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Leo Herwegen 25 Februar 1886 in Koln 9 Mai 1972 in Bad Honnef 1 war ein deutscher Politiker CDU Landesminister in Sachsen Anhalt und Opfer eines Schauprozesses in der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Politik 1 3 Der Prozess 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Nach dem Besuch der Volksschule und des Realgymnasiums studierte Herwegen Montanwissenschaften in Clausthal und Aachen Er schloss dieses Studium 1909 als Diplom Bergbauingenieur ab Danach fand Herwegen zunachst eine Anstellung als Assistent an der TH Aachen wo er auch promoviert wurde Ab 1913 leitete er verschiedene Bergwerke zuletzt bis 1944 als Abteilungsleiter der Bergwerke der I G Farben Politik Bearbeiten Leo Herwegen trat 1919 dem Zentrum bei und wurde sehr bald Vorsitzender des Provinzialvorstandes in Sachsen Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten konnte er sich politisch nicht mehr betatigen und wurde verfolgt Als Gegner des NS Regimes wurde er im Juli 1944 verhaftet Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte Herwegen zu den Grundern der CDU in Sachsen Anhalt Von Juli 1945 bis Mai 1948 war er ihr 1 Vorsitzender und anschliessend bis November 1949 stellvertretender Vorsitzender Gleichzeitig war er auch vom Juni 1946 bis zum September 1948 einer der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU in der sowjetischen Besatzungszone Seit der Landtagswahl 1946 war Herwegen Abgeordneter des Landtags von Sachsen Anhalt Nach seinem Mandatsentzug ruckte Franz Woitzyk in den Landtag nach Franz Woitzyk war auf der Landtagswahlliste nicht genannt Als Abgeordneter wurde er von den Unterzeichnern des Wahlvorschlage der CDU nachtraglich benannt 2 Von Dezember 1946 bis Oktober 1949 war er Minister fur Arbeit und Sozialpolitik in der Provinzialregierung Sachsen Anhalt in den Kabinetten Hubener und Bruschke I 3 Der Prozess Bearbeiten nbsp Prozessauftakt im Landestheater DessauIm Oktober 1949 wurde Leo Herwegen verhaftet und Opfer des ersten grossen Schauprozesses der DDR der Affare Conti Der Prozess fand zwischen dem 24 und 29 April 1950 unter Vorsitz von Hilde Benjamin im Landestheater Dessau statt Herwegen wurde gemeinsam mit dem zweiten Hauptangeklagten dem stellvertretenden Wirtschaftsminister Willi Brundert SED ursprunglich SPD am 29 April 1950 wegen angeblicher illegaler Wertpapiertransaktionen zu einer Zuchthausstrafe von 15 Jahren verurteilt Neben Herwegen und Brundert wurden sechs weitere Angeklagte verurteilt 4 nbsp Grab der Familie Herwegen auf Friedhof MelatenGegenstand des Prozesses war die Deutsche Continental Gasgesellschaft DCGG Diese war 1946 verstaatlicht worden und Tochter der provinzialsachsischen Energieversorgungs AG Prevag Mit Zustimmung der Landesregierung war im Juni 1947 eine Parallelgesellschaft in Hagen gegrundet worden um das Vermogen in den Westzonen zu sichern Die Zentrale Kontrollkommission konstruierte daraus eine Vermogensverschiebung von 100 Millionen RM in den Westen Der Generalstaatsanwalt von Sachsen Anhalt Werner Fischl prufte die Vorwurfe und wies den Bericht zuruck Daraufhin wurde ihm im Dezember 1949 der Fall entzogen Mit Beschluss vom 28 Februar 1950 entschied das Politburo der SED den Fall dem Generalstaatsanwalt der DDR Ernst Melsheimer zu ubergeben Dieser betrieb dann den Prozess im Sinne der SED 5 Leo Herwegen war bis 1958 inhaftiert und floh nach seiner Entlassung nach Westdeutschland 6 Herwegen wurde im Familiengrab auf dem Kolner Friedhof Melaten Lit J beigesetzt In Halle wurde nach der friedlichen Revolution die Leo Herwegen Strasse nach ihm benannt Veroffentlichungen Bearbeiten mit Hans Bansen u Arthur Gerke Die Bergwerksmaschinen Eine Sammlung von Handbuchern fur Betriebsbeamte Erster Band Das Tiefbohrwesen Springer Berlin 1912 Die zweckmassigste Streckung von Tagebaufeldern zur Erzielung hochster Wirtschaftlichkeit und einfacher Betriebsverhaltnisse Knapp Halle 1916 Der Streckenausbau im Braunkohlenbergbau Knapp Halle 1918 Literatur BearbeitenAndreas Herbst Winfried Ranke Jurgen Winkler So funktionierte die DDR Band 1 Lexikon der Organisationen und Institutionen A L Rowohlt Reinbek 1994 Helmut Muller Enbergs Herwegen Leo In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herwegen Prozess Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Leo Herwegen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Quellen zu Leo Herwegen und dem Conti Prozess befinden sich in der Unternehmensuberlieferung der Deutschen Continental Gas Gesellschaft in der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen Anhalt unter 1 Einzelnachweise Bearbeiten https www kas de web geschichte der cdu personen biogramm detail content leo herwegen Akten und Verhandlungen des Landtags der Provinz Sachsen Anhalt 1946 1952 Band I 2 Reprint 1992 ISBN 3 8051 0096 5 Funfzigste Sitzung am Dienstag dem 31 Januar 1950 S 450 Broszat und Weber Hrsg SBZ Handbuch S 929 f Franz Josef Kos Politische Justiz in der DDR Der Dessauer Schauprozess vom April 1950 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 44 1996 S 395 429 hier S 402 406 410 413 f 418 f PDF Hermann Wentker Justiz in der SBZ DDR 1945 1953 Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 56544 3 S 523 f Helmut Muller Enbergs in Wer war wer in der DDR ISBN 3 8289 0552 8 S 350 Sp 1 Stichwort Herwegen Leo Sozialminister des Landes Sachsen Anhalt 1945 52 Leo Herwegen Leopold Becker Otto RuhleSeit 1990 Werner Schreiber Wolfgang Bohmer Gerlinde Kuppe Gerry Kley Gerlinde Kuppe Norbert Bischoff Petra Grimm BenneLandesvorsitzende der CDU Sachsen Anhalt Provinz Sachsen und Land Sachsen Anhalt 1945 1952 Leo Herwegen Erich Fascher Leopold Becker komm Joseph Wujciak Land Sachsen Anhalt seit 1990 Gerd Gies Christoph Bergner Karl Heinz Daehre Wolfgang Bohmer Thomas Webel Holger Stahlknecht Sven Schulze Siehe auch Land DDR und CDU Sachsen Anhalt Normdaten Person GND 127743677 lobid OGND AKS VIAF 23172062 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herwegen LeoKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdV und Minister in Sachsen AnhaltGEBURTSDATUM 25 Februar 1886GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 9 Mai 1972STERBEORT Bad Honnef Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leo Herwegen amp oldid 225025420