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In Wien lebten am Jahresanfang 2021 laut der auf dem Zentralen Melderegister ZMR beruhenden Statistik des Bevolkerungsstandes 1 920 949 Menschen 1 Nach mehreren Jahrzehnten mit stagnierenden oder schrumpfenden Bevolkerungszahlen wachst Wien seit dem Jahr 1988 wieder und soll 2028 erneut nach 1910 die Zwei Millionen Grenze uberschreiten 2 Inhaltsverzeichnis 1 Bevolkerungsentwicklung 1 1 Bevolkerungsermittlung 1 2 Bevolkerungsgeschichte 1 2 1 Vor 1918 1 2 2 1918 1945 1 2 3 Seit 1945 2 Bevolkerungsstruktur 2 1 Sprache 2 2 Staatsburgerschaft und Herkunft 2 3 Religion 3 Bevolkerungsbewegung 3 1 Zuwanderung 3 2 Abwanderung 4 Bevolkerungsverteilung 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBevolkerungsentwicklung Bearbeiten Zum Beispiel Veranderung der Bevolkerung nach Zahl und Altersstruktur die aus Ausgangsbestand Alters und Geschlechtsstruktur einer Bevolkerung sowie den Bevolkerungsbewegungen und deren Anderungen resultieren Bevolkerungsermittlung Bearbeiten Wohnbevolkerungheutiger Gebietsstand 3 4 Jahr Einwohner1830 401 2001840 469 4001850 551 3001857 683 0001869 900 9981880 1 162 5911890 1 430 2131900 1 769 1371910 2 083 6301916 2 239 0001923 1 918 7201934 1 935 8811939 1 770 9381951 1 616 1251961 1 627 5661971 1 619 8851981 1 531 3461991 1 539 8482001 1 550 1232002 1 571 1232003 1 592 8462004 1 610 4102005 1 632 5692006 1 652 4492007 1 661 2462008 1 671 2212009 1 680 1352010 1 689 9952011 1 702 8552012 1 717 0842013 1 741 2462014 1 766 7462015 1 797 3372016 1 840 2262017 1 867 5822018 1 888 7762019 1 897 4912020 1 911 1912021 1 920 9492022 1 931 593 nbsp Bevolkerung von Wien 1590 2016Vor der ersten Zahlung 1754 gibt die Forschung nur Schatzungen fur die Einwohnerzahl von Wien samt Vororten an Um 1600 waren es noch rund 29 000 nach der Verlegung der Residenz des Kaisers aus Prag zuruck nach Wien stieg die Bevolkerung rasch an Bis Mitte des 17 Jahrhunderts auf 50 000 1670 80 waren es rund 80 000 1700 etwa 113 000 Einwohner 5 6 Die Bevolkerungszahlen in nebenstehender Tabelle beruhen auf den Angaben des osterreichischen Statistikamtes und sind auf den heutigen Gebietsstand umgerechnet 1794 1795 wurden bei der Zahlung der anwesenden Zivilbevolkerung was osterreichweit bis 1857 praktiziert wurde erstmals fur Wien separate Zahlen ermittelt Zuvor wie 1810 und 1821 war die Einwohnerzahl Wiens dem Land Niederosterreich zugerechnet worden Ab 1830 sind durchgehend Bevolkerungszahlen fur Wien verfugbar Ab 1869 wurden osterreichweit in zehnjahrigen Abstanden Volkszahlungen abgehalten bei denen allerdings bis 1923 weiterhin die anwesende Zivilbevolkerung gezahlt wurde erst ab 1934 bis 1981 die Wohnbevolkerung Die Zahlen von 1982 bis 2001 weisen die Jahresdurchschnittsbevolkerung aus wobei diese Zahlen erst 2002 ruckwirkend ermittelt wurden Seit 2002 werden Hauptwohnsitze auf Basis des Zentralen Melderegisters zur Bevolkerungsermittlung herangezogen Bevolkerungsgeschichte Bearbeiten Vor 1918 Bearbeiten Wien erlebte bereits ab Ende des 18 Jahrhunderts einen regen Bevolkerungszustrom doch vervielfachte sich die Zahl der Zuwanderer ab Mitte des 19 Jahrhunderts als Wien allein zwischen 1857 und 1869 rund 218 000 neue Einwohner bekam In den nachsten elf Jahren wuchs die Bevolkerungszahl um uber 261 000 Personen von denen rund ein Drittel