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Der Indische Nationalkongress INC englisch Indian National Congress Hindi भ रत य र ष ट र य क ग र स Bharatiya Raṣtriya Ka gres auch Kongresspartei oder Kongress genannt ist eine von derzeit acht nationalen Parteien Indiens Stand 2021 vgl Liste der politischen Parteien in Indien und gilt neben der Bharatiya Janata Party als eine der beiden grossen Parteien des Landes Sie gilt als sozialliberal und sakular orientiert wahrend die Bharatiya Janata Party fur eine konservative Ausrichtung und Hindu Nationalismus steht Indian National Congressभ रत य र ष ट र य क ग र सIndischer NationalkongressPartei vorsitzender Mallikarjun KhargeGrundung 28 Dezember 1885Grundungs ort Bombay Britisch IndienHaupt sitz Neu DelhiJugend organisation Indian Youth CongressZeitung Congress SandeshAus richtung Progressivismus Demokratischer Sozialismus Sozialdemokratie Sakularismus Sozialliberalismus LinksnationalismusFarbe n BlauLok Sabha 52 545Rajya Sabha 64 245Mitglieder zahl 20 Millionen 1 Internationale Verbindungen Sozialistische InternationaleProgressive AllianzWebsite inc inDie Kongresspartei wurde 1885 gegrundet und ist eine der altesten demokratischen Parteien der Welt Sie war die fuhrende Bewegung des indischen Unabhangigkeitskampfes Zahlreiche andere vor allem regionale Parteien sind aus Abspaltungen entstanden Lange Zeit war sie die dominierende politische Partei Indiens und aus ihren Reihen kamen die meisten Premierminister und Staatsprasidenten Indiens 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis zur Unabhangigkeit Indiens 1 2 Nach 1947 1 3 Die Kongresspartei unter Indira Gandhi 1966 bis 1984 1 4 Die Kongresspartei unter Rajiv Gandhi 1984 bis 1991 1 5 Die Jahre zwischen 1991 und 2004 1 6 Entwicklung seit 2004 2 Programmatik und Kritik 3 Wahlsymbole 4 Wahlergebnisse 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Delegierte der ersten Versammlung des INC in Bombay 1885Bis zur Unabhangigkeit Indiens Bearbeiten Die Kongresspartei ist eine 1885 von Hindus und Muslimen sowie Briten im damaligen Britisch Indien gemeinsam gegrundete indische Partei Als Ort der Grundung war zunachst Poona vorgesehen Wegen eines Ausbruchs der Pest in Poona wich man jedoch nach Bombay aus wo die eigentliche Grundungsversammlung am 28 30 Dezember 1885 stattfand 3 Eine fuhrende Rolle bei der Grundung spielte der schottische Theosoph Allan Octavian Hume Ziel der neu gegrundeten Partei war es eine starkere Teilhabe von gebildeten Indern an der politischen Machtausubung in Britisch Indien zu erreichen Nach und nach gewann der Kongress an politischem Gewicht und spielte eine fuhrende Rolle bei der Massenbewegung gegen die Teilung Bengalens 1905 die von nationalbewussten Indern als ein Versuch der britischen Kolonialherren gesehen wurde Muslime und Hindus gegeneinander auszuspielen Auch in der Swadeshi Bewegung 1905 bis 1911 die der Starkung des nationalindischen Bewusstseins und der indischen Wirtschaftskraft dienen sollte war der Kongress aktiv 1906 wurde die rivalisierende Muslimliga gegrundet die spezifisch die Interessen der Muslime vertreten wollte Der Indische Nationalkongress wurde ausserdem mit Konflikten zwischen dem moderaten Flugel unter der Fuhrung von Gopal Krishna Gokhale und dem radikalen Flugel unter der Fuhrung von Bal Gangadhar Tilak belastet Es kam 1907 zur Spaltung der Kongresspartei Der moderate Flugel berief nun alljahrlich eine alternative Versammlung ein das All India Congress Committee welches fortan zum