zahlAlbatros D III Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1916 08 01 1917 01 15 170 PS 165 km h 886 kg 2 5 500 m 1352S E 5a Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 11 22 1917 03 15 200 PS 222 km h 880 kg 2 5 185 m 5205Sopwith Camel Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1916 12 31 1917 06 15 130 PS 185 km h 659 kg 2 5 791 m 5490Sopwith Dolphin Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 03 23 1918 02 15 200 PS 211 km h 890 kg 2 6 100 m 2072Albatros D Va Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 07 15 185 PS 187 km h 937 kg 2 6 250 m 2562Pfalz D IIIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 04 15 1917 08 15 180 PS 181 km h 834 kg 2 6 000 m 750SPAD S XIII Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 04 30 1917 05 31 220 PS 222 km h 820 kg 2 6 650 m 8472Nieuport 28 Dritte Franzosische Republik nbsp Frankreich 1917 06 14 1918 03 15 160 PS 195 km h 740 kg 2 5 200 m 300Fokker Dr I Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 07 05 1917 09 01 130 PS 160 km h 585 kg 2 6 500 m 420Sopwith Snipe Vereinigtes Konigreich 1801 nbsp Vereinigtes Konigreich 1917 10 31 1918 08 30 230 PS 195 km h 955 kg 2 6 100 m 497L F G Roland D VIa Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 11 30 1918 05 15 160 PS 190 km h 820 kg 2 5 500 m 353Siemens Schuckert D IV Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1917 12 31 1918 08 15 160 PS 190 km h 735 kg 2 8 000 m 123Fokker D VII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 180 PS 189 km h 910 kg 2 6 000 m 800Fokker D VIIF Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 04 15 226 PS 205 km h 910 kg 2 7 000 m 200Pfalz D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 01 24 1918 09 15 160 PS 190 km h 740 kg 2 7 500 m 120Pfalz D XII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 03 31 1918 07 15 160 PS 180 km h 902 kg 2 5 640 m 750Fokker D VIII Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich 1918 05 31 1918 07 31 110 PS 204 km h 605 kg 2 6 300 m 289Nachkriegsnutzung Bearbeiten Acht Maschinen gingen nach dem Krieg an die polnische Luftwaffe und kampften im Polnisch Sowjetischen Krieg von 1919 1920 Die Rote Armee erbeutete eine Maschine Weitere Flugzeuge gab es in den Niederlanden den USA Italien Japan und England Technische Daten Bearbeiten nbsp Dreiseitenansicht der Fokker D VIIIKenngrosse Daten 1 Besatzung 1Lange 5 86 mSpannweite 8 34 mHohe 2 82 mFlugelflache 10 7 m Flugelstreckung 6 6Leermasse 405 kgStartmasse 605 kgHochstgeschwindigkeit 200 km h 108 kn Marschgeschwindigkeit 185 km h 100 kn 2 Steigzeit 2 min auf 1000 m Hohe4 5 min auf 2000 m Hohe7 5 min auf 3000 m Hohe10 75 min auf 4000 m Hohe15 min auf 5000 m Hohe19 5 min auf 6000 m HoheDienstgipfelhohe 7000 m 2 Reichweite 300 km 2 Flugdauer 1 5 hTriebwerke ein Oberursel Ur II mit 110 PS ca 80 kW oderein Oberursel Ur III mit 160 PS ca 120 kW Bewaffnung zwei 7 92 mm MG Spandau lMG 08 15Erhaltene Flugzeuge Bearbeiten nbsp Rumpf im Museo dell aeronautica Gianni CaproniDer Rumpf einer Maschine steht heute im Museo dell aeronautica Gianni Caproni in Trient Italien Es handelt sich dabei um den weltweit einzig erhaltenen Originalrumpf der Maschine 3 Eine vollstandige Maschine befindet sich heute im Army Aviation Museum in Fort Rucker Alabama Vereinigte Staaten 4 Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenPeter M Grosz Volker Koos Fokker Flugzeugwerke in Deutschland 1912 1921 Heel Konigswinter 2004 ISBN 3 89880 355 4 Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Mittler Herford 1994 ISBN 3 89350 693 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fokker D VIII Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fokker D VIII theaerodrome com abgerufen am 29 April 2017 englisch Achim Engels Nachbau Fokker D VIII fokker team schorndorf de abgerufen am 29 April 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Peter M Grosz Volker Koos Fokker Flugzeugwerke in Deutschland 1912 1921 Heel Konigswinter 2004 ISBN 3 89880 355 4 S 114 118 a b c Gunter Kroschel Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1910 1918 Mittler Herford 1994 ISBN 3 89350 693 4 S 158 Fokker D VIII museocaproni it abgerufen am 28 Februar 2018 Fixed Wing Nicht mehr online verfugbar armyaviationmuseum org archiviert vom Original am 22 Dezember 2016 abgerufen am 2 Mai 2013 englisch Normdaten Sachbegriff GND 7696738 4 lobid OGND AKS Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Fokker nbsp Zivile BaureihenC II F II F III F IV F V F VII F VIII F IX F XI F XII F XVI F XVIII F XX F XXII F XXXVI F25 F26 F27 F28 F50 F60 F70 F100 F 901 F 1301 Militarische BaureihenDr I M 1 M 2 M 3 M 4 M 5K M 16 E I E II E III E IV D VI D VII D VIII E V T 2 D XI D XIII D XVII C I C III C V C VIII C X D XXI T IV T V S IX T VIII W G I D XXIII T IX S 11 S 12 S 14 V 4 V 7 V 9 V 12 V 14 V 16 Baumuster der Atlantic Aircraft Corp und Fokker Aircraft Corp Universal Model 4 XLB 2 Mod 5 Trimotor Mod 6 C 2 Mod 7 Super Universal Mod 8 F 11 Mod 9 F 10 Super Trimotor Mod 10 H 51 Mod 11 F 32 Mod 12 F 14 C 14 Mod 14 General Aviation PJ GA 15 O 27 XB 8 Mod 16 XA 7 Mod 17 XFA 1 Mod 18 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fokker D VIII amp oldid 239147554