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Der Dritte Marathenkrieg war eine militarische Auseinandersetzung zwischen der Britischen Ostindien Kompanie und dem Marathenreich von 1817 bis 1818 Dritter MarathenkriegIndisches TruppenlagerDatum November 1817 Februar 1818Ort heutiges Maharashtra IndienAusgang Auflosung des MarathenreichsKonfliktparteienMaratha Marathenreich Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes KonigreichBritische Ostindien Kompanie Britische Ostindien KompanieBefehlshaberMaratha Bapu GokhaleMaratha Appa Saheb BhonsleMaratha Malharrao Holkar III Vereinigtes Konigreich 1801 Francis Rawdon Hastings Vereinigtes Konigreich 1801 John Malcolm Vereinigtes Konigreich 1801 Thomas HislopTruppenstarkeEtwa 70 000 Mann Etwa 120 000 Mann Francis Rawdon Hastings Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verlauf 3 Folgen und Auswirkungen des Krieges 4 Einzelnachweise 5 LiteraturHintergrund BearbeitenDas Marathenreich eine Konfoderation von Kleinkonigen war Ruckzugsraum fur die Pindari Die Pindari waren irregulare Kavallerieeinheiten die mit Duldung einiger Marathenfuhrer besonders seitens der Scindia von Gwalior und Holkar von Indore Raubzuge ins Territorium der Britischen Ostindien Kompanie unternahmen und weitraumige Verwustungen in Zentral und Sudindien anrichteten Bereits im Vorfeld unternahm der britische Generalgouverneur Francis Rawdon Hastings Vorbereitungen um die Gefahr die von den Pindari ausging zu beseitigen Er versicherte sich dass Hyderabad sowie Avadh still hielten und uberwand den Widerstand derjenigen in den Reihen der Ostindien Kompanie die die Gefahren und Kosten eines Krieges scheuten 1815 bat das zwischen Gwalior und Indore gelegene strategisch wichtige Bhopal um britischen Schutz den Hastings gewahrte Proteste seitens der Scindia und der Verwaltung der Ostindien Kompanie ignorierte er 1 Bestrebungen lokaler Grundbesitzer sich auf britischem Territorium Souveranitat anzueignen unterdruckte er mit Gewalt um die Gefahr eines Aufstands wahrend des Feldzugs auszuschalten Im Jahr 1816 zerstorten 5000 Pindaris uber 300 Dorfer in den nordlichen Distrikten 2 Dieser Uberfall uberzeugte den Rat der Ostindien Kompanie die Pindari trotz des Risikos eines Krieges mit den Marathen unschadlich zu machen Peshwa Baji Rao II und Scindia wurden gezwungen Abkommen zu unterschreiben die ihre Kooperation im Falle eines Krieges mit den Pindari sicherstellen sollten Wahrenddessen waren Amir Khan dem Anfuhrer der Pindari die Vorbereitungen der Briten nicht verborgen geblieben und so nahm er Verbindung mit den Briten auf um sich in Sicherheit zu bringen Ein Vertrag wurde ausgehandelt in dem die Briten ihm seine sich unrechtmassig von Indore angeeigneten Territorien garantierten Im Gegenzug sollte er seine Artillerie ubergeben und seine Armee auflosen Am 9 November 1817 wurde der Vertrag unterzeichnet und Amir Khan wurde zum Nawab von Tonk Verlauf BearbeitenHastings Plan sah vor zwei Armeen mit insgesamt 120 000 Mann gegen die 30 000 Pindari ins Feld zu schicken Eine nordliche unter seinem Befehl Bengal Army und eine sudliche unter dem Befehl Sir Thomas Hislops Army of the Deccan Baji Rao II hatte sich inzwischen entgegen seinen Zusagen zum Krieg gegen die Briten entschlossen und griff am 5 November bei Kirki mit 20 000 Mann die 800 Briten und 2000 Sepoys unter dem Befehl Mountstuart Elphinstones an Trotz dieser Uberlegenheit erlitt Baji Rao II eine Niederlage und verhielt sich eine Woche lang ruhig Mittlerweile hatten die Briten Verstarkung erhalten und schlugen den Peshwa in einem Gefecht bei Yeradoa Der Peshwa floh sudwarts und die Briten besetzten Pune Ende November folgte der Bhonsle Mudhoji II dem