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Das Corps Marchia Berlin ist die alteste Studentenverbindung in Deutschlands Hauptstadt Sie ist Mitglied des Berliner Senioren Convents und steht von jeher zu Mensur und Couleur Es vereint Studenten und Alumni der Humboldt Universitat der Freien Universitat Berlin und der Technischen Universitat Berlin Der Name Marchia bezieht sich auf die Mark Brandenburg Wappen des Corps Marchia BerlinUniversitat Freie Universitat BerlinTechnische Universitat BerlinHumboldt Universitat zu BerlinStiftungsdatum 26 November 1810 in BerlinDachverband KSCVSenioren Convent Berliner SCWahlspruch Vir fortis contemnit mortemWappenspruche Virtute pauci magna valent Sola mors foedus solvitFarben Bildbeschriftung hier hinzufugenFuchsenfarben Bildbeschriftung hier hinzufugenZirkel Zirkel des Corps MarchiaHomepage www corps marchia de Inhaltsverzeichnis 1 Couleur 2 Geschichte 2 1 Anfange in Frankfurt an der Oder 1786 1810 2 2 Umzug nach Berlin und fruhe Jahre 1810 bis 1837 2 3 Das Corps von 1838 bis 1914 2 4 In der Weimarer Republik 2 5 Wahrend des Nationalsozialismus 1933 bis 1942 2 6 Von der Rekonstitution bis ins 21 Jahrhundert 3 Grundsatze 4 Verhaltniscorps 4 1 Kartelle 4 2 Befreundete 4 3 Vorstellungsverhaltnis 5 Bekannte Mitglieder 6 Trager der Klinggraff Medaille 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseCouleur BearbeitenDie Marker tragen die Farben orange weiss gold mit goldener Perkussion Die Fuchse tragen ein Band in den Farben orange weiss orange ebenfalls mit goldener Perkussion Dazu wird eine orangefarbene kleine Mutze Hinterhauptcouleur getragen Die Kneipjacken sind schwarz mit einer orange weiss goldenen Kordelierung Die Farbe Orange bezieht sich auf Luise Henriette von Oranien die Ehefrau des Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg Grosser Kurfurst 1 Das Corps hat den Wahlspruch Vir fortis contemnit mortem Der mutige Mann verachtet den Tod sowie die beiden Wappenspruche Virtute pauci magna valent Wenige vermogen durch Tapferkeit viel und Sola mors foedus solvit Nur der Tod lost den Bund Geschichte BearbeitenAnfange in Frankfurt an der Oder 1786 1810 Bearbeiten Als offizielles Stiftungsjahr des Corps Marchia wird 1810 gefuhrt Seine Wurzeln reichen jedoch rund 25 Jahre weiter zuruck Als Opposition zu den damals bestehenden Studentenorden an der Brandenburgischen Universitat Frankfurt riefen mehrere fruhere Ordensangehorige unter der Fuhrung des spateren Kriegsrats Grothe am 3 Juli 1786 eine Reformverbindung ins Leben die sich mit wachsender Mitgliederzahl auf der Grundlage der landsmannschaftlichen Herkunft in die Kranzchen der Preussen Pommern Schlesier und Marker aufspaltete Die personalschwachen Pommern schlossen sich 1800 an die Marker an und bildeten mit ihnen das markisch pommersche Kranzchen auch als markisch pommersche Verbindung bezeichnet Eine fruhe Fassung einer Constitution aus dem Jahr 1802 belegt den Organisationsgrad in dieser Zeit und deren Abgrenzung zu den alteren Orden 2 Die Aufhebung der Universitat Halle 1806 fuhrte wieder zu einem vermehrten Zuzug von pommerschen und markischen Studenten nach Frankfurt sodass sich die beiden Gruppen wieder trennten Die Aufspaltung wurde am 16 November 1807 vollzogen Am folgenden Tag konstituierte sich das markische Kranzchen neu 3 Umzug nach Berlin und fruhe Jahre 1810 bis 1837 Bearbeiten nbsp Frankfurter und Berliner Marker 18111810 wurde die Universitat Berlin neu gegrundet Einige von Frankfurt nach Berlin ubergesiedelte Angehorige des markischen Kranzchens stifteten 1810 in Berlin ebenfalls eine Marchia die jedoch nicht von allen Frankfurter Markern