wichtigsten Entscheidungsgremium des Nationalkongresses wurde Indischer Nationalkongress und Muslimliga verfassten 1916 gemeinsam im sogenannten Lucknow Pakt eine Erklarung mit Forderungen nach indischer Selbstregierung wobei zunachst weniger an vollstandige Unabhangigkeit sondern an die Erlangung des Status eines Dominions gedacht war Diese wurde von der britischen Regierung im August 1917 mit einer politischen Absichtserklarung beantwortet Indien einen allmahlichen Ubergang zur Selbstregierung zuzugestehen nbsp Gandhi mit dem Kongress Prasidenten Bose 1938 Unter der Fuhrung Mohandas Gandhis der 1914 endgultig nach Indien zuruckgekehrt war kam es in der Zwischenkriegszeit zu gewaltfreiem Widerstand Satyagraha gegen die britische Herrschaft Der Kongress der zuvor eher ein elitarer Zirkel von westlich gebildeten Intellektuellen gewesen war wurde zu einer Massenbewegung Auf den sogenannten Round Table Konferenzen 1930 32 wurde der Kongress erstmal als direkter Verhandlungspartner und Vertreter indischer Interessen durch die britische Kolonialmacht anerkannt 1934 formierte sich die Congress Socialist Party als eigene Untergruppierung der Sozialisten innerhalb der Kongresspartei Die CSP trennte sich im Jahr 1948 nach der Unabhangigkeit als Sozialistische Partei Indiens von der Kongresspartei Mit dem Government of India Act aus dem Jahr 1935 erhielten die Provinzen Britisch Indiens eine relativ weit gehende Autonomie Bei den Wahlen zu den Provinzialvertretungen errang der Kongress in acht von elf Provinzen die Mehrheit und bildete anschliessend die Provinzialregierungen Bei Kriegsausbruch 1939 erklarte der Vizekonig Lord Linlithgow den Kriegseintritt Britisch Indiens auf Seiten des Empire ohne die gewahlten indischen Volksvertreter zu konsultieren Die gewahlten Kongresspartei gefuhrten Provinzialregierungen traten daraufhin unter Protest zuruck Radikalere Vertreter im Indischen Nationalkongresses sahen den Krieg als Moglichkeit die Unabhangigkeit Indiens im aktiven Kampf zu erlangen Der fruhere Parteiprasident 1938 Subhash Chandra Bose floh nachdem die Kolonialregierung ihn unter Hausarrest gestellt hatte ins Ausland proklamierte eine Gegenregierung des Freien Indien und baute zunachst von Deutschland und spater von Japan aus eine indische Auslandsarmee auf Gandhi bemuhte sich um die politische Einheit zwischen Hindus und Muslimen Im Jahr 1942 rief er die Quit India Bewegung aus in der die britischen Kolonialherren zum Verlassen des Landes aufgefordert wurden Zum 15 August 1947 erhielt Indien die Unabhangigkeit die mehrheitlich muslimischen Landesteile wurden unter dem Staatsnamen Pakistan als eigener Staat selbstandig Jawaharlal Nehru der enge Mitstreiter Gandhis aus den Reihen des Kongresses wurde erster Premierminister Indiens Nach 1947 Bearbeiten nbsp Jawaharlal Nehru Regierungschef der Ubergangsregierung 1947 1950 und erster Premierminister Indiens 1950 1964Nach der Unabhangigkeit Indiens 1947 kam der schon vorher allmahlich begonnene Prozess der Umwandlung des Nationalkongresses von einer breiten Massenbewegung in eine politische Partei zum Abschluss Zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft hatte insbesondere Gandhi immer grossen Wert darauf gelegt moglichst viele gesellschaftliche Gruppen unter dem Dach des Kongresses zu vereinen um den Anspruch zu untermauern dass der Kongress fur die ganze indische Bevolkerung sprache Nach der Unabhangigkeit fiel die einigende Klammer die verschiedene heterogene Bewegungen unter dem Dach der Kongress