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Ezriel Carlebach auch Azriel eigentlich Esriel Gotthelf Carlebach hebraisch ע ז ר יא ל ק ר ל י ב ך jiddisch עזריאל קארלעבאך 6 November 1908 in Leipzig 1 gest 12 Februar 1956 in Tel Aviv Israel war ein israelischer Journalist deutscher Herkunft Ezriel Carlebach 1942Er grundete die Zeitung Maʿariv מ ע ר יב deren Chefredakteur er bis zu seinem Tod war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 1926 1929 Litauen und Palastina 1 2 1929 1933 Deutschland 1 3 1933 1937 Polen und Grossbritannien 1 4 Ab 1937 Palastina Israel 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarlebach stammte aus einer Familie deutscher Rabbiner die seine Grosseltern Salomon Carlebach und Esther Carlebach aus Lubeck begrundeten Seine Eltern waren Gertrud Jakoby aus Bromberg und Ephraim Carlebach 1879 1936 Rabbiner und Grunder der Hoheren Israelitischen Schule in Leipzig Ephraim Carlebach wanderte im Fruhjahr 1936 mit seiner Familie nach Palastina aus wo er wenige Monate spater starb Der Sohn Ezriel war bereits 1927 erstmals nach Palastina gegangen Er hatte zwei Schwestern Hanna und Cilly sowie zwei Bruder David und Joseph Ezriel Carlebach hatte eine Tochter Tekuma 1926 1929 Litauen und Palastina Bearbeiten Ezriel Carlebach erhielt eine religiose Ausbildung zunachst bei Joseph Leib Bloch am Rabbinerseminar im litauischen Telse dt Telschi woran er in einer Erzahlreihe gleichen Namens erinnerte 2 Danach lernte er an der Jeschiwa Vilijampole Slobodka in Kaunas ebenfalls Litauen wo im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung das KZ Kauen errichtet wurde 1927 bis 1929 studierte er am Rabbinerseminar Merkas HaRaw Kook von Abraham Isaak Kook in Jerusalem und erhielt seine Ordination Asmacha als Rabbiner In Jerusalem wurde er wie fur Talmudstudenten weithin ublich regelmassig an Schabbath zu freiem Essen geladen Sein Gastgeber hatte einen Sohn Jozef Grawicki der in Warschau als Sejm Korrespondent fur die jiddische Zeitung Haynt הײ נט auch Hajnt dt Heute arbeitete Auf dem Weg zu einem Besuch in Deutschland machte Carlebach Station in Warschau das er schon immer hatte kennenlernen wollen und besuchte Jozef Grawicki auf Empfehlung von dessen Vater Grawicki ermunterte Carlebach auf Jiddisch fur das Haynt zu schreiben Carlebach empfand das als Herausforderung und nahm an Er schrieb unter anderem uber den Konflikt zwischen dem zionistischen Rabbiner Abraham Kook und dem antizionistischen Rabbiner Joseph Chaim Sonnenfeld in Jerusalem Der Name Carlebach war in Warschau nicht unbekannt denn drei Onkel Esriel Carlebachs die Feldrabbiner des kaiserlichen Deutschen Heeres Emanuel Carlebach 1874 1927 und Leopold Rosenak ein angeheirateter Onkel und der ihnen 1915 zugeordnete Padagoge Rabbiner Joseph Carlebach waren wahrend der deutschen Besatzungszeit 1915 1918 engagiert deutsche Kultur in den judischen Osten zu bringen um so die Absicht Erich Ludendorffs unter den Juden Polens und Litauens eine deutschfreundliche Haltung zu erreichen Zum Engagement gehorten die Einrichtung moderner Bildungseinrichtungen mit judischer Ausrichtung Joseph Carlebach grundete und leitete bis 1919 das teils deutschsprachige Judische Realgymnasium in Kaunas und der Aufbau judischer Verbande zum Beispiel der chassidisch ausgerichtete Dachverband Agudas haOrthodoxim auch Aguddat h Yisrael א גד ת י ש ר א ל die auch Lobbyisten fur Deutschland sein sollten Dabei setzten Carlebachs Onkels auf Chassidim und standen Zionisten eher ablehnend gegenuber