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Der Regenbaum Samanea saman Synonym Albizia saman ist eine Pflanzenart innerhalb der Unterfamilie der Mimosengewachse Mimosoideae Er ist in der nordlichen Neotropis weitverbreitet und zahlt in seiner Heimat zu den bekanntesten Baumarten Der Ursprung seines Trivialnamens Regenbaum spanisch Arbol de la lluvia kann nicht mehr eindeutig ermittelt werden RegenbaumRegenbaum Samanea saman SystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Mimosengewachse Mimosoideae Gattung SamaneaArt RegenbaumWissenschaftlicher NameSamanea saman Jacq Merr Laubblatter man sieht in der Nahaufnahme die hornartigen Paraphyllidien und die rinnige und haarige FiederrhachisDie in Schlafstellung heruntergeklappten FiedernNachts scheint es unter seiner Krone leicht zu regnen und unter dem Baum bleibt das Gras in der Trockenzeit deutlich langer grun Als Ursache werden Ausscheidungen von Singzikaden angenommen die den Baum sehr zahlreich bewohnen Oder die extrafloralen Nektarien scheiden zuckerreichen Saft aus der manchmal wie Regen vom Baum fallt Als weitere Erklarung seines Namens bietet sich die Eigenart des Regenbaums an bei Regen seine Fiederblattchen zusammenzuklappen so dass die Wassertropfen kaum behindert durch die Krone fallen Zur Blutezeit fallen von Zeit zu Zeit reichlich Staubblatter wie eine Dusche von der Baumkrone Im Zusammenhang mit der Schattenwirkung der Krone bleibt so das Gras unter dem Baum immer grun Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Weitere Merkmale 1 5 Verwechslungsmoglichkeiten 2 Okologie 3 Verbreitung und Standortanspruche 4 Systematik 5 Verwendung 6 In Roman und Film 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung und Okologie Bearbeiten nbsp Gefiederte Laubblatter Blutenstande mit Blutenknospen und Blute nbsp Unreife Hulsenfruchte nbsp Fruchte mit Rotohrbulbul nbsp Blutenstande eines gelbbluhenden Baums nbsp Regenbaum im Mekong Laos nbsp Schone Holzplatte aus Monkey pod Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Regenbaum wachst als Baum mit teils weit ausladender Krone und erreicht einzeln stehend typischerweise eine Wuchshohe von 17 bis 24 Metern einen Stammdurchmesser von 40 bis 120 Zentimetern BHD 1 und einen Kronendurchmesser von 30 Metern Dicht stehende Baume werden bis zu 40 Meter oder mehr hoch haben aber kleinere Kronen Verglichen mit der weit ausladenden schirmformigen Krone wirkt der kraftige und gerade Stamm meist kurz Maximalwerte wurden fur einen Baum von uber 100 Jahren auf Trinidad beschrieben der eine Hohe von 50 Metern und einen Stammdurchmesser von 2 6 Metern erreichte und eine 60 Meter breite Krone bildete Ein 60 Meter hoher Baum mit 80 Meter breiter Krone wurde in dem Walt Disney Film Swiss Family Robinson fur ein Baumhaus verwendet und es soll noch grossere gegeben haben wie Humboldt beschrieb 2 Die Borke ist graulich bis graubraun am jungen Baum noch glatt spater rau und rissig bis mehr oder weniger schuppig und abblatternd Die innere Rinde ist hellbraun bis graurosa gefarbt Auf trockenen Standorten wurzelt der Baum tief auf feuchten Boden wird ein extrem flaches Wurzelsystem gebildet Der Baum fuhrt ein gelbliches Gummi Der Regenbaum ist in den tropischen Regenwaldern immergrun verliert aber in Trockenwaldern wahrend der Trockenzeit die Blatter und kann bis zu zwei Monate blattlos sein Die gestielten Blatter sind doppelt paarig gefiedert und wechselstandig angeordnet Der feinhaarige 4 8 Zentimeter lange Blattstiel besitzt einen Pulvinus 1 Ordnung an der Basis Die Blatter werden 10 bis 37 Zentimeter lang haben eine grune