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Die Congress Socialist Party CSP Hindi क ग र स सम जव द दल war eine Gruppierung innerhalb des Indischen Nationalkongresses INC Sie wurde 1934 zur Zeit Britisch Indiens gegrundet und versuchte eine starker sozialistisch ausgerichtete Politik innerhalb des INC durchzusetzen Ausserdem lehnte sie die Teilnahme an Wahlen und lokalen Selbstverwaltungen ab solange diese unter der Agide der britischen Kolonialherren stattfanden Nach der Unabhangigkeit Indiens 1947 verscharften sich die Gegensatze und im Marz 1948 trennten sich die in der CSP organisierten Sozialisten von der Kongresspartei und grundeten eine eigene politische Partei die Sozialistische Partei Indiens Socialist Party of India Inhaltsverzeichnis 1 Parteigeschichte 1 1 Anfange unter dem Dach der Kongresspartei 1 2 Bruch mit der Kongresspartei 2 Tagungen der Congress Socialist Party 3 Literatur 4 EinzelnachweiseParteigeschichte BearbeitenAnfange unter dem Dach der Kongresspartei Bearbeiten Anfang der 1930er Jahre intensivierte der Indische Nationalkongress seine Kampagne gegen die britische Kolonialherrschaft Am 26 Januar 1930 veroffentlichte der Kongress in Lahore die Purna Swaraj Deklaration in der die Unabhangigkeit Indiens gefordert wurde Vom 12 Marz bis zum 5 April 1930 fand Gandhis Salzmarsch statt Dem folgte eine Massenbewegung von gewaltlosem Widerstand Satyagraha auf die die britische Kolonialadministration mit Massenverhaftungen und Polizeimassnahmen reagierte Die drei Round Table Konferenzen zwischen November 1930 und Dezember 1932 fuhrten zu keiner dauerhaften Einigung zwischen der britischen Regierung dem Kongress und den anderen Kraften in Britisch Indien Zahlreiche Anhanger und Sympathisanten Gandhis und des Kongresses wurden inhaftiert Zu einer Keimzelle der spateren Sozialistischen Partei wurde das Gefangnis in Nasik in der Prasidentschaft Bombay Dort waren 1932 33 zur gleichen Zeit mehrere Aktivisten inhaftiert die ahnliche Ansichten uber die Rolle des Kongresses in der Unabhangigkeitsbewegung und dessen gesellschaftspolitische Ziele hatten Dies waren Minoo Masani Achyut Patwardhan Asoka Mehta Yusuf Desai und Jayaprakash Narayan Im Juli 1933 trafen sich verschiedene Sozialisten in Pune und verabschiedeten ein vorlaufiges Programm einer Verfassung fur eine kunftige sozialistische Partei den sogenannten Pune Entwurf Poona draft Die Grundungskonferenz der Congress Socialist Party fand schliesslich am 17 Mai 1934 in Patna Bihar statt 1 Erster Prasident der CSP wurde Acharya Narendra Deva und erster Generalsekretar Jayaprakash Narayan Die CSP richtete einen Apell an alle sozialistischen Gruppierungen in Indien an ihren Konferenzen teilzunehmen In der CSP sammelten sich Personen die mit der offiziellen Politik des Kongresses an Wahlen zu den Provinzialversammlungen teilzunehmen obwohl Indien weiter unter britischer Kolonialherrschaft stand nicht einverstanden waren Ausserdem strebten die CSP Anhanger eine marxistisch sozialistische Ausrichtung der Kongress Politik an grenzten sich gleichzeitig aber auch von der Kommunistischen Partei CPI ab Die CSP stand dem von Mohandas Gandhi vertretenen Grundsatz der absoluten Gewaltfreiheit skeptisch gegenuber und befurwortete einen aktiveren Befreiungskampf Formell bildete die CSP aber keine eigenstandige Partei sondern war eine von mehreren Fraktionen innerhalb des Kongresses Einige ihrer Fuhrer wie Deva Narayan und Patwardhan gehorten zeitweise mit zum Working Committee dem zentralen Fuhrungsorgan des Kongresses 2 Die CSP war nicht die einzige sozialistische Fraktion innerhalb des Indischen Nationalkongresses Auch Jawaharlal Nehru und Subhash Chandra Bose vertraten sozialistische Richtungen und der Kongress hatte auf seiner Sitzung in Karatschi 1931 ein von sozialistischen Ideen inspiriertes Wirtschaftsprogramm verabschiedet Trotz aller ideologischer Differenzen sahen die Sozialisten den Indischen Nationalkongress als die einzige Massenorganisation die von sich behaupten konnte dass sie einen grossen Teil der indischen Bevolkerung reprasentierte Ausserdem war die grosse integrative Kraft Mohandas Gandhis ein entscheidender Faktor dafur dass die Sozialisten mit im Verbund des Kongresses blieben Gandhi war stets um Integration moglichst vieler gesellschaftlicher Gruppen in den Kongress und nicht um Abgrenzung bemuht und kam den Forderungen der Sozialisten vielfach entgegen 2 Nach 1935 verfolgten die Kommunisten in Indien gemass den Vorgaben der Komintern eine Volksfront Politik und schlossen sich zu grossen Teilen der CSP an was zur Folge hatte dass die CSP in einzelnen Provinzen wie Madras und Orissa von den Kommunisten dominiert wurde Auf ihrem Kongress in Ramgarh im Marz 1940 schloss die CSP offiziell die Kommunisten aus ihren Reihen aus 3 Ausserer Anlass waren die unterschiedlichen Haltungen angesichts des Kriegsausbruchs in Europa jedoch auch die Erkenntnis Narayans dass die Politik