www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Leopold Becker 23 September 1904 in Koblenz Mai 1977 war ein deutscher Politiker der Ost CDU Er war Landtagsabgeordneter Landesminister und Landesvorsitzender seiner Partei in Sachsen Anhalt und Abgeordneter der DDR Volkskammer Leopold Becker war der erstgeborene Sohn des Oberpostinspektors August Becker und laut Spiegel kleinburgerlicher Herkunft 1 Nach dem Abitur an einem humanistischen Gymnasium 1924 studierte er Rechtswissenschaft in Bonn Koln und Marburg Seine berufliche Laufbahn begann Becker mit einem einjahrigen Verwaltungsdienst beim Oberburgermeister von Koblenz Anschliessend war er Verwaltungskaufmann in der Industrie zuerst bei der Dusseldorfer Stahlunion Export GmbH dem Auslandshandel der Vereinigten Stahlwerke 2 ab 1936 bei den Ringsdorff Werken in Mehlem Bad Godesberg 1939 wurde er nach Mitteldeutschland versetzt Politisch schloss er sich dem Windthorstbund an der Jugendvereinigung der Zentrumspartei und gehorte ihm bis zu seiner Auflosung 1933 an Nach eigenen Angaben war er im April 1945 nach dem Ende des NS Regimes Mitgrunder eines demokratischen Klubs in Kothen Dort wurde er in der Nachkriegszeit Stadtrat und Sozialdezernent 3 Von der Einrichtung 1946 bis zur Auflosung 1952 gehorte er dem Landtag von Sachsen Anhalt an und war ab 1948 Mitglied des ostdeutschen Parlaments zuerst des ersten und zweiten Volksrates der SBZ und ab 1949 der provisorischen und dann der ersten regularen Volkskammer Als Vorsitzender der CDU Landtagsfraktion ab 1949 1 sorgte er fur Linientreue etwa als Anfang 1950 zunehmend Abgeordnete der CDU und der LDP aus den jeweiligen Fraktionen austraten und sich der neugegrundeten Fraktion der Mitte anschlossen Becker setzte sich im Altestenrat des Landtags dafur ein ihr als politisch unzuverlassig den Fraktionsstatus abzuerkennen wahrend er die CDU als fortschrittlich im Sinn der Blockpartei kennzeichnete 4 Gemeinsam mit Erich Fascher und Otto Nuschke verhinderte er 1950 offenen Protest von CDU Abgeordneten gegen die irregulare Verlangerung der Legislaturperiode des Landtags 5 Die Absetzung und Verhaftung des bisherigen CDU Landesministers Leo Herwegen zur Vorbereitung eines stalinistischen Schauprozesses im Oktober 1949 eroffnete Becker die Chance zum weiteren Aufstieg 6 Er stimmte wohl aus personlicher Animositat fur dessen Entlassung 1 Am 28 Oktober 1949 4 wurde er als Nachfolger Herwegens Landesminister fur Arbeit Sozialfursorge und Gesundheit im Kabinett Bruschke I Vom erzwungenen Rucktritt Erich Faschers am 10 Februar 7 bis zur Ubergabe an Josef Wujciak am 4 Juni 1950 war Becker zudem kommissarischer Vorsitzender der CDU Sachsen Anhalt nachdem er langere Zeit zweiter Vorsitzender gewesen war Sein Amt als Minister behielt er bis Bildung der neuen Landesregierung im November 1950 Nach der Bildung der Bezirke in der DDR 1952 war Becker bis zum Eintritt in den Ruhestand 1969 Geschaftsfuhrer der Industrie und Handelskammer in Wernigerode 8 6 Becker war von 1958 bis 1976 Abgeordneter des Bezirkstages Magdeburg Seinen Ruhestand verbrachte er in Wernigerode und starb im Alter von 72 Jahren 9 Die Historikerin Christina Trittel urteilt Becker sei zwar streng katholisch im SED Deutsch aber fortschrittlich genug gewesen um seine Aufstiegsmoglichkeiten in der DDR Politik zu nutzen 6 Becker wurde 1959 mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze und 1970 in Silber ausgezeichnet 10 Literatur