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Der Indische Korallenbaum Erythrina variegata ist eine Pflanzenart der Unterfamilie der Schmetterlingsblutler Faboideae Er ist aufgrund seiner schonen Bluten ein beliebtes Ziergeholz und wird wegen seiner Widerstandsfahigkeit gegen Sturme in Windschutzhecken verwendet Seine Heimat sind die Tropen und Subtropen der Alten Welt er wurde aber schon fruh als Ziergeholz in die Neue Welt eingefuhrt wo er verwilderte In manchen Gegenden der amerikanischen Kuste war die Art schon Anfang des 19 Jahrhunderts so haufig dass sie von Botanikern so von de Candolle als heimisch angesehen wurde 1 Indischer KorallenbaumIndischer Korallenbaum Erythrina variegata SystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Korallenbaume Erythrina Art Indischer KorallenbaumWissenschaftlicher NameErythrina variegataL WuchsbildBlutenstandBluten und BlatterFruchte und Zweig mit StachelnSamenEin Elsterstar Sturnus contra frisst an einer BluteDie typisch langsgestreifte Borke des Indischen KorallenbaumsBlutenstand der Varietat Erythrina variegata var alba Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blatter und Zweige 1 3 Bluten und Fruchte 1 4 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Standortanspruche 3 Okologie 4 Systematik und Etymologie 5 Verwendung 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Indische Korallenbaum ist ein mittelgrosser Baum mit geradem Stamm und breiter Krone Er erreicht Wuchshohen von 7 bis 18 maximal 20 Meter und Stammdurchmesser von 50 bis 60 Zentimeter Brusthohendurchmesser Kennzeichnend sind kleine dunkle Stacheln an jungen Stammen und Asten die meist nach 5 bis 8 Jahren abfallen Ein weiteres Kennzeichen ist die dunne mit grunlichen gelblichen oder weisslichen Langsstreifen versehene glatte Borke 1 Er bildet senkrecht stehende Wurzeln haufig sind auch grosse waagerecht an der Oberflache verlaufende Wurzeln 2 Blatter und Zweige Bearbeiten Die Zweige sind grau und knorrig Junge Triebe sind mit Sternhaaren bedeckt Der sommergrune Baum verliert zu Beginn des Winters die Blatter und treibt im Marz und April neu aus Junge Baume konnen uber das ganze Jahr belaubt sein und auch bei feucht warmen Klima konnen die Blatter deutlich langer am Baum verbleiben Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind dreizahlig gefiedert 20 bis 30 Zentimeter lang und haben dunne 10 bis 15 Zentimeter lange Stiele Die Fiederblattchen sind kurzstielig ganzrandig breit dreieckig mit waagrechter Basis und kurz zugespitztem Apex Die Blattbasis ist mit einer punktformigen Druse versehen Daneben werden zwei lanzettliche etwa 1 Zentimeter lange Nebenblatter gebildet die fruh abgeworfen werden 1 Bluten und Fruchte Bearbeiten Die kurzgestielten orange bis korallenroten Bluten wachsen zahlreich in 15 Zentimeter langen hangenden traubigen Blutenstanden mit 7 5 bis 10 Zentimeter langen Stielen Die zygomorphen Schmetterlingsbluten sind 5 bis 6 3 Zentimeter lang 2 5 bis 3 8 Zentimeter breit und duftlos Sie haben einen roten funfzahnigen fein behaarten 2 5 bis 3 Zentimeter langen Kelch eine tiefrote bis scharlachrote Krone Corolla mit einer sehr grossen gekrummten Fahne und vier 2 Zentimeter lange Kronblatter die Flugel und Schiffchen bilden Die zehn leuchtend roten Staubblatter sind 6 Zentimeter lang neun davon sind in der unteren Halfte zusammengewachsen Der Stempel besteht aus einem schmalen gestielten und behaarten Fruchtknoten und einem gebogenen roten Griffel Die Bluten erscheinen zu Beginn des Winters nachdem die Blatter abgeworfen wurden 3 Es werden 15 bis 30 Zentimeter lange und 2 5 Zentimeter breite zwischen den Samen verengte Hulsenfruchte gebildet Sie reifen im Mai und Juni 3 nach einer anderen Quelle von Marz bis April auf der nordlichen und von Oktober bis November auf der