Beispiel Baji Raos II und griff die britische Residentur in Nagpur an Am Abend des 26 November kam es zum Gefecht von Sitabaldi 1500 britische Sepoys hielten 20 000 Mann und 36 Kanonen Mudhoji II stand Obwohl die Niederlage nicht entscheidend war suchte Mudhoji II umgehend um einen Waffenstillstand nach Mitte Dezember erreichte eine britische Division unter Doveton Nagpur und Mudhoji II kapitulierte Seine Armee verweigerte den Gehorsam und so kam es in Nagpur doch noch zu Feindseligkeiten die die Briten fur sich entschieden Ende November war auch Indore in den Krieg eingetreten Doch bereits am 21 Dezember 1817 war die Armee Indores in der Schlacht von Mahidpur der einzigen grosseren Schlacht des Kriegs geschlagen worden die Niederlage der Holkar war vollstandig Ende Dezember baten sie um Frieden Nach der Niederlage der Marathenstaaten ergaben sich viele Pindari den Briten Trotzdem waren die noch bis Februar 1818 beschaftigt die restlichen Pindari vollstandig zu zerstreuen Am 1 Januar 1818 kam es bei Koregaon noch einmal zu einem Gefecht zwischen 28 000 Mann des Peshwas und 900 Sepoys nbsp Die Festung AsirgarhEs gelang den Sepoys standzuhalten bis der Peshwa aus Angst vor britischer Verstarkung weiter zog Am 20 Februar kam es bei Ashti zu einem Kavalleriegefecht mit den Truppen des Peshwa das ebenfalls die Briten fur sich entschieden Trotzdem gelang es dem Peshwa sich weiter mit seiner Armee den Briten zu entziehen bis er im Mai Kontakt mit Sir John Malcolm aufnahm Am 2 Juni 1818 ergab sich Peshwa Baji Rao II Er wurde mit einer Pension in Hohe von 800 000 Rupien etwa 80 000 Pfund abgefunden Bis auf die Belagerung der Festung Asirgarh deren Kommandant sich weigerte zu kapitulieren und die sich bis April 1819 hinzog waren alle Kampfhandlungen abgeschlossen Folgen und Auswirkungen des Krieges BearbeitenDas ursprungliche Ziel des Krieges die Beseitigung der von den Pindari ausgehenden Gefahr war ebenfalls vollstandig und ohne grosse Verluste erreicht worden Der schnelle Sieg der Briten sowie die Kapitulation des Peshwa Baji Rao II fuhrte zum Zerfall des Marathenbundes und dem Verlust ihrer Souveranitat an die Eroberer Das Territorium des Peshwas war bis auf das kleine Furstentum Satara vollstandig annektiert worden Teile Indores und Berars gingen ebenfalls an die Briten Rajputana und Zentralindien wurden Vasallen der Britischen Ostindien Kompanie Bis auf Punjab Sindh und Assam waren die Briten nun Herren in ganz Indien Nach Ende des Feldzuges kam es zum Streit uber die Aufteilung der Beute des sogenannten Deccan Prize Die Bengal Army war unter dem Befehl Francis Rawdon Hastings in keine Kampfhandlungen verwickelt worden Im Gegensatz dazu hatte die Army of the Deccan unter General Hislop den Grossteil der Beute sichergestellt Trotzdem forderte Rawdon fur sich und seine Armee einen Anteil am Verkaufserlos Die Angelegenheit kam vor den Privy Council Dieser entschied dass die Bengal Army dadurch einen Anspruch auf einen Anteil habe da sie anwesend gewesen sei und feindliche Krafte gebunden habe Einzelnachweise Bearbeiten Penderel Moon The British Conquest and Dominion of India Duckworth Publ London 1990 Seite 391 Penderel Moon The British Conquest and Dominion of India Duckworth Publ London 1990 Seite 393 Literatur BearbeitenRandolf G S Cooper The Anglo Maratha Campaigns and the Contest for India The Struggle for Control of the South Asian Military Economy Cambridge University Press Cambridge und New York 2003 ISBN 978 0 521 82444 6 englisch Edward Penderel Moon The British Conquest and Dominion of India Duckworth Publ London 1990 ISBN 0 7156 2169 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dritter Marathenkrieg amp oldid 227371024