anerkannt wurde und sich deshalb im Herbst 1810 zunachst wieder aufloste Am 26 November 1810 wurde sie mit Farben und Wahlspruch Sucurre cadenti deutsch Eile dem Fallenden zu Hilfe der markischen Verbindung in Frankfurt neu gestiftet Auch die Frankfurter Uniform wurde explizit beibehalten Nachdem die Frankfurter Universitat im August 1811 aufgelost und nach Breslau verlegt wurde und weitere Marker von Frankfurt nach Berlin wechselten verschmolz sie im September 1811 mit den Resten der Frankfurter Marker 4 Die Kontinuitat belegen auch Eintrage im Stammbuch des Markers August Hermann Klaatsch 5 Damit ist Corps Marchia die Gruppierung die die studentischen Brauche des 18 Jahrhunderts an die 1810 neu gegrundete Universitat brachte und dort etablierte Sie ist die alteste Studentenverbindung Berlins 6 Die kurz nach der Grundung des Corps ausgebrochenen Befreiungskriege brachten das Aktivenleben im Februar 1813 zum Erliegen da sich die Marker geschlossen als Freiwillige zu den Waffen meldeten 7 Im Stammbuch der Markischen Verbindung heisst es dazu Die Mitglieder der Verbindung waren am 17 Februar 1813 zum letzten Male unter dem Senior Peter Schmidt im Convent versammelt Dem am 9 dieses Monats erfolgten Aufruf zur Verteidigung des Vaterlandes gemass wurde am 10 unsere Verbindung fur aufgelost erklart und jeder dem nicht Gesundheit fehlte eilte den Hieber mit dem Schwerte zu vertauschen 8 Nach der Ruckkehr der meisten Mitglieder aus dem Feld nahm Marchia im November 1814 den Betrieb wieder auf 9 Die Fortsetzung der Kriegshandlungen 1815 unterbrachen den Aktivenbetrieb erneut bis April 1816 Unter dem Einfluss der burschenschaftlichen Bewegung kam es vom 9 Marz 1818 bis 24 Januar 1819 zu einer weiteren Suspension Bei der Rekonstitution 1819 nahm Marchia die Farben orange weiss und den Wahlspruch vires concordia firmat deutsch Einigkeit starkt die Krafte an 1819 wird sie erstmals als Corps bezeichnet 10 Die folgenden Jahre verliefen ausgesprochen wechselhaft fur das Corps So grundeten sich in den kommenden Jahren einige neue Landsmannschaften an der Berliner Universitat und schlossen sich dem ortlichen Senioren Convent an Aber auch an anderen Universitatsstandorten grundeten sich immer mehr Verbindungen die sich den Prinzipien der spateren Corps verpflichtet fuhlten teils unter Unterstutzung von Berliner Markern So war der einzige der Stifter des Corps Saxo Borussia Heidelberg der vorher einer anderen Verbindung angehort hatte Berliner Marker 11 In den Folgesemestern wurde auch einige weitere Marker bei Saxo Borussia aktiv 1821 schloss sich das Corps mit der 1819 gestifteten Landsmannschaft Thuringia zusammen wobei den ursprunglichen Farben orange und weiss als dritte Farbe gold hinzugefugt wurde 12 Wahrend dieser Jahre waren zwei der prominentesten Mitglieder Marchias der spatere Oberburgermeister von Berlin Heinrich Wilhelm Krausnick 13 und der preussische Finanzminister und designierte Ministerprasident Preussens Albrecht Graf von Alvensleben 14 aktiv Wegen des Verbots studentischer Verbindungen in den Karlsbader Beschlussen konnte der Aktivenbetrieb nur noch mehr oder weniger geheim stattfinden Im Jahr 1822 sah sich das Corps erneut zur Auflosung gezwungen Unter dem Druck der Exekutive konnte man nur noch verdeckt agieren und der Geist der Corps wurde in sogenannten Bierkonigreichen weitergelebt Die Angehorigen der Marchia schlossen sich zunachst dem Bierkonigreich der Joachimsthaler an aus dem auch ein wenig erfolgreicher Versuch einer Rekonstitution des Corps im Verborgenen erfolgte der 1828 an der Wachsamkeit der Behorden scheiterte 15 Anschliessend sammelte man sich im