www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Ruhle 20 Februar 1914 in Zuffenhausen 6 April 1969 in Berlin war ein deutscher Politiker der DDR Blockpartei NDPD Er war Vorsitzender des NDPD Landesvorstandes Sachsen Anhalt und Abgeordneter der Volkskammer der DDR Von 1949 bis 1952 war er zuerst Verkehrsminister und anschliessend Gesundheitsminister in Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Postbeamten besuchte die Realschule und die Hohere Verwaltungsschule in Stuttgart Er arbeitete von 1929 bis 1935 als Verwaltungsangestellter im offentlichen Dienst Von 1935 bis 1939 verrichtete er Militardienst in der Wehrmacht Am 1 Mai 1937 trat er in die NSDAP ein Von 1939 bis 1941 war er Mitarbeiter des DRK Ab 1941 leistete er als Zahlmeister in einer Sanitatskompanie Kriegsdienst in der Wehrmacht Otto Ruhle kam Ende Januar 1943 in Stalingrad als Oberzahlmeister eines Feldlazaretts im Rang eines Oberleutnants in sowjetische Kriegsgefangenschaft Im Offizierslager Jelabuga wurde er zum Antifaschisten und 1943 Mitglied des NKFD Er besuchte Antifaschulen in Krasnogorsk und Talizi wurde im Anschluss selbst Lehrer fur Antifaschuler Im November 1947 kehrte Ruhle zunachst nach Sudwestdeutschland zuruck Sein noch im gleichen Monat vor der Spruchkammer Ludwigsburg eroffnetes Entnazifizierungsverfahren bei dem er sich selbst als Mitlaufer einstufte wurde im Februar 1948 gemass der Weihnachtsamnestie Verordnung vom 5 Februar 1947 eingestellt 1 1948 arbeitet Ruhle als Lehrer und Leiter der Landesverwaltungsschule in Dessau 1948 49 war er Oberregierungsrat im Innenministerium der Landesregierung Sachsen Anhalt Im April 1948 wurde er mit Jakob Adolf Heilmann und Siegfried Dallmann zum Mitbegrunder und stellvertretenden Landesvorsitzenden der NDPD in Sachsen Anhalt Seitdem war er auch Mitglied des NDPD Hauptausschusses Am 13 Juli 1948 gab er als Mitglied des vorlaufigen Zonenvorstandes der NDPD in Halle Saale den Antrag der NDPD bekannt als offizielle Vertretung in den Volksrat aufgenommen zu werden 2 Nach dem Tod von Jakob Adolf Heilmann war er von 1950 bis 1952 Vorsitzender des Landesvorstandes Sachsen Anhalt der NDPD 1949 wurde er an der Universitat Leipzig zum Dr rer pol promoviert 1952 habilitiert Von Oktober 1949 bis November 1950 fungierte er als Minister fur Verkehr von November 1950 bis 1952 als Minister fur Gesundheitswesen in Sachsen Anhalt Seit Februar 1950 gehorte er dem Nationalrat der Nationalen Front an zunachst als Mitglied spater als Mitglied des Prasidiums und Vizeprasident 1949 wurde er Mitglied des Ersten und Zweiten Volksrates der SBZ bzw der Provisorischen Volkskammer der DDR Er gehorte dann von 1950 bis 1969 als Mitglied der NDPD Fraktion der Volkskammer an war von 1954 bis 1963 Stellvertreter des Vorsitzenden des Ausschusses fur Gesundheitswesen und seit 1967 Mitglied des Ausschusses fur Volksbildung 1952 53 war er Vorsitzender des NDPD Bezirksvorstandes Dresden 1953 wurde er Redakteur des NDPD Zentralorgans National Zeitung und wegen falscher Artikel seiner Funktion wieder enthoben Von 1954 bis 1958 war er Abgeordneter des Bezirkstages Neubrandenburg und stellvertretender Vorsitzender des Rates des Bezirkes Neubrandenburg Gleichzeitig war er stellvertretender Vorsitzender des NDPD Bezirksvorstandes Neubrandenburg Seit 1958 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Wirtschaftsrates beim Rat des Bezirkes Neubrandenburg 1955 wurde er Professor fur politische Okonomie an der Humboldt Universitat zu Berlin 1958 Professor mit Lehrauftrag an der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 1959 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle fur Agrarokonomik Anklam der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften und 1963 Direktor des Rubenow Instituts fur Bildungsforschung der Philosophischen Fakultat der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Im Marz 1957 reiste der geborene Schwabe und nunmehrige Volkskammerabgeordnete als Dr Ruhle aus Stuttgart mehr oder weniger getarnt nach Bonn um die Standpunkte des damaligen Finanzministers der Bundesrepublik Fritz Schaffer hinsichtlich der Existenz zweier deutscher Staaten auszuloten 3 Seit Marz 1961 war er Vizeprasident der Deutsch Afrikanischen Gesellschaft Er wirkte auch als