auf den Geburtenuberschuss und zwei Drittel auf die Zuwanderung zuruckzufuhren waren Von 1880 bis 1890 kamen mit 267 000 ahnlich viele neue Einwohner hinzu wobei das Verhaltnis zwischen Zuwanderung und Geburtenuberschuss 40 sich allmahlich anglich In den nachsten zehn Jahren von 1890 bis 1900 stieg die Einwohnerzahl sogar um 339 000 Personen Knapp 49 davon waren nun auf den Geburtenuberschuss zuruckzufuhren Grund hierfur waren die einsetzende Industrialisierung und die bedeutende Stellung Wiens als Kaiserstadt Hauptstadt des Vielvolkerstaates Osterreich Ungarn 22 der Zuwanderer kamen aus Bohmen Mahren und Osterreichisch Schlesien je 15 aus Niederosterreich und dem Ausland nur 4 aus den ubrigen heutigen osterreichischen Bundeslandern 7 Der Rest verteilte sich auf die ubrigen Kronlander der Monarchie Rund 2 1 Millionen bevolkerten Wien kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges Wien war die funftgrosste Stadt der Welt Mit der Auflosung des Habsburgerreiches verlor Wien auch an Bedeutung fur Zuwanderer Der Krieg kostete zehntausende Soldaten aus Wien ihr Leben Tausende einst zugewanderte Menschen kehrten in ihre Heimatlander bzw ehemaligen Kronlander zuruck 1918 1945 Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Wien rund 200 000 Einwohner weniger als zuvor In den Zwischenkriegsjahren wanderten etwa 104 000 Personen in die Stadt das Geburtendefizit von 87 000 Menschen zwischen 1923 und 1934 wurde ausgeglichen Im Jahr 1934 zahlte Wien bereits wieder 1 935 881 Einwohner Die in der Folge wieder gesunkene Bevolkerungszahl wurde durch die Errichtung von Gross Wien im nationalsozialistischen Deutschland 1938 mehr als kompensiert Allerdings mussten bzw konnten 140 000 judische Wiener das Land verlassen weitere 60 000 wurden wahrend des Krieges ermordet Judenverfolgung Deportationen Vom einst bluhenden judischen Leben vor allem im zweiten Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt war binnen kurzem nichts mehr ubrig Das von Adolf Eichmann in Wien entwickelte Terrormodell wurde im Altreich ubernommen Die Entwicklung der wahrend des Zweiten Weltkriegs versorgten Zivilbevolkerung Wiens wurde 1953 vom Statistischen Bundesamt der Bundesrepublik Deutschland nach Unterlagen des Statistischen Reichsamts veroffentlicht und lasst einen Ruckgang in Gross Wien bis Anfang Dezember 1944 auf 1 548 Millionen Personen erkennen 8 Seit 1945 Bearbeiten nbsp Bevolkerungsentwicklung in Wien seit 2002Nach Kriegsende war die Wiener Bevolkerung auf 1 616 125 Menschen gesunken Zehntausende judische Wiener waren vertrieben oder ermordet und viele weitere Wiener waren als Soldaten gefallen oder kehrten aus der Kriegsgefangenschaft nicht wieder zuruck Die Stadt war zu einem Funftel zerstort und von alliierten Soldaten besetzt Spatestens seit der Anwerbung und Zuwanderung von sogenannten Gastarbeitern in den 1960er und 1970er Jahren ist Wien neuerlich eine Zuwanderungsstadt Aufgrund des grossen Geburtendefizits fuhrte dies zunachst jedoch nicht zu einem Wachstum der Bevolkerung Ab dem Jahr 1974 bis 1988 schrumpfte die Stadt weiter auf 1 484 258 Personen 9 den tiefsten Einwohnerstand seit 1890 Seither wachst die Bevolkerung wieder und konnte laut Prognosen hauptsachlich durch Zuwanderung bis zum Jahr 2027 erneut die Marke von 2 Millionen erreichen 10 Entscheidend fur das Wachstum der