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Affare Conti bezeichnet die in der Deutschen Demokratischen Republik DDR kriminalisierte Aufteilung der Deutschen Continental Gas Gesellschaft AG Contigas auch DCGG mit Firmensitz in Dessau in ein Ost und ein Westunternehmen und das Verschieben von Vermogenswerten im Wert von angeblich 98 Millionen Reichsmark aus der sowjetischen Besatzungszone nach Westdeutschland seit 1945 Die Affare Conti mundete im Dessauer Schauprozess vom April 1950 und dem Verhangen hoher Haftstrafen fur die angeklagten Manager und Politiker Dieser Schauprozess unter dem Vorsitz von Hilde Benjamin diente neben der Ablenkung von wirtschaftspolitischen Missstanden auch als ein Instrument der SED zur Disziplinierung der Blockparteien und SED Mitgliedern mit liberaleren Ansichten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Nachkriegssituation der Deutsche Continental Gasgesellschaft in der Sowjetischen Besatzungszone 1 2 Auflosungs und Enteignungsbeschluss 1 3 Diversifizierung der Ost und Westbetriebe der Contigas 1 4 Transaktion der Contigas Beteiligungen 1 5 Enteignung und Sequestration der Contigas 1 6 Vorgehen der SMAD und der DWK gegen die burgerlichen Parteien 1 7 Aufdeckung Verhaftungen Verhore und Anklage 1 8 Propagandistische Presseberichterstattung 1 9 Rechtsauffassung in der Bundesrepublik Deutschland 2 Der Schauprozess 2 1 Vorbereitungen 2 2 Der Prozess 2 3 Das Urteil 3 Folgen des Prozesses 3 1 Mediale Nachbereitung 3 2 Politische Folgen 3 3 Schicksal der Beteiligten 4 Aufhebung des Urteils nach Ende der DDR 5 Literatur 6 Quellen 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNachkriegssituation der Deutsche Continental Gasgesellschaft in der Sowjetischen Besatzungszone Bearbeiten Die Deutsche Continental Gasgesellschaft Contigas mit Stammsitz in Dessau verfugte uber ein weitverzweigtes Netz von Beteiligungen mit 21 Eigenbetrieben und 33 Tochtergesellschaften 1 Dessau lag gemass der Vereinbarungen von Jalta in der sowjetischen Besatzungszone und wurde am 3 Juli 1945 von der Roten Armee besetzt Durch die Aufteilung Deutschlands 1945 in vier Besatzungszonen wurde die Contigas von ihren Beteiligungen in anderen Besatzungszonen getrennt Einige Vorstandsmitglieder so der Vorstandsvorsitzende Eduard Schalfejew Johannes Darge und der Prokurist Wolfgang Glatzel setzten sich nach der Ubergabe der Stadt an die Rote Armee nach Westdeutschland ab und leiteten von der Frankfurter Zentrale der Tochtergesellschaft Voigt amp Haeffner AG aus die westdeutschen Unternehmensteile 2 3 Andere Manager wie der kaufmannische Direktor Friedrich Methfessel der technische Direktor Hermann Muller beide CDU und Firmenjustiziar Paul Heil blieben in der Konzernzentrale in Dessau und leiteten nun den Mutterkonzern treuhanderisch 4 Die Politik der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD bestand in der Demontage der Industriebetriebe in der sowjetischen Besatzungszone zwecks Reparationen aber auch in dem Aufbau einer kommunistischen Gesellschaftsstruktur fur die eine basale Infrastruktur erhalten bleiben sollte 3 Als Energie und Wasserversorger sah sich die Contigas keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt 5 war aber doch bestrebt das Firmenvermogen das zu 75 in der sowjetischen Besatzungszone lag 6 zu erhalten Bereits am 9 Juli 1945 schrieb Methfessel diesbezuglich den abwesenden Vorstandsvorsitzenden Schalfejew an Die Privatkopie dieses Schreibens sollte spater als ein wichtiges Beweisstuck im Prozess verwendet werden 7 Am 30 Oktober 1945 erliess die sowjetische Militaradministration den Befehl Nr 124 zur Enteignung Sequestration von Vermogen des Dritten Reichs der so genannte Sequesterbefehl Es wurden umfangreiche Enteignungsaktionen eingeleitet damit verbunden war die Einziehung des gesamten Firmenvermogens der betroffenen Unternehmen Die jeweiligen Provinz und Landesregierungen waren fur die Uberfuhrung der Vermogenswerte in das Volksvermogen zustandig Bei der DCGG waren zunachst unmittelbar nur die Betriebsstatten betroffen die als Rustungsbetrieb oder Gemischtes Werk angesehen wurden 8 Auflosungs und Enteignungsbeschluss Bearbeiten nbsp Der Enteignungsbeschluss vom 30 September 1946 nbsp Bescheinigung der Wirtschaftskommission der Stadt Dessau uber die Freistellung von der SequestrationAm 11 Dezember 1945 erklarte der Prasident der Provinz Sachsen am 20 Oktober 1946 in Provinz Sachsen Anhalt umbenannt ab dem 10 Januar 1947 in das Land Sachsen Anhalt den bisherigen Vorstand der Contigas fur aufgelost und setzte am 14 Januar 1946 den Minister fur Arbeit und Soziales Leo Herwegen CDU als neuen Aufsichtsratsvorsitzenden ein Zu weiteren Aufsichtsraten wurden Leopold Kaatz Prasident der Industrie und Handelskammer und gleichzeitig Treuhander der Dessauer Zuckerraffinerie und Heinrich Scharf Direktor der Landeskreditbank Sachsen Anhalt ernannt 9 Da der sachsen anhaltische Wirtschaftsminister Willi Dieker auf die fachliche Kompetenz der bisherigen Fuhrungskrafte nicht verzichten wollte bestatigte die Provinzregierung Methfessel am 14 Februar 1946 als treuhanderischen Vorstandsvorsitzenden 4 Hermann Muller ubernahm ebenfalls treuhanderisch einen Vorstandsposten 4 Beide Vorstande legten gegen den Auflosungsbeschluss Widerspruch ein und argumentierten die Contigas wurde nicht unter die Kategorie von Unternehmen fallen die mit den SMAD Befehlen Nr 124 126 97 und 154 181 gemeint seien 10 Die Wirtschaftskommission der Stadt Dessau die sich aus Vertretern der Parteien und des FDGB zusammensetzte unterstutzte diese Position 11 Der Leiter der Wirtschaftskommission Ernst Pauli bestatigte im Auftrag des Oberburgermeisters dass die Contigas nicht unter die Sequestration gestellt wurde 12 Auch Minister Herwegen stellte ein Gutachten aus in dem die Contigas zur Fachgesellschaft erklart wurde die nicht den Charakter einer Monopolgesellschaft besitze 13 Am 30 September 1946 erging der Enteignungsbeschluss des Prasidenten der Provinz Sachsen Erhard Hubener Die offizielle Zustellung des Beschlusses oder seine Durchsetzung erfolgte aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht Besitzer der Contigas sollte laut Anweisung die neugegrundete Energie Verwaltungs Gesellschaft mbH EVG der Provinz Sachsen Anhalt werden die als Dachgesellschaft fur alle Versorgungsunternehmen der Provinz vorgesehen war 14 15 Es begann ein Schwebezustand der uber zwei Jahre anhalten sollte 16 Im Dezember des gleichen Jahres beteiligte sich die