Bierkonigreich Flandern und Brabant aus dem 1838 begunstigt durch die Entspannung des politischen Klimas die Marchia neu gegrundet werden konnte Dieses Jahr wurde bis 1919 auch als Grundungsjahr des Corps gefuhrt und es entstand ein Vorganger des heutigen Corpswappens sowie der bis in die Gegenwart verwendete Zirkel 16 Das Corps von 1838 bis 1914 Bearbeiten nbsp Fruheres Haus des Corps Marchia um 1910 Englische Strasse 14 nbsp Berliner Marker auf Adolph von Menzels Studentenfackelzug 1859 In den kommenden Jahren bis circa 1860 gab es starke Auf und Abwartsbewegungen in den Aktivenzahlen und das Corps musste aus Nachwuchsmangel wiederholt fur wenige Semester schliessen so von Juni 1840 bis Juli 1852 Wintersemester 1845 bis November 1848 und von 1854 bis November 1855 sowie zuletzt 1870 71 An der Rekonstitution von 1848 war der Jenenser Thuringer Felix Freiherr von Stein massgeblich beteiligt 17 Die Rekonstitution von 1871 geschah im Wesentlichen durch drei Angehorige der Rhenania Heidelberg 18 die von 1868 bis 1873 offizielle Beziehungen zu Marchia unterhielt Das 50 Universitatsjubilaum der Friedrich Wilhelms Universitat wurde im Oktober 1860 unter Einbeziehung der studentischen Verbindungen darunter Marchia als altester Berliner Verbindung an hervorgehobener Stelle mit grossem Programm und Festumzug einem abendlichen Fackelzug sowie einem von der Stadt Berlin finanzierten studentischen Kommers im Exercierhaus des Kaiser Franz Garde Grenadier Regiments Nr 2 am heutigen Heinrich Heine Platz gefeiert 19 Auch andere auswartige Kontakte kamen in dieser Phase zustande darunter Kartelle mit Palatia Bonn 20 Guestphalia Halle 20 Marchia Breslau 20 und Thuringia Jena 20 Das alteste 2012 noch existierende Verhaltnis der Marchia das heutige Kartell mit Rhenania Tubingen wurde 1861 als Freundschaftsverhaltnis abgeschlossen 21 Auch mit weiteren Corps die dem spater entstandenen blauen Kreis zugeordnet werden wurden Verhaltnisse aufgenommen so zu Masovia Konigsberg 22 und Guestfalia Greifswald 22 Ausser Rhenania Heidelberg schlossen weitere Corps die heute anderen Verhaltniskreisen angehoren oder als kreisfrei gelten wie Suevia Munchen 22 und Hasso Nassovia 22 in diesen Jahren Beziehungen zu Marchia ab Im Jahr 1873 kam es zu einer Entfremdung zwischen Marchia und den Verhaltniscorps und das Corps musste erneut den aktiven Betrieb einstellen Diese Suspension dauerte bis ins Jahr 1889 an Bei der Rekonstitution beteiligten sich neben den vorher Genannten noch mehr dem zwischenzeitlich entstandenen blauen Kreis zugehorige Corps wie Lusatia Leipzig 23 Rhenania Freiburg 23 und Teutonia Marburg 23 In den darauffolgenden Jahren bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs stiegen die Aktivenzahlen stetig und zahlreiche Verhaltnisse zu weiteren Corps des blauen Kreises kamen zustande Im Jahr 1909 erwarb Marchia als erstes Berliner Corps ein eigenes Corpshaus in der Englischen Strasse 24 in Charlottenburg in der sich spater rund zwanzig weitere Korporationen ansiedelten 25 Die allgemeine Kriegsbegeisterung bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges fuhrte zur erneuten Beendigung des Aktivenbetriebs des Corps als sich zahlreiche Marker freiwillig zum Kriegsdienst meldeten In der Weimarer Republik Bearbeiten Im Dezember 1918 erfolgte die Wiedereroffnung der Marchia Durch einen Beschluss des Kosener Congresses 1919 durfte die Marchia nachdem unter anderem das Stammbuch aus Frankfurt als historischer Nachweis angefuhrt worden war ihr Stiftungsdatum auf den 26 November 1810 zuruckdatieren Dieses Datum wird bis heute als offizielles Stiftungsdatum gefuhrt Auf den Antrag auf