sudlichen Hemisphare 2 und sind dann von dunkelbrauner bis schwarzer Farbe Sie konnen mehrere Monate am Baum verbleiben und enthalten sechs bis zehn elliptische bis bohnenformige rotlichbraune Samen von 15 bis 20 Millimeter Lange und einem Durchmesser von sechs bis zehn Millimeter Meist fallen die Fruchte zu Boden und die Samen keimen in der Nahe der Mutterpflanze Fortgeschwemmte Samen konnen monatelang auch im Meerwasser uberstehen ohne die Keimfahigkeit zu verlieren was zur weiten Verbreitung beigetragen hat Schosslinge erreichen im ersten Jahr eine Hohe von bis zu 3 Meter 3 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 42 oder 44 4 Verbreitung und Standortanspruche BearbeitenDie Heimat des Indischen Korallenbaums sind die Tropen und Subtropen der Alten Welt Sein naturliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien Burma Indonesien uber die Philippinen bis nach China und westlich bis nach Madagaskar Wegen ihres hohen Zierwerts wurde diese Baumart in viele tropische und subtropische Lander auch der Neuen Welt eingefuhrt in denen sie haufig verwilderte Das gilt fur Sudflorida Los Angeles und Hawaii in den USA Nord Australien und Polynesien und das Landesinnere von Indien 1 Seine naturlichen Vorkommen sind auf kustennahe Lagen beschrankt wo sie bis in Hohenlagen von 250 Meter naturlich vorkommen und bis in Hohen von 1500 Meter gepflanzt werden konnen 2 Die Art bevorzugt feuchte bis halbtrockene Klimabedingungen und helle Standorte Beschattung reduziert das Trieb und Wurzelwachstum die Blattflache und die Wachstumsrate 5 Im naturlichen Verbreitungsgebiet herrscht ein vom Monsun gepragtes Klima mit Regenfallen im Sommer und trockenen Wintern Der jahrliche Niederschlag variiert zwischen 800 und 1500 Millimeter Die Temperatur liegt im Jahresmittel zwischen 28 und 32 C die mittlere Temperatur des kaltesten Monats zwischen 16 und 24 C des heissesten Monats zwischen 28 und 35 C Die Art vertragt kurzzeitig Temperaturen bis zum Gefrierpunkt 2 Junge Baume konnen durch Frost geschadigt werden treiben aber meist wieder aus Frost ist jedoch ein limitierender Faktor fur ihre Verbreitung Der Indische Korallenbaum ist widerstandsfahig gegen Feuer gegen Wind und Sturm und vertragt bis zu zwei Wochen andauernde Uberflutungen Er wachst am besten auf tiefgrundigen gut drainierten sandigen Lehmen und ist anpassungsfahig hinsichtlich der Bodeneigenschaften Er toleriert Sande bis Tone mit pH Werten von 4 5 bis 8 und auch leicht salzhaltige Boden 6 Okologie BearbeitenIn den kustennahen Waldern Indiens gehort der Indische Korallenbaum zur mittleren Kronenschicht und gedeiht dort zusammen mit dem Lindenblattrigen Eibisch Hibiscus tiliaceus dem Portiabaum Thespesia populnea Manilkara littoralis und Acanthus ilicifolius Auch in den feuchten Laubmischwaldern Sudindiens gehort die Art zur mittleren Kronenschicht und lebt dort zusammen mit dem Indischen Rosenholz Dalbergia latifolia dem Padoukbaum Pterocarpus marsupium und Adina cordifolia Syn Haldina cordifolia 6 Die Bestaubung erfolgt durch Bienen und Wespen aber auch durch verschiedene Vogelarten wie Krahen Sittiche oder Stare die vom reichlichen Nektarangebot angelockt werden Untersuchungen an der Varietat Erythrina variegata var orientalis in Indien zeigen dass Vogel die wichtigsten Bestauber sind so die Singvogelarten Trauerdrongo Dicrurus adsimilis Hirtenmaina Acridotheres tristis Dschungelmaina Acridotheres fuscus der Star Sturnus pagodarum die Glanzkrahe Corvus splendens die Krahenart Corvus macrochynchos und der Langschwanzdrossling Turdoides caudatus Die Baume werden auch von anderen Vogelarten wie Halsbandsittich Psittacula krameri und Orangespecht Dinopium benghalense aufgesucht die aber bei der Nektaraufnahme oft Bluten beschadigen oder abreissen Auch das Dschungel Palmenhornchen