Entsprechend hatte Carlebachs Name nicht eben einen guten Klang in den Ohren der Leserschaft des Haynt 1929 1933 Deutschland Bearbeiten 1929 kehrte er nach Deutschland zuruck und studierte Jura in Berlin sowie Hamburg und promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften Wahrend dieser Zeit schrieb Carlebach fur das Israelitische Familienblatt was sein Einkommen sicherte Einem Aufruf des Haynt das sich durch einen Streik bedroht sah zu helfen kam Carlebach gerne nach und verfasste unentgeltlich Berichte aus Deutschland Haynt hat es ihm spater vergolten indem es Carlebachs ausgiebige Forschungsreisen finanzierte die ihn zu den so unterschiedlichen judischen Gemeinschaften der litauischen Karaer der mallorquinischen Conversos der maghrebinischen Mizrachim der krypto judischen Donme Sabbatianer in der Turkei der judischen Jemeniten und der Sephardim in Thessaloniki spater durch die Nazi Besatzer fast ganzlich ausgeloscht gefuhrt hatten Carlebach sandte regelmassige Reportagen ans Haynt die spater die Grundlage fur ein Buch wurden 3 Zu seinen Veroffentlichungen gehorte auch ein Bericht uber einen Zusammenstoss mit einer Gruppe von Antisemiten bei dem er verprugelt worden war Im Juni 1931 sprachen die Deutschen Buchwerkstatten in Leipzig ihren ausgelobten Erzahlerpreis fur das Jahr 1931 jeweils zur Halfte Alexander von Keller und Carlebach fur seinen Roman Mit 21 zu 4 Seine preisgekronte Novelle behandelt eine Begebenheit die sich vor kurzem im judischen Viertel der Jerusalemer Altstadt zugetragen hat 5 Er arbeitete als Journalist auch fur andere Zeitungen wie die hebraische Ha Aretz 6 und ab 1931 in Festanstellung beim Israelitischen Familienblatt in Hamburg 7 Diese Zeitung stellte in einer Kulturbeilage Musik darstellende und bildende Kunst anhand der Werke judischer Kunstler vor An vier bis funf Abenden die Woche verfasste Carlebach jeweils nach dem Theaterbesuch Kritiken die er seiner Assistentin Ruth Heinsohn in die Schreibmaschine diktierte Im Sommer 1932 reiste er ebenfalls vom Haynt finanziert in die UdSSR unter anderem auf die Krim und nach Birobidschan um uber judisches Leben unter kommunistischer Herrschaft zu berichten Im Oktober und November berichtete er in der Artikelserie Sowjet Judaa im Israelitischen Familienblatt und spater im Haynt 8 von seiner Expedition und kam zu dem Ergebnis dass dort fur judisches Leben weder Moglichkeiten noch das passende Milieu bestehen Albert Einstein hatte die Sowjet Judaa Artikel verschiedentlich ins Gesprach gebracht so dass sie eine weit uber die Leserschaft des Familienblatts hinausreichende Resonanz fanden Insbesondere Hitler Gegner die auf die UdSSR setzten und sie blauaugig oder vorsatzlich verharmlosten wurden nachdenklich oder zurnten Carlebach Er wertete die breite Auseinandersetzung mit dem Thema als journalistischen Erfolg 9 Durch seine in Sowjet Judaa geausserte Kritik an der Sowjetunion handelte er sich die Verfolgung Belastigung und schliesslich einen versuchten Auftragsmord ein den eine vom kommunistischen Jugendverband gefuhrte Gruppe verubte die unter dem Namen Arbeitsgemeinschaft judischer Werktatiger Hamburg auftrat 10 In der Nacht zum 4 Januar 1933 gab ein Attentater mehrere Schusse auf ihn ab Ein Schuss durch seinen Hut verfehlte ihn nur knapp 11 Carlebach hatte jedoch durch den Sturz bei dem gegen ihn gerichteten Attentat eine Gehirnerschutterung und eine Verletzung der Wirbelsaule davongetragen 12 Er lag stundenlang bewusstlos auf offener Strasse ehe er von Polizeibeamten