Ruckdatierung auf das Jahr 1786 also die Grundung des Kranzchens in Frankfurt wurde offiziell mit der Begrundung verzichtet man wolle sich nicht alter als seine alma mater die 1810 gegrundete Berliner Universitat machen 26 Die Zeiten der Weimarer Republik waren fur die Berliner Corps so auch fur Marchia die Phase mit den hochsten Zahlen an Aktiven und Verkehrsgasten So verfugte Marchia im Jahre 1928 uber 23 Aktive und konnte 12 Receptionen verzeichnen Die meisten Mitglieder gab es in den Jahren 1928 29 mit 29 Aktiven und 11 und 15 Receptionen 1929 waren 42 Mitkneipende Corpsstudenten MC und 53 Verkehrsgaste VG bei Marchia gemeldet 1933 35 MC und 85 VG 27 Damit war Marchia zu dieser Zeit das starkste Corps des Berliner Senioren Convent Infolge dieses Anstiegs wurde das Haus in der Englischen Strasse zu klein Im Marz 1928 erwarb das Corps das in den 1880er Jahren errichtete Anwesen Siegmundshof 17 in unmittelbarer Nahe des Bahnhofs Tiergarten 28 Wahrend des Nationalsozialismus 1933 bis 1942 Bearbeiten Die Zeit des Nationalsozialismus fuhrte bei Marchia zu tiefgehenden inneren Auseinandersetzungen So gab es eine Anzahl von Befurwortern des Nationalsozialismus aber auch Gegner Nachdem 1933 auf starken Druck des Regimes hin und nach heftigem Streit im Dachverband das Fuhrerprinzip eingefuhrt worden war geschah dies 1935 auch bei Marchia Im Jahr 1936 plante die NSDAP weitere Repressionen gegen die Mitglieder noch existierender studentischer Korporationen Um die verbliebenen Corpsbruder zu schutzen und ihnen Gewissenskonflikte zu ersparen beschloss Marchia am 1 Marz 1936 die endgultige Auflosung Das Haus der Marchia musste im Jahre 1938 verkauft werden In den Jahren 1937 und 1938 lebte kurzzeitig wie schon wahrend der Zeiten der Unterdruckung durch die Karlsbader Beschlusse das Bierkonigreich Flandern und Brabant auf hatte aber keine lange Lebensdauer 29 In den Jahren 1941 42 gab es eine Neomarchia unter der Schirmherrschaft einiger weniger Alter Herren des Corps die Mehrzahl empfand das Risiko gegen die Verbote zu verstossen als zu gross Dennoch wurden auf deren Farben Mensuren gefochten Sie war hauptsachlich an der Militararztlichen Akademie beheimatet deren Kommandeur selbst Corpsstudent im Hinblick auf die verbotenen Aktivitaten beide Augen verschloss Ein junger Assistenzarzt der aus der Fuhrung der Hitlerjugend kam und uberzeugter Nationalsozialist war erfuhr von dem neuerlichen Auftreten der Marchia und denunzierte diese beim Kommandeur unter der Androhung Meldung nach weiter oben zu machen sollte der Betrieb nicht eingestellt werden 30 In Anbetracht dessen konnte auch der Kommandeur das Corps nicht mehr dulden und Neomarchia musste sich auflosen In den anschliessenden Kriegswirren gingen zahlreiche wertvolle Traditionsgegenstande Marchias verloren Darunter war auch das Stammbuch der Markischen Verbindung von dem heute nur noch Faksimile einiger weniger Seiten zwei auszugsweise Abschriften sowie die Passagen die in der 1919 von Albert Marth herausgegebenen Corpsgeschichte der Marchia zitiert werden erhalten sind 31 Andere Gegenstande wie eine mutmasslich aus dem Jahr 1848 stammende Prunkfahne das erste Corpswappen als Olgemalde von circa 1840 sowie zahlreiche Bilder und Lithografien uberstanden den Krieg in der Obhut von Alten Herren die die Gegenstande in Sicherheit gebracht hatten Das zu diesem Zeitpunkt bereits verkaufte ehemalige Corpshaus im Siegmundshof wurde zerstort Von der Rekonstitution bis ins 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Markerhaus in DahlemNach Ende des Krieges konnte 1948 mit der Grundung der Freien Universitat die Voraussetzung fur die