Organisation zusammengehalten hatte namlich der gemeinsame Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft weg Nach und nach begannen sich einzelne Gruppierungen aufgrund programmatischer Differenzen von der Kongresspartei abzuspalten Den Anfang machte die Congress Socialist Party die sich 1948 als Sozialistische Partei Indiens neu formierte Zahlreiche kleinere haufig regionale Gruppierungen folgten in den folgenden Jahren und Jahrzehnten Die wichtigsten Oppositionsparteien zur Kongresspartei in den ersten Jahrzehnten der indischen Republik waren die Sozialisten und Kommunisten Von geringerer Bedeutung waren die 1951 gegrundete hindunationalistische Bharatiya Jana Sangh und die 1959 entstandene liberalkonservative Swatantra Partei Die Parlamentswahlen in den 1950er und 1960er Jahren wurden von der Kongresspartei mit sehr grossen Mehrheiten gewonnen Der wesentliche Grund hierfur war das geltende relative Mehrheitswahlrecht das dazu fuhrte dass schon relative Mehrheiten zum Gewinn eines Wahlkreises ausreichten und sich die zersplitterte Opposition meist nicht auf gemeinsame Kandidaten einigen konnte Seit 1947 bis zum Jahr 1977 stellte die Kongresspartei daher ununterbrochen alle Premierminister beginnend mit Jawaharlal Nehru und alle Staatsprasidenten Indiens und dominierte nicht nur die Politik der indischen Bundesregierung sondern auch die der meisten Bundesstaaten Die Kongresspartei unter Indira Gandhi 1966 bis 1984 Bearbeiten nbsp Indira Gandhi 1966 Premier ministerin 1966 1977 und 1980 19841966 wurde Indira Gandhi die Tochter Nehrus zur Ministerprasidentin Indiens gewahlt Sie betrieb eine zunehmend linksgerichtete Politik die insbesondere im Wirtschaftsbereich zu einer zunehmenden staatlichen Regulierung fuhrte Sie geriet immer mehr in Konflikt mit den alten Machteliten der Partei dem sogenannten Syndikat so dass es schliesslich nachdem letztere versucht hatten Indira Gandhi zu entmachten und aus der Partei auszuschliessen 1969 zu einer Spaltung der Partei in einen grosseren Indira unterstutzenden Indian National Congress Requisition Congress R und einen kleineren Indian National Congress Organisation Congress O kam Die Parlamentswahl 1971 wurde eindrucksvoll von Indiras Congress R gewonnen der Congress O kam nur auf wenige Mandate Indira Gandhi blieb weiterhin Premierministerin Die Indische Wahlkommission erkannte danach Indiras Congress R als legitimen Nachfolger der Kongresspartei an und das Suffix R wurde weggelassen Die Kongresspartei unter der Fuhrung Indira Gandhis war eine wesentlich zentralistischer und autoritarer gefuhrte Partei als die alte Partei Nehrus Entscheidungen wurden haufig von der Premierministerin alleine getroffen und es entwickelte sich ein ausgepragter Personenkult um die Person Indira Gandhis Aufgrund der Zweidrittelmehrheit die ihr Kongress 1971 im Parlament erlangt hatte war sie in der Lage die indische Verfassung andern zu lassen was auch mehrfach erfolgte Dies wurde von ihren Gegnern als Angriff auf die indische Demokratie gesehen Wahrend ihrer Regierungszeit kam es zunehmend zu ausserparlamentarischen Massenbewegungen der Opposition die in der Wahrnehmung Indira Gandhis die offentliche Ordnung gefahrdeten 1975 liess sie daher den Ausnahmezustand erklaren und regierte 21 Monate lang per Dekret Nach Suspendierung des Ausnahmezustandes wurden 1977 Parlamentswahlen abgehalten die mit einer schweren Niederlage von Indiras Kongresspartei endeten Die aus verschiedenen Oppositionsgruppen hervorgegangene Janata