Contigas aus taktischen Grunden an der Provinzialen Energieversorgungs Aktiengesellschaft PREVAG ein von der Provinzregierung am 6 Marz 1946 angeordneter Zusammenschluss der massgeblichen Energieversorgungsunternehmen in der Provinz Sachsen Anhalt 15 Ziel der Contigas war sich der Zerschlagung und der Unterstellung unter die EVG zu entziehen und vorerst als selbststandige Rechtspersonlichkeit mit quasi privatwirtschaftlicher Betriebsfuhrung bestehen zu bleiben 4 Die Contigas erhohte weiterhin die Beteiligung an der PREVAG durch Einbringung weiterer Betriebe auf 62 und erwarb somit die Aktienmehrheit an der PREVAG 15 Diese auf aktienrechtlicher Basis durchgefuhrte Mehrheitsbeteiligung erfolgte trotz des Enteignungsbeschlusses mit ausdrucklicher Zustimmung des Wirtschaftsministers Willi Dieker Aufsichtsratsvorsitzender der PREVAG wurde der stellvertretende Wirtschaftsminister Willi Brundert SED vormals SPD 15 Methfessel und Muller nahmen ebenfalls Sitze im Aufsichtsrat der PREVAG ein und begannen die Zentralisierung der provinzialen Energieversorgung Durch dieses Manover war die Gefahr der Unterstellung der Contigas unter die EVG gebannt da die PREVAG nun den Zweck erfullte fur den die EVG gegrundet worden war 15 Diversifizierung der Ost und Westbetriebe der Contigas Bearbeiten Am Rande der Aufsichtsratssitzung der Contigas vom 14 Februar 1946 in der auch Friedrich Methfessel als treuhanderischer Vorstandsvorsitzender berufen wurde kam es zu einem Zusammentreffen des neuen Vorstandes mit den in den Westen ubergesiedelten Alt Vorstanden Johannes Darge und Wolfgang Glatzel Diese hatten mit Eduard Schalfejew in der Zentrale der Tochtergesellschaft Voigt amp Haeffner AG in Frankfurt am Main eine westdeutsche Vertretung der Contigas aufgebaut 13 und wollten nun das Verhaltnis der westdeutschen Betriebe unter anderem das Gaswerk in Hagen Eckesey das Gaswerk in Lemgo und die Beteiligung an der Voigt amp Haeffner AG zu dem Mutterkonzern und dessen durch die Situation eingeschrankte Geschaftsfahigkeit klaren 13 Mit dem SMAD Befehl Nr 154 vom 21 Mai 1946 verfugte die sowjetische Militaradministration den baldigen Ubergang derjenigen Betriebe in Sequestration an die Provinzialregierungen die nicht von der Besatzungsmacht selbst beansprucht wurden 8 Herwegen versicherte aber dass eine Entscheidung uber die Contigas sich noch hinziehen wurde Da eine Vereinigung der Besatzungszonen in immer weitere Ferne ruckte und auch das Schicksal der Contigas nach wie vor ungeklart war beschloss der Vorstand mit Zustimmung der Provinzialregierung nunmehr die Grundung einer Deutschen Continental Gas Gesellschaft mbH DCGG mbH mit Sitz in Hagen die diese westdeutschen Betriebe unter gemeinsamen Dach zukunftig weiterfuhren sollte 17 Letztlich war das Ziel dieser westdeutschen Grundung die Nachfolge des Contigas antreten zu konnen und so viele Vermogenswerte zu sichern wie es moglich war Die spateren Handlungen der ostdeutschen Vorstande Methfessel und Muller lassen darauf schliessen dass sie dieses Bestreben aktiv unterstutzten Weiterhin baten Darge und Glatzel um Zahlungen in Hohe von 700 000 Reichsmark aus dem Vermogen der Muttergesellschaft zur Befriedigung von Pensionsanspruchen der in den Westen abgewanderten Mitarbeitern der Contigas die unter anderem wegen der zerstorten Produktionsstatte der Askania Werke AG in Berlin von den Westbetrieben alleine nicht mehr aufgebracht werden konnten Methfessel sah die Forderungen als berechtigt an und beschloss die Einrichtung eines Pensionsfonds aus dem Gesamtvermogen der Contigas 13 Das Gaswerk in Lemgo gehorte der AGAG einer Tochtergesellschaft der Contigas Diese Firma war aber mit einem Sperrvermerk im Handelsregister belegt da die Landesregierung Sachsen Anhalt auf das Unternehmen infolge der Sequestration selbst Anspruch erhob 18 Am 7 Marz 1947 bat Methfessel den stellvertretenden Minister Brundert den Sperrvermerk zeitweilig aufzuheben damit die Contigas das Gaswerk von der AGAG gegen 700 000 Reichsmark erwerben konnte Anschliessend sollte das Werk von der Contigas an die westdeutsche Deutsche Continental Gas Gesellschaft mbH DCGG mbH ubertragen werden die im Gegenzug nun alle Pensionsanspruche ubernehmen wurde Unter der Bedingung des vollstandigen Ubergangs des Buchwertes in den Pensionsfonds stimmten Minister Dieker und sein Stellvertreter Brundert zu 18 Brundert vertrat in der Enteignungspolitik eine gemassigte Linie und liess sich davon uberzeugen dass dem gesamtdeutschen Contigas Konzern durch diese Transaktion kein Vermogensschaden entstunde Er ging davon aus dass sich nur die interne Struktur des Konzerns anderte 18 Transaktion der Contigas Beteiligungen Bearbeiten nbsp Entwertete Aktie der Voigt amp Haeffner AGEbenfalls am 7 Marz 1947 wurde der Bescheid uber die bereits am 30 September 1946 beschlossene Enteignung zugestellt der mit 25 Februar 1947 datiert war Mit Hilfe des Westberliner Rechtsanwalts Wilhelm Konemann legte Justiziar Paul Heil Widerspruch ein Auf Anraten von Konemann zogen sie den ehemaligen Landgerichtsrat Ernst Simon ein Richter mit NS Belastung als juristischen Berater hinzu Als erste Massnahme zur Vermogensrettung erklarte der Vorstand die in der Landesbank in Dessau deponierten eigenen und fur Dritte verwaltete Aktien der Voigt amp Haeffner AG fur ungultig beauftragte die westdeutsche DCGG mbH mit dem Neudruck der Wertpapiere und transferierte damit formal dieses Aktienvermogen nach Westdeutschland 19 Am 27 April 1947 hob Brundert wie besprochen den Sperrvermerk der AGAG im Handelsregister auf und der Aufsichtsrat der Contigas unter dem Vorsitz von Leopold Kaatz konnte das Gaswerk Lemgo am 17 Juni 1947 plangemass an die westdeutsche DCGG mbH ubertragen Methfessel und Muller traten als delegierte Mitglieder in die Geschaftsfuhrung der DCGG mbH ein 19 Im Oktober 1947 nahm Methfessel an der Hauptversammlung der Charlottenburger Wasserwerke AG teil an der die Contigas Anteile im Wert von einer Million Reichsmark hielt Der Berliner Magistrat wollte das im britischen Sektor liegende Wasserwerk kommunalisieren Methfessel beschloss den Verkauf der Anteile wobei der Erlos auf ein Westberliner Konto der DCGG mbh uberwiesen werden sollte 20 Dies geschah im Februar 1948 Am 11 Februar 1948 fand in West Berlin ein Treffen zwischen Methfessel Scharf und Hermann Muller einerseits sowie Konemann Darge Glatzel und einem weiteren Manager der DCGG mbH Joachim Kessler andererseits statt um dem uber die weiteren Beteiligungen der