Wiederaufnahme eines Aktivenbetriebs im Westsektor der geteilten Stadt Berlin geschaffen werden Unter den Unterzeichnern des Grundungsaufrufs befand sich der FDP Politiker und Marker Carl Hubert Schwennicke der aufgrund seiner Verdienste um Marchia mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet wurde 32 Im Jahr 1951 beschloss man die Wiederaufnahme des Corpsbetriebs wobei zunachst eine Rekonstitution des Corps an einer Universitat im Rheinland befurwortet wurde Als einer der Grunde wurde vor allem die nicht absehbare Zukunft der eingeschlossenen Stadt Berlin genannt Letztlich entschied die Mehrheit der Corpsangehorigen fur eine Ruckkehr nach West Berlin Dort konnte 5 Mai 1951 offiziell rekonstituiert werden 33 Nachdem 1952 mit Marchias Unterstutzung auch das Corps Borussia wieder eroffnet wurde kehrte im Sommersemester 1953 auch das Corps Normannia nach Berlin zuruck und die vormaligen Corps Vandalia und Teutonia rekonstituierten als Corps Vandalia Teutonia sodass der Berliner Senioren Convent wieder aus vier Corps bestand Im Jahr 1953 konnte Marchia auch ein neues Corpshaus in der Thielallee beziehen bevor 1957 die Villa Drimborn in der Bernadottestrasse 68 die bis heute Sitz des Corps ist gekauft wurde Seit 2010 steht das Anwesen unter Denkmalschutz 34 Nach dem Bau der Berliner Mauer beteiligten sich Mitglieder der Marchia an Fluchthilfe 35 Die wohl bekannteste Aktion unter Beteiligung mehrerer Marker stellen die Ereignisse um den Tunnel 57 dar Dabei kam ein DDR Grenzpolizist wahrend eines Schusswechsels ums Leben Der Todesfall wurde von der DDR Propaganda ausgiebig aufgegriffen Der vermeintliche Todesschutze Christian Zobel war Mitglied der Marchia Seit der Rekonstitution 1951 findet bei Marchia ein durchgehender Aktivenbetrieb statt so dass 2010 das 200 Stiftungsfest der altesten Korporation Berlins begangen werden konnte Ebenfalls im Jahr 2010 wurde unter der Schirmherrschaft Marchias von vier Schulern verschiedener Berliner Gymnasien das Pennalcorps Iuventa gegrundet das zwar organisatorisch unabhangig der Marchia aber in enger Freundschaft verbunden ist Diese Schulerverbindung tragt heute die ursprunglichen Farben der Marchia orange und weiss Marchia ist das derzeit grosste Kosener Corps Berlins Grundsatze BearbeitenGemass den Grundsatzen seines Dachverbands des Kosener Senioren Convents Verbands KSCV vertritt auch das Corps Marchia das Toleranzprinzip Das bedeutet dass das Corps eine neutrale Haltung zu politischen Themen einnimmt und als Personenvereinigung keine einheitliche politische Richtung vertritt Das einzelne Corpsmitglied kann sich unabhangig davon privat politisch betatigen Ausserdem kann jeder an einer Berliner Hochschule immatrikulierte mannliche Student ungeachtet von Ethnie Nationalitat oder Religion Mitglied des Corps werden Verhaltniscorps Bearbeiten nbsp Fridolin Thiel 1845 Hauptartikel Kosener Kreise Marchia pflegt bis auf eine Ausnahme Onoldia Erlangen lediglich angegliedert ausschliesslich Verhaltnisse zu blauen Corps Kartelle Bearbeiten Corps Rhenania Tubingen Corps Guestfalia Greifswald Corps Isaria Corps Austria Frankfurt am Main Corps Guestphalia Bonn Corps Palaiomarchia Masovia KielBefreundete Bearbeiten Corps Palatia Guestphalia Freiburg Corps Moenania Wurzburg Corps Lusatia Leipzig Corps Rheno Guestphalia Munster Corps Palaiomarchia Halle Corps Onoldia Pepiniere Corps Franconia suspendiert Corps Rhaetia Innsbruck zu AugsburgVorstellungsverhaltnis Bearbeiten Corps Suevia Prag suspendiert Bekannte Mitglieder Bearbeiten nbsp Oberburgermeister KrausnickAlbrecht Graf von Alvensleben 1794 1858 preussischer Finanzminister und designierter