feinrippige haarige Spindel Rhachis und bilden 3 bis 9 gestielte Fiederpaare 1 Ordnung mit Pulvini 2 Ordnung Die 6 13 Zentimeter langen Seitenfiedern mit rinniger und haariger Rhachis 2 Ordnung tragen 3 bis 9 Paare und 2 5 bis 6 Zentimeter lange sowie 1 2 bis 2 7 Zentimeter breite Fiederblattchen mit Pulvini 3 Ordnung 3 Die meist fast sitzenden kahlen ledrigen Blattchen sind ganzrandig asymmetrisch rhombisch und haben eine meist abgerundete manchmal feinstachelspitzige Spitze Die Oberseite ist von etwas dunklerem Grun als die fein behaarte Unterseite An den Blattern Rhachis Blattstiel und den Fiedern sind Nektarien vorhanden Die Nebenblatter sind abfallend Minutiose und abfallende Paraphyllidien konnen an den Pulvini der Fiedern vorkommen Eine Besonderheit des Regenbaums stellt das nachtliche Zusammenlegen der gegenuberstehenden Fiedern und Blattchen dar das auch bei Regenwetter oder bedecktem Himmel auftritt Diese nyktinastische Schlafstellung setzt etwa 1 Stunde vor Sonnenuntergang ein kurz vor Sonnenaufgang wird wieder die Normalposition eingenommen Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Hauptblutezeit liegt im Mai und Juni Die einzeln an grunen behaarten und dicklichen 5 bis 9 Zentimeter langen Blutenstandsschafte stehenden zarten Blutenstande sind bei einer Hohe von etwa 3 5 Zentimetern und einem Durchmesser von etwa 6 Zentimetern quastenartig kopfchenformig und enthalten zahlreiche 15 22 Bluten Pinselblumen Es sind verschiedene Deckblatter vorhanden Die zwittrigen gestielten bis sitzenden Bluten sind meist funfzahlig mit doppelter Blutenhulle und etwas dimorph Die zentrale sitzende Blute ist etwas grosser breiter bis 5 8zahlig mit viel mehr und langer rohrig verwachsenen Staubblattern und sie produziert Nektar aber keine Fruchte Die peripheren kleineren und gestielten Bluten produzieren keinen Nektar um Bestauber anzulocken 4 Die meist funf grunen fein behaarten Kelchblatter sind zu einer etwa 0 6 1 Zentimeter langen trichterformigen Rohre verwachsen die in funf kleinen Kelchzahnen endet Die meist funf rotlichen manchmal etwas feinhaarigen Kronblatter sind zu einer 1 1 4 Zentimeter langen Rohre mit kleineren Zipfeln verwachsen Die etwa 20 30 oder 50 80 bei der zentralen Blute fadigen und langen Staubblatter sind etwa 3 5 4 Zentimeter lang unten weiss und oben hellrot gefarbt Die Staubfaden der peripheren Bluten sind kurz an ihrer Basis stemonozon mit den Petalen verwachsen Die Staubbeutel sind klein und kopfig Der oberstandige Stempel besteht aus einem einzigen Fruchtblatt mit einem bis uber 4 Zentimeter langen fadenformigen Griffel mit kleiner kopfiger oder auslaufender und poroser Narbe Frucht und Samen Bearbeiten Die bei Reife braunen bis schwarzlichen bespitzten und steif ledrigen an den Samen etwas eingeschnurte Hulsenfruchte mit dicken Nahten sind 7 bis 21 Zentimeter lang 1 5 bis 2 3 Zentimeter breit und etwa 0 6 Zentimeter dick gerade oder leicht gekrummt Sie offnen sich am Baum nicht und enthalten segmentierte 5 bis 25 Samen und erscheinen meist einzeln oder zu zweit an den Kopfchen Sie bleiben oft lange Zeit am Baum hangen Die rotbraunen abgeflachten glatten und 0 9 1 4 Zentimeter langen bruchig ledrigen ellipsoiden bis rundlichen Samen sind in ein braunliches trockenes klebriges und susses Fruchtfleisch eingebettet Sie sind mit einem U formigem Pleurogram Die Tausendkornmasse betragt etwa 135 bis 225 Gramm Die meisten Fruchte bleiben unter dem Mutterbaum liegen verwittern wahrend der Regenzeiten und geben so die Samen frei Manchmal werden Fruchte von Nagetieren verschleppt oder von Tapiren gefressen welche