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Das Debanttal ist ein nordliches Nebental des Drautals in Osttirol Es erstreckt sich uber eine Lange von 16 Kilometer in der sudlichen Schobergruppe und wird vom Debantbach durchflossen DebanttalBlick ins Lienzer Becken dahinter das DebanttalBlick ins Lienzer Becken dahinter das DebanttalLage Osttirol OsterreichGewasser DebantbachGebirge Schobergruppe OstalpenGeographische Lage 46 54 N 12 48 O 46 898611111111 12 797222222222 Koordinaten 46 54 N 12 48 ODebanttal Tirol Typ TrogtalLange 16 kmVorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Geologie 1 3 Morphologie und Glaziologie 1 4 Flora 1 5 Fauna 2 Landwirtschaft 3 Tourismus 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Das Debanttal erstreckt sich in der sudlichen Schobergruppe von Nordwesten nach Sudosten Der Talschluss des Debantals wird vom Bergkamm des Hochschobers uber den Glodis bis zur Sudlichen und Nordlichen Talleitenspitze begrenzt Die ostliche Grenze bildet der von der Talleitenspitze uber den Perschitzkopf bis zum Strasskopf verlaufenden Kamm Im Westen begrenzt der Bergzug vom Hochschober uber die Schleinitz und das Schoberkopfl das Debanttal Das Hintere Debanttal sowie nahezu der gesamte rechtsseitige Bereich des Debanttals gehoren zur Gemeinde Nussdorf Debant Geringe Teile des rechtsseitigen Bereichs wie Teile der Neualplseen entfallen hingegen auf die Bezirkshauptstadt Lienz Der linksseitige Bereich des Debantbaches gehort zur Gemeinde Dolsach jedoch reicht das Gemeindegebiet nur im Bereich des Krobitzkopfs in die Kammregion hinauf Der Grossteil der Kammregion im linksseitigen Bereich des Debanttals wird von der Gemeinde Iselsberg Stronach eingenommen Das Tal selbst ist durch eine Strasse erschlossen die von Nussdorf Debant und Dolsach direkt erreichbar ist Von den Zubringerstrassen fuhrt der Fahrweg vom Gasthof Zur Sage bis zum Parkplatz Seichenbrunn Ab hier ist die Strasse nicht mehr frei befahrbar fuhrt jedoch weiter bis zur Lienzer Hutte Geologie Bearbeiten nbsp Der Hochschober bildet Teile des Debanttaler TalsschlussesDas Debanttal liegt zur Ganze im Bereich der Schobergruppe die zur Ganze aus ostalpinem Altkristallin besteht und einen Teil des mittelostalpinen altkristallinen Sudrahmen des Tauernfensters bildet Der Altkristallin der Schobergruppe ist auf Gesteinsschichten der Matreier Zone beziehungsweise des Tauernfensters aufgeschoben Das hintere Debanttal ist in zwei tektonische Einheiten untergliedert Sudlich der Linie Kleiner Barren Mirnitzbach Weisswandspitzen besteht die Decke des flach nach Suden einfallenden Hangendkomplexes aus eklogitamphibolitfuhrenden Paragneisen Wahrend des Karbons wurden diese Gneise auf einen Liegendkomplex aufgeschoben der Vorkommen von Glimmerschiefer Graphitschiefer und Hornblendegarbenschiefer aufweist Die Kammregion der Schobergruppe zwischen Hochschober Glodis und Weisswandspitze besteht aus grobblockig verwitternden Biotit Plagioklas Glimmerschiefern nbsp Panoramaaufnahme vom hinteren Debanttal nach der Trelebitsch Alm dem Lienzer Hohenweg folgend der Glodis zentral in der BildmitteMorphologie und Glaziologie Bearbeiten Das Trogtal des Debantbaches wurde massgeblich von Gletschern geformt die den Talschluss 1 000 Meter tief einsenkten und zu einer trogformigen Wanne aushobelten Die Trogschultern des Debanttals liegen in der Regel uber 2 200 Metern die Trogwande fallen