preussischer Ministerprasident Maximilian Ardelt 1940 deutscher Unternehmer Heinrich Alexander von Arnim 1798 1861 preussischer Staatsmann Friedrich Wilhelm Barthold 1799 1858 Historiker Christian Friedrich Bellermann 1793 1863 evangelischer Theologe Rudolf von Bitter der Jungere 1846 1914 preussischer Kronsyndikus MdHH Wilhelm von Brandenstein 1819 1894 Prasident des Oberlandesgerichts Naumburg MdHH NN Breithaupt 1870 Jurist Mitglied der Zweiten Kammer des Preussischen Landtags Alwin Gustav von Coler 1831 1901 preussischer Generalstabsarzt Wilhelm Paul Corssen 1820 1875 Sprach und Altertumsforscher Ehrenreich Eichholz 1807 1871 Journalist Schriftsteller und Politiker Bernhard Endrulat 1828 1886 Lehrer Historiker und Archivar Georg von Falkenhayn 1890 1955 Vorstand der Norddeutschen Hefeindustrie AG Julius Faucher 1820 1878 Journalist Vertreter des Freihandels und Manchesterliberalismus Herbert Fox 1903 1993 Bergingenieur und Wirtschaftsfuhrer Franz Gesellius 1840 1900 deutscher Arzt und Journalist August Gessler 1811 nach 1882 Jurist Mitglied der Preussischen Nationalversammlung und des Erfurter Unionsparlaments MdHdA Robert von Gorschen 1829 1914 Wirtschaftsjurist Gustav von der Goltz 1831 1909 Landrat Vizeprasident der Preussischen Oberrechnungskammer Heinrich Graeff 1800 1861 Rechtsanwalt MdHdA Robert Hampe 1879 1940 Mitglied des Reichstages Justus Hecker 1795 1850 Mediziner und Medizinhistoriker Hugo Holthofer 1883 1958 Prasident des Oberlandesgerichts Konigsberg FDP Politiker Heinrich von Quintus Icilius 1798 1861 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung Benno Jaffe 1840 1923 Chemiker Industrieller und Kommunalpolitiker Ehrenburger von Berlin Charlottenburg Rudolf Jaffe 1885 1975 Pathologe Oskar von Joeden Koniecpolski 1901 Landrat in Schlochau Paul Jonas 1830 1913 preussischer Eisenbahndirektionsprasident Vorstand der Deutschen Bank Bodo von Katte 1799 1876 Oberst MdHdA Friedrich Wilhelm Krahn 1883 Kreisgerichtsrat MdHdA Heinrich Wilhelm Krausnick 1797 1882 Oberburgermeister von Berlin Mitglied des Preussischen Herrenhauses Ehrenburger von Berlin Adalbert Kruger 1832 1896 Astronom Direktor der Sternwarte in Kiel Fritz Lademann 1886 1968 Richter am Reichsfinanzhof Richard Lepsius 1885 1969 Chemiker und Reichsrichter Wilhelm Mackeben 1892 1956 Deutscher Botschafter in Peru Richard Mass 1837 1917 Amtsgerichtsrat MdHdA Georg von Massenbach 1799 1885 Rittergutsbesitzer Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Posen und des Erfurter Unionsparlaments MdHdA Rudolf Meyer 1839 1899 sozialkonservativer Publizist Karl Leopold Michaelis 1822 1886 Landgerichtsrat MdR MdHdA Julius Rudolf von der Osten 1801 1861 Rittergutsbesitzer Landrat in Pyritz Berthold Ostertag 1895 1975 Pathologe Felix Prentzel 1905 1993 Vorstandsvorsitzender der Degussa Siegfried von Quast Radensleben 1842 1887 Erbherr auf Radensleben in Neuruppin Landrat in Neuruppin MdHdA Eitel Friedrich Rissmann 1906 1986 Internist in Ost Berlin Robert Rothe 1803 1893 preussischer Politiker Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung Ehrenburger von Halle Saale Paul Saalfeld um 1869 1911 Kreisdirektor in Kothen Karl Schlayer 1875 1937 Mediziner und Hochschullehrer Hugo Schottmuller 1867 1936 Arzt und Bakteriologe Paul Schroter 1898 1977 Verwaltungsjurist in der Bundesbahnverwaltung Carl Hubert Schwennicke 1906 1992 FDP Politiker Mitbegrunder der Freien Universitat Berlin Sekretar Gustav Stresemanns Wilhelm Seyberth 1849 1937 Geheimer Justizrat MdHdA Karl Steinhart 1801 1872 Philologe Otto Steinmeyer 1883 Pneumologe Ernst Stephann 1847 1897 Rittergutsbesitzer und Politiker MdR Franz