aufgefunden wurde 13 Das Israelitische Familienblatt setzte 2000 Reichsmark Belohnung fur die Ergreifung des Attentaters aus Bis Anfang Februar war Carlebach soweit genesen dass er seine Tatigkeit beim Israelitischen Familienblatt wieder aufnehmen konnte Er verliess Hamburg und zog nach Berlin wo ab 1935 auch das Israelitische Familienblatt erschien das inzwischen bis zur Zwangsschliessung dieser letzten judischen Zeitung Deutschlands 1938 offizielles Organ der Reichsvertretung der Deutschen Juden geworden war Mit dieser Erfahrung zogerte er dennoch nicht weiterhin auch den Nationalsozialismus offentlich anzugreifen Carlebach hatte als Journalist zum Beispiel offentlich gemacht dass Joseph Goebbels der so vehement die Juden und ihren vorgeblich schadlichen Einfluss schmahte Student judischer Professoren gewesen war und sein seinerzeitiges Stipendium ihrer Fursprache verdankte Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Carlebach verhaftet was er darauf zuruckfuhrte dass Goebbels ihm verubelte was Carlebach uber ihn veroffentlicht hatte 14 Carlebach hatte Gluck denn die Justizvollzugsbeamten waren noch nicht auf diktatorische Linie gebracht und vollzogen noch rechtsstaatliche Praktiken Er wurde entlassen weil kein Haftbefehl vorlag Nach der Freilassung musste Carlebach sofort untertauchen weil die Nationalsozialisten inzwischen seine Entlassung bemerkt hatten und ihn suchten Er fand Helfer die ihm Unterschlupf gewahrten und falsche Papiere besorgten Um sich uberhaupt noch in den Strassen frei bewegen zu konnen ging Carlebach ein hohes Risiko ein farbte sich die Haare und kleidete sich in SA Uniform Er beobachtete auf abenteuerliche Weise das Deutschland der NS Machtfestigung woruber er taglich Artikel verfasste die im Haynt in Warschau unter dem Pseudonym Levi Gotthelf לוי גא טהעלף erschienen In Berlin wohnte er am 10 Mai 1933 als Beobachter unerkannt der zentralen Bucherverbrennung der Deutschen Studentenschaft auf dem Opernplatz bei wo auch seine Bucher dem Feuer ubergeben wurden Haynt muhte sich derweil darum Carlebach ausser Landes zu bringen Dies gelang schliesslich mit den gefalschten Papieren eines oberschlesischen Bergmanns Helfer schmuggelten ihn nahe der Stadt Kattowitz Katowice in den damals polnischen Teil Oberschlesiens 1933 1937 Polen und Grossbritannien Bearbeiten Im Haynt erschien Carlebachs Artikelserie als erste Inside Story uber die nationalsozialistische Machtubernahme und wurde vom Forverts פ א רווערטס in New York ubernommen Gemeinsam mit dem Zionisten Jehoszua Gottlieb und dem Journalisten Saul Stupnicki Folkspartaj Chefredakteur des Lubliner Tugblat לובלינער טא גבלאט cf 15 und anderen organisierte Carlebach in Polen eine landesweite Vortragsreihe Literarische Urteile uber Deutschland An der Auftaktveranstaltung in Warschau nahm der deutsche Botschafter Hans Adolf von Moltke in erster Reihe sitzend teil Carlebach war jetzt mit bescheidenem Salar festangestellt beim Haynt Seine Artikel wurden in anderen Zeitungen wie dem Nowy Dziennik in Krakau der Chwila in Lemberg Lwow Di Yidishe Shtime די יידישע שטימע in Kaunas Frimorgn פ רימא רגן in Riga und dem Forverts in New York nachgedruckt zum Beispiel am 15 Juni 1934 uber Die antisemitische Internationale 16 Wahrend er im polnischen Exil lebte veroffentlichte am 29 Marz 1934 der Deutsche Reichsanzeiger die zweite Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs wodurch Carlebach ausgeburgert wurde 1 Als Folge wurde sein Vermogen in Deutschland beschlagnahmt In den