vergangenen Jahre waren vor allem die Zuwanderung aus dem Ausland rund um Ereignisse wie den Fall des Eisernen Vorhangs die Kriege im ehemaligen Jugoslawien den Beitritt Osterreichs zur Europaischen Union die Osterweiterungen der Europaischen Union oder zuletzt die Fluchtmigration aus Syrien und Afghanistan rund um 2015 Nach mehr als einem Jahrzehnt sinkender Bevolkerungszahlen fuhrte die starke Zuwanderung zwischen 1988 und 1994 trotz einer negativen Geburtenbilanz zu einem Wachstum der Wiener Bevolkerung um 58 409 Personen Seit dem Beitritt zur Europaischen Union Jahr im Jahr 1995 ergaben die stark positive Wanderungsbilanz und die seit dem Jahr 2004 nun ebenfalls positive Geburtenbilanz zu einem deutlichen Bevolkerungswachstum um 368 524 Personen bis Anfang 2020 11 In den letzten Jahren blieb die Einwohnerzahl mit Herkunft aus fruheren Zuwanderungslandern wie dem ehemaligen Jugoslawien oder der Turkei nahezu konstant Stattdessen nahm vor allem die Bevolkerung mit Herkunft aus Staaten der EU EFTA oder aus sonstigen Drittstaaten ausser dem ehemaligen Jugoslawien und der Turkei zu Im Jahr 2020 hatten rund 17 1 der Wiener Bevolkerung eine Herkunft aus Staaten der EU EFTA 11 5 aus Drittstaaten ohne das ehemalige Jugoslawien und die Turkei 8 8 aus dem ehemaligen Jugoslawien ohne heutige EU Mitglieder und 4 0 aus der Turkei 12 Die Jahre als Hauptstadt eines Vielvolkerstaates haben Wien nachhaltig gepragt Nach wie vor ist die Stadt ein Schmelztiegel von Menschen unterschiedlicher Herkunft Kultur und Religion Allerdings sind die Nachfahren der ehemals Zugewanderten heute assimiliert und nur die slawischen oder ungarischen Nachnamen sind erhalten geblieben Namen wie Nowak Dolezal Navratil Wewerka usw werden langst zusammen mit einheimischen deutschen Namen wie Hofbauer Maier Haider usw als typisch wienerisch empfunden Die Namenstrager gehoren inzwischen zu den Ur Wienern den alteingesessenen Einwohnern der Stadt die noch den Wiener Dialekt verwenden der sich aus vielen alt und mittelhochdeutschen sowie jiddischen Begriffen zusammensetzt aber von den jungeren Generationen immer seltener verwendet und verstanden wird Neben dem ursprunglichen Wiener Dialekt wird zunehmend seit Ende des 20 Jahrhunderts auch eine gehobene Wiener Mundart gesprochen Bevolkerungsstruktur BearbeitenSprache Bearbeiten Verschiedene Sprachgruppen geniessen in Wien die Anerkennung als autochthone Sprachgruppen Dies sind die tschechischsprachigen Wiener die ungarischsprachigen die slowakischsprachigen und die Sinti und Roma Die rechtliche Stellung als gesonderte Sprachgruppe ist ahnlich geregelt wie im Burgenland Staatsburgerschaft und Herkunft Bearbeiten Am 1 Janner 2020 waren 30 8 der Wiener Bevolkerung auslandische Staatsburger 589 015 Personen 36 7 wurden im Ausland geboren 701 662 Personen und 41 3 hatten eine auslandische Herkunft sie waren entweder auslandische Staatsburger oder Personen mit osterreichischer Staatsburgerschaft die im Ausland geboren wurden 790 060 Personen Die wichtigsten Herkunftslander der Wiener Bevolkerung mit auslandischer Herkunft waren Serbien 101 888 Personen die Turkei 76 281 Personen Deutschland 61 945 Personen sowie Polen 55 051 Personen 13 Wiener Bevolkerung nach Staatsburgerschaft und Herkunft 2020 14 Staatsburgerschaft absolut Herkunft absolut Herkunft in Osterreich 1 322 176 1 121 131 