der CPI wesentlich durch die Komintern gesteuert wurde und die gemeinsame Plattform mit der CSP ihr nur als politisches Vehikel diente Der Bruch fuhrte dazu dass grosse Teile der CSP Organisation in den sudlichen Provinzen insbesondere Madras weitgehend an die Kommunisten verloren gingen Wahrend des Weltkrieges unterstutzte die CSP die Politik der Kongressfuhrung sprach sich gegen die Kriegsteilnahme Indiens im Verbund des Britischen Empires aus und unterstutzte beispielsweise die Quit India Bewegung 1942 an der die Sozialisten besonders aktiv teilnahmen weil dies ihrer Wunschvorstellung von aktivem Widerstand entgegenkam Die Sozialisten opponierten ebenso wie der ubrige Kongress auch gegen die kommunalistische Politik der Muslimliga unter Muhammad Ali Jinnah Bruch mit der Kongresspartei Bearbeiten Nach Kriegsende nahm die in Grossbritannien neu gewahlte Labour Regierung unter Premierminister Clement Attlee neue Verhandlungen mit der Fuhrung der Kongresspartei uber die zukunftige Selbstverwaltung Indiens auf Die CSP lehnte die Verhandlungen ab und wollte stattdessen eine Massenbewegung schaffen die die Briten aus Indien vertreiben sollte Bei der Debatte des All India Congress Committee im Juni 1947 um den Mountbatten Plan zur Teilung Britisch Indiens in einen mehrheitlich muslimischen Staat Pakistan und einen mehrheitlich hinduistischen Staat Indien stimmten die Sozialisten dagegen 2 Letztlich wurde der Plan jedoch angenommen und am 14 15 August 1947 wurden Indien und Pakistan durch die Briten in die Unabhangigkeit entlassen In Indien ubernahmen die Fuhrer der Kongresspartei die politische Macht Ein Zentrum sozialistischer Aktivitaten war die Stadt Bombay wo sich auch das zentrale Buro des CSP befand Dort war auch der kommunistisch dominierte Gewerkschaftsverband All India Trade Union Congress AITUC besonders aktiv Aufgrund dieser kommunistischen Dominanz beschloss die Fuhrung des Kongresses im Jahr 1947 einen eignen Gewerkschaftsverband zu grunden Dagegen sprachen sich die Sozialisten unter ihrem lokalen Fuhrer Asoka Mehta aus Mehta hatte lieber eine Demokratisierung der Strukturen des AITUC vorangetrieben anstelle einer Neugrundung 2 Dessen ungeachtet wurde im Mai 1947 der Indian National Trade Union Congress INTUC gegrundet Die Sozialisten zogen sich zwar auch aus dem AITUC zuruck schlossen sich aber nicht dem INTUC an Die Kongressparteifuhrung darunter insbesondere Vallabhbhai Patel lehnten wirtschaftspolitische sozialistische Experimente ab und stellten die Sozialisten letztlich vor die Alternative entweder ihre eigene CSP Sonderorganisation aufzugeben und sich vollstandig zu integrieren oder aber die Kongresspartei zu verlassen Auf Verlangen der Kongressfuhrung nannte sich die CSP auf ihrer Konferenz in Kanpur vom 23 Februar bis 1 Marz 1947 in Socialist Party um um deutlich zu machen dass die von ihm vertretenen Ziele nicht die Ziele der gesamten Kongresspartei waren Die Parteiordnung der Kongresspartei wurde dahingehend geandert dass separate Gruppierungen mit eigener Verfassung nicht mehr erlaubt waren Vermittlungsversuche zwischen den Sozialisten und der Kongresspartei insbesondere seitens Gandhi scheiterten Nach der Ermordung Gandhis forderten die Sozialisten die Kongressregierung und insbesondere Innenminister Patel zum Rucktritt auf da sie Gandhi nicht ausreichend hatten beschutzen konnen Damit war ein offizieller Bruch mit dem INC unumkehrbar und die Sozialisten beschlossen auf ihrer Konferenz in Nasik vom 19 bis 21 Marz 1948 unter ihrem Generalsekretar Jayaprakash Narayan offiziell die Bindungen zur Kongresspartei zu losen 2 Dies war die Geburtsstunde der Sozialistischen Partei Indiens Tagungen der Congress Socialist Party BearbeitenDie CSP hielt zwischen 1934 und 1948 insgesamt sechs Tagungen ab Generalsekretar bei allen Versammlungen war Jayaprakash Narayan 1 Nr Datum Ort1 21 22 Oktober 1934 Bombay2 20 21 Januar 1934 Meerut3 24 25 Dezember 1937 Faizpur4 12 13 April 1938 Lahore5 23 Februar 1 Marz 1947 Kanpur6 19 21 Marz 1948 NasikLiteratur BearbeitenMyron Weiner Party politics in India The Development of a Multi Party System Princeton University Press 1957 Princeton New Jersey 3 Auflage 1965Einzelnachweise Bearbeiten a b Congress Socialist Party CSP at a glance and short profiles works of its leaders PDF Nicht mehr online verfugbar lohiatoday com archiviert vom Original am 23 November 2015 abgerufen am 16 April 2016 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lohiatoday com a b c d e Myron Weiner Party politics in India The Development of a Multi Party System Princeton University Press 1957 Princeton New Jersey 3 Auflage 1965 Kapitel The Socialist Break from Congress S 42 64 Gene D Overstreet Marshall Windmiller Communism in India University of California Press Berkley und Los Angeles 1959 9 The Imperialist War S 179 ff englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Congress Socialist Party amp oldid 227612488