Party errang einen klaren Sieg und bildete anschliessend die Regierung die erste Regierung seit der Unabhangigkeit Indiens die nicht von der Kongresspartei getragen wurde Nach der Wahlniederlage gewannen die innerparteilichen Gegner Indira Gandhis Oberwasser und betrieben ihren Parteiausschluss Daraufhin kam es 1978 erneut zur Spaltung der Partei in einen Indira Flugel den Indian National Congress Indira Congress I und einen Flugel unter D Devaraj Urs dem Indian National Congress Urs Congress U Es wiederholten sich in gewisser Weise die Ereignisse und Indira Gandhis Congress I gewann die Parlamentswahl 1980 triumphal so dass sie anschliessend wieder Premierministerin wurde und der Congress I 1981 durch die Indische Wahlkommission als die legitime Kongresspartei anerkannt und das Suffix I wieder entfernt wurde 4 1984 wurde Indira Gandhi durch zwei Sikh Attentater ermordet Staatsprasident Giani Zail Singh ernannte daraufhin den Sohn Indiras Rajiv Gandhi der bisher noch uber wenig politische Erfahrung verfugte zu ihrem Nachfolger im Amt des Premierministers Die Kongresspartei unter Rajiv Gandhi 1984 bis 1991 Bearbeiten nbsp Rajiv Gandhi 1989 Premierminister 1984 bis 1989Rajiv Gandhi trat sein Amt als Premierminister im November 1984 in einer unruhigen Zeit an Er liess zunachst Parlamentswahlen abhalten die er mit einer breiten Mehrheit gewann Anfanglich schlug ihm viel Sympathie entgegen da er als relativ junger Mann nicht den Typus des Berufspolitikers verkorperte Auf dieser Sympathiewelle schwimmend erzielte er anfanglich auch einige bemerkenswerte Erfolge Beruhigung der Lage in den unruhigen Bundesstaaten Assam und Punjab Diese anfanglichen Erfolge verspielte er jedoch durch eine unstete und inkonsequente Politik bei der er z B die getroffenen Vereinbarungen nicht umsetzte Schweren Schaden erlitt sein Ansehen durch den Bofors Skandal 1987 bei dem er und seine Umgebung unter Korruptionsverdacht gerieten Seine Kritiker verliessen die Kongresspartei und schlossen sich mit anderen Oppositionellen zu einer neuen Partei der Janata Dal zusammen die 1989 die Parlamentswahl gewann Bei dieser Wahl gewann erstmals auch die hindu nationalistische Bharatiya Janata Party BJP an grosserem Gewicht Rajiv Gandhi ging mit seiner Kongresspartei in die Opposition Die Janata Dal Regierung hielt nicht lange durch so dass 1991 Neuwahlen erfolgen mussten Wahrend des Wahlkampfes in Sud Indien erlitt Rajiv Gandhi 1991 dasselbe Schicksal wie seine Mutter Er fiel einem Attentat zum Opfer Die Attentaterin war eine tamilische Extremistin Die Jahre zwischen 1991 und 2004 Bearbeiten nbsp P V Narasimha Rao Premierminister 1991 1996Die Kongresspartei musste in aller Eile mitten im Wahlkampf 1991 einen neuen Spitzenkandidaten benennen Die Wahl fiel auf P V Narasimha Rao der nicht der Nehru Gandhi Familie angehorte Nach der Wahl konnte die Kongresspartei mit Rao als Premierminister eine Minderheitsregierung bilden Die Regierung Rao fuhrte in Abkehr von der bisherigen Politik der Kongresspartei wichtige Wirtschaftsreformen durch Deregulierung Offnung des indischen Marktes die zu einer Steigerung des Wirtschaftswachstums fuhrten Jedoch wurde auch die Regierung Rao gegen Ende von Korruptionsvorwurfen erreicht Ausserdem warf man ihm vor dass er nicht entschieden genug gegen die Gewalttatigkeiten zwischen Hindus und Muslimen vorgegangen war Bei der Parlamentswahl 1996 erlitt die Kongresspartei derartige Verluste dass sie keine Regierung mehr bilden konnte In den Jahren 1996 bis 1998 amtierten