Contigas an westdeutschen Firmen zu befinden In einem Schliessfach der Landesbank in Dessau lagen neben den konzernintern fur ungultig erklarten Aktien der Voigt amp Haeffner AG auch Anteilsscheine der Hamburger Elektro Grosshandels GmbH ELG im Wert von 12 9 Millionen Reichsmark und 9956 Kuxe der Gewerkschaft Westfalen im Bilanzwert von 13 1 Millionen Reichsmark Man beschloss auch diese Anteile zur DCGG mbH zu ubertragen 21 Auch Leo Herwegen war als Aufsichtsratsvorsitzender mit diesen Massnahmen einverstanden Spater sagte er Ich war immer der Meinung dass nur das DCGG Eigentum auf ostzonalem Boden enteignet worden ist Deshalb konnte ich nichts Strafbares darin sehen dass Aktien fruherer westdeutscher Filialbetriebe nach der Liquidierung des Konzerns zuruckgegeben wurden 22 Er rechtfertigte sich mit den Worten Ich hatte tatsachlich den Eindruck und die Uberzeugung man will wohl jetzt klare Bahnen schaffen was in unserem Lande liegt soll unser sein was an Betrieben dort liegt soll denen sein Diese Auffassung hatte ich 21 Enteignung und Sequestration der Contigas Bearbeiten nbsp Der Loschungsbeschluss der Contigas im Handelsregister vom 26 November 1948Am 29 April 1948 verwarf die Provinzialregierung den Einspruch der Contigas gegen die Enteignung Die Firma horte damit formal auf zu existieren Ein folgenschweres Versaumnis Willi Brunderts sorgte dafur dass die Contigas nicht wie mit dem Enteignungsbescheid vorgesehen aus dem Handelsregister geloscht wurde 23 Methfessel Muller Heil und Ernst Simon und nutzten die Verzogerung Sie gelangten dank Simons alten Beziehungen bei Gericht im Mai 1948 an die Handelsregisterauszuge der Contigas holten so legitimiert die Aktien Anteilsscheine und Kuxe aus dem Schliessfach in der Landesbank und deponierten sie in Heils privatem Tresor 23 Die Auszuge und durch Heil notariell beglaubigten Hinterlegungsscheine fur die Wertpapiere wurden per Kurier in den Westen gebracht 23 Mit diesen Dokumenten wurde die Rechtsnachfolge der DCGG mbH als Tochter der Contigas beim Hagener Registergericht belegt Danach vernichtete Heil auftragsgemass die Anteilsscheine und Kuxe am 26 Mai 1948 und ubermittelte den notariell beglaubigten Vorgang an Konemann 23 Ein westdeutsches Rechtsgutachten von Schafeljew eingeholt sicherte die Transaktionen nach Rechtsauffassung der westlichen Besatzungszonen als legal ab Am 31 Mai 1948 forderte die Deutsche Wirtschaftskommission DWK Vorlaufer der DDR Regierung Methfessel und Muller auf eine Bilanz zu erstellen um den Ubergang der Contigas in das Volksvermogen durchfuhren zu konnen Diese weigerten sich mit dem Hinweis dass die Gesellschaft erloschen sei und ihnen das Wirtschaftsministerium jegliche Tatigkeit in Vertretung der Contigas untersagt hatte 23 Diese Absage wurde in der Kommission als Ohrfeige wahrgenommen die eine scharfe Reaktion provozieren musste 23 Zunachst spitzte sich aber die Situation mit der Berlin Blockade politisch zu so dass Massnahmen auf sich warten liessen 23 Im November 1948 holte Willi Brundert die bis dahin versaumte Loschung der Contigas aus dem Handelsregister nach nachdem ihn ein Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht hatte 23 Vorgehen der SMAD und der DWK gegen die burgerlichen Parteien Bearbeiten Im Jahr 1947 kam es zu einem Wechsel in der Politik der SMAD und der DWK Man hielt die Zeit fur gekommen unsere Taktik gegenuber den burgerlichen Parteien grundsatzlich zu andern Das erfordert auch ein neues Verhaltnis gegenuber dem Block Blockparteien ja den Block selbst muss man als ungultig betrachten 24 Dies schloss vor allen die Diskreditierung von hohen Beamten und Politikern der CDU der LDP oder ehemalige SPD Mitglieder ein die durch die Zwangsvereinigung mit der KPD inzwischen zwar der SED angehorten aber eine gemassigte Linie vertraten Bereits im Dezember 1948 kam es daher zwischen der Deutschen Wirtschaftskommission DWK und Ministerialdirektor Willi Brundert zu Differenzen bezuglich der Menge der im Land benotigten Materialanforderungen fur Reparationen und den Bedarf der volkseigenen Betriebe Die DWK warf Brundert Wirtschaftsvergehen vor und veranlasste seinen Ausschluss aus der SED Er wehrte sich durch deutliche Bemerkungen in seinen Vorlesungen und erhielt auch viel offentliche Unterstutzung in Form von Protestbriefen der Belegschaften von den betroffenen volkseigenen Betrieben Die Vorwurfe gegen Brundert und auch gegen seinen Ressortchef Dieker waren nur Teil einer ganzen Kette von Diffamierungen die sich gegen die Leitung der nicht von der SED gefuhrten Ministerien richteten Es folgten Entlassungen und Verhaftungen von CDU Funktionaren unter meist fadenscheinigen Grunden 25 Als ausfuhrendes Organ der DWK diente die am 29 Mai 1948 gegrundete 26 Zentrale Kontrollkommission ZKK Die Leitung des ZKK hatte der SED Funktionar Fritz Lange Stellvertreter war Anton Toni Ruh 25 Die ZKK war zunachst nur als Kontrollorgan der Plandisziplin vorgesehen entwickelte sich aber rasch zu einem Exekutivorgan der DWK 27 Sie durfte eigene Ermittlungen vornehmen und war der Polizei und der Justiz gegenuber weisungsbefugt Das Selbstverstandnis der ZKK fasste Lange mit einem Stalin Zitat zusammen Eine gut organisierte Kontrolle der Durchfuhrung ist jener Scheinwerfer der uns hilft den Stand des Apparates zu jeder beliebigen Zeit zu beleuchten und die Burokraten und Klassenmenschen ans Licht zu ziehen 28 Die ZKK wurde am 26 Oktober 1948 in Zentrale Kommission fur Staatliche Kontrolle umbenannt Das alte Kurzel ZKK sowie die Aufgaben blieben erhalten Sie diente als selbstandiges Organ der DWK nach DDR Grundung als selbstandiges Organ des Ministerrats der DDR ausserhalb der parlamentarischen Kontrolle Auch wenn es der Name falschlicherweise suggerierte so war die ZKK faktisch kein Staats sondern ein Parteiorgan Sie war durch die Bank mit SED Mitgliedern besetzt die der Parteifuhrung nahestanden Ihre Eingriffs und Kontrollmacht leitete sich aus der Abstimmung mit der Parteizentrale ab nicht aus Auftragen staatlicher Organe 29 30 Ende 1948 erhielt die ZKK den Auftrag die Transaktionen der Contigas zu untersuchen Nach der Glauchau Meeraner Textilschieberei war die Untersuchung der Contigas Transaktionen der zweite Fall in dem die ZKK tatig wurde 27 Aufdeckung Verhaftungen Verhore und Anklage Bearbeiten nbsp Bericht der Zentralen Kommission fur Staatliche Kontrolle ZKK unter Fritz Lange uber die Vorgange bei der DCGG vom 21 November 1949 Druckvorlage fur die Presse Die DWK wollte