steil ab Gletschern pragten zudem das Moranengebiet um die Lienzer Hutte und die Hofalm und liessen in diesen Bereichen Felsbuckel Rundhocker und Gletscherschrammen zuruck Gletscherreste bestehen heute nur noch in zwei Bereichen sie sind jedoch unbewegte Reste der ehemals bestehenden grossen Eisflachen Die grossere Eisflache das Viehkofelkees befindet sich unterhalb des Ralfkopfes Ein weiterer Gletscherrest existiert ostlich des Hochschobers Neben den Eisflachen bestehen im Debanttal auch kleine aktive inaktive und fossile Blockgletscher Die grossten aktiven Blockgletscher des Debanttals liegen im Bereich des Gossnitz Weissen und Perschitzkars Im hinteren Debanttal bestehen daruber hinaus grosse Schutthalden die ihre Entstehung Verwitterungs und Abtragungsvorgangen verdanken Insbesondere Frostverwitterung liess scharfkantigen Schutt entstehen der sich am Fuss von Felswanden sammelt Die Schuttbildung wurde durch den Ruckzug der Gletscher begunstigt Beispielhaft fur diese Entwicklung ist das Gaimberger Feld Flora Bearbeiten Im Bereich der Quelle des Debantbachs auf einer Hohe von 2 300 m unterhalb des Debantgrats befindet sich eine Quellflur die sich durch charakteristische Moose und Pflanzen wie den Stern Steinbrech auszeichnet Neben den umfassenden Almflachen findet sich als bachbegleitende Vegetation zudem ein Grauerlenwald der um die Einmundung des Nussdorfer Bachs in rund 1 500 m Hohe sowie ab der Talsperre in 1 400 m abwarts wachst Im Bereich der Talsperre wird der Wald mit Fichten aufgeforstet im unteren Bereich des Debanttales kommen neben Grauerlen und Weiden auch Berg Ulmen vor Nordlich von Seichenbrunn liegt ein Quellmoor mit Braunseggengesellschaft Auf den trockenen Erhebungen wachst der Burstlingsrasen wahrend im Abflussbereich Eichenfarn Sumpfdotterblume und Labkraut wachsen Der Braunseggensumpf enthalt seltene und konkurrenzschwache Arten Sudlich des Schulterbachs besteht ein Niedermoor mit Schnabelseggengesellschaft auf den im Moor liegenden Felsen wachsen Arten der Zwergstrauchheide Die Vegetation im Debanttal umfasst zudem drei Waldarten Vom Taleingang bis zum Parkplatz Seichenbrunn bestehen subalpine Silikat Fichtenwalder Danach schliesst sich ab etwa einer Hohe von 1 700 m anthropogen geformter Larchenwald an Ab der Hofalm lasst sich noch Larchen Zirbenwald erkennen Durch die Rodung der ertragsschwachen Walder liegt die Waldgrenze in einer Hohe von 2 000 m Die naturliche Waldgrenze liegt im Debanttal bei etwa 2 300 bis 2 400 m Der Wald der sich in bauerlichem Besitz befindet ist auf Grund seiner schlechten Zuganglichkeit weitgehend im naturnahen Zustand erhalten Die Nadelwalder des Debanttals sind in vielen Bereichen Grunerlenzugen unterbrochen Zudem sind grossere Bereiche von Grunerlengebuschen an feuchten Wasserzugen sowie an Almflachen zu finden In der Ubergangszone von Wald zu Grasland sind Zwergstrauchheiden zu finden wobei die Alpenrosenheide auf silikatischem Gestein besonders haufig ist Die Alpenrosen besiedeln Mulden und Einhange mit Rohhumus Boden und kommen in Hohen von 1 500 bis 2 300 Metern vor Neben der Waldvegetation haben sich im Bereich nahrstoffreicher feuchtzugiger Boden insbesondere um Almhutten und Viehtranken zudem subalpine und alpine Lagerfluren gebildet Sie kommen in einer Hohe von 1 400 bis 2 500 Metern vor charakteristische Pflanzen sind der Alpen Ampfer und die Grosse Brennnessel Durch die jahrhundertelange