58 7Serbien 77 813 101 888 5 3Turkei 45 824 76 281 4 0Deutschland 49 504 61 945 3 2Polen 43 744 55 051 2 9Rumanien 36 357 42 622 2 2Bosnien und Herzegowina 21 793 40 501 2 1Ungarn 25 144 30 388 1 6Kroatien 23 128 28 073 1 5Syrien 24 683 25 814 1 4Bulgarien 19 706 22 129 1 2Sonstige 221 319 305 368 15 9Insgesamt 1 911 191 1 911 191 100 0Religion Bearbeiten Religionen in Wien 1910 1934 Anteil in laut Statistischem Jahrbuch der Stadt Wien von 1937 Religionsbezeichnungen gemass Original 15 Jahr Ges Bev Rom kath gr u arm kath ev A B ev H B Altkath sonst christl Mosaisch Andere Bekenntnislos1910 2 031 498 1 763 471 86 8 3 723 0 2 64 709 3 2 11 122 0 5 1 959 0 1 5 572 0 3 175 294 8 6 806 lt 0 1 4 765 0 2 1923 1 865 780 1 518 330 81 4 2 402 0 1 79 843 4 3 8 665 0 5 14 911 0 8 5 955 0 3 201 513 10 8 1 074 0 1 33 087 1 8 1934 1 874 130 1 475 744 78 7 2 395 0 1 99 792 5 3 10 629 0 6 27 786 1 5 4 277 0 2 176 034 9 4 1 567 0 1 75 906 4 1 nbsp Rudolf von Alt Stephansdom vom Stock im Eisen Platz nbsp Das Vienna Islamic Centre nbsp Der Stadttempel ist die alteste erhaltene Synagoge Wiens und Zentrum der israelitischen KultusgemeindeDie Stadt ist Sitz der romisch katholischen Erzdiozese Wien Erzbischof ist Kardinal Christoph Schonborn Die romisch katholische Gemeinde ist die grosste Glaubensgemeinschaft Wiens verliert jedoch stetig an Mitgliedern Heute gehoren nur 49 der romisch katholischen Kirche an 1961 noch 82 25 6 der Wiener Bevolkerung gehoren keiner Glaubensgemeinschaft an sie sind konfessionslos Zweitgrosste Glaubensgemeinschaft ist die Islamische Glaubensgemeinschaft deren Osterreich Chef Anas Schakfeh ebenfalls in Wien seinen Sitz hat In den letzten Jahrzehnten kamen viele islamischglaubige Zuwanderer nach Wien der Islam ist in Osterreich seit 1912 anerkanntes Religionsbekenntnis damals gehorten die muslimischen Bosnier zu Osterreich Ungarn Drittgrosste Glaubensgemeinschaft in Wien sind die Orthodoxen Kirchen Wien ist Sitz der lutherischen Evangelischen Kirche A B in Osterreich mit Bischof Michael Bunker und der reformierten Evangelischen Kirche H B in Osterreich mit Landessuperintendent Thomas Hennefeld Die Israelitische Kultusgemeinde Wien wird von Oskar Deutsch als Prasident und Jaron Engelmayer als Oberrabbiner geleitet Bis 1938 eine der grossten judischen Gemeinden Europas zahlt sie heute rund 8 000 Mitglieder Siehe auch Judisches Leben in WienDie Religionszugehorigkeit der Wiener Wohnbevolkerung setzt sich laut Volkszahlungen 1991 und 2001 wie folgt zusammen 16 1991 2001Gesamtbevolkerung 1 539 848 1 550 123romisch katholisch 889 985 57 8 762 089 49 2 orthodox 93 294 0 6 0 evangelisch 82 414 5 4 72 492 0 4 7 altkatholisch 9 918 0 6 7 134 0 0 5 sonstige christliche Gemeinschaften 12 405 0 0 6 darunter Zeugen Jehovas 4 000 0 0 3 islamisch 62 305 4 0 121 149 0 7 8 judisch 6 554 0 5 6 988 0 0 5 sonstige nichtchristliche Gemeinschaften 10 317 0 0 4 darunter buddhistisch 4 700 0 0 3 ohne Bekenntnis 304 562 19 8 397 596 25 6 keine Angabe 100 673 6 5 65 705 0 4 2 Bevolkerungsbewegung BearbeitenZuwanderung Bearbeiten Als in Wien in den 1840er und 1850er Jahren die Industrialisierung begann setzte starke Zuwanderung aus Bohmen und Mahren ein Auch aus Ungarn herrschte stets etwas Zuwanderung Mit dem Staatsgrundgesetz von 1867 wurden Burgern aller Religionen die gleichen Rechte garantiert Judische