Besitzanspruche uber jene 25 Vermogenswerte der Contigas geltend machen die sich in den westlichen Besatzungszonen befanden Schnell stellte man dabei fest dass durch diverse Transaktionen wie der nicht unbemerkt gebliebene Verkauf der Anteile an der Charlottenburger Wasserwerke AG an den Westberliner Magistrat einige dieser Anspruche verloren gegangen waren und forcierte deshalb die Sicherung des verbleibenden Besitzes 31 Ende Januar 1949 durchsuchte daher eine Revisionsgruppe der DWK die Landesbank Dessau Methfessel der zufallig Zeuge der Durchsuchung wurde erhielt auf Nachfrage von einem Bankangestellten die Information dass dem Schliessfach der Contigas besonderes Interesse galt da dort Wertpapiere aus ihrem Besitz gesucht wurden 32 Unerkannt konnte Methfessel das Gebaude verlassen und setzte sich umgehend mit seiner Familie nach Westdeutschland ab 32 Am 2 Februar 1949 wurden Muller und Simon in der DCGG Zentrale aufgrund der fehlenden Wertpapiere wegen Wirtschaftssabotage verhaftet 31 Zuerst verdachtigte die ZKK nur die Treuhander Methfessel und Muller Vermogenswerte der Contigas in den Westen verschoben zu haben und hielt Brundert Dieker und dem Contigas Aufsichtsratsmitglied Leo Herwegen Fahrlassigkeit vor 33 Ein Prozess gegen Muller und Methfessel wurde aber zunachst verworfen da die ZKK im Fruhjahr mit Ulbrichts Ruckendeckung entschieden hatte aus dem Vorgangen eine politische Aktion zu machen 34 Am 29 Marz 1949 teilte das Registergericht Hagen den ostdeutschen Behorden auf Anfrage des Amtsgerichts Dessau den Eintrag der DCGG GmbH mit was die Vorwurfe gegen Muller und Simon verscharfte Unter anderem warf die ZKK Muller vor er hatte zum Schaden der DWK den Wert der Askania Werke AG von 12 Millionen auf 2 Millionen herunter gerechnet Den nachvollziehbaren Einwand dass aufgrund der enormen Kriegsschaden an den Produktionsstatten zwei Drittel des Werks waren zerbombt eine solche Wertberichtigung in der Bilanz notwendig war liess man nicht gelten und bezichtigte ihn der Unterschlagung dieses Betrages 35 nbsp Faksimile der Anklageschrift nbsp Eintrittsausweis zum Dessauer Schauprozess nbsp Organisation der Massenkundgebungen wahrend des Prozesses und Auswahl der Zuschauer Seite 1 nbsp Organisation der Massenkundgebungen wahrend des Prozesses und Auswahl der Zuschauer Seite 2Als Mittater wurde Contigas Vorstandsmitglied Leopold Kaatz auf der Flucht in Leipzig verhaftet Auf der Suche nach weiteren Vorwurfen wurde ihm seine Treuhanderschaft und fruhere Direktorentatigkeit bei der Dessauer Zuckerraffinerie zum Verhangnis in der in der Zeit des Nationalsozialismus das Schadlingsbekampfungsmittel Zyklon B hergestellt wurde Daneben wurde ihm das Betreiben eines Zwangsarbeiterlagers und der Tod von Gefangenen dort vorgeworfen Kaatz bestritt vor Kriegsende Kenntnis von dem verbrecherischen Verwendungszweck des Giftgases bei der Ermordung von Menschen in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern gehabt zu haben und walzte die Verantwortung fur das Zwangsarbeiterlager und die dortigen Verbrechen auf die wachhabende SS ab Der Hauptvorwurf bestand aber in der Zustimmung zu den Transaktionen der Contigas Monate spater wurden eine unsachgemasse Lagerung von Chemikalien als weiterer Vorwurf in die Liste aufgenommen 36 Als weiterer Mittater wurde Heinrich Scharf verhaftet ebenfalls kommissarisch eingesetztes Vorstandsmitglied der DCGG Der Bankdirektor berief sich darauf nur auf Anweisung des Aufsichtsratsvorsitzenden und Ministers Leo Herwegen gehandelt zu haben und kam nach seiner Aussage kurzzeitig wieder frei 37 Mit der Aussage von Heinrich Scharf war Leo Herwegen nicht unerwunscht in das Visier der Ermittler geraten Als CDU Minister war er sowieso im Blickpunkt der ZKK und man nahm die Conti Affare nur zu gern als Anlass um gegen den als zu liberaldemokratisch geltenden Minister vorzugehen ZKK Chef Lange hatte seine Emissare belehrt Unsere Aufgabe hat einem politischen Charakter Indem wir Herwegen die Konzernverbrechen nachweisen ihn offentlich des Verrats an den Interessen des Volkes uberfuhren schalten wir gleichzeitig dem Landesvorsitzenden der CDU in Sachsen Anhalt aus Und dann soll es uns nicht schwerfallen die Querulanten in den anderen Parteien auch zur Rason bringen 38 Von Walter Ulbricht ist uberliefert Herwegen ist der typische Vertreter der reaktionaren Gruppierung innerhalb der CDU die versucht im Auftrag der westlichen Konzernherren das Rad der Geschichte zuruckzudrehen 38 Uber Herwegen und dessen Aufsichtsratsposten in der mittlerweile aufgelosten PREVAG schloss sich der Kreis zu Willi Brundert Dieser verblieb wie Herwegen bis zum 28 Oktober 1949 weiter im Amt spurte aber dass sich etwas uber ihn zusammenbraute Als er sich zur offenen Konfrontation entschloss und den die Untersuchung offiziell leitenden Generalstaatsanwalt Werner Fischl anrief 39 wurde er am nachsten Morgen verhaftet Seine Anklage wurde um einen gravierenden Punkt erweitert Er war als Kriegsgefangener in dem britischen Lager Camp 18 bei Haltwhistle Northumberland und in Wilton Park interniert und kam so in Kontakt zu britischen Militarangehorigen und deutschen Emigranten die fur den britischen Geheimdienst arbeiteten Ihm wurde daraufhin fortgesetzte Spionage fur die Briten vorgeworfen 40 Auffallend an der Verhaftung Brunderts war dass weder sein Vorgesetzter Minister Dieker noch der fur die Kontrolle der Sequestration verantwortliche Finanzminister und spatere Ministerprasident Werner Bruschke belangt wurden Der ehemalige Schlosser Bruschke galt zwar nicht als sonderlich begabt dafur aber als linientreues aus der Arbeiterschaft stammendes SED Mitglied Er blieb wahrend der Ermittlungen trotz verantwortlicher Position vollstandig unbehelligt 22 Auch zu Brundert wusste Ulbricht etwas zu sagen Wir wissen dass die Feinde Agenten in unser Gebiet geschickt haben die auf lange Sicht arbeiten Zu diesen Leuten gehort auch Brundert der von der englischen Wilton Park Schule kommt Er wurde dort geschult in der Richtung der Rettung der kapitalistischen Herrschaft in Deutschland Ich habe die Arbeiten Brunderts studiert Brundert hat kapitalistische Theorien bei uns in der Praxis umsetzen wollen 41 Zeitgleich mit Brundert wurden auch Herwegen der beim Packen fur seine Flucht war und erneut Heinrich Scharf verhaftet Bei Scharf fand man eine Zyankalikapsel die offentlichkeitswirksam als Eingestandnis seiner Schuld dargestellt wurde In Herwegens Fluchtgepack fand man sechs wertvolle alte Bibeln