Jahren 1933 und 1934 berichtete Carlebach fast ununterbrochen als Auslandsreporter fur Haynt unter anderem vom Zionistenkongress vom International Congress of National Minorities sowie vom Auftritt Goebbels als deutscher Hauptdelegierter beim Volkerbund in Genf am 29 September 1933 17 Seine Rede Ein Appell an alle Volker war ein Eklat und die Pressekonferenz entsprechend gut besucht dennoch fuhrten Carlebach und Goebbels am Rande eine scharfe Auseinandersetzung uber das Fur und Wider von Genossenschaften am Beispiel des Haynt 18 Carlebach berichtete wie es gelang durch die Petition des Oberschlesiers Franz Bernheim an den Volkerbund Bernheim Petition 19 diesen zu veranlassen Deutschland zur Einhaltung des Deutsch Polnischen Abkommens uber Oberschlesien Genfer Abkommen 20 anzuhalten Im Abkommen garantierte jede Vertragspartei fur jeweils ihren Teil Oberschlesiens unverausserliche gleiche Burgerrechte fur alle Einwohner Die NS Regierung hob im September 1933 alle bereits verhangten antisemitischen Diskriminierungen in Oberschlesien auf und nahm es bis Auslaufen des Abkommens im Mai 1937 von allen folgenden antisemitischen amtlichen Diskriminierungen aus 21 Carlebach kritisierte die Verachtung des stadtischen Lebens vieler Juden durch Antisemiten genauso wie durch Zionisten die judischen Schulern im britischen Palastina die Authentizitat des Landlebens priesen und das stadtische Leben von Juden der Diaspora schmahten Die palastinensische Jugend halt ganz wie die Schuljugend des Dritten Reichs den Menschen des Galuth fur einen Menschen zweiter Klasse 22 1935 wurde Carlebach Chefredakteur der damals noch taglich erscheinenden Yidishen Post יידישע פא סט in London von wo aus er weiter zu Auslandsreportagen ins ubrige Europa ausser nach Deutschland aufbrach In der Selbstwehr Prag erschien Carlebachs regelmassige Kolumne Tagebuch der Woche In einem Ende April 1935 im Haynt veroffentlichten Interview mit Bundeskanzler Kurt Schuschnigg machte Carlebach auf dessen antisemitische Politik in Osterreich aufmerksam Dabei verscharfte sich sein Ton gegen nichtzionistische Krafte deren Absichten in Europa zu bleiben er angesichts der Entwicklung fur fahrlassig hielt 23 Die britische Palastina Politik Teilungsplan der Peel Kommission stand ab 1936 im Zentrum der Berichterstattung Carlebachs Nach dem gewalttatigen arabischen Aufstand erliessen die britischen Mandatsbehorden neue Gesetze zum Nachteil des Jischuv und von Auslandern in Palastina Das emporte viele sahen sie doch arabische Gewalttaten durch Diskriminierungen gegen Juden belohnt Ab 1937 Palastina Israel Bearbeiten 1937 ging Carlebach als Korrespondent fur die Yidishe Post nach Palastina Noch im selben Jahr begann er bei der Zeitung Jedi ot Acharonot zu arbeiten und wurde deren Chefredakteur Im Fruhjahr 1939 reiste Carlebach noch einmal nach Warschau wo er Freunde und Bekannte viele davon zum letzten Mal sah und sprach 1948 kam es zu einem Konflikt mit Jehuda Moses י הו ד ה מו ז ס dem Eigentumer der Zeitung Carlebach und weitere verantwortliche Redakteure verliessen Jedi ot Acharonot und grundeten die Zeitung Jediʿot Maʿariv י ד יעו ת מ ע ר יב deren erste Ausgabe am 15 Februar 1948 erschien mit Carlebach als Chefredakteur Der Name der Zeitung wurde einige Monate spater in Maʿariv geandert um Verwechslungen mit Jediʿot Acharonot zu vermeiden In seiner Zeit als Chefredakteur wurde die Zeitung zur meistgelesenen in Israel Er gilt als einer der bedeutendsten hebraischen Journalisten dieser Zeit besonders wegen