Funambulus tristriatus frisst die Bluten und tragt so in einer geringeren Zahl zur Befruchtung bei 7 Der Indische Korallenbaum bindet durch Symbiose mit Knollchenbakterien der Gattung Rhizobium Stickstoff und wirkt dadurch bodenverbessernd 6 Zu den Schadinsekten gehoren die in Kerala auftretende Kaferart Acanthophorus serraticornis deren Larven Wurzeln und Stamme anbohren Weitere Wurzelschadlinge bilden Kafer der Gattung Rhaphipodus Durch den Porling Polyporus anebus wird Weissfaule hervorgerufen 6 Ein weiterer Schadling ist die 2004 erstmals beschriebene Gallwespe Quadrichus erythrinae Sie wurde zuerst in Singapur Mauritius und Reunion gefunden es folgten Beobachtungen in China Indien Thailand und auf den Philippinen Im August 2005 wurde die Art auch auf Molokaʻi eine der acht Hauptinseln von Hawaii gesichtet etwas spater auch auf Kahoʻolawe Neben dem Indischen Korallenbaum werden auch Erythrina crista galli und Erythrina sandwicensis befallen Dabei legt Quadrichus erythrinae ihre Eier auf junge endstandige Blatter und Triebe ab was zur Bildung von Gallen fuhrt in denen sich die Wespen entwickeln Starker Befall kann zum Abwurf des Laubs und zum Tod von Baumen fuhren 8 Systematik und Etymologie BearbeitenDie Gattung wird in mehrere Untergattungen und Sektionen unterteilt der indische Korallenbaum zahlt zur monophyletischen Untergattung Erythraster Barnepy and Krukoff Sektion Erythraster Schwesterarten sind Erythrina burtii Erythrina velutina und Erythrina tahitensis 9 Es existieren mehrere Varietaten und Cultivare unter anderen Erythrina variegata var alba Varietat mit weissen Bluten Erythrina variegata var orientalis Varietat mit deutlich gelb oder hellgrun gefarbten Blattadern 10 Erythrina variegata var variegata Nominatform Erythrina variegata Tropical Coral Ein in Australien Neukaledonien auf Hawaii und Sud Florida als Windschutz und Zierbaum verwendetes Cultivar dessen Blatter wahrend der Blutezeit am Baum bleiben Er ist schmaler als die Art und von eher saulenartiger Form ohne breite Krone 6 Synonyme von Erythrina variegata sind 11 Erythrina corallodendrum var orientalis L Erythrina divaricata Alph DC Erythrina indica Lam Erythrina orientalis L Merrill Tedradapa javanorum OsbeckDer Gattungsname Erythrina leitet sich vom griechischen Wort erythrinos ab was korallenrot bedeutet oder auch Rotbarsch 12 und sich auf die Blutenfarbe bezieht Das Artepitheton variegata kommt aus dem lateinischen und bedeutet bunt marmoriert oder auch schillernd Verwendung BearbeitenBeliebt und bekannt ist der Indische Korallenbaum als farbenprachtiges und schattenspendendes Ziergeholz was zu seiner starken Verbreitung durch den Menschen gefuhrt hat Daneben wird er aufgrund seiner Widerstandsfahigkeit gegen Wind und Sturm seines schnellen Wachstums und der Moglichkeit ihn regelmassig zu beschneiden haufig in Windschutzhecken einbezogen 13 In Abstanden von 8 bis 10 Metern dient er als Schattenspender in Kaffee Tee und Kakaoplantagen Seine Blatter werden nach dem Ruckschnitt auch zum Mulchen in der Plantage verwendet In Bengalen wird er zur Beschattung von Betelpalmen Areca catechu eingesetzt manchmal dient er auch als Stutze kletternder Kulturpflanzen etwa fur den Pfefferstrauch Piper nigrum fur die Gewurzvanille Vanilla planifolia oder fur den Yams Dioscorea 13 Die Art unterliegt keiner forstlichen Bewirtschaftung daher fehlen genaue Wachstums und Ertragsdaten Nach 20 bis 25 Jahren werden Hohen zwischen 15 und 20 Meter erreicht nach 15 bis 20 Jahren Stammdurchmesser von 50 bis 60 Zentimeter Im Suden Indiens konnten mit regelmassiger Bewasserung im ersten Lebensjahr mehr als 30 Tonnen oberirdische Biomasse je Hektar erzielt werden Das ist etwa so viel wie beim Regenbaum Samanea saman aber deutlich weniger als durch die Weisskopfmimose Leucaena