Auch diesen Fund schlachteten die Machthaber umfangreich als Beweis fur eine reaktionare Gesinnung propagandistisch aus Als letzter kamen am 3 November 1949 Paul Heil und Ernst Pauli in Haft Alle Angeklagten wurden einzeln in das Polizeigefangnis von Gommern uberstellt und in stark bewachte Einzelhaft genommen Die folgenden Verhore meist von Lange personlich durchgefuhrt trafen je nach Betroffenen auf mehr oder weniger Widerstand Wahrend Brundert und Simon sich als erfahrene Juristen kaum einschuchtern liessen unternahm Scharf in seiner Zelle einen Selbstmordversuch und Herwegen liess sich zu einem Eingestandnis eines Fehlverhalten uberreden Die ZKK war per Befehl der DWK jeder juristischen Ermittlung vorgeschaltet und schickte der Generalstaatsanwaltschaft unter Generalstaatsanwalt Werner Fischl eine vorgefertigte Anklageschrift Da Fischl keinen juristischen Anlass sah gegen Herwegen Dieker und Brundert vorzugehen und das Verfahren nicht eroffnen wollte ersetzte die ZKK ihn mit Ernst Melsheimer 42 Nach Beendigung der Verhore erhob der neue DDR Generalstaatsanwalt die Anklage Sie stutzte die Anklage auf den SMAD Befehl Nr 160 vom 3 Dezember 1945 uber die Verantwortung fur Sabotage und Diversionsakte Den Angeklagten Leo Herwegen Willi Brundert Friedrich Methfessel Herrmann Muller Leopold Katz Ernst Simon Paul Heil Ernst Pauli und Heinrich Scharf warf sie der Anklageschrift vor in der Zeit seit Dezember 1945 fortgesetzt als Tater handelnd in Sabotageabsicht die wirtschaftlichen Massnahmen der deutschen Selbstverwaltungsorgane durchkreuzt zu haben wodurch dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands und dem Vermogen des deutschen Volkes schwerster Schaden entstanden ist 43 Propagandistische Presseberichterstattung Bearbeiten Die Presse meldete am 23 November 1949 pflichtgemass in grossen Schlagzeilen die Verhaftung der Wirtschaftsverbrecher die einen angeblichen Schaden von 100 Millionen Reichsmark verursacht haben sollen Fast alle Tageszeitungen der DDR stellten die Meldung mehrspaltig als Aufmacher auf ihre Titelseite Die Reporter bekamen die Moglichkeit die Inhaftierten in ihren Zellen zu fotografieren Die Presse allen voran die SED Parteizeitung Neues Deutschland liess keinen Zweifel an deren Schuld aufkommen Das Neue Deutschland druckte den vollstandigen amtlichen Bericht der ZKK ab 44 Die Neue Berliner Illustrierte veroffentlichte einen propagandistisch gefarbten Bericht unter dem Titel Die Ratten in der Falle mit ausgesuchtem Fotomaterial Unter jedem Portraitfoto eines Beschuldigten wurde der jeweilige Vorwurf angerissen Leo Herwegen Inspirator Den ehemaligen Minister Dr L Herwegen der sich fur seine Mithilfe bezahlen liess nahm die Volkspolizei wahrend seiner Flucht nach dem Westen im letzten Augenblick fest Paul Heil Rechtsfalscher Notar Dr Heil dessen Unschuldsbeteuerungen u a das unten angegebenen Dokument widerlegt gab den meisten Transaktionen einen Schein der Gesetzlichkeit Willi Brundert Spionage Agent Dr Brundert einst Dozent an einer britischen Agentenschule ein Mann mit Beziehungen sabotierte durch geflissentliche Verwirrung der Vermogenslage Heinrich Scharf Vermogens Schieber Bankdirektor Heinrich Scharf dessen Handverletzung auf Selbstmordversuch hindeutet nahm an dem gesetzwidrigen Aufsichtsratssitzungen der DCGG teil Leopold Kaatz Hauptschuldiger Treuhander der DCGG vormals Generaldirektor und Rittergutbesitzer Dr Leopold Kaatz organisierte den 100 Millionen Diebstahl spielt aber den Ahnungslosen Ernst Simon Mithelfer Der sich vor dem Untersuchungsrichter verschlagen verteidigende Syndikus Ernst Simon leitete Geschaftsunterlagen an einem westberliner Konzernvertrauensmann Ernst Pauli Handlanger Der Wirtschaftsbeauftragte Pauli unterstutzte die Vermogens Unterschlagung durch Ausstellung einer falschen Bescheinigung Hermann Muller Organisator Dipl Ing Muller Treuhander des DCGG Vermogens brach das in ihn gesetzte Vertrauen und ermoglichte die Betrugereien 45 Dazu prasentierte die NBI interne Korrespondenz der Contigas ein Bild von Herwegens Fluchtgepack mit den sechs Bibeln und ein Bild von einem Bein mit einer versteckten Zyankalikapsel in der Socke Fotos zeigten die Angeklagten zudem in entwurdigender Weise in ihren Zellen oder im Gefangnishof 45 Rechtsauffassung in der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Die Anklagen und die Vorbereitungen zu dem Prozess blieben in Westdeutschland nicht verborgen Auf Antrag von Johannes Darge befasste sich das Oberlandesgericht Nurnberg in einem Beschluss vom 19 September 1949 mit der Rechtslage Es urteilte Eine entschadigungslose Enteignung in der Ostzone kann in der Westzone nicht anerkannt werden weil sie die Grundlage des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens in den Westzonen angreift Der enteignete Eigentumer kann deshalb Vermogenswerte die nach der Enteignung in die Westzonen gelangen fur sich als Eigentum in Anspruch nehmen Dass Hoheitsakte eines Staates grundsatzlich nur innerhalb des Machtbereichs dieses Staates wirken ist nach internationalem Recht anerkannt Auf Grund einer langeren internationalen Praxis wird daher allgemein angenommen dass die Enteignung keinen Vermogensgegenstand erfassen kann der ausserhalb des Enteignungsstaates gelegen ist 22 Der Schauprozess Bearbeiten nbsp Das Dessauer Theater Gerichtssaal im Dessauer Schauprozess heute das Anhaltische Theater nbsp Die Angeklagten von links nach rechts Leo Herwegen Willi Brundert Hermann Muller Leopold Kaatz Ernst Simon Paul Heil Ernst Pauli Heinrich Scharf nbsp Prozessauftakt im Landestheater Dessau nbsp Pladoyer eines Verteidigers hinten die Angeklagten nbsp Schlusspladoyer Ernst Melsheimers sitzend in der Bildmitte die Vorsitzende Hilde Benjamin nbsp Ernst Simon mit seinem Verteidiger nbsp Karl Eduard von Schnitzler rechts als Kommentator nbsp Hilde Benjamin rechts bei einer Jugendweihe 1958 Vorbereitungen Bearbeiten Unbeeindruckt von der westdeutschen Rechtsauffassung beschloss die SED auf hochster Ebene den Prozess im Dessauer Theater vor ausgesuchtem Publikum stattfinden zu lassen Ein Organisationsburo Herwegen Brundert Prozess bestehend aus Mitarbeitern der Zentralen Kommission fur staatliche Kontrolle hohen Beamten des Ministeriums fur Staatssicherheit der Justiz der Polizeibehorde und des Amtes fur Information des Ministerrats organisierte den Prozess druckte Eintrittsausweise die nur fur einen Prozesstag gultig waren und verteilte sie an verdiente Politgrossen Pro Verhandlungstag