seiner schon bei Jedi ot Acharonot begonnenen Serie von Leitartikeln die er unter dem Pseudonym Rabbi Ipcha Mistabra רב איפכא מסתברא verfasste Nach der Unabhangigkeit Israels am 14 Mai 1948 lehnten Carlebach und seine Zeitung zumeist die Politik der zionistischen Israelischen Arbeitspartei und ihres Vorsitzenden David Ben Gurion ab Carlebach fuhrte auch das Lager der Israelis an die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegen direkte Verhandlungen zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik Deutschland waren Auch lehnte er das Luxemburger Abkommen zwischen Israel und der Bundesrepublik ab Nach dem Tod von Prasident Chaim Weizmann 1952 schlug er Albert Einstein in einem Telegramm vor neuer Prasident Israels zu werden Einstein war uber das Angebot sehr geruhrt hatte jedoch Bedenken und lehnte in einem auf Deutsch an Carlebach geschriebenen Brief mit Datum vom 21 November 1952 ab Carlebach missbilligte die damals von der Regierung Israels gewunschte Musikzensur und berichtete uber Jascha Heifetz der sich daruber hinwegsetzte Erziehungsminister Professor Ben Zion ב ן צ י ו ן ד ינו ר Dinur ersuchte Strauss nicht zu spielen Auch Justizminister Rosen schloss sich der Bitte an Das Schreiben erging kurz vor dem Konzert mit Spezialboten per Taxi an Heifetz in Haifa Jascha Heifetz jedoch steckte diesen Brief zweier israelischer Minister unbekummert in die Hosentasche sagte was immer er uber seine Ablehnung musikalischer Zensur zu sagen hatte und weigerte sich der Bitte zu entsprechen Er spielte Strauss in Haifa und dann auch in Tel Aviv 24 Carlebach sympathisierte mit der um Ausgleich zwischen judischen und arabischen Israelis bemuhten Brit Schalom Bund des Friedens der auch Martin Buber angehorte Am 25 Dezember 1953 veroffentlichte er im Maʿariv unter dem Pseudonym Rabbi Ipcha Mistabra einen Leitartikel zur israelischen Bodenpolitik 25 den er in der Zeitschrift der Brit Schalom Ner נ ר im Februar 1954 erneut erscheinen liess 1983 veroffentlichte der Maʿariv den Artikel erneut Carlebach kritisierte dass die Regierung Israels nach dem Schuldspruch gegen Rudolf Kasztner offenbar ohne ausreichende Prufung des umfangreichen Urteils buchstablich uber Nacht Berufung einlegte 26 Im Jahr 1954 unternahm Carlebach eine dreiwochige Reise nach Indien Dort empfingen ihn fuhrende Politiker der Kongresspartei darunter Jawaharlal Nehru 27 Tommy Lapid damals Carlebachs Sekretar erinnert sich dass Carlebach ins Hotel Dan in Klausur ging um ein Buch uber die Indienreise zu schreiben Zwei Monate nach Abschluss der Arbeit starb Carlebach Er hinterliess eine Witwe eine Tochter und eine verwaiste Zeitung und das Buch diesen Ausbruch von Kreativitat des grossartigsten hebraisch schreibenden Journalisten 28 Sein Buch Indien Ein Reisetagebuch 29 lange Zeit das einzige zum Thema in hebraischer Sprache kam 1956 heraus und wurde schnell zu einem Bestseller Es erschien in den folgenden zwanzig Jahren in mehreren Auflagen Carlebach starb am 12 Februar 1956 im Alter von 47 Jahren an Herzversagen Tausende gaben ihm das letzte Geleit 30 Begraben wurde er auf dem Nachalat Jizchaq Friedhof in Givʿatajim Spater wurde die Strasse in Tel Aviv in der die Redaktion des Maʿariv ihren Sitz hat nach ihm umbenannt Schriften Auswahl BearbeitenMit 21 3 Novellen Munchen Meyer amp Jessen 1932 Exotische Juden Berichte und Studien Berlin Welt Verlag 1932Literatur BearbeitenJohn F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Aufl Gutersloh et al Bertelsmann Lexikon Verlag 1971 