die Samen unverdaut ausscheiden Auf Viehweiden werden die Fruchte gerne von Rindern Schweinen Ziegen und Schafen und seltener von Pferden gefressen Es wird vermutet dass die Samen ursprunglich von grossen im Pleistozan ausgestorbenen Saugetierarten verbreitet wurden Heute geschieht dies oft durch Weidetiere Weitere Merkmale Bearbeiten Der Regenbaum keimt epigaisch d h die Pflanze hebt ihre Keimblatter uber die Erdoberflache Das Hypokotyl wachst gerade wird bis zu 10 Zentimeter lang und tragt zwei kurzstielige elliptische Keimblatter Die Primarblatter sind gegenstandig oder fast gegenstandig Die Chromosomenzahl betragt 2n 26 5 Verwechslungsmoglichkeiten Bearbeiten Der Regenbaum wird aufgrund seiner grossen schirmformigen Krone seiner sich in der Nacht zusammenfaltenden Blatter der Blutenform und auch der mit Fruchtfleisch gefullten Fruchthulsen selten mit anderen Arten verwechselt Auf Hawaii passiert das manchmal mit Pseudosamanea guachapele wahrend der Blute junge Baume ahneln der Art Albizia lebbeck Okologie BearbeitenDie Bestaubung erfolgt durch Nachtfalter trotzdem wird der Regenbaum auch haufig von Bienen als Nektarquelle angeflogen 6 Nach anderen Angaben sind Bienen die Hauptbestauber 1 Der Regenbaum kann durch Symbiose mit Knollchenbakterien der Gattung Bradyrhizobium Stickstoff binden Auf Weiden wird das Wachstum des Grases unter und neben dem Baum durch Anreicherung von Stickstoffverbindungen gefordert Der Regenbaum ist kaum durch tierische oder pflanzliche Schadlinge gefahrdet Auf den Philippinen werden die Samlinge durch die Mehltauart Erysiphe communis befallen auf Hawaii richten die Raupen der Schmetterlingsart Melipotis indomita Schaden an Auf Puerto Rico bohren Schuppenameisen der Art Myrmelachista ramulorum die Triebe an und fuhren zu Blattverlusten Durch mehrere Arten von Kafern Fliegen und Schmetterlingen werden jedoch meist 50 bis 75 der Samen geschadigt oder zerstort Verbreitung und Standortanspruche BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Yucatan in Mexiko uber Guatemala bis nach Peru Bolivien und Brasilien Hauptverbreitungsgebiete sind jedoch Venezuela und Kolumbien Aufgrund seiner schattenspendenden riesigen und weit ausladenden Krone wurde er auch in subtropischen Gebieten Amerikas wie Florida und den Westindischen Inseln eingeburgert und auch in tropischen und subtropischen Gebieten Asiens und Afrikas so seit 1880 im Suden Indiens in Burma oder auf den Philippinen In Afrika findet man ihn in Nigeria oder Uganda Schon seit 1847 gibt es den Regenbaum auf Hawaii Samanea saman gedeiht in tropischen und warm subtropischen Klimaten in Hohenlagen zwischen von Meereshohe bis zu 1100 Metern Er gedeiht bei Jahresniederschlagen zwischen 640 und 3810 Millimetern Er ist empfindlich gegen Frost und Beschattung und wird von Salzwassergischt geschadigt Er vertragt hohe Lufttemperaturen so in Sudindien mit Maxima bis zu 47 5 C und Durre von zwei bis sechs Monaten 1 Am besten wachst der Regenbaum auf tiefgrundigen feuchten neutralen oder schwach sauren Schwemmboden Er vertragt massig salzhaltige Boden und kurzfristige Uberflutungen Systematik BearbeitenDas Artepitheton saman leitet sich uber englisch zamang ab und ist einer Indianersprache entlehnt 7 Nach einer anderen Quelle ist saman ein spanischer Ausdruck der aus einem franzosischen Dialekt aus der Karibik abgeleitet wurde und ebenfalls Regenbaum bedeutet 1 Die taxonomische Einordnung des Regenbaums wurde in der Vergangenheit sehr unterschiedlich interpretiert In der amerikanischen Literatur wird haufig das Synonym Pithecellobium saman Benth verwendet Weitere