Altosterreicher vor allem aus dem Kronland Galizien die bis dahin keine Niederlassungsfreiheit genossen hatten zogen in der Folge verstarkt nach Wien Diese Zuwanderung erreichte ihren Hohepunkt als Russland im Ersten Weltkrieg vorubergehend Teile Galiziens eroberte Bis 1918 erreichte die tschechische Bevolkerung in Wien ebenso wie die Bevolkerung judischer Religion eine Anzahl von uber 200 000 Personen Um 1900 waren uber 25 der Wienerinnen und Wiener im Gebiet des heutigen Tschechien geboren nur 4 stammten aus den Alpenlandern der Monarchie ein Umstand der die Gegensatze zwischen Wien und den Bundeslandern in der Ersten Republik zusatzlich verscharfte 17 Spatestens mit der Anwerbung und Zuwanderung von sogenannten Gastarbeitern aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Turkei in den 1960er und 1970er Jahren wurde Wien neuerlich eine Zuwanderungsstadt wobei dies zunachst aufgrund der negativen Geburtenbilanz nicht zu einem Wachstum der Bevolkerung fuhrte Seit dem Jahr 1988 erlebt Wien wieder eine deutliche Zuwanderung aus dem Ausland vor allem beeinflusst durch den Fall des Eisernen Vorhangs die Kriege im ehemaligen Jugoslawien den Beitritt Osterreichs zur Europaischen Union die Osterweiterungen der Europaischen Union oder zuletzt die Fluchtmigration aus Syrien und Afghanistan rund um das Jahr 2015 Mit Ausnahme des Jahres 2015 beruht seit dem Jahr 2006 der grosste Teil der Zuwanderung aus dem Ausland nach Wien auf der Zuwanderung von Staatsburgern der Europaischen Union oder Staaten der EFTA 18 Abwanderung Bearbeiten Nach Ende der Monarchie dominierte die Abwanderung und ab den 1930er Jahren wurden 130 140 000 Juden zur Flucht gedrangt und die verbliebenen 60 70 000 ermordet Seit den 50er Jahren machen sich mehrere Siedlungstrends in der Agglomeration Wien bemerkbar Einerseits war fast die gesamte Region von grossen Geburtendefiziten geplagt andererseits konnte grosser Zuzug von aussen Wien und seine Umlandgemeinden in den meisten Fallen vor einem Ruckgang schutzen In vielen Vororten machte sich bereits auch ein regelrechter Bauboom durch Zuwanderer bemerkbar Mit der Entwicklung grosser Gewerbegebiete sudlich von Wien wurde der Zuzug weiter angekurbelt aber auch aus Wien selbst zogen in den letzten Jahrzehnten immer mehr Personen in die Grunlagen in den Randbezirken Wiens zusehends aber auch in die Umlandsiedlungen der Stadt Es entwickelte sich ein so genannter Speckgurtel um die Bundeshauptstadt welcher eine kontinuierlich steigende Anzahl von Personen aus anderen Teilen des Bundeslands Niederosterreich wie zum Beispiel den an Bevolkerungsschwund leidenden Bezirken Waidhofen an der Thaya Zwettl und Gmund anzieht und teilweise auch aus Wien abzieht Grund ist einerseits die schwierigere Arbeitsplatzsituation in den nordlichen Bezirken Niederosterreichs und andererseits das Bedurfnis vieler Menschen vor allem von Familien uber ein Haus oder eine Wohnung in ruhiger Grunlage zu verfugen Dieser Trend hat sich ab den 1980er Jahren vielerorts noch verstarkt begunstigt durch immer kurzere Pendelzeiten auf Strasse und Schiene Im Wesentlichen beschrankte sich die Wanderungsbewegung im Wiener Umland daher bisher auf die Gemeinden entlang grosser Verkehrsachsen wie der West und Sudbahn sowie den Autobahnen West A1 Sud A2 Ost A4 und Donauuferautobahn A22 Kunftig wird sich mit der