ISBN 3 570 05964 2 p 139 Carlebach Ezriel in Lexikon deutsch judischer Autoren Band 4 1996 S 432 435 Carlebach Esriel in Dov Amir Leben und Werk der deutschen Schriftsteller in Israel Eine Bio Bibliographie Munchen Saur 1980 ISBN 3 598 10070 1 S 37Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ezriel Carlebach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Carlebach Esriel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Esriel Carlebach Telschi I Die Jeschiwah Teil 1 4 In Menorah Jg 4 Heft 1 Januar 1926 pp 37 44 deutsch Esriel Carlebach Telschi I Die Jeschiwah Teil 2 4 In Menorah Jg 4 Heft 2 Februar 1926 pp 112 116 deutsch Esriel Carlebach Telschi I Die Jeschiwah Teil 3 4 In Menorah Jg 4 Heft 4 April 1926 pp 231 235 deutsch Esriel Carlebach Telschi I Die Jeschiwah Teil 4 4 In Menorah Jg 4 Heft 12 Dezember 1926 pp 692 694 deutsch Esriel Carlebach Das Stadtchen Telschi In Menorah Jg 5 Heft 2 Februar 1927 pp 105 108 deutsch Esriel Carlebachs Telegramm an Albert Einstein Memento vom 15 August 2011 im Internet Archive 1952 englisch Albert Einsteins Brief an Carlebach Memento vom 15 August 2011 im Internet Archive 1952 deutsch Esriel Carlebach unter Pseudonym א יפ כ א מ ס ת ב ר א Ipcha Mistabra Schrei auf geliebtes Land Memento vom 25 Juli 2011 im Internet Archive זעקי ארץ אהובה In Maʿariv 25 Dezember 1953 hebraisch Esriel Carlebach unter Pseudonym א יפ כ א מ ס ת ב ר א Schrei auf geliebtes Land MS Word 61 kB זעקי ארץ אהובה In Maʿariv 25 Dezember 1953 dt Ruth Rurup Ubs In Babylon Beitrage zur judischen Gegenwart Jg 3 Nr 4 1988 ISBN 3 8015 0228 7 pp 111 118 1953 Esriel Carlebach You Can t Come To An Understanding Memento vom 27 September 2011 im Internet Archive Gekurzte Fassung eines Essays zum judisch israelischen Verhaltnis zu den Muslimen veroffentlicht in Maʿariv 1955 engl in Outpost Americans For a Safe Israel ed New York vol 10 No 2 February 2002 1955 Englische Ubersetzung Esriel Carlebach לא מיר זיך דערמא נען Memento vom 15 Juli 2011 im Internet Archive Lomir zikh dermonen Lass uns erinnern Brief an Chaim Finkelstein von September November 1955 in Chaim Finkelstein חיים פ ינקעלשטיין jiddisch היי ײ נט א צײ טונג ביי ײדן תרס ח תרצ ט Haynt a Tsaytung bay Yidn pp 668 699 1908 1939 Tel Aviv פ ארלאג י ל פרץ 1978 pp 363 367 1955 Jiddisches Original als Download Part 2 p 356 367 in der linken Spalte Yiddish Chapters im PDF ab p 363 Esriel Carlebach Let Us Remind Ourselves Memento vom 18 August 2011 im Internet Archive לא מיר זיך דערמא נען Lomir zikh dermonen Brief an Chaim Finkelstein von September November 1955 Mort Lipsitz Ubs In Chaim Finkelstein חיים פ ינקעלשטיין jiddisch היי ײ נט א צײ טונג ביי ײדן תרס ח תרצ ט Haynt a Tsaytung bay Yidn pp 668 699 1908 1939 Tel Aviv פ ארלאג י ל פרץן 1978 pp 363 367 1955 Englische Ubersetzung Shalom Rosenfeld Recollections of Ezriel Carlebach and the Founding of Maʿariv Mai 2002 englisch Mordecai Naor The Great Putsch in Israel s Press History Memento vom 6 April 2012 im Internet Archive Mai 2003 englisch Artikel uber Carlebachs Bruch mit Jediʿoth AcharonothEinzelnachweise Bearbeiten a b Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen New York London Paris 1985 ISBN 978 3 11 095062 5 S 4 Nachdruck von 2010 Esriel Carlebach Das Stadtchen Telschi In Menorah Jg 5 Heft 2 Februar 1927 pp 105 108 sowie Telschi I Die Jeschiwah 4 Tl In Menorah Jg 4 Heft 1 Januar 1926 pp 37 44 Teil 1 Heft 2 Februar 1926 pp 112 116 Teil 2 Heft 4 April 1926 pp 231 235 Teil 3 und Heft 12 Dezember 1926 pp 692 694 Teil 4 Alle