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Die Lackschildlaus Kerria lacca ist eine Schildlaus Art aus der Familie der Kerriidae Aus den harzigen Ausscheidungsprodukten der Lackschildlaus wird Schellack sowie Farberlack gewonnen LackschildlausIllustrationen der Lackschildlaus aus Indian Insect Life von Harold Maxwell LefroySystematikOrdnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Pflanzenlause Sternorrhyncha Uberfamilie Schildlause Coccoidea Familie KerriidaeGattung KerriaArt LackschildlausWissenschaftlicher NameKerria lacca Kerr 1782 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Wirtschaftliche Bedeutung 5 Systematik 5 1 Unterarten 5 2 Formen 5 3 Synonyme 6 Quellen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Mannchen und Weibchen der Lackschildlaus zeichnen sich durch einen extremen Sexualdimorphismus aus Die Weibchen sind etwa ein bis zwei Millimeter gross und flugellos Die Larven sind etwa 0 6 Millimeter lang und 0 25 Millimeter breit Ein bis zwei Tage nachdem sich die Nymphen auf der Wirtspflanze niedergelassen haben beginnt die Ausscheidung von wachshaltigen Sekreten Verbreitung BearbeitenDie Lackschildlaus ist im Orient Bangladesch Burma China Indien Malaysia Nepal Pakistan Sri Lanka Taiwan in der Palaarktischen Region Aserbaidschan Georgien und in der Neotropis Guyana verbreitet 1 Lebensweise BearbeitenDie Lackschildlaus ernahrt sich vom Pflanzensaft zahlreicher Baumarten Sie wurde bisher auf 71 Pflanzenarten aus 23 Pflanzenfamilien nachgewiesen 1 Dazu zahlen Vertreter aus folgenden Familien Sumachgewachse Anacardiaceae Annonengewachse Annonaceae Hundsgiftgewachse Apocynaceae Birkengewachse Betulaceae Kurbisgewachse Cucurbitaceae Flugelfruchtgewachse Dipterocarpaceae Ebenholzgewachse Ebenaceae Rotholzgewachse Erythroxylaceae Wolfsmilchgewachse Euphorbiaceae Walnussgewachse Juglandaceae Hulsenfruchtler Fabaceae Malvengewachse Malvaceae Mahagonigewachse Meliaceae Maulbeergewachse Moraceae Silberbaumgewachse Proteaceae Punicaceae Kreuzdorngewachse Rhamnaceae Rosengewachse Rosaceae Rautengewachse Rutaceae Weidengewachse Salicaceae Seifenbaumgewachse Sapindaceae Lindengewachse Tiliaceae Weinrebengewachse Vitaceae 1 Die weiblichen Tiere leben in Kolonien Nur befruchtete Weibchen stechen die Rinde junger Zweige an und nehmen erhebliche Mengen Phloemsaft auf Das dabei aufgenommene Harz der Wirtspflanze wird uber ein Sekret ausgeschieden und bildet auf den Oberflachen der Zweige eine feste Kruste Die ausgeschiedene Substanz besteht zu 79 aus Harzsauren zu 2 aus Estern von Wachsalkoholen zu 7 aus chemisch neutralen Substanzen darunter Farbstoffe und zu 12 aus polybasischen Estern 2 Die Ausscheidungen werden Stocklack oder auch Gummilack genannt Sie werden gesammelt und zu Schellack E 904 verarbeitet 300 000 Tiere erzeugen 1 kg Schellack Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenDie harzigen Ausscheidungsprodukte der Lackschildlaus wurden und werden hauptsachlich in Indien Thailand Indonesien Burma Myanmar und China kommerziell genutzt Im Europa des Mittelalters und der fruhen Neuzeit konnte sich Farbemittel aus der Lackschildlaus nicht durchsetzen obwohl es zu dieser Zeit an roten Farbemitteln mangelte Europaische Farber fanden den Umgang mit den harzigen Ausscheidungsprodukten schwierig Sie nutzten es uberwiegend um Leder rot zu farben 3 Wichtige Wirtspflanzen sind unter anderem