Tourbie 1847 1910 Amtsrichter sozialpolitischer Stadtrat in Berlin Karl von Wangenheim 1797 1853 Jurist und Politiker Rudolf Weber Lortsch 1908 1976 Verwaltungsjurist und Bundesrichter Egbert Weiss 1931 2022 Richter am Kammergericht Studentenhistoriker Gustav von Wulffen 1835 1889 Kreisdirektor in ZabernTrager der Klinggraff Medaille BearbeitenMit der Klinggraff Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet Jorg Richter 1996 Literatur BearbeitenMarion Detjen Ein Loch in der Mauer Die Geschichte der Fluchthilfe im geteilten Deutschland 1961 1989 Siedler Munchen 2005 ISBN 978 3 88680 834 2 Eckart Dietrich Ulrich Deus von Homeyer 1810 2010 200 Jahre Berliner Universitat 200 Jahre Berliner Corps Eine Sammlung studentenhistorischer Arbeiten vorgelegt zur 70 Deutschen Studentenhistorikertagung 2 verbesserte Auflage Selbstverlag Berlin 2010 36 Wilhelm Fabricius Die Deutschen Corps Eine historische Darstellung mit besonderer Berucksichtigung des Mensurwesens Berlin 1898 Max Lenz Geschichte der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Bd 2 Teil 1 Buchhandlung des Waisenhauses 1910 S 152 f Albert Marth Geschichte des Corps Marchia Berlin 1919 Kurt Meyer Die farbentragenden Korporationen an der Universitat Berlin von 1810 1870 Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Bd 6 1961 S 130 140 Priem Schwennicke Lehmann Staub Die Corpsgeschichte der Marchia II Band Berlin 1985 Erich Rohlke Die Bierkonigreiche bei Marchia Berlin Einst und Jetzt Bd 9 1964 S 153 165 Erich Rohlke Uber das Stammbuch der Markischen Verbindung zu Frankfurt a O und Berlin seit dem 17 November 1807 Einst und Jetzt Bd 10 1965 S 146 160 Erich Rohlke Nochmals Uber das Berliner Marker Stammbuch seit dem 17 November 1807 Einst und Jetzt Bd 11 1966 S 165 170 mit Mitgliederverzeichnis Sven Waskonig Der Alltag der Berliner Verbindungsstudenten im Dritten Reich am Beispiel der Kosener Corps an der Friedrich Wilhelms Universitat in Christoph Jahr Hrsg Die Berliner Universitat in der NS Zeit Bd I Strukturen und Personen Franz Steiner Verlag 2005 ISBN 3 515 08657 9 S 159 178 Egbert Weiss Frankfurter und Berliner Marker 1811 Einst und Jetzt Bd 37 1992 S 186 Verein Alter Berliner Marker e V Corpsgeschichte Band III 1961 2010Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Corps Marchia Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Corps Marchia Berlin Patrick Jackson My Germany Student fencer In bbc co uk vom 11 September 2013Einzelnachweise Bearbeiten Erich Rohlke Orange Studie zum Symbolgehalt einer Kosener Corpsfarbe in Einst und Jetzt Bd 14 1969 S 137 148 Abgedruckt bei Meyer Camberg Hrsg 21 der altesten Constitutionen der Corps und ihrer Vorlaufer bis zum Jahr 1810 Sonderheft Einst und Jetzt 1981 S 51 53 Erich Rohlke Uber das Stammbuch der Markischen Verbindung zu Frankfurt a O und Berlin seit dem 17 November 1807 In Einst und Jetzt 10 1965 S 146ff Kurt Meyer Die farbentragenden Korporationen an der Berliner Universitat von 1810 bis 1870 In Einst und Jetzt 6 1961 S 131 Egbert Weiss Frankfurter und Berliner Marker 1811 In Einst und Jetzt 37 1992 S 186 Deus von Homeyer 1810 2010 200 Jahre Berliner Universitat 200 Jahre Berliner Corps S 96 Zu den Markern und den anderen Berliner Corpslandsmannschaften in den Befreiungskriegen im Einzelnen siehe Friedrich D Hoffbauer J A Voigt Skizzen aus dem Leben Friedrich David Ferdinand Hoffbauers Ein Beitrag zur Geschichte des Lutzow schen Corps Waisenhaus 1869 Digitalisat Marth Geschichte des Corps Marchia Berlin 1919 Wilhelm Fabricius Die Deutschen Corps S 300 Meyer Die farbentragenden Korporationen an der Berliner Universitat S 131 Beleg nach