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Jonny Lohr 20 Februar 1899 in Hamburg 1 als Jonni Casar Burmeister 15 Juli 1967 in Berlin 2 war ein DDR Politiker der Blockpartei NDPD Er war Abgeordneter der Volkskammer und Mitglied in deren Prasidium Lohr 3 v r als Prasidiumsmitglied bei der Konstituierung der Provisorischen Volkskammer am 7 Oktober 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJonny Lohr wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren Nach dem Besuch der Volks und Gewerbeschule in seinem Geburtsort absolvierte er von 1913 bis 1916 eine Ausbildung zum Schlosser 1913 wurde er zunachst Mitglied der SAJ Bis 1917 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Heizungsmonteur anschliessend wurde er zum Kriegsdienst eingezogen Gepragt von den Erlebnissen des Ersten Weltkriegs trat er nach seiner Ruckkehr dem KJVD bei und bekleidete 1921 und 1923 die Funktion des Nachrichtendienstleiters des KJV Bezirks Wasserkante 1922 trat er in die KPD ein Von 1922 bis 1925 besuchte er eine Abendschule in Hamburg Daran schloss sich bis 1928 ein Ingenieurstudium an der Hoheren Maschinenbauschule in Leipzig an Nach Erlangung des Ingenieurdiploms wurde Lohr im Auftrag der Kommunistischen Internationale deren Mitarbeiter er wurde an die Internationale Lenin Schule delegiert Wahrend dieses Aufenthaltes erhielt er zugleich die sowjetische Staatsburgerschaft Anschliessend ging er nach Rumanien wo er bis 1930 im Auftrag der Komintern wirkte Auf Grund seiner Tatigkeit wurde Lohr im Oktober 1930 verhaftet und im Juni 1931 wegen Hochverrats zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt Er verbusste die volle Haftzeit bis 1940 in den Zuchthausern von Aiud und Doftana die meisten Jahre gemeinsam mit dem rumanischen KP Funktionar Gheorghe Gheorghiu Dej Als Ingenieur wurde er oft zu Reparaturen aller Art kommandiert und hatte so etwas mehr Bewegungsfreiheit als die meisten anderen Gefangenen 3 Wahrend seiner Haft in Rumanien wurde er auch Mitglied der KP Rumaniens welcher er bis 1941 blieb Aus der Haft entlassen ging Lohr in die UdSSR zuruck in das an Rumanien angrenzende Moldawien Dort arbeitete er zunachst bis 1941 als Ingenieur im Stadtbauamt der Stadt Kischinjew spater bei der Moldauischen Staatsbank als Oberingenieur fur den Bereich Bauwesen Von 1942 bis 1944 arbeitete er als Oberpolitinstrukteur des NKWD unter deutschen Kriegsgefangenen und anschliessend im NKFD und als Lehrer am Institut Nr 99 in Moskau Im Juni 1945 kehrte Lohr nach Deutschland zuruck und wirkte zunachst fur die KPD und wurde mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED Er wurde von seiner Partei nach Mecklenburg beordert und arbeitete als Mitarbeiter des KPD Landesvorstandes Mecklenburg 1946 wechselte er zur Landesregierung Mecklenburg und arbeitete als Leiter der Hauptabteilung Industrie im Wirtschaftsministerium 1948 ging Lohr zur Industrie und Handelskammer von Mecklenburg und wirkte bis 1950 als deren Vizeprasident Im Juni 1948 wurde er im sowjetischen Auftrag Mitbegrunder der NDPD war seitdem Mitglied deren Hauptausschusses und Vorsitzender des Landesverbandes Mecklenburg nbsp GrabstatteMit Beginn der Arbeit des 2 Deutschen Volksrates vertrat er seine Partei als Abgeordneter In der provisorischen Volkskammer war er von Oktober 1949 bis zu seiner Berufung nach Rumanien im Fruhjahr 1950 einer der drei Stellvertreter des Prasidenten der Provisorischen Volkskammer und somit deren Prasidiumsmitglied Im Fruhjahr 1950 kehrte Lohr an alte Wirkungsstatten zuruck Er wurde