daher Minderheitsregierungen der Janata Dal die durch die Kongresspartei toleriert wurden Die Jahre 1994 bis 1998 waren zugleich der Tiefpunkt in der Fuhrungskrise der Kongresspartei Es schien keine uberzeugende Personlichkeit als Kandidat fur das Ministerprasidentenamt in Sicht und der fast 80 jahrige Parteiprasident Sitaram Kesri konnte die Partei kaum zusammenhalten Nach und nach machten sich Teile einzelner Landesverbande als eigene Parteien selbstandig 1994 All India Indira Congress Tiwari 1996 Arunachal Congress in Arunachal Pradesh 1997 Trinamool Congress in Westbengalen 1997 Tamil Maanila Congress in Tamil Nadu 1997 Himachal Vikas Congress in Himachal Pradesh 1999 Nationalist Congress Party in Maharashtra u a Ausserdem stand die Kongresspartei unter dem Druck der scheinbar unaufhaltsam im Aufstieg befindlichen hindunationalistischen BJP Nach der erneut fur die Kongresspartei verlorengegangenen Parlamentswahl 1998 liess sich Sonia Gandhi die Witwe von Rajiv Gandhi eine geburtige Italienerin und Katholikin von den Fuhrern der Kongresspartei uberreden die Fuhrung der Partei zu ubernehmen nachdem sie dies in den Vorjahren mehrfach abgelehnt hatte Sie richtete einen Appell an alle Dissidenten wieder in die Kongresspartei zuruckzukehren dem auch viele allerdings nicht alle folgten Bei der Parlamentswahl 1999 konnte der Stimmenanteil der Kongresspartei wieder gesteigert werden es reichte jedoch nicht um aus der Opposition an die Regierung zuruckzukehren Entwicklung seit 2004 Bearbeiten nbsp Manmohan Singh 2006 Premierminister 2004 bis 2014Im Vorfeld der Parlamentswahl 2004 gelang es der Kongresspartei unter Sonia Gandhi ein Vielparteienbundnis zusammenzuschmieden das sich formal nach der Wahl als United Progressive Alliance UPA einen festen institutionellen Rahmen gab Die Kongresspartei gewann zusammen mit ihren Verbundeten entgegen den Voraussagen der Wahlbeobachter die Wahl Zur Uberraschung vieler verzichtete Sonia Gandhi die aufgrund ihrer auslandischen Herkunft vielen Anfeindungen von Seiten der Hindu Nationalisten ausgesetzt gewesen war auf das Amt des Ministerprasidenten und der Wirtschaftsfachmann Manmohan Singh wurde Premierminister Bei der Parlamentswahl 2009 konnte die Kongresspartei ihren Stimmen und Mandatsanteil noch weiter ausbauen so dass Singh insgesamt 10 Jahre amtierte Seine Regierungszeit war von einem anhaltend hohen Wirtschaftswachstum gekennzeichnet Erst gegen Ende der zweiten Legislaturperiode sank die Wachstumsrate deutlich ab was zum Teil auf Versaumnisse der Regierung mangelnder Ausbau der Infrastruktur Versaumnisse beim Bildungswesen ineffiziente Verwaltung zuruckgefuhrt wurde In dieser Zeit entzogen auch mehrere Koalitionspartner der Regierung ihre Unterstutzung Das Ansehen der Kongresspartei wurde durch eine Serie von Korruptionsskandalen erschuttert 5 Die Kongresspartei Regierung mit dem 80 jahrigen Singh an der Spitze wirkte zunehmend altmodisch und ineffizient wahrend sich der Spitzenkandidat der Opposition Narendra Modi BJP als dynamischer Modernisierer inszenierte Singh verzichtete schon aus Altersgrunden auf eine erneute Kandidatur und die Kongresspartei wollte sich nicht direkt auf einen Spitzenkandidaten festlegen Rahul Gandhi der Sohn Sonia Gandhis war das einzige hierfur noch in Frage kommende Mitglied der Nehru Gandhi Familie Dieser legte sich nur wenig ins Zeug und liess nach Meinung vieler Beobachter auch die Fuhrungsqualitaten fur eine solche Spitzenposition nicht erkennen Die Parlamentswahl 2014 endete