fanden so 1200 Zuschauer im Theater Platz 46 Die Verwaltungen der Landkreise wurden angewiesen den Fortgang der Verhandlung mit den Belegschaften der Volkseigenen Betriebe auszuwerten Der ehemalige Contigas Vorstandsvorsitzende Methfessel der sich nach Kassel abgesetzte hatte wurde per Anzeige in allen grosseren ostdeutschen Zeitungen aufgefordert zum Prozess zu erscheinen und sich als Angeklagter dem Verfahren zu stellen Diese offentliche Ladung blieb ohne Erfolg Sie setzte den verunsicherten Methfessel aber unter grossen psychischen Druck da er befurchtete gewaltsam in den Osten verschleppt oder ausgeliefert zu werden Der Prozess Bearbeiten Am 22 April 1950 wurden die Angeklagten in das Dessauer Polizeigefangnis verlegt 48 Stunden spater am 24 April 1950 begann vor dem 1 Strafsenat des Obersten Gerichtes der Deutschen Demokratischen Republik der Prozess unter dem Vorsitz des Vizeprasidenten des Obersten Gerichtes der DDR Hilde Benjamin Die Anklage vertraten Generalstaatsanwalt Melsheimer und sein Assistent Staatsanwalt Cohn Die Beisitzer waren Rothschild und Richter Trapp Alle Angeklagten auch der abwesende Friedrich Methfessel wurden anwaltschaftlich vertreten In den Aufenthaltsraumen der Anwalte waren Abhoreinrichtungen eingebaut 47 Das Politburo hatte die politische Botschaft die der Prozess transportieren sollte festgelegt Der Prozess ist so zu fuhren dass die Rolle des Monopolkapitals seine Zersetzungsarbeit mit Hilfe kauflicher Agenten und deren verbrecherische Tatigkeit in der Deutschen Demokratischen Republik deutlich zu Tage tritt 48 Die Choreografie des Schauprozesses ubernahm Lange als Leiter der ZKK und des Organisationsburos Herwegen Brundert Prozess Seine Regieanweisungen an die Staatsanwaltschaft und die Richter gab er mittels Zettelpost aus der Intendantenloge heraus 49 Vor den Toren des Dessauer Theaters skandierten Abordnungen des FDGB und der Freien Deutschen Jugend FDJ einstudierte Parolen Der Prozess wurde von Kameras der DEFA Wochenschau gefilmt Karl Eduard von Schnitzler berichtete allabendlich im Berliner Rundfunk in Sondersendungen vom Prozessverlauf 50 Die Anklage zog den 1945 geschriebenen Brief von Methfessel an Schalfejew der mittlerweile Staatssekretar im Bonner Wirtschaftsministerium war als Beweismittel fur eine lang geplante Verschworung heran obwohl die Treuhanderschaft von Brundert Herweg Kaatz und Scharf uber die Contigas erst im Jahr darauf einsetzte Melsheimers dreistundige Anklagerede endete mit den Worten 51 Die Angeschuldigten haben ungeheure Verbrechen gegen unsere Demokratie gegen unseren wirtschaftlichen Aufbau und dadurch gegen den Frieden des deutschen Volkes und der Welt begangen und schwerste Schuld auf sich geladen Wahrend seit Jahren die Massen unseres werktatigen Volkes Tag fur Tag in zaher und erfolgreicher Arbeit am Wiederaufbau unseres Vaterlands und an der Wiedergeburt unseres Staates auf friedliche und demokratische Grundlage unermudlich schaffen sind ihnen diese Angeschuldigten in verraterischer und heimtuckischer Weise in den Rucken gefallen Die Angeschuldigten die im Solde einer zwar kleinen doch einflussreichen Clique von deutschen imperialistischen Kriegshetzern und ihrer angloamerikanischen Hintermanner stehen mussen fur ihre schandlichen Verbrechen die ganze Harte unserer demokratischen Gesetzlichkeit spuren Sie mussen schwerstens bestraft werden Zu jedem Prozesstag wurden die Angeklagten obwohl alle bis auf Brundert schon uber funfzig Jahre alt waren in Handschellen vorgefuhrt Die Vernehmung begann mit Leo Herwegen Der Hauptvorwurf war die Unterstutzung von Konzerninteressen entgegen seinen ministerialen Pflichten Herwegen durch die Verhore gebrochen raumte auch vor dem Gericht Versaumnisse ein Willi Brunderts Anklage basierte hauptsachlich auf den Vorwurfen einer britischen Agententatigkeit und der versaumten Loschung der Contigas aus dem Handelsregister was ihm die Staatsanwaltschaft als aktives Handeln zugunsten der Unterschlagung vorhielt Hermann Muller wurde die Hauptschuld an den Wertpapiertransaktionen vorgeworfen Seine Verteidigung wirkte unbeholfen Am dritten Verhandlungstag wurde Leopold Kaatz vernommen Die Hauptvorwurfe basierten auf den Ereignissen in der Dessauer Zuckerraffinerie wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Am Rande stand der Vorwurf die Abspaltung der DCGG mbH nicht verhindert zu haben Ernst Simon wurde vorgehalten sich die Handelsregisterauszuge der Contigas aufgrund von alten Kontakten widerrechtlich angeeignet zu haben um so der DCGG mbH ihre Grundung zu ermoglichen Ernst Pauli sollte laut Anklage die Sequestration der Contigas im August 1946 verzogert haben Auch der Einwand der formale Enteignungsentscheid erging ja erst ein halbes Jahr spater am 25 Februar 1947 konnte das Gericht nicht uberzeugen Die Verweigerung des Sequesters aufgrund fehlenden Rechtsentscheids legte ihm das Gericht als bosartig aus Um seine Perfiditat zu beweisen hielt das Gericht ihm private Einkaufe als Fliegeroffizier wahrend des Zweiten Weltkriegs vor Er soll diese fur ihn vorteilhaften Kaufe im besetzten Frankreich und in Spanien unter Francisco Franco getatigt haben es handelte sich unter anderem um einen Pelzmantel ein Radio und Lebensmittel Theatralisch entschuldigte sich Benjamin beim franzosischen Volk fur das erlittene Unrecht Am vierten Verhandlungstag wurde gegen die Angeklagten Paul Heil und Heinrich Scharf verhandelt Scharf war wie in den Verhoren gestandig und musste sich von Benjamin verspotten lassen die auch seinen Suizidversuch thematisierte Scharf spielte mit seinem uber die Masse devoten Verhalten eine Rolle die auch haufig in den stalinistischen Schauprozessen der Sowjetunion in den dreissiger Jahres des 20 Jahrhunderts vorgesehen war Das vollumfangliche Eingestandnis der Schuld einer Randfigur aus dem Angeklagtenkreis sollte die Hauptangeklagten umso mehr belasten Im Gegenzug erfuhr dieser Kronzeuge bei der Strafzumessung einen Vorteil So auch hier bei Heinrich Scharf der dem extremen Druck am wenigsten gewachsen war Er dankte in seinem Schlusswort den Behorden fur seine gute Behandlung Zuletzt wurde als Gutachter der Industrieminister Fritz Selbmann gehort Er bescheinigten allen Beteiligten in krimineller Weise gegen die Befehle Nr 124 und 154 der SMAD verstossen zu haben und taxierte den dadurch verursachten Vermogensschaden auf 98 Millionen Reichsmark Diese Summe berechnete er aus der Differenz des Buchwerts der Contigas vom 1 Juli 1945 und des