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Die Glanzkrahe Corvus splendens ist eine Vogelart der Gattung Raben und Krahen Corvus aus der Familie der Rabenvogel Corvidae Innerhalb der Gattung Corvus stellt sie eine schlanke mittelgrosse Art dar und ist durch ein glanzendes grau schwarzes Gefieder und einen langen Schnabel gekennzeichnet Ihr ursprungliches Verbreitungsgebiet liegt auf dem Indischen Subkontinent und in Westindochina Seit dem 19 Jahrhundert wurde sie vom Menschen auf Schiffen nach Afrika Arabien Europa Japan und Australien verschleppt wo sie sich zeitweise oder dauerhaft etablieren konnte Die Glanzkrahe ist seit mehreren Jahrtausenden mit dem Menschen vergesellschaftet und kommt heute ausschliesslich in seiner Nahe vor Sie ernahrt sich von allen verfugbaren tierischen und pflanzlichen Nahrungsquellen in ihrer Umwelt und tritt selbst grosseren Krahen gegenuber dominant und teilweise aggressiv auf GlanzkraheGlanzkrahe Corvus splendens splendens in BengaluruSystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Rabenvogel Corvidae Unterfamilie CorvinaeGattung Raben und Krahen Corvus Art GlanzkraheWissenschaftlicher NameCorvus splendensVieillot 1817 1 Die Brutzeit der Glanzkrahe variiert je nach Region Ihr Nest baut sie aus Zweigen und oft auch Stacheldraht Wascheleinen und ahnlichen von Menschen gefertigten Objekten Das Gelege besteht gewohnlich aus vier bis funf Eiern aus denen nach 16 bis 17 Tagen die Jungen schlupfen Die Glanzkrahe kommt in funf Unterarten vor und steht systematisch vermutlich der Dschungelkrahe Corvus culminatus nahe In vielen Regionen in denen sie eingeschleppt wurde wird die Glanzkrahe als Schadling betrachtet und verfolgt Auf diese Weise wurde sie in Australien ausgerottet der globale Bestand gilt aufgrund der Haufigkeit der Art in Sudasien aber als nicht gefahrdet Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Farbgebung 2 Verbreitung 3 Vorkommen in den Niederlanden 4 Lebensweise 5 Unterarten 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau und Farbgebung Bearbeiten nbsp GlanzkraheVerglichen mit anderen Raben und Krahen erscheint die Glanzkrahe sehr schlank Mit 41 43 cm Korperlange gehort die Art zu den mittelgrossen Vertretern ihrer Gattung Es besteht ein leichter Sexualdimorphismus auch wenn sich die Masse der Geschlechter meist stark uberschneiden Mannchen sind im Durchschnitt grosser als Weibchen und erreichen auch grossere Minimal und Maximalmasse Im Feld ist die Glanzkrahe an ihrer Statur und dem charakteristischen Gefieder mit trubem Grau und perlmuttern glanzenden Schwarz zu erkennen Der Schnabel ist leicht gewolbt und relativ kraftig und hoch 2 nbsp Der graue Rumpf und die schwarze Kopf und Kehlzeichnung sind zusammen mit dem hohen kraftigen Schnabel Identifikationsmerkmale der GlanzkraheDie Flugellange der Glanzkrahe betragt fur Mannchen 225 290 mm was einer Flugelspannweite von 76 86 cm 2 entspricht Der Schwanz mannlicher Vogel hat eine Lange von 147 175 mm ihr Laufknochen misst 45 51 mm Der mannliche Schnabel wird 49 56 mm lang Weibchen bleiben in allen Maximalmassen deutlich hinter Mannchen zuruck Ihre Flugellange betragt 219 264 mm ihr Schwanz misst 128 155 mm Der weibliche Laufknochen erreicht eine Lange von 44 48 mm der Schnabel misst zwischen 47 und 50 mm 3 Das Gefieder der Glanzkrahe zeichnet sich durch ein charakteristisches Muster aus Grau und Schwarz aus Stirn Wangen und Kehle sowie Flugel Rucken und Schwanz sind tiefschwarz gefarbt und glanzen grunlich blaulich oder purpurn Aussere Ohrendecken Nacken Brust und Bauchgefieder sind hingegen grau Der Farbton kann je nach Unterart zwischen hellem Aschgrau und dunklem Mausgrau variieren Der Schnabel ist dunkel schiefergrau und wird etwa zur Halfte von schwarzen Nasalborsten bedeckt 4 Verbreitung Bearbeiten nbsp Ursprungliche Verbreitung der Glanzkrahe und ihrer Unterarten nbsp Brutpaar mit Jungvogeln nbsp Links Eudynamys scolopaceus rechts Corvus splendens Sammlung Museum von ToulouseGlanzkrahen sind heute in verschiedenen Teilen der Welt verbreitet ein weitraumiges Artareal besitzen sie aber nur im sudlichen Eurasien Es reicht von der Nordkuste des Golfs von Oman uber den gesamten Indischen Subkontinent bis ins westliche Indochina Nach Ostafrika wurde diese Art im Gebiet von Sansibar und Bur Sudan eingeschleppt Nach Australien wurde sie ebenfalls eingeschleppt ist aber so weit bekannt wieder ausgerottet worden Die Glanzkrahe ist haufig auf menschliche Siedlungen konzentriert Abseits von Dorfern und Stadten kommt sie deutlich seltener vor Sie ist 2016 in die Liste der unerwunschten Spezies fur die Europaische Union aufgenommen worden 5 Vorkommen in den Niederlanden BearbeitenSeit Ende der 1990er Jahre brutet die Glanzkrahe in den Niederlanden Eine erste