Mitglied des Prasidiums der Urania Ruhle starb mit 55 Jahren an den Spatfolgen eines schweren Verkehrsunfalls Schriften BearbeitenDie freie Marktwirtschaft ihre historische Stellung und ihre theoretischen Grundlagen Dissertation Halle 1949 Fur ein gesundes Volk Ein Abriss uber die Gesundheitspolitik der Deutschen Demokratischen Republik Verlag der Nation Berlin 1952 Arzt und Nation Verlag der Nation Berlin 1952 Der betriebliche Krankenstand ein gesellschaftliches Problem Tribune Berlin 1953 Die Sicherung im Krankheitsfalle Von Krankengeld Heilkuren Krankenstand und weiteren wichtigen Fragen der Sozialversicherung Urania Verlag Leipzig Jena 1955 Das Handwerk gestern und heute Urania Verlag Leipzig Jena 1955 Handwerk auf neuen Wegen Urania Verlag Leipzig Jena 1956 Vom Untertan zum Staatsburger Kongress Verlag Berlin 1957 Rede auf dem Trauerakt der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald am 10 September 1960 zum Gedenken an den verstorbenen Staatsprasidenten Wilhelm Pieck Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 1961 Bauer und Geschichte Gesellschaft zur Verbreitung Wissenschaftlicher Kenntnisse Berlin 1961 Brot fur sechs Milliarden Urania Verlag Leipzig Jena 1963 Klassisches Humanitatsideal und sozialistisches Menschenbild Universitat Greifswald Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 1965 Weg und Ziel der sozialistischen Universitat Universitat Greifswald Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 1966 Idee und Gestalt der deutschen Universitat Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1966 Genesung in Jelabuga Autobiographischer Bericht Verlag der Nation Berlin 1967 2 Auf 1968 3 Aufl 1973 4 Aufl 1977 5 Aufl 1982 ins Russische ubers als Iscelenie v Elabuge erschienen 1969 neu verlegt 2010 unter dem Titel Zertvy Stalingrada iscelenie v Elabuge Auszeichnungen Bearbeiten1955 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1955 Ehrennadel der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse in Silber 1957 Ernst Moritz Arndt Medaille 1957 polnischer Orden Gryf Pomorski 1958 Verdienstmedaille der CSSR 1964 Orden Banner der Arbeit Ehrenzeichen der NDPD Verdienstmedaille der DDRLiteratur BearbeitenAndreas Herbst Hrsg Winfried Ranke Jurgen Winkler So funktionierte die DDR Band 3 Lexikon der Funktionare rororo Handbuch Bd 6350 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 499 16350 0 S 284 285 Handbuch der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 3 Wahlperiode Kongress Verlag Berlin 1959 S 379f Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik 4 Wahlperiode Staatsverlag der DDR Berlin 1964 S 494 Olaf Kappelt Braunbuch DDR Nazis in der DDR Elisabeth Reichmann Verlag Berlin 1981 S 347f Weblinks Bearbeitenhttp www die linke weissenburg de politik presse detail zurueck geschichte artikel die lektion von jelabuga Einzelnachweise Bearbeiten Entnazifizierungsunterlagen Bu 18840 im Bestand EL 902 15 Spruchkammer 30 Ludwigsburg Verfahrensakten im Staatsarchiv Ludwigsburg Neue Zeit 14 Juli 1948 S 2 Gunter Muchler Es weiss niemand dass ich in Ostberlin bin Geschichte aktuell Die Geheimtreffen zwischen Fritz Schaffer und Vinzenz Muller Deutschlandfunk Hintergrund vom 11 Juni 2007Vorsitzende der NDPD Landesverbande Berlin Alfred Wunderlich 1948 1951 Arno von Lenski 1951 Egbert von Frankenberg und Proschlitz 1951 1952 Brandenburg Oswald Koltzenburg 1948 1951 Hans Lohrisch 1951 1952 Mecklenburg Jonny Lohr 1948 1950 Gustav Siemon 1950 1952 Sachsen Vilmos Korn 1949 Wilhelm Adam 1949 1952 Kurt Lachner 1952 Sachsen Anhalt Jakob Adolf Heilmann 1948 1949 Otto Ruhle 1949 1952 Thuringen Rudi Reinwarth 1948 1949 Gunther Ludwig 1949 Walter Konig 1949 1952 Sozialminister des Landes Sachsen Anhalt 1945 52 Leo Herwegen Leopold Becker Otto RuhleSeit 1990 Werner Schreiber Wolfgang Bohmer Gerlinde Kuppe Gerry Kley Gerlinde Kuppe Norbert Bischoff Petra Grimm Benne Normdaten Person GND 118603914 lobid OGND AKS LCCN no2007113223 VIAF 2463739 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruhle OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher NDPD FunktionarGEBURTSDATUM 20 Februar 1914GEBURTSORT ZuffenhausenSTERBEDATUM 6 April 1969STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Ruhle Politiker 1914 amp oldid 239373091