Nutzung durch den Menschen kommen im Debanttal des Weiteren verschiedene sekundare Rasengesellschaften vor Auf steileren Hangen sind dies vor allem Burstling Weiderasen in flachen Bereichen Kammgras Rispengras Weiderasen Seltener kommen auf feuchten Unterhangen Straussgras Rasenschmielen Weiderasen und auf hochstens einmal jahrlich gemahten Steilhangen Rostseggen Bergmahder vor Mehrfache Dungung und Mahd lasst hingegen Rispengras Knaulgras Mahwiese entstehen Im Gegensatz zu den sekundaren Rasengesellschaften bilden alpine Rasengesellschaften neben den Mooren und Trockenrasen die einzige naturliche baumfreie Vegetation Im Debanttal lost dabei der alpine Krummseggenrasen ab einer Hohe von 2 200 bis 2 300 Metern Burstling Weiderasen und Zwergstrauchheiden ab Fauna Bearbeiten Auf Grund seiner abgeschiedenen Lage und der geringen touristischen Nutzung ist das Debanttal sehr wildreich und beherbergt eines der rotwildreichsten Gebiete des Nationalparks Hohe Tauern Neben Rothirschen Rehen und Gamsen besteht auch eine hohe Population an Murmeltieren Zudem besuchen Steinbocke aus Kals am Grossglockner oder Heiligenblut sporadisch das Debanttal Im Debanttal bestehen zwei Steinadlerhorste 2014 wurden hier zwei Bartgeier ausgesiedelt 1 Auch Luchse kommen im Debanttal vor Landwirtschaft BearbeitenDie Weiden und Wiesen des Debanttales werden uberwiegend von Bauern aus Nussdorf Debant bewirtschaftet wobei die Bauernhofe ausserhalb des eigentlichen Debanttals liegen Der Grossteil der Almflachen ist in Besitz von Agrargemeinschaften die den Vorteil einer besseren maschinellen Ausstattung der Almen und Einsparungen von Arbeitspersonal bieten Tourismus Bearbeiten nbsp Lienzer HutteDas Debanttal ist touristisch wenig erschlossen und wird vor allem von Wanderern besucht Als Zugange dienen im Osten ausgehend von der Winklerner Hutte der Wiener Hohenweg und im Westen der am Zettersfeld beginnende Lienzer Hohenweg Beide Wege fuhren zur Lienzer Hutte der einzigen Berghutte im Debanttal Die Lienzer Hutte ist Ausgangspunkt mehrerer Wanderwege ins benachbarte Karnten So fuhrt der Elberfelder Weg uber die Elberfelder Hutte ins Gossnitztal mit der Adolf Nossberger Hutte und dem Gradental ist die Lienzer Hutte durch den Adolf Nossberger Weg verbunden Des Weiteren fuhren der Ferdinand Koza Weg sowie der Wiener Hohenweg uber die Wangenitzseehutte ins Wangenitztal Richtung Westen fuhrt der Franz Keil Weg uber das Leibnitztorl zur Hochschoberhutte ins Leibnitztal Uber Schober Kalser oder Glodistorl kann zudem das Kalser Lesachtal erreicht werden Neben Bergsteigern kann das Debanttal auch von Radfahrern bis zur Lienzer Hutte genutzt werden Im Winter wird der westliche Talschluss von wenigen Schitouristen besucht Der Plan das Gebiet vom Schobergipfel bis in das Debanttal fur den Schitourismus zu erschliessen wurde auf Grund der hohen Lawinengefahr fallen gelassen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Debanttal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenNationalpark Hohe Tauern Tirol Hrsg Exkursionsbericht Debanttal Ein kultur und naturkundlicher Leitfaden des Nationalpark Hohe Tauern Tirol Matrei in Osttirol 2002 PDF Datei 912 kB Einzelnachweise Bearbeiten Der Bartgeier in Osterreich PDF Monitoring Newsletter Nr 42 2 2014 Nationalpark Hohe Tauern 2014 S 4 abgerufen am 30 Januar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Debanttal amp oldid 230557369