am 1 April 1950 zum Gesandten und Chef der Diplomatischen Mission der DDR in Rumanien ernannt und legte anschliessend sein Mandat als Volkskammerabgeordneter nieder Sein Nachfolger als Vizeprasident der Volkskammer wurde am 19 April 1950 Heinrich Homann 4 Im Marz 1951 wurde Lohr jedoch nach gut 10 Monaten wegen Verletzung der Wachsamkeit auf rumanischen Wunsch abberufen Er wurde zunachst mit dem Posten eines Direktors der DIA Transportmaschinen betraut 1953 wechselte er zur IHK der DDR und wirkte bis 1958 als ihr Vizeprasident Anschliessend widmete sich Jonny Lohr bis zu seinem Tod hauptsachlich seinen politischen Amtern Am 21 April 1954 wurde er von der 46 Tagung der Volkskammer erneut als Berliner Vertreter und Abgeordneter der Volkskammer bestatigt Nachfolger von Egbert von Frankenberg und Proschlitz 5 Ab der 2 Wahlperiode 1954 6 vertrat Lohr bis zu seinem Tod seine Partei erneut als Abgeordneter in der Volkskammer Am 13 August 1955 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der Abgeordnetengruppe der Berliner Vertreter in der Volkskammer gewahlt 7 Zu Beginn der 4 Wahlperiode im November 1963 wurde er erneut als NDPD Vertreter in das Prasidium der Volkskammer gewahlt Parteiintern sass Lohr ab 1955 im hochsten Gremium der NDPD dem Parteivorstand Ab 1963 bekleidete er zudem das Amt eines Sekretars des Hauptausschusses der NDPD und leitete als Vorsitzender die Parteikontrollkommission der NDPD Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt wo spater auch seine Frau Friedel Behrendt und die Tochter Brigitte Schauss beerdigt wurden Auszeichnungen Bearbeiten1955 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1956 Orden Stern der Volksrepublik Rumanien III Klasse und die Medaille Befreiung vom faschistischen Joch der Rumanischen Volksrepublik 1957 Ernst Moritz Arndt Medaille 1959 Orden Banner der Arbeit 1964 Vaterlandischer Verdienstorden in GoldLiteratur BearbeitenHelmut Muller Enbergs Bernd Rainer Barth Lohr Jonny In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jonny Lohr Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Standesamt Hamburg 1 Nr 479 1899 Traueranzeige in Neues Deutschland vom 18 Juli 1967 Neues Deutschland vom 21 Marz 1965 Neues Deutschland vom 20 April 1950 Berliner Zeitung vom 22 April 1954 verschiedentlich ist auch von einer durchgehenden Abgeordnetentatigkeit Lohrs von 1949 bis 1967 zu lesen Neues Deutschland vom 14 August 1955Vorsitzende der NDPD Landesverbande Berlin Alfred Wunderlich 1948 1951 Arno von Lenski 1951 Egbert von Frankenberg und Proschlitz 1951 1952 Brandenburg Oswald Koltzenburg 1948 1951 Hans Lohrisch 1951 1952 Mecklenburg Jonny Lohr 1948 1950 Gustav Siemon 1950 1952 Sachsen Vilmos Korn 1949 Wilhelm Adam 1949 1952 Kurt Lachner 1952 Sachsen Anhalt Jakob Adolf Heilmann 1948 1949 Otto Ruhle 1949 1952 Thuringen Rudi Reinwarth 1948 1949 Gunther Ludwig 1949 Walter Konig 1949 1952 Botschafter der DDR in Rumanien Jonny Lohr 1950 1951 Georg Ulrich Handke 1952 1953 Werner Eggerath 1954 1957 Georg Stibi 1957 1958 Wilhelm Bick 1958 1963 Anton Ruh 1963 1964 Ewald Moldt 1965 1970 Hans Voss 1970 1977 Siegfried Bock 1977 1984 Herbert Plaschke 1984 1990 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 2 Oktober 2022 PersonendatenNAME Lohr JonnyALTERNATIVNAMEN Burmeister Jonni Casar Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NDPD MdVGEBURTSDATUM 20 Februar 1899GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 15 Juli 1967STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jonny Lohr amp oldid 231491877