leucocephala Die Blatter der Erythrina Arten sind wegen des hohen Proteingehalts von 16 bis 18 ein ausgezeichnetes Viehfutter Die Baume werden dazu drei bis vier Mal im Jahr zuruckgeschnitten und liefern dabei 15 bis 50 Kilogramm an Grunfutter Das Holz dient zur Herstellung von Flossen Kisten Bilderrahmen und Spielzeug Es ist weniger geeignet als Konstruktions oder Faserholz Aufgrund des hohen Wassergehalts und der starken Rauchentwicklung ist es als Brennholz wenig beliebt 13 Alkoholische Extrakte aus den Fruchten hemmen die Entwicklung der Rosenlaus Macrosiphum rosae Wassrige Extrakte der Blatter 5 Gramm Blatter in 15 Milliliter Wasser wirken toxisch auf die Fadenwurmarten Meloidogyne incognita und Tylenchorhynchus mashhoodi Die Rinde kann nach einer Vorbehandlung zur Rotfarbung von Wolle verwendet werden da sie die farbenden Inhaltsstoffe Erysotin Erysodin Hypaphoin und Cholin enthalt 13 In Ostasien Indien und China hat die Art eine starke volksmedizinische Bedeutung Blatt Presssafte die mit Honig versetzt werden sollen die Milchabgabe Laktation stimulieren und wurden als Mittel gegen Bandwurmer und Fadenwurmer verabreicht Mit Rizinusol versetzt wurde der Saft gegen verschiedene Arten der Ruhr verwendet Aus der Borke lassen sich abfuhrende harntreibende und schleimlosende Mittel herstellen 14 Die Samen enthalten Alkaloide mit Curare ahnlicher Wirkung Pharmakologische Untersuchungen der wassrigen Extrakte zeigen im Tierversuch eine blutdrucksenkende Wirkung Auf die glatte Muskulatur wirken die Inhaltsstoffe kontrahierend auf die Skelettmuskulatur konnte kein Effekt festgestellt werden 15 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Schutt et al Baume der Tropen S 314 a b c d Whistler et al Erythrina variegata coral tree a b c Schutt et al Baume der Tropen S 315 Erythrina variegata bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Schutt et al Baume der Tropen S 316 a b c d e Schutt et al Baume der Tropen S 317 Current Science Vol 87 No 6 25 Sept 2004 pdf engl Zugriff am 7 Marz 2008 138 kB Ronald A Heu Dick M Tsuda Walter T Nagamine Juliana A Yalemar Troy H Suh Erythrina Gall Wasp pdf In New Pest Advisory State of Hawaii Department of Agriculture Februar 2006 archiviert vom Original am 21 Februar 2007 abgerufen am 15 September 2012 englisch Anne Bruneau Phylogenetic and Biogeographical Patterns in Erythrina Leguminosae Phaseoleae as Inferred from Morphological and Chloroplast DNA Characters Systematic Botany 21 4 587 605 1996 Beschreibung in floridata com engl Zugriff am 7 Marz 2008 Eintrag in Germplasm Resources Information Network engl Zugriff am 7 Marz 2008 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 Nachdruck von 1996 a b c d Schutt et al Baume der Tropen S 317 N G Hedge K della Rosa Erythrina variegata more than a pretty tree NFT Highlights NFTA 94 02 1994 zitiert nach Schutt et al Baume der Tropen GK Chatterjee TK Burman Chaudhury AK Nag SP Pal Preliminary pharmacological screening of Erythrina variegata Var Orientails syn E indica seed In Indian Journal of Pharmacology 1981 13 153 158 Literatur Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den folgenden Quellen Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Baume der Tropen 2006 ISBN 3 933203 79 1 W A Whistler C R Elevitch Erythrina variegata coral tree April 2006 Beschreibung in Agroforestry pdf engl Zugriff am 4 Marz 2008 1 1 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erythrina variegata Album mit Bildern Videos und Audiodateien Erythrina variegata in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Groom A 2010 Abgerufen am 23 November 2013 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten nbsp Dieser Artikel wurde am 17 August 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indischer Korallenbaum amp oldid 218050489