fur die Kongresspartei mit einer desastrosen Niederlage Sie erzielte das mit Abstand schlechteste Ergebnis ihrer gesamten Parteigeschichte Auch bei den Wahlen zu den Parlamenten in verschiedenen Bundesstaaten nach der gesamtindischen Wahl konnte die Kongresspartei ihre Position seither nicht wesentlich verbessern Fast alle Parteien die noch in der von der Kongresspartei gefuhrten United Progressive Alliance verblieben waren verliessen diese im Laufe des Jahres 2014 Seit Dezember 2017 war Rahul Gandhi als Nachfolger seiner Mutter Prasident der Kongresspartei Am 10 August 2019 ubernahm Sonia Gandhi erneut die Parteifuhrung nachdem Rahul Gandhi infolge des schlechten Abschneidens der Partei bei der Parlamentswahl 2019 zuruckgetreten war 6 Am 19 Oktober 2022 wurde der ehemalige Minister Mallikarjun Kharge zum neuen Prasidenten der Kongresspartei gewahlt 7 Programmatik und Kritik BearbeitenTraditionell galt die Kongresspartei als die grosse integrative Kraft in der indischen Parteienlandschaft Sie berief sich auf die Prinzipien Mahatma Gandhis Ihre herausragende Rolle wahrend der indischen Unabhangigkeitsbewegung und die respektable Tradition als alteste indische Partei verlieh ihr bei den Massen grosse Autoritat Sie betonte von Anfang an den sakularen religionsneutralen Charakter des indischen Staates ganz im Gegensatz zum benachbarten Pakistan das sich als Islamischer Staat definierte und auch im Gegensatz zu den Hindu Nationalisten die eine Fundierung des indischen Staates auf der hinduistischen Mehrheitskultur forderten Ausserdem erklarte sie sich zum Anwalt der Unterprivilegierten und der Minderheiten in der indischen Gesellschaft Lange Zeit wurde daher die Kongresspartei deswegen bei Wahlen von der grossen Mehrheit der Muslime und der niederen Kasten gewahlt Sozialpolitisch definierte sich die Kongresspartei als sozialistische Partei und sprach sich anfanglich fur eine sehr weitgehend staatlich gelenkte und vom Weltmarkt abgeschottete Wirtschaft aus Anfanglich galt die Sowjetunion in vieler Hinsicht als Vorbild fur die Industrialisierung eines ruckstandigen Agrarlandes Erst Anfang der 1990er Jahre kamen von der Kongresspartei gefuhrte Regierungen von diesen Ideen des Staatsmonopolismus und dirigismus ab und liberalisierten die Wirtschaft In den 1990er Jahren kehrten auch viele Muslime und Angehorige niederer Kasten der Kongresspartei den Rucken und begannen andere Parteien zu wahlen Zudem verlor die Kongresspartei viele Wahler an die wesentlich straffer organisierte und disziplinierte Bharatiya Janata Party Von vielen Beobachtern wird die Fixierung der Kongresspartei auf die Angehorigen der Nehru Gandhi Familie als ein wesentlicher Hemmschuh bei der Erneuerung der Partei gesehen 8 9 Jawaharlal Nehru und seine Tochter Indira Gandhi waren herausragende Fuhrungspersonlichkeiten die bei aller Kritik am zum Teil selbstherrlichen Regierungsstil die Entwicklung der indischen Gesellschaft vorangebracht hatten Rajiv Gandhi der Sohn Indiras verdankte sein Premierministeramt dagegen praktisch ausschliesslich seinem Familiennamen er war vor dem uberraschenden Tod seiner Mutter kaum politisch in Erscheinung getreten und hatte wenig politische Erfahrung Noch extremer war die Situation bei Sonia Gandhi die von Geburt her uberhaupt nicht aus Indien stammte und nur durch Heirat den klangvollen Namen Gandhi erlangt hatte Die Fixierung auf die Nehru Gandhi Familie fuhrte dazu dass die innerparteiliche Demokratie in der Kongresspartei nur eingeschrankt funktionierte