BearbeitenKurt Schwarze Hrsg Handbuch des Landtages Sachsen Anhalt Mitteldeutsche Verlags Gesellschaft Halle 1947 S 227 Kurzvita Michael Richter Die Ost CDU 1948 1952 Zwischen Widerstand und Gleichschaltung Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte Band 19 Droste Dusseldorf 1990 ISBN 3 7700 0899 5 Dissertation Universitat Bonn 1988 89 S 200 f 234 255 399 401 407 Christina Trittel Die Landtagsfraktionen in Sachsen Anhalt von 1946 bis 1950 Analyse des landespolitischen Handelns und der Handlungsspielraume kollektiver Akteure in der werdenden DDR Deutscher Universitats Verlag Wiesbaden 2006 ISBN 3 8350 6037 6 zugleich Dissertation Universitat Halle Wittenberg 2005 S 63 248 252 Weblinks BearbeitenProsit Fernande In Der Spiegel 24 November 1949 uber Beckers Rolle bei der Absetzung Herwegens Einzelnachweise Bearbeiten a b c Prosit Fernande In Der Spiegel 24 November 1949 Siehe dazu unter anderem Alfred Reckendrees Das Stahltrust Projekt Die Grundung der Vereinigte Stahlwerke A G und ihre Unternehmensentwicklung 1926 1933 34 Schriftenreihe zur Zeitschrift fur Unternehmensgeschichte Band 5 C H Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 45819 X zugleich Dissertation Universitat Bielefeld 1999 S 221 Anm 250 Siehe neben dem Handbuch des Landtages Sachsen Anhalt das Landesarchiv Sachsen Anhalt K 12 Bezirksverwaltung Dessau 0 5 Kommunalaufsicht 0 7 Stadte und Gemeindeangelegenheiten Nr 637 Stadtkreis Kothen 1945 1947 mit den Personalunterlagen Beckers als Stadtrat 1946 nicht eingesehen a b Christina Trittel Die Landtagsfraktionen in Sachsen Anhalt von 1946 bis 1950 Analyse des landespolitischen Handelns und der Handlungsspielraume kollektiver Akteure in der werdenden DDR S 252 Michael Richter Die Ost CDU 1948 1952 Zwischen Widerstand und Gleichschaltung S 200 f a b c Christina Trittel Die Landtagsfraktionen in Sachsen Anhalt von 1946 bis 1950 Analyse des landespolitischen Handelns und der Handlungsspielraume kollektiver Akteure in der werdenden DDR S 63 Zum Datum von Faschers Rucktritt Gunter Wirth Kurmarkische Zeichen der Zeit 1945 1951 Die publizistische Spiegelung der kirchlichen Entwicklung im Spannungsfeld des gesellschaftspolitischen Lebens in Potsdam In Jahrbuch fur Berlin Brandenburgische Kirchengeschichte Band 65 2005 S 156 213 hier S 203 f und Chronik Februar 1950 In Universitat Magdeburg Uniarchiv Leopold Becker Kurzportrat In Neue Zeit 19 Juni 1970 S 3 Unionsfreund Hans Leopold Becker Nachruf In Neue Zeit 28 Mai 1977 S 2 Dokumente der CDU Band 3 Union Berlin 1960 S 190 Landesvorsitzende der CDU Sachsen Anhalt Provinz Sachsen und Land Sachsen Anhalt 1945 1952 Leo Herwegen Erich Fascher Leopold Becker komm Joseph Wujciak Land Sachsen Anhalt seit 1990 Gerd Gies Christoph Bergner Karl Heinz Daehre Wolfgang Bohmer Thomas Webel Holger Stahlknecht Sven Schulze Siehe auch Land DDR und CDU Sachsen AnhaltSozialminister des Landes Sachsen Anhalt 1945 52 Leo Herwegen Leopold Becker Otto RuhleSeit 1990 Werner Schreiber Wolfgang Bohmer Gerlinde Kuppe Gerry Kley Gerlinde Kuppe Norbert Bischoff Petra Grimm Benne Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Juni 2018 PersonendatenNAME Becker LeopoldALTERNATIVNAMEN Becker Hans Leopold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdV und Minister in Sachsen AnhaltGEBURTSDATUM 23 September 1904GEBURTSORT KoblenzSTERBEDATUM Mai 1977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Becker amp oldid 239308875