Wertes nach Ubergang in das Volkseigentum Diese Rechnung berucksichtigte weder Kriegsschaden noch Verluste durch Reparationen noch die Abwertungsquote der Wahrungsreform die den Angeklagten mit angelastet wurde Ebenfalls war der Wert des westdeutschen Konzernbesitzes enthalten dessen Enteignung ja gar nicht moglich war 52 Die Presse blahte den ohnehin uberhohten Schaden als propagandistischer Blickfang auf die Summe von runden 100 Millionen Reichsmark auf 52 Der funfte und sechste Verhandlungstag stand im Zeichen der Pladoyers vor allen dem des sich ereifernden Generalstaatsanwalts Melsheimer 53 Er wendete Verbalinjurien wie Herwegen ist der typische Verbrecher Brundert ist ein arroganter Karrierist ein typischer Agent Pauli ist das ubelstes Subjekt dass mir jemals in die Hande gekommen ist bei allen Angeklagten an 54 Die Pladoyers der Verteidiger fielen nach Meinung der Prozessbeobachter nicht durch starkes Engagement auf und waren zum Teil bereits nach wenigen Minuten beendet 53 Das Urteil Bearbeiten Am Sonnabend dem 29 April 1950 erging das Urteil Im Namen des Volkes wurden die Angeklagten wegen Verbrechen gegen den Befehl Nr 160 der SMAD vom 3 Dezember 1945 verurteilt Die Todesstrafe wurde zur Uberraschung der Prozessbeobachter nicht ausgesprochen da sie nach Ansicht des Gerichts den vermeintlichen Hintermannern aus den Westzonen unter anderem USA Sonderbotschafter Averell Harriman Beauftragter fur den Marshallplan und den unter Ludwig Erhard zum Staatssekretar ernannten Eduard Schalfejew vorbehalten sein sollte 22 Leo Herwegen Willi Brundert und Friedrich Methfessel wurden zu funfzehn Jahren Zuchthaus verurteilt Hermann Muller und Leopold Kaatz zu zwolf Jahren Paul Heil zu acht Jahren Ernst Pauli zu sieben Jahren und Ernst Simon zu vier Jahren Heinrich Scharf der im Prozess die Rolle des reuigen Sunders ubernommen hatte kam mit zwei Jahren Zuchthaus davon Ihm wurde als einzigem die seit dem 28 Oktober erlittene Untersuchungshaft in vollem Umfang auf die erkannte Strafe angerechnet Folgen des Prozesses BearbeitenMediale Nachbereitung Bearbeiten Wahrend die Verurteilten in ihre Haftanstalten gebracht wurden bejubelte die ostdeutsche Presse die Verurteilung der Wirtschaftsverbrecher Die nichtkommunistische westliche Presse empfand den Prozess als eine stalinistische Inszenierung 55 Das fur die Lenkung von Presse und Rundfunk der DDR zustandige Amt fur Informationen beim Ministerprasidenten der DDR gab kurz nach dem Prozess fur die politische Weiterbildung eine Broschure mit dem Titel Entlarvt die Geschichte eines aufgedeckten Riesenbetrugs heraus das als Groschenheft an den Kiosken verkauft wurde Politische Folgen Bearbeiten Der Dessauer Schauprozess festigte die zentrale Machtstellung der ZKK Der durch die SED erteilte Improvisationsfreiraum nutzte die ZKK zum Ausbau von weitreichenden Kompetenzen Dazu gehorten Festnahmen Folterverhore Notigung von Richtern Verfalschungen von Anklageschriften und die Besetzung von linientreuen Richtern bei Prozessen Als schnelle Eingreiftruppe der SED und nach der Grundung der DDR des Politburos entwickelte sie sich zum wichtigen Instrument der politischen Disziplinierung und der Machtsicherung 56 Die SED nutzte den Prozess um von eigenen Fehlern in der Wirtschaftspolitik abzulenken Schwierigkeiten konnten der Offentlichkeit so als Folge ausserer Angriffe erklart werden Daneben diente er der Disziplinierung und Erziehung der Blockparteien und der kritischen Ansichten innerhalb der SED Mit dem Dessauer Schauprozess ging die SED auf breiter Front gegen Politiker und Funktionstrager der CDU der LDP und vor allen gegen die ehemaligen SPD Mitglieder in den eigenen Reihen vor und brachte sie auf die gewollte politische Linie Ausgeblieben war aber die erhoffte Anerkennung bei den werktatigen Massen die sich nicht im gewunschten Masse auf die propagandistische Inszenierung einliess 56 Der Dessauer Schauprozess war daher nicht der Letzte seiner Art viele ahnliche Verfahren gingen im Schauprozessjahr 1950 uber die Buhne Melsheimer nahm es in seinem Pladoyer im Dessauer Schauprozess vorneweg Es wird nicht der letzte Prozess dieser Art sein 54 Schicksal der Beteiligten Bearbeiten Willi Brundert wurde nach neun Jahren am 19 Marz 1959 als Letzter aus der Haft entlassen und siedelte nach Westdeutschland um wo er eine neue politische Karriere begann Nach seiner Tatigkeit als hessischer Staatssekretar wurde er 1964 zum Oberburgermeister von Frankfurt am Main gewahlt Er starb am 7 Mai 1970 nicht ohne zuvor ein Buch uber seine Erfahrungen geschrieben zu haben Er trug den Titel Es begann im Theater Volksjustiz hinter dem eisernen Vorhang und schilderte seine Sicht der Ereignisse Leo Herwegen wurde 1958 entlassen Auch er siedelte nach Westdeutschland uber und starb 1972 Friedrich Methfessel der in Kassel mit Sorge ausgeliefert zu werden den Prozess verfolgte gelang es nur muhsam im Westen Fuss zu fassen Er arbeitete als Vertriebsleiter in Kassel und verstarb am 1 November 1967 in Holzminden Er verfasste 1950 einen detaillierten Lebenslauf und schilderte darin seine Sicht der Vorgange Ernst Pauli verstarb am 2 Marz 1965 in Dessau Uber das Schicksal der anderen Angeklagten ist wenig bekannt Hilde Benjamin war von 1949 bis 1967 Abgeordnete der Volkskammer 1954 bis 1989 Mitglied des Zentralkomitees der SED und stieg bis zur Justizministerin der DDR auf Sie starb am 18 April 1989 in Berlin Melsheimer blieb bis zu seinem Tode im Jahre 1960 Generalstaatsanwalt und Chefanklager der DDR Der ZKK Leiter Fritz Lange stieg in das Zentralkomitee der SED auf und wirkte 1953 an dem Sturz der sogenannten Berija Bande u a Rudolf Herrnstadt und Wilhelm Zaisser mit Von 1954 bis 1958 war er Minister fur Volksbildung der DDR Sein Stellvertreter Toni Ruh wurde Chef des Amtes fur Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs der DDR AZKW und ubte diese Funktion von 1950 bis 1962 aus Aufhebung des Urteils nach Ende der DDR BearbeitenAuf Betreiben der Nachfahren von Friedrich Methfessel und Ernst Pauli wurde das Landgericht Berlin in einer Kassationssache angerufen Das Gericht hob am 9 September 1992 das Urteil vom 29 April 1950 auf und sprach alle damals Angeklagten von den Vorwurfen frei 57 In der Urteilsbegrundung heisst es 57 Daruber hinaus zeigt der Gesamturteilsinhalt dass es dem Gericht allein darum ging die Enteignung von Wirtschaftsunternehmen auf dem Gebiet der DDR im allgemeinen sowie im speziellen ideologisch zu begrunden und zu rechtfertigen