erfolgreiche Brut wurde 1997 in Hoek van Holland einem Stadtteil von Rotterdam festgestellt Bis 2008 war der Bestand dort auf 25 Tiere angewachsen und ab 2004 etablierte sich eine weitere Population in Den Haag 6 Im Jahr 2012 wurden 20 bis 30 Vogel in Hoek van Holland und Umgebung gezahlt 2012 entschied die Behorde Nederlandse Voedsel en Warenautoriteit die Glanzkrahen aus der Natur der Niederlande zu entfernen weil ein negativer Einfluss auf andere Arten verhindert werden sollte De Faunabescherming ein Tierschutzverband und Partij voor de Dieren klagten vor Gericht dagegen Am 14 Januar 2013 entschied der zustandige Richter dass die Glanzkrahe unter die geltenden Vorschriften fur alle wildlebenden Vogelarten in den Niederlanden fallt und deshalb nicht ausgerottet werden darf Allenfalls darf die Anzahl der Glanzkrahen begrenzt werden 7 Lebensweise BearbeitenDie Glanzkrahe ernahrt sich hauptsachlich von menschlichem Abfall kleinen Reptilien Insekten und anderen Wirbellosen Eiern Nestlingen Getreide und Fruchten Ihre Nahrung sucht sie meistens am Boden Die Art gilt als Nestrauber deshalb wird sie in den Landern die sie neu besiedelt zum Teil sehr intensiv verfolgt In den Niederlanden wird sie intensiv beobachtet jedoch sind die Wirkungen auf andere Arten bislang offensichtlich klein 8 Unterarten BearbeitenBisher sind funf Unterarten bekannt 9 Corvus splendens zugmayeri Laubmann 1913 Diese Unterart kommt im Suden Iran uber Pakistan bis ins nordliche zentrale Indien vor Corvus splendens splendens Vieillot 1817 Die Nominatform kommt im zentralen und sudlichen Indien in Nepal in Bangladesch und in Bhutan vor Corvus splendens protegatus Madarasz 1904 Die Subspezies kommt im Sudwesten Indiens und auf Sri Lanka vor Corvus splendens maledivicus Reichenow 1904 Diese Subspezies ist auf den Malediven verbreitet Corvus splendens insolens Hume 1874 Diese Unterart ist in Myanmar dem Suden Chinas und dem Sudwesten Thailands verbreitet Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Salim Ali S Dillon Ripley Handbook of the Birds of India and Pakistan Band 5 Larks to the Grey Hypocolius Oxford University Press London 1972 Dean Amadon The Genera of Corvidae and their Relationships In American Museum Novitates 1251 Januar 1944 S 1 21 William Geoffrey Arnott Birds in the Ancient World from A to Z Routledge 2007 ISBN 0 415 23851 X Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 2 Passeriformes Sperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 648 0 Stuart Keith Emil K Urban C Hilary Fry Hrsg The Birds of Africa Band 6 Picathartes to Oxpeckers Academic Press 2000 ISBN 0 12 137301 0 Stanley Cramp C M Perrins Handbook of the Birds of Europe the Middle East and North Africa The Birds of the Western Palearctic Volume VIII Crows to Finches Oxford University Press Hong Kong 1994 ISBN 0 19 854679 3 Derek Goodwin Crows of the World 2 Auflage The British Museum Natural History London 1986 ISBN 0 565 00979 6 Peter Jeffrey Higgins John M Peter amp S J Cowling Hrsg Handbook of Australian New Zealand and Antarctic Birds Volume 7 Boatbill to Starlings Oxford University Press Melbourne 2006 ISBN 978 0 19 553996 7 Josep del Hoyo Andrew Elliott David Christie Hrsg Handbook of the Birds of the World Volume 14 Bush shrikes to Old World Sparrows Lynx Edicions Barcelona 2009 ISBN 978 84 96553 50 7 Steve Madge Hilary Burn Crows amp Jays Princeton University Press Princeton 1994 ISBN 0 691 08883 7 John M Marzluff Tony Angell In the Company of Crows and Ravens Yale University Press New Haven und London 2005 ISBN 0 300 10076 0 Colin Ryall House Crow Corvus splendens Invasive Species Compendium www cabi org 2011 Louis Pierre Vieillot Nouveau Dictionnaire d Histoire Naturelle Tome VIII Deterville Paris 1817 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glanzkrahe Corvus splendens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Corvus splendens in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 1 Januar 2009 Glanzkrahe Corvus splendens auf eBird org Federn der GlanzkraheEinzelnachweise Bearbeiten Vieillot 1817 S 44 a b Cramp amp Simmons 1994 S 143 Ali amp Ripley 1972 S 243 247 Higgins et al 2006 S 771 Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung List of Invasive Alien Species of Union Concern PDF abgerufen am 15 Juli 2016 Colin Ryall The House Crow population in the Netherlands and its implications for the species spread across the Europe In A Woolnough C Feare G Meier Eds 2008 Proceedings of the International Invasive Bird Conference Fremantle Western Australia S 27 Abstract als PDF Memento vom 26 Marz 2012 im Internet Archive 1 Bauer et al S 76 IOC World Bird List Crows mudnesters amp birds of paradise Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glanzkrahe amp oldid 235986007