zuganglich unter Compact Memory Goethe Universitat Frankfurt Uberlebende der Schoah fuhrten die Jeschive fort die heute als Rabbinical College of Telshe mit Sitz in Wickliffe Ohio USA firmiert Esriel Carlebach Exotische Juden Berichte und Studien Berlin Welt Verlag 1932 246 S Auch in schwedischer Esriel Carlebach Judar i Sovjet Ragna Abersten Schiratzki Ubs In Judisk Tidskrift Jg 7 1933 pp 41 47 und 84 90 sowie ungarischer Ubersetzung Esriel Carlebach Exotikus zsidok Elmenyek es beszamolok Is Jehudi Ubs Magyar Zsidok Pro Palesztina Szovetsege Budapest 1942 Javne Konyvek Bd 7 114 S Esriel Carlebach Mit 21 Meyer amp Jessen Munchen 1932 Literaturpreis fur Esriel Carlebach In Die Neue Welt Revue Jg 5 Nr 159 26 Juni 1931 p 11 Z B uber Chaim Nachman Bialik cf Ezriel Carlebach ב יא ל יק עו ר ך ג לו ת י ב ין י הו ד ים Bialik ʿŌrech Galuthi bejn Jehudim deutsch Bialik ein Diaspora Autor unter Juden In Ha Aretz 3 Februar 1932 p 3 Martje Postma Das Israelitische Familienblatt In Vierhundert Jahre Juden in Hamburg eine Ausstellung des Museums fur Hamburgische Geschichte vom 8 November 1991 bis 29 Marz 1992 Ulrich Bauche Hrsg Dolling und Galitz Hamburg 1991 Die Geschichte der Juden in Hamburg Band 1 p 417 ISBN 3 926174 31 5 Ezriel Carlebach ווא ס האט איך געזען אין סא וויעט רוסלאנד אײ נדריקן פון א רייזע Vos hat ikh gezen in Sovyet Rusland Ayndriken fun a reyze in Haynt 27 Januar p 6 10 Februar p 6 7 April 1933 p 6 Ezriel Carlebach Let Us Remind Ourselves Memento vom 6 Oktober 2007 im Internet Archive לא מיר זיך דערמא נען Lomir zikh dermonen letter to Chaim Finkelstein September November 1955 engl Mort Lipsitz Ubs In Chaim Finkelstein חיים פ ינקעלשטיין jiddisch היי ײ נט א צײ טונג ביי ײדן תרס ח תרצ ט Haynt a Tsaytung bay Yidn pp 668 699 1908 1939 Tel Aviv Yafo פ ארלאג י ל פרץ 1978 pp 363 367 hier p 365 Revolverattentat auf Esriel Carlebach In Israelitisches Familienblatt Jg 35 1933 Nr 1 5 Januar 1933 p 1 Ruth Heinsohn verh Gerhold 1911 2003 Interview vom 13 Dezember 1999 Protokoll durch Ulf Heinsohn Privatbesitz Verrohung der Sitten In Judische Rundschau Jg 38 1933 Nr 3 10 Januar 1933 p 1 Revolverattentat auf Esriel Carlebach In Judische Presse Jg 19 1933 Nr 2 13 Januar 1933 p 3 Ezriel Carlebach Let Us Remind Ourselves Memento vom 6 Oktober 2007 im Internet Archive לא מיר זיך דערמא נען Lomir zikh dermonen letter to Chaim Finkelstein September November 1955 engl Mort Lipsitz Ubs In Chaim Finkelstein חיים פ ינקעלשטיין jiddisch היי ײ נט א צײ טונג ביי ײדן תרס ח תרצ ט Haynt a Tsaytung bay Yidn pp 668 699 1908 1939 Tel Aviv Yafo פ ארלאג י ל פרץ 1978 pp 363 367 hier p 365 Gottliebs Name erscheint auch in den Schreibweisen Jehoshua Joszua Yehoshua Got t li e b Stupnickis auch als Joel Szaul Shaul Stupnicki Stupnitski Stupnitsky Esriel Carlebach Die antisemitische Internationale Dokument Nr 125 די אנטיסעמיטישע אינטערנאציא נאלע In Haynt 15 Juni 1934 p 3 dt In Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 16 Bde Wolf Gruner Bearbeiter Munchen Oldenbourg 2008 Bd 1 Deutsches Reich 1933 1937 ISBN 978 3 486 58480 6 pp 354seqq Zum International Congress of National Minorities findet sich mehr im Eintrag in der englischen Wikipedia Haynt war eine Genossenschaft die die Genossenschafter aber oft eher als politisches Experiment betrachteten wodurch die Zeitung mitunter dem Bankrott nahekam und sich gelegentlich durch interne Konflikte paralysierte Bernheim Petition Memento vom 29 November 2003 im Internet Archive Deutsch polnisches Abkommen uber Oberschlesien Oberschlesien