und sich keine breite Fuhrungselite herausbilden konnte Zurzeit sind wenig uberzeugende Personlichkeiten in Sicht die Partei in naher Zukunft erneut zur Regierungsmacht fuhren konnten Manche politische Analysten gingen angesichts der schweren Wahlniederlagen 2014 2016 so weit den Kongress die alteste politische Partei Indiens fur komplett uberholt zu erklaren In der modernen konfrontativen Politik habe eine Partei die im Konsens alle Bevolkerungsschichten integrieren wolle keine Existenzgrundlage mehr 10 Nach einer Serie von Wahlniederlagen hellten sich die Perspektiven fur die Partei Ende 2018 wieder deutlich auf nachdem sie die die Wahlen zu den Bundesstaatsparlamenten von drei wichtigen Bundesstaaten Madhya Pradesh Rajasthan Chhattisgarh gewann 11 Nachdem die Kongresspartei bei der gesamtindischen Wahl 2019 eine erneute schwere Wahlniederlage hatte hinnehmen mussen mehrten sich die Stimmen die die Abwahl Rahul Gandhis als Parteiprasident forderten Die Partei stehe vor der Wahl entweder ihre Fuhrung auszuwechseln oder ihr Absinken in die vollige Bedeutungslosigkeit zu riskieren 12 Wahlsymbole BearbeitenDa immer noch ein erheblicher Teil der indischen Wahler Analphabeten sind bei der Unabhangigkeit Indiens waren es uber 80 der Bevolkerung haben alle politischen Parteien durch die Indische Wahlkommission Symbole zugeteilt bekommen die auch auf den Stimmzetteln abgebildet waren bzw auf den Tafeln der elektronischen Wahlgerate abgebildet sind Parteien die wie die Kongresspartei als nationale Parteien anerkannt sind durfen landesweit ein und dasselbe Symbol benutzen nbsp Zwei Ochsen unter einem Joch das Wahlsymbol der Kongresspartei zwischen 1951 und 1969 nbsp Eine Kuh mit Kalb das Parteisymbol von Indira Gandhis Congress R bzw Kongresspartei zwischen 1969 und 1978 nbsp Die rechte Hand Wahlsymbol des Congress I bzw der Kongresspartei seit 1978 bis heuteWahlergebnisse BearbeitenGlossar Abspaltungen der Kongresspartei Kurzel HintergrundCongress R Congress Requisition nach der Spaltung der Kongresspartei 1969 entstandener grosserer Flugel der Kongresspartei unter Fuhrung von Indira Gandhi 1972 Entfernung des Suffixes R Congress O Congress Organisation nach der Spaltung der Kongresspartei 1969 entstandener kleinerer Flugel der Kongresspartei unter Fuhrung der alten Machtelite ging 1977 in der Janata Party aufCongress I Congress Indira nach der Spaltung der Kongresspartei 1978 entstandener Flugel unter Indira Gandhi 1982 Entfernung des Zusatzes Indira bzw I Congress U Congress Urs nach der Spaltung der Kongresspartei 1978 entstandener Flugel unter D Devaraj Urs 1981 in Congress S umbenanntCongress S Congress Socialist aus dem Congress U durch Umbenennung 1981 hervorgegangen 1986 grosstenteils wieder mit der Kongresspartei vereinigtCongress T Congress Tiwari 1994 entstandene Abspaltung unter dem ehemaligen Chief Minister von Uttar Pradesh Narayan Dutt Tiwari vereinigte sich 1998 wieder mit der KongressparteiDie folgende Tabelle zeigt die Wahlergebnisse gewonnene Mandate bei den gesamtindischen Parlamentswahlen 13 Im Verlauf ihrer Geschichte war die Kongresspartei mehreren Spaltungen unterworfen Fur die Wahl 1971 und 1980 sind hier die Ergebnisse von Indira Gandhis Kongresspartei Congress R bzw Congress I aufgefuhrt Jahr Wahl Stimmen anteil Parlaments sitze1951 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1951 1952 44 99 364 4891957 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1957 47 78 371 4941962 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1962 