besseren Erschliessung des Nordens und Ostens von Wien durch Eisen und Autobahnprojekte die Nordautobahn A5 soll 2009 eroffnet werden auch dort eine dichtere Besiedelung ergeben Das statistische Amt der niederosterreichischen Landesregierung prognostiziert fur zahlreiche Gemeinden des Bezirks Wien Umgebung zwischen 2005 und 2010 einen Zuwachs von 5 Schwechat Klosterneuburg Gerasdorf Purkersdorf 4 9 Tulln Baden oder 5 5 Korneuburg Auch fur die an der kunftigen Nordautobahn gelegenen Bezirke Ganserndorf Mistelbach und Hollabrunn wird von starkerem Wachstum ausgegangen Durch diese Siedlungsbewegungen der letzten Jahrzehnte die auch weiterhin andauern ergaben sich an fast samtlichen Stadteinfahrten Wiens grosse Probleme mit der Bewaltigung des Pendelverkehrs da viele der in den Speckgurtel gezogenen Personen trotz hohen Arbeitsplatzangebots im Gewerbegebiet sudlich von Wien uber einen Arbeitsplatz in Wien verfugen siehe hierzu auch die Spalte Pendl n Wien in der untenstehenden Tabelle Die Bevolkerungsentwicklung in den Wiener Umlandgemeinden war in den letzten Jahrzehnten meist durch stagnierendes oder rucklaufiges Geburtendefizit sowie kontinuierliche oder ansteigende Zuwanderungsraten gepragt Die Einwohnerzahl begann nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den meisten Wiener Umlandgemeinden rasch und kontinuierlich zu steigen Nur in wenigen so zum Beispiel Schwechat bewirkte das hohe Geburtendefizit bis in die 1970er 80er Jahre eine Stagnation der Bevolkerungszahl oder ein nur abgeschwachtes Wachstum Nachstehende Tabelle stellt den Bevolkerungszuwachs seit 1951 dem seit 1981 gegenuber Fur den Zeitraum von 1981 bis 2001 wird zudem die Wanderungsbilanz und die Geburtenbilanz angegeben Dadurch wird erkennbar dass in vielen Gemeinden ein grosser Teil des Bevolkerungszuwachses seit den 1980er Jahren stattgefunden hat und alleine der starken Zuwanderung die zum Teil auch aus Wien stammt zu verdanken ist So erkennt man zum Beispiel an der niedrigeren Wachstumsrate von 1951 bis 2001 dass Klosterneuburg von 1951 bis 1981 einen Bevolkerungsruckgang erlebt hatte und erst seit 1981 wieder an Einwohnern zulegt oder dass Maria Enzersdorf im Vergleich zu 1951 zwar doppelt so viele Einwohner hat aber seit 1981 wieder 10 der Einwohner verloren hat was eine seltene Ausnahme fur Wiener Umlandgemeinden ist Auffallig ist auch dass Klosterneuburg Modling aber auch Pressbaum ein im Vergleich zur eigenen Einwohnerzahl und zu anderen Gemeinden sehr hohes Geburtendefizit aufweisen was auf einen hoheren Altersdurchschnitt mit wenigen Jungfamilien hinweisen kann Einen besonderen Ausnahmefall im Vergleich zu anderen Umlandgemeinden stellt auch Wiener Neudorf dar Dieses hatte als einzige Gemeinde in der Umgebung Wiens zwischen 1981 und 2001 gleichzeitig einen hohen Geburtenuberschuss und eine Abwanderung zu verzeichnen Ausserdem pendelt mit 38 8 der zweitniedrigste Anteil an den Erwerbstatigen Wiener Neudorfs zum Arbeiten nach Wien wie in der Spalte rechts aussen zu erkennen ist Generell ist der Anteil der nach Wien pendelnden Personen in den sudlichen Vorstadten z B Brunn am Gebirge Wiener Neudorf geringer als in den westlichen und nordlichen z B Gerasdorf Purkersdorf was naturlich an den zahlreichen Arbeitsplatzen sudlich von Wien liegt Bevolkerungszuwachs Wanderungs und Geburtenbilanz in den Wiener