Abkommen OSA vom 15 Mai 1922 In Reichsgesetzblatt 1922 Teil II pp 238seqq Philipp Graf Die Bernheim Petition 1933 Judische Politik in der Zwischenkriegszeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2008 ISBN 978 3 525 36988 3 Schriften des Simon Dubnow Instituts Bd 10 p 342 Esriel Carlebach Vom nationaljudischen Antisemitismus in Judischer Almanach 1934 Verlag der Selbstwehr judisches Volksblatt Prag 1934 Nachdruck in Henryk Broder Hilde Recher Hrsg Judisches Lesebuch 1933 1938 Nordlingen Greno 1987 ISBN 3 89190 826 1 pp 77 96 hier p 78 Hier zitiert nach Joachim Schlor Tel Aviv vom Traum zur Stadt Reise durch Kultur und Geschichte 2 Aufl Frankfurt am Main et al Insel 1999 ISBN 3 458 34214 1 p 109 Insel Taschenbuch Bd 2514 Warnung In Die Neue Welt Revue Jg 9 Nr 458 26 April 1935 p 3 Ezriel Carlebach Manieren eines Gastes מ נ י רו ת או ר ח In Maʿariv 13 April 1953 dt In Naʿama Sheffi נ ע מ ה ש פ י Der Ring der Mythen die Wagner Kontroverse in Israel ט ב ע ת ה מ יתו ס ים Erstverofftl 1999 engl The Ring of Myths The Israelis Wagner and the Nazis Brighton Sussex Academic Press 2001 dt Liliane Granierer Ubs aus dem Engl Wallstein Gottingen 2002 Schriftenreihe des Instituts fur Deutsche Geschichte Universitat Tel Aviv Bd 22 p 60 Hinzufugungen in eckigen Klammern und die Auslassung nicht im Original ISBN 3 89244 605 9 Esriel Carlebach א יפ כ א מ ס ת ב ר א Pseudonym Schrei auf geliebtes Land ז ע ק י א ר ץ א הו ב ה In Maʿariv 25 Dezember 1953 dt Ruth Rurup Ubs in Babylon Beitrage zur judischen Gegenwart Jg 3 Nr 4 1988 ISBN 3 8015 0228 7 pp 111 118 Diese deutsche Ubersetzung als Download unter Schrei auf geliebtes Land PDF Download Eine jungere Veroffentlichung in anderer Ubersetzung erschien unter Esriel Carlebach unter Pseudonym א יפ כ א מ ס ת ב ר א dort irrtumlicherweise Ichpa Mistabra Weine geliebtes Land ז ע ק י א ר ץ א הו ב ה korrekt Schrei geliebtes Land In Maʿariv 25 Dezember 1953 dt Alisa Fuss Ubs In SemitTimes Das beste aus Semit Das judische Magazin Oswald Le Winter und Abraham Melzer Hrsg Frankfurt am Main Abraham Melzer Verlag 2004 p 72 83 ISBN 3 937389 34 2 Ezriel Carlebach in einem Artikel im Maʿariv 24 Juni 1955 hier nach einem Zitat bei Ben Hecht Perfidy 3 Aufl Milah Press New London NH 1997 ISBN 0 9646886 3 8 pp 165 und 239 Shalom Goldman Laurie Patton Indian Love Call Israelis Orthodoxy and Indian Culture Memento vom 9 Juli 2012 im Webarchiv archive today In Judaism Summer 2001 p 7 Tommy Lapid Einleitung zu Ezriel Carlebach הו דו יו מ ם ד ר כ ים Hōdō Jōman Drachim 1 Auflage הו צ א ת ע י נו ת Tel Aviv 1956 Tel Aviv Yafo ס פ ר י ת מ ע ר יב 1986 p 12 hier sinngemass zitiert nach der englischen Ubersetzung von Shalom Goldman und Laurie Patton Indian Love Call Israelis Orthodoxy and Indian Culture In Judaism Summer 2001 p 7 Esriel Carlebach הו דו יו מ ם ד ר כ ים Hōdō Jōman Drachim 1 Aufl הו צ א ת ע י נו ת Tel Aviv 1956 ס פ ר י ת מ ע ר יב Tel Aviv Yafo 1986 echo d Israel article 6939 Memento vom 24 Juli 2011 im Webarchiv archive today Normdaten Person GND 11645279X lobid OGND AKS LCCN no91030700 VIAF 59836101 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carlebach EzrielALTERNATIVNAMEN Carlebach Azriel Carlebach Esriel Karlibach Azriel Karlibakh Azriel Karlibach Ezriel Karlibakh EzrielKURZBESCHREIBUNG israelischer Journalist JuristGEBURTSDATUM 6 November 1908GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 12 Februar 1956STERBEORT Tel Aviv Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ezriel Carlebach amp oldid 237097537