44 72 361 4941967 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1967 40 78 283 5201971 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1971 43 68 352 5181977 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1977 34 52 154 5421980 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1980 42 69 353 5291984 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1984 49 10 404 5141989 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1989 39 53 197 5291991 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1991 36 26 232 5211996 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1996 28 80 140 5431998 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1998 25 82 141 5431999 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 1999 28 30 114 5432004 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 2004 26 53 145 5432009 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 2009 28 55 206 5432014 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 2014 19 30 44 5432019 Indien nbsp Wahl zur Lok Sabha 2019 19 70 52 543Siehe auch BearbeitenListe der Prasidenten des Indischen Nationalkongresses Natal Indian Congress Nationalist Congress Party BJP Indische Volkspartei Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Indischer Nationalkongress Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Indian National Congress von Eric Topfer auf suedasien infoEinzelnachweise Bearbeiten Indian National Congress Encyclopaedia Britannica abgerufen am 11 Juli 2015 englisch Praveen Rai Sanjay Kumar The Decline of the Congress Party in Indian Politics In Economic amp Political Weekly Band 52 Nr 12 25 Marz 2017 ISSN 2349 8846 englisch John Stewart Bowman Columbia Chronologies of Asian History and Culture Hrsg John Stewart Bowman Columbia University Press 2000 ISBN 0 231 11004 9 S 300 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 10 Januar 2017 R F A No 2011 OF 2005 PDF Karnataka High Court in Bangalore 11 Oktober 2013 S 11 13 abgerufen am 18 April 2016 englisch Gerichtsurteil mit kurzer Rekapitulation der Geschichte India s corruption scandals BBC News 18 April 2012 abgerufen am 16 Oktober 2015 englisch CWC meeting Rahul s resignation accepted Sonia Gandhi becomes Congress interim president 10 August 2019 abgerufen am 12 November 2019 englisch Gandhi Dynastie erstmals seit 24 Jahren nicht an Spitze von Indiens Kongresspartei Abgerufen am 19 Oktober 2022 Klaus Julian Voll The Congress party Social democracy or family business Heinrich Boll Stiftung 31 Marz 2014 abgerufen am 18 Mai 2015 englisch Sitaraman Shankar The need for reform in Indian National Congress party al Jazeera 16 August 2016 abgerufen am 28 April 2017 englisch Keshava Guha The party s over Why India doesn t need the 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Nationalist Congress Party Samajwadi Party Telugu Desam Party Indian Union Muslim League Jammu amp Kashmir National Conference All India Majlis e Ittehadul Muslimeen Communist Party of India Shiromani Akali Dal Apna Dal Sonelal All India Anna Dravida Munnetra Kazhagam Janata Dal Secular All India United Democratic Front Jharkhand Mukti Morcha Revolutionary Socialist Party AJSU Party Rashtriya Loktantrik Party Viduthalai Chiruthaigal Katchi Nationalist Democratic Progressive Party Kerala Congress M Naga People s Front Mizo National Front Sikkim Krantikari Morcha Normdaten Korperschaft GND 63359 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indischer Nationalkongress amp oldid 238206109