Umlandgemeinden Reihung nach Bevolkerungszuwachs seit 1981Entf in km Gemeinde Bev Zuw 1981 bis 2001 Bev 2001 Bev Zuw 1951 bis 2001 Wandr bil seit 1981 Geb bil seit 1981 Pendl n Wien30 0 Ganserndorf 61 7 928 130 3 031 19 50 7 12 0 Gerasdorf 56 8 231 137 3 068 116 73 0 14 5 Biedermannsdorf 56 2 904 153 698 347 47 1 14 5 Purkersdorf 51 7 762 48 2 359 256 64 9 15 5 Gablitz 48 4 393 113 1 722 291 64 8 15 5 Laxenburg 47 2 736 134 1 019 144 43 3 18 0 Breitenfurt bei Wien 46 5 323 228 1 961 279 61 9 14 5 Gross Enzersdorf 42 8 128 66 2 170 227 63 1 24 5 Strasshof an der Nordbahn 41 6 993 59 2 136 116 65 1 17 5 Guntramsdorf 38 8 421 55 2 325 6 35 9 18 0 Deutsch Wagram 36 6 808 70 1 646 141 62 8 12 5 Bisamberg 36 4 001 124 1 029 38 58 6 11 0 Langenzersdorf 35 7 261 54 2 031 158 68 1 10 0 Vosendorf 32 4 899 44 1 454 258 54 6 23 0 Wolkersdorf 22 6 993 35 1 319 190 51 2 14 5 Korneuburg 21 11 032 40 2 188 268 47 8 21 0 Pressbaum 19 5 834 33 1 712 777 57 4 14 5 Brunn am Gebirge 18 9 422 60 1 714 267 48 1 16 5 Kaltenleutgeben 17 2 998 130 367 79 57 9 14 5 Himberg 9 5 423 40 1 048 606 44 2 11 5 Klosterneuburg 8 24 797 6 5 955 4 133 57 9 15 5 Modling 6 20 405 18 3 337 2 208 40 5 15 0 Wiener Neudorf 6 8 428 217 164 659 38 8 13 0 Perchtoldsdorf 4 13 998 26 1 538 991 57 5 11 0 Schwechat 3 15 456 15 880 428 46 2 17 5 Hinterbruhl 1 4 020 25 451 420 42 2 15 0 Maria Enzersdorf 10 8 202 103 610 336 46 6 Legende Entf in km Luftlinie Entfernung zum Zentrum Wiens in km Bev Zuw Bevolkerungszuwachs Geb bil Geburtenbilanz Wandr bil Wanderungsbilanz Pendl Anteil der Auspendler nach Wien an der Gesamtzahl der ErwerbstatigenBevolkerungsverteilung Bearbeiten Hauptartikel Wiener Gemeindebezirke Wien wird heute in 23 Bezirke unterteilt Die historische Altstadt heute Grossteil des 1 Bezirks war noch im Revolutionsjahr 1848 deckungsgleich mit dem Stadtgebiet Unter Kaiser Franz Joseph kam es 1850 1890 1892 und 1904 zu drei grossen Stadterweiterungen 1850 wurden die Vorstadte die Gemeinden innerhalb des Linienwalls als 2 bis 8 seit der Teilung des ursprunglichen 4 Bezirks in zwei Bezirke 9 in die Stadt Wien einbezogen Nach einem Beschluss von 1890 der am 1 Janner 1892 in Kraft trat wurden die Aussenbezirke am westlichen Donauufer damals Vororte genannt teils selbst bereits kleinere Stadte eingemeindet damit besass Wien nun 19 Bezirke 1900 wurde der nordliche Teil des 2 Bezirks zum 20 Bezirk Bei der dritten grossen Erweiterung 1904 wurden weite Gebiete am ostlichen Donauufer um Floridsdorf und Kagran als 21 Bezirk eingemeindet Die neuen Stadtgrenzen galten nun bis 1938 Eine Vervierfachung seines Stadtgebietes erlebte Wien zur Zeit des Nationalsozialismus als man Gross Wien schuf Diese Entscheidung wurde 1946 in Kraft getreten 1954 grosstenteils wieder ruckgangig gemacht Stammersdorf Essling Unterlaa Oberlaa die Ortschaften des heutigen 23 Bezirks Liesing der Lainzer Tiergarten und Hadersdorf Weidlingau blieben aber bei Wien Die linksufrigen Gebiete wurden zwischen 21 und 22 Bezirk aufgeteilt Seit 1954 sind die Stadtgrenzen unverandert In vielen Bezirken sind fur einzelne Stadtteile noch die Namen der fruher selbststandigen Dorfer erhalten die heute teils als Gratzl weiterbestehen Viele fruhere Dorfer und Siedlungen aus fruheren Epochen existieren heute jedoch nicht mehr siehe Liste der Wustungen in Wien Bei der Festlegung