Synonyme sind Albizia saman F Muell Calliandra saman Griseb Enterolobium saman Prain Inga saman Willd sowie Mimosa saman Jacq Es gibt keine Unterarten und keine Zuchtformen Das Aussehen des Regenbaums variiert in seinem Verbreitungsgebiet nur wenig Weitere Samanea Arten sind Samanea inopinata Harms Barneby amp J W Grimes und Samanea tubulosa Benth Barneby amp J W Grimes u a Verwendung BearbeitenDer Regenbaum wird in tropischen und subtropischen Gebieten als schattenspendender Park und Strassenbaum sehr geschatzt Er wurde auch als Schattenspender in Kaffee und Kakaoplantagen eingesetzt Auf Weideflachen dienen die Fruchte als Futter fur Rinder Ziegen und Schweine Das Holz ist relativ weich und mittelschwer hat ein gelbliches Splintholz und schokoladenbraunes Kernholz das beim Trocknen goldbraun wird und schwarze Streifen zeigt In Hawaii wird das schone Holz zur Herstellung kunstgewerblicher Gegenstande beispielsweise der Monkey pod bowles verwendet Seltener wird das Holz zur Herstellung von Mobeln als Konstruktionsholz fur Furniere oder zum Heizen eingesetzt Auch beim Bau von Musikinstrumenten z B akustischen Gitarren der Hersteller Washburn und Faith Guitars kommt das Holz unter der Bezeichnung Monkey Pod und Trembesi zum Einsatz Hier wird es sowohl fur die Decke als auch fur den Korpus und die Zarge verwendet 8 9 Das sussliche Fruchtfleisch wird manchmal von Kindern gegessen in Mexiko wurden daraus auch Getranke hergestellt In Thailand dient der Regenbaum als wichtigste Nahrungsquelle der Lackschildlaus Kerria lacca die das Ausgangsprodukt fur Schellack liefert 10 In Roman und Film BearbeitenIn dem Roman Raintree County 1948 von Ross Lockridge Jr 1914 1948 durch Suizid und unter den englischen gleichnamigen Titel 1957 deutscher Titel Das Land des Regenbaums mit Montgomery Clift und Elizabeth Taylor spielt der Baum eine wichtige Rolle da der Finder des Baumes den Sinn des Lebens verstehen wird Literatur BearbeitenSchutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Baume der Tropen Nikol 2004 ISBN 3 933203 79 1 The CABI Encyclopedia of Forest Trees CABI 2013 ISBN 978 1 78064 236 9 S 432 ff Samanea saman bei PROTA Albizia saman bei CABI Invasive Species Compendium Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Regenbaum Albizia saman Album mit Bildern Videos und Audiodateien Samanea saman bei NYBG W George Staples R Craig Elevitch Samanea saman rain tree Ver 2 1 April 2006 Beschreibung bei agroforestry net Zugriff am 20 Februar 2008 PDF engl Samanea saman bei Useful Tropical Plants Albizia saman bei Auroville Virtual Herbarium Bilder Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Beschreibung bei Reforestation Nurseries and Genetics Resources engl Zugriff am 29 Februar 2008 O N Allen Ethel K Allen The Leguminosae Univ of Wisconsin Press 1981 ISBN 0 299 08400 0 S 590 Ruth L Satter Gordon T Geballe Arthur W Galston Potassium flux and leaf movement in Samanea saman I Rhythmic movement In The Journal of general physiology 64 4 1974 S 413 430 doi 10 1085 jgp 64 4 413 W George Staples R Craig Elevitch Samanea saman Beschreibung bei Tropicos Flora de Nicaragua engl Schutt et al Baume der Tropen Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 ISBN 3 7643 2390 6 Nachdruck ISBN 3 937872 16 7 Monkeypod auf wood database com Monkeypod auf guitarbench com FAO Non Wood Forest Products in 15 Countries Of Tropical Asia An Overview engl Zugriff am 29 Februar 2008 Normdaten Sachbegriff GND 4553317 9 lobid OGND AKS nbsp Dieser Artikel wurde am 13 April 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regenbaum amp oldid 225745561