der in Indien angebaute Malabar Lackbaum Butea monosperma die Indische Jujube Ziziphus mauritiana und Schleichera oleosa In Indien sind etwa drei Millionen Menschen mit der Gewinnung des Gummilacks beschaftigt wobei etwa 18 000 Tonnen pro Jahr produziert werden Etwa 80 der Landesproduktion werden exportiert was einem Handelsvolumen von 16 bis 22 Millionen US Dollar entspricht 4 Systematik BearbeitenUnterarten Bearbeiten Bisher wurden vier Unterarten der Lackschildlaus beschrieben 1 Kerria Kerria lacca ambigua Misra Kerria Kerria lacca lacca Kerr Kerria Kerria lacca mysorensis Mahdihassan Kerria Kerria lacca takahashii VarshneyFormen Bearbeiten Varshney beschrieb 1976 zwei Formen der Lackschildlaus 1 Kerria lacca lacca f rangeeni besiedelt Ficus Arten und den Malabar Lackbaum ist jedoch nicht auf Schleichera oleosa anzutreffen Die Sommergeneration dieser Form lebt acht Monate von Oktober November bis Juni Juli und wird als Baishaki Generation bezeichnet Die Generation der Regenzeit lebt etwa vier Monate von Juni Juli bis Oktober November und wird als Katki Generation bezeichnet Diese Form ist in Indien die haufiger vorkommende Form obwohl die Qualitat des daraus erzeugten Gummilacks minderwertig ist Die zweite Form Kerria lacca lacca f kusumi besiedelt Schleichera oleosa und einige andere Pflanzenarten ist jedoch ihrerseits nicht auf dem Malabar Lackbaum anzutreffen Der Lebenszyklus jeder Generation dauert etwa sechs Monate Die Sommer Generation lebt von Januar Februar bis Juni Juli und wird als Jethwi Generation bezeichnet Die Winter Generation lebt von Juni Juli bis Januar Februar und wird als Aghani Generation bezeichnet Die kusumi Form ist seltener liefert aber einen qualitativ besseren Gummilack Synonyme Bearbeiten In der Literatur werden folgende Synonyme fur die wissenschaftliche Bezeichnung der Lackschildlaus verwendet 1 Coccus gummilaccae Goeze 1778 Coccus lacca Kerr 1782 Coccus ficus Fabricius 1787 Chermes lacca Roxburgh 1791 Carteria lacca Signoret 1874 Kerria lacca Targioni Tozzetti 1884 Tachardia lacca Tachardia Tachardia lacca Chamberlin 1923 Lakshadia indica Mahdihassan 1923 Laccifer lacca Cockerell 1924 Kerria Kerria lacca lacca Varshney 1984Quellen BearbeitenScaleNet info Kerria lacca C L Metcalf W P Flint Destructive and useful Insects Their Habits and Control 3 Auflage Mc Graw Hill Book Company 1951 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Kerria Targioni Tozzetti United States Department Of Agriculture Agriculture Research Service Memento vom 14 Dezember 2012 im Webarchiv archive today Hans Strumpel Homoptera Pflanzensauger Reihe Handbuch der Zoologie De Gruyter 1983 ISBN 978 3 11 008856 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Amy Butler Greenfield A Perfect Red Empire Espionage and the Qest for the Color of Desire HarperCollins Publisher New York 2004 ISBN 0 06 052275 5 S 29 Niranjan Prasad A K Jaiswal K K Kumar Energy requirement in lac production In Agricultural Mechanization in Asia Africa and Latin America Vol 35 No 1 2004 S 54 58 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lackschildlaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Anantanarayanan Raman Discovery of Kerria lacca the lac insect in India in the late 18th century In Current Science Bd 106 Nr 6 25 Mai 2014 PDF englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lackschildlaus amp oldid 230571861