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Die Prasidentschaft Bombay englisch Bombay Presidency war eine von 1662 bis 1858 eine Verwaltungseinheit der Ostindien Kompanie von da an bis zur Unabhangigkeit 1947 eine Provinz Britisch Indiens Aus ihr ging der Staat Bombay hervor Der nordliche Teil der Prasidentschaft Bombay 1909Der zentrale und sudliche Teil Die direkt verwalteten Gebiete sind rosa die Furstenstaaten gelbZur Zeit der grossten Ausdehnung umfasste die Prasidentschaft den heutigen indischen Bundesstaat Gujarat die westlichen zwei Drittel von Maharashtra einschliesslich der Regionen Konkan Desh und Kandesh sowie das nordwestliche Karnataka im Sudosten des heutigen Pakistan gehorte der Sindh dazu ausserdem das im Jemen gelegene Aden Sie bestand wie der Rest Indiens aus Distrikten unter direkter britischer Verwaltung und aus Staaten die von einheimischen Fursten regiert wurden denen ein britischer Gouverneur zur Seite stand Inhaltsverzeichnis 1 Beginn der britischen Herrschaft 2 Ausweitung des Gebiets 3 Geografie und Bevolkerung 4 Verwaltung 5 Literatur 6 Siehe auchBeginn der britischen Herrschaft BearbeitenDie erste britische Siedlung in der Prasidentschaft war seit 1612 Surat im heutigen Gujarat Die Englische Ostindien Kompanie errichtete hier eine Handelsniederlassung die unter dem Schutz des Mogul Herrschers Jahangir stand 1626 versuchten England und die Niederlande vergeblich die Insel Bombay von Portugal zu erwerben 1653 wurden Vorschlage zum Kauf gemacht 1661 wurde Bombay als Teil der Mitgift von Infantin Katharina von Braganza an den englischen Konig Karl II abgetreten 1668 wurde die Stadt allerdings gegen eine jahrliche Zahlung von 10 Pfund Sterling an die Ostindien Kompanie abgetreten Auch die militarischen Einrichtungen wurden ubergeben ein in Europa aufgestelltes Regiment wurde in Bombay stationiert Die Befestigungen erwiesen sich als ausreichend 1673 einen niederlandischen Angriff abzuwehren 1687 wurde Bombay die Hauptstadt aller Besitzungen der Kompanie in Indien in dieser Rolle wurde es jedoch 1753 durch Calcutta abgelost Ausweitung des Gebiets BearbeitenWahrend des 18 Jahrhunderts expandierte das hinduistische Marathenreich sehr schnell auf Kosten des zerfallenden Mogulreichs und eroberte Konkan und das ostliche Gujarat Im westlichen Gujarat einschliesslich Kathiawar und Kachchh erlaubte die sich lockernde Kontrolle der Moguln vielen einheimischen Herrschern sich praktisch unabhangig zu machen In den Marathenkriegen 1775 1782 1803 1805 und 1817 1818 wurde der grosste Teil des Marathenreiches von Grossbritannien erobert 1803 bestand die Prasidentschaft Bombay nur aus der Insel Salsette den sieben angrenzenden Inseln im Suden Surat und Bankot Bis 1827 kamen die ubrigen Gebiete hinzu Die zahlreichen kleinen Staaten in Kathiawar Mahi Kantha Palanpur und Rewa Kantha wurden zwischen 1807 und 1826 als souverane Furstenstaaten unter britischer Kontrolle organisiert Baji Rao II der letzte Peshwa Ministerprasident des Marathenreiches wurde 1818 mit einer Pension abgefunden 1839 wurde Aden 1843 Sindh der Prasidentschaft hinzugefugt Wahrend des Sepoy Aufstands 1857 1858 blieb es in der Provinz relativ ruhig Als Folge des Amerikanischen Burgerkriegs und der Blockade der Sudstaaten nahm die Agrarproduktion stark zu da die indische Baumwolle in Europa die amerikanische ersetzte Das dadurch ins Land stromende Geld fuhrte zu einer Spekulations Blase und dem Zusammenbruch der Bank von Bombay 1866 Bis zum Government of India Act 1935 wurde auch die Persian Gulf Residency mit verwaltet Danach wurde auch der Sindh abgetrennt und zu einer eigenen Provinz erhoben Geografie und Bevolkerung BearbeitenDie Prasidentschaft Bombay wurde im Norden von Belutschistan Punjab und Rajputana begrenzt im Osten von Indore den Zentralprovinzen und Hyderabad im Suden von der Prasidentschaft Madras und dem Konigreich Mysore Im Westen grenzte sie an das Arabische Meer Die Kolonie Aden lag im Suden der Arabischen Halbinsel Innerhalb des Territoriums der Prasidentschaft lagen die portugiesischen Enklaven Goa Daman und Diu ausserdem der Furstenstaat Baroda der direkt der indischen Kolonialverwaltung unterstand Die Gesamtflache ohne Aden betrug 488 850 km wovon 318 530 km unter direkter britischer Verwaltung 170 320 km unter einheimischer Regierung standen Die Bevolkerung betrug 1901 25 5 Millionen Menschen davon 18 5 Millionen in den britisch verwalteten Gebieten 7 Millionen in den Furstenstaaten Von diesen waren 20 Millionen Hindus 4 5 Millionen Muslime 500 000 Jainas sowie etwa 80 000 Zoroastrier und 200 000 Christen Etwa 24 Millionen waren Analphabeten In Sindh war der Islam die vorwiegende Religion seit der arabischen Eroberung im 8 Jahrhundert Verwaltung BearbeitenDie Prasidentschaft teilte sich in vier commissionerships und 26 Distrikte Die einheimischen Staaten bestanden aus 353 unterschiedlichen Einheiten die entweder von Verwaltern oder den Steuereinnehmern der umliegenden Distrikte verwaltet wurden Nach der Niederschlagung des grossen Aufstands wurde die Herrschaft der Britischen Ostindien Kompanie 1858 durch die direkte Herrschaft der britischen Krone abgelost In Bombay regierte ein von Grossbritannien eingesetzter Gouverneur als Prasident mit zwei Beratern die von der Krone eingesetzt wurden und aus der einheimischen Verwaltung stammten Ein Legislativrat der neben dem Gouverneur und seinen Beratern weitere acht bis zwanzig Mitglieder umfasste konnte Gesetze erlassen 1921 wurde die Verwaltung reformiert der Legislativrat erhielt mehr gewahlte indische Mitglieder Die Verwaltung der einheimischen Furstenstaaten wurde von britischen Verwaltern uberwacht die genauen Beziehungen zwischen diesen und den einheimischen Herrschern unterschieden sich stark je nach den Beziehungen zur Kolonialmacht 1935 wurde die Provinz Sindh von Bombay abgetrennt Diese wurde nach der Unabhangigkeit 1947 ein Teil Pakistans wahrend die Prasidentschaft Bombay 1950 unter Einschluss der fruheren Furstenstaaten zum Staat Bombay reorganisiert wurde Literatur BearbeitenGazetteer of the Bombay Presidency Gujarat Population Musalmans and Parsis Bombay 1899 reprinted 1990 Vintage Books Gurgaon Haryana IndienSiehe auch Bearbeiten nbsp Commons Bombay Presidency Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Gouverneure von BombayNormdaten Geografikum GND 122505 4 lobid OGND AKS LCCN n00048168 VIAF 127804822 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bombay Prasidentschaft amp oldid 238040254