der Bezirksgrenzen versuchte man diese markant entlang wichtiger Strassen oder Flusse zu setzen wenngleich hierdurch einige ehemalige Gemeinden geteilt wurden Die Innenbezirke 1 und 3 bis 9 werden durch den Gurtel von den Aussenbezirken abgegrenzt Donaukanal und Donau trennen die Bezirke 2 und 20 von allen anderen die Bezirke 21 und 22 liegen als einzige am linken Donauufer Auch der Wienfluss ist ab der Wolf in der Au Brucke Grenze Bezirke 13 und 14 wahrend seines weiteren Verlaufes durch die Stadt stets Bezirksgrenze Siehe auch BearbeitenDemografie Osterreichs Liste Wiener Personlichkeiten Liste der Ehrenburger von Wien Zuwanderer FondsWeblinks BearbeitenStatistisches Jahrbuch Osterreich 2014 Kapitel Bevolkerung PDF Datei Demographische Prognosen der Statistik AustriaEinzelnachweise Bearbeiten Statistik Austria Bevolkerung zu Jahres Quartalsanfang Abgerufen am 16 Marz 2021 Statistik Austria Bevolkerungsprognosen Abgerufen am 16 Marz 2021 Statistisches Jahrbuch 2014 Kapitel 2 Bevolkerung pdf Statistik Austria 2014 abgerufen am 7 Februar 2017 Bevolkerung zu Quartalsbeginn 2002 2019 nach Bundesland Statistik Austria 2019 abgerufen am 2 November 2019 Sylvia Hahn Migration Arbeit Geschlecht Arbeitsmigration in Mitteleuropa vom 17 bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts V amp R Unipress Gottingen 2008 ISBN 978 3 89971 451 7 S 161 Annemarie Steidl Auf nach Wien Die Mobilitat des mitteleuropaischen Handwerks im 18 und 19 Jahrhundert am Beispiel der Haupt und Residenzstadt Wien Verlag fur Geschichte und Politik Wien 2003 ISBN 3 7028 0403 X S 50 und 74 Digitalisat auf Google Buchsuche Der Donauraum Band 13 Forschungsinstitut fur Fragen des Donauraumes Wien 1968 S 22 Statistisches Bundesamt Hrsg Statistische Berichte Arb Nr VIII 19 1 Die Zivilbevolkerung des Deutschen Reiches 1940 1945 Ergebnisse der Verbrauchergruppen Statistik Wiesbaden 1953 S 39 Dok S 37 siehe auch S 13 Dok S 11 Statistik Austria Bevolkerung zu Jahres Quartalsanfang Abgerufen am 16 Marz 2021 Ramon Bauer amp Klemens Himpele Auf dem Weg zuruck zur Zwei Millionen Stadt die Entwicklung der Wiener Bevolkerung 24 Mai 2019 abgerufen am 16 Marz 2021 deutsch Stadt Wien Entwicklung der Wiener Bevolkerung seit 1961 Abgerufen am 16 Marz 2021 Stadt Wien Integrationsmonitor 2020 Entwicklung der Wiener Bevolkerung seit 1961 Abgerufen am 16 Marz 2021 Stadt Wien Wiener Bevolkerung Staatsburgerschaft Herkunft Zu und Abwanderung Abgerufen am 16 Marz 2021 Stadt Wien Integrationsmonitor 2020 Tabellen Abgerufen am 16 Marz 2021 6 Glaubensbekenntnis der Bevolkerung 1910 1923 und 1934 Ergebnisse der Volkszahlungen 1910 und 1923 ortsanwesende Bevolkerung 1934 Wohnbevolkerung Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien 1937 S 11 Die Gesamtbevolkerungszahl des Jahres 1910 wird durch addieren der einzelnen Werte in der Zeile um den Wert 77 nicht erreicht stattdessen 2 031 421 Diese Unstimmigkeit ist bereits im Original dieser Statistik zu finden Statistik Austria Bevolkerung Abgerufen am 13 Februar 2017 Ernst Hanisch Der lange Schatten des Staates Osterreichische Gesellschaftsgeschichte im 20 Jahrhundert Wien 2005 ISBN 3 8000 3980 X S45f Stadt Wien Wiener Bevolkerung Staatsburgerschaft Herkunft Zu und Abwanderung Abgerufen am 16 Marz 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Demografie Wiens amp oldid 228805079