Es wurde nicht uber strafbares Handeln geurteilt sondern uber eine bestimmte Weltanschauung Hierfur spricht insbesondere Seite 42 f des angegriffenen Urteils Was die Angeklagten getan haben ist Rutteln an den Grundpfeilern des Aufbaues der fruheren sowjetischen Besatzungszone unserer heutigen Deutschen Demokratischen Republik und zugleich an den Grundpfeilern eines einheitlichen demokratischen Deutschlands uberhaupt Es ist daruber hinaus auch eine Bedrohung des Friedens in Europa und der Welt Die Angeklagten haben mitgewirkt an der Rettung und dem Wiederaufbau von Konzerninteressen das heisst von Kraften die den Frieden der Welt aufs neue gefahrden weil sie die deutschen Monopolisten die bedeutungsvollsten Helfer fur alle die Krafte sind die zu einem neuen Kriege treiben Alle diese Erwagungen sind auch fur die Strafzumessung von Bedeutung Hier wurde ein justizformig ausgestaltetes Verfahren dazu missbraucht wirtschaftspolitische Entscheidungen in einem Schauprozess erweiterte Offentlichkeit 1200 Zuschauer pro Tag Hauptverhandlung im Landestheater Dessau zu rechtfertigen Eine weitergehende Rehabilitierung versagte das Gericht Literatur BearbeitenFranz Josef Kos Politische Justiz in der DDR Der Dessauer Schauprozess vom April 1950 in VfZG 7 1996 Andre Gursky Die Vorgeschichte der Dessauer Schauprozesses Teil 13 der Reihe Sachbeitrage Hrsg Die Landesbeauftragte fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen Anhalt Wolfgang Mittmann Tatzeit Grosse Falle der Volkspolizei Verlag Das Neue Berlin 2000 ISBN 3 360 00895 2 Jutta Braun Nils Klawitter Falco Werkentin Die Hinterbuhne politischer Strafjustiz in den fruhen Jahren der SBZ DDR Band 4 der Reihe Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR 4 Auflage Berlin 2006 PDF DokumentQuellen BearbeitenStadtarchiv Dessau OB 1251 1253 Conti Prozess Urteil in der Strafsache Herwegen Brundert u a In Neue Justiz Jahrg 4 Nr 8 50 Berliner Rundfunkarchiv DOK 139 Herwegen Brundert Prozess Willi Brundert Es begann im Theater Volksjustiz hinter dem Eisernen Vorhang Berlin und Hannover 1958 Hilde Benjamin Zum Dessauer Prozess In Neue Justiz Jahrg 4 Nr 5 50 Und nun diese Schande In Der Spiegel Nr 53 1949 S 29 online Harriman soll sterben In Der Spiegel Nr 18 1950 S 5 online Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Mittmann Tatzeit Grosse Falle der Volkspolizei Verlag Das Neue Berlin 2000 ISBN 3 360 00895 2 Seite 56 W Mittmann Seite 54 a b Andre Gursky Die Vorgeschichte der Dessauer Schauprozesses Teil 13 der Reihe Sachbeitrage Hrsg Die Landesbeauftragte fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Sachsen Anhalt Seite 16f a b c d Nils Klawitter Die Rolle der ZKK bei der Inszenierung von Schauprozessen in der SBZ DDR Die Verfahren gegen die Textilschieber von Glauchau Meerane und die Wirtschaftssaboteure der Deutschen Continental Gas AG1 In Die Hinterbuhne politischer Strafjustiz in den fruhen Jahren der SBZ DDR Band 4 der Reihe Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Seite 36 Bescheinigung der Wirtschaftskommission der Stadt Dessau von Ernst Pauli ausgestellt am 12 August 1946 Der belastende Brief von Friedrich Methfessel an Eduard Schalfeljew nennt diese Zahl W Mittmann Seite 58 a b Inventar der Befehle des Obersten Chefs der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD 1945 1949 Im Auftrag des Instituts fur Zeitgeschichte zusammengestellt und bearbeitet von Jan Foitzik Munchen New Providence London Paris Saur 1994 ISBN 3 598 11261 0 Anhang des Prasidenten der Provinz Sachsen Anhalt zur Verfugungsgewalt Nr 49 Sequestration der DCGG Vierseitiger Protest und Einspruch von Friedrich Methfessel datiert vom 24 September 1946 A Gursky Seite 20 Freistellungsbescheinigung vom 12 August 1945 a b c d W Mittmann Seite 62ff A Gursky Seite 19 a b c d e Franz Josef Kos Politische Justiz in der DDR Der Dessauer Schauprozess vom April 1950 in VfZG 7 1996 S 395 429 A Gursky Seite 18 Die West Grundung geschah mit Zustimmung der Provinzialregierung Nach einem spateren Bericht der Generalstaatsanwaltschaft hatten Brundert und Dieker die Genehmigung erteilt BAP DC 1 266 unpag a b c W Mittmann Seite 65ff a b W Mittmann Seite 67f W Mittmann Seite 70f a b W Mittmann Seite 72ff a b c d Artikel im Magazin Der Spiegel Ausgabe 18 1950 a b c d e f g h W Mittmann Seite 75ff Sowjetische Politik in der SBZ 1945 1949 Dokumente zur Tatigkeit der Propagandaverwaltung der SMAD unter Sergei Tjul panow hg von Bernd Bonwetsch Gennadij Borjugov und Norman Naimark Bonn 1998 S 191f a b W Mittmann Seite 81f Grundlage fur die Bildung der ZKK war der SMAD Befehl Nr 32 vom 12 Februar 1948 uber die Vollmachten der DWK Vgl auch Wolfgang Zank Wirtschaftliche Zentralverwaltungen und Deutsche Wirtschaftskommission DWK in SBZ Handbuch hrsg von Martin Broszat und Hermann Weber Munchen 1990 S 253 290 S 269 a b N Klawitter S 25 BArch DY 30 IV 2 13 110 Bl 193 N Klawitter Seite 37 Brief Langes an Ulbricht vom 12 Dezember 1952 aus dem hervorgeht dass die ZKK auch damals noch nach den Richtlinien vom September 1948 agierte vgl BArch DY 30 IV 2 13 259 unpag a b W Mittmann Seite 85f a b W Mittmann Seite 83f Brief Langes an Ulbricht vom 17 Marz 1949 BAP DC 1 2540 unpag Lange in einem Gesprach mit Ulbricht am 27 Oktober 1949 BAP DC 1 2539 unpag W Mittmann Seite 87 W Mittmann Seite 88f W Mittmann Seite 89f a b W Mittmann Seite 90f Berliner Zeitung 28 April 1950 S 2 Spalte 1 Vierter Verhandlungstag im Dessauer Prozess Gegenuberstellung Brunderts mit dem Generalstaatsanwalt von Sachsen Anhalt Fischl am Ende der Zeugenvernehmung W Mittmann Seite 92f Rede Walter Ulbrichts auf der Landesdelegiertenkonferenz der SED Sachsen Anhalt N Klawitter Seite 39 siehe Faksimile der Anklageschrift W Mittmann Seite 97 a b Der Donath Report Neue Berliner Illustrierte vom 2 Dezember 1950 N Klawitter Seite 44 16 seitiger Bericht Fischls von 17 Mai 1955 Akten des PV der SPD Bd 0048C 02287 unpag Wortlicher Vorschlag Langes der mit weiteren sechs Punkten am 28 Februar 1950 vom Politburo angenommen wurde Bericht des NWDR ubermittelt von einer Abhorstelle in der SBZ am 3 Mai 1950 BAP DC 1 2538 unpag W Mittmann Seite 114f W Mittmann Seite 116 a b N Klawitter Seite 38 a b W Mittmann Seite 126f a b Verhandlungsprotokoll des DCGG Prozess BAP DC 1 1925 Bl 347 W Mittmann Seite 129 a b N Klawitter Seite 55f a b Aktenzeichen 552 506 Kass 458 91 Geschaftsnummer 3 Js 1507 91 Landgericht Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Affare Conti amp oldid 237740759