Stammbuch Loper Meyer Die farbentragenden Korporationen an der Berliner Universitat S 131 Rugemer Kosener Korps Listen 1798 bis 1910 S 482 Nr 2 Starnberg 1910 Fabricius Die Deutschen Corps S 303 Rugemer Kosener Korps Listen 1798 bis 1910 S 13 Nr 96 Starnberg 1910 Rugemer Kosener Korps Listen 1798 bis 1910 S 13 Nr 44 Starnberg 1910 Fabricius Die Deutschen Corps S 349 Marth Geschichte des Corps Marchia S 134 Albert Lindner Das Corps Thuringia Nebst einem Anhange Das Herzogthum Lichtenhain Jena 1870 S 56 Digitalisat Heinz Eberhardt Andres Die geschichtlichen Beziehungen der Rhenania Heidelberg zu den anderen heute noch bestehenden Kosener Corps Heidelberg 1955 S 13 Friedrich Wilhelms Universitat Berlin Hrsg Urkunden zur Geschichte der Jubelfeier der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin im October 1860 J Guttentag 1863 S 20 ff Studentische Festordnung Digitalisat a b c d Marth Geschichte des Corps Marchia S 163 Marth Geschichte des Corps Marchia S 188 a b c d Marth Geschichte des Corps Marchia S 197 a b c Marth Geschichte des Corps Marchia S 208 Ernst Hans Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 11 Marth Geschichte des Corps Marchia S 221 f Prien in Die Corpsgeschichte der Marchia II Band S 11 Kosener Corpslisten 1960 zusammengefasst Deus von Holmeyer S 62 Schlieper Das neue Markerhaus In Deutsche Corps Zeitung 45 1928 29 S 182 184 Mohr in Die Corpsgeschichte der Marchia II Band S 64ff Lehmann in Die Corpsgeschichte der Marchia II Band S 80 Erich Rohlke Uber das Stammnbuch der Markischen verbindung S 146 Siehe https www fu berlin de sites uniarchiv fugeschichte archivschaufenster gruendungsaufruf index html Lehmann Staub in Die Corpsgeschichte der Marchia II Band S 96 f Villa Drimborn Vgl Marion Detjen Ein Loch in der Mauer Die Geschichte der Fluchthilfe im geteilten Deutschland 1961 1989 Munchen Siedler 2005 insbesondere S 147 S 155 158 und S 385 mit Fussnote 250 WorldCat Kosener Corps Aachen Borussia Breslau Augsburg Rhaetia Innsbruck Berlin Marchia Normannia Guestphalia Vandalia Teutonia Borussia Bochum Neoborussia Berlin Bonn Guestphalia Rhenania Borussia Saxonia Hansea Budapest Nassovia Dresden Silvania Erlangen Onoldia Baruthia Bavaria Guestphalia Rhenania Brunsviga Frankfurt am Main Austria Frankfurt Oder Silesia Freiburg i Br Rhenania Suevia Hubertia Hasso Borussia Palatia Guestphalia Giessen Starkenburgia Teutonia Normannia Halle Gottingen Hannovera Brunsviga Saxonia Hildeso Guestphalia Teutonia Hercynia Curonia Goettingensis Graz Danubia Joannea Teutonia Vandalia Greifswald Pomerania Guestfalia Borussia Halle Guestphalia Borussia Palaiomarchia Hamburg Albertina Concordia Rigensis Heidelberg Suevia Saxo Borussia Rhenania Innsbruck Athesia Gothia Jena Saxonia Thuringia Kiel Holsatia Saxonia Palaiomarchia Masovia Koln Hansea Konstanz Saxonia Leipzig Lusatia Saxonia Thuringia Leoben Montania Schacht Erz Linz Alemannia Wien Lowen Flaminea Mainz Hassia Giessen Marburg Teutonia Guestphalia et Suevoborussia Hasso Nassovia Suevia Strassburg Munchen Bavaria Suevia Palatia Isaria Franconia Makaria Hubertia Arminia Ratisbonia Transrhenania Rheno Palatia Passau Budissa Potsdam Masovia Regensburg Franconia Jena Rostock Vandalia Visigothia Saarbrucken Frankonia Prag Salzburg Frankonia Brunn Trier Marchia Brunn Tubingen Franconia Rhenania Borussia Wien Saxonia Hellas Posonia Symposion Wurzburg Franconia Moenania Bavaria Nassovia Rhenania Makaria Guestphalia Zurich Tigurinia II Siehe auch Liste Kosener Corps und Kosener Corps in Osterreich Normdaten Korperschaft GND 4138704 1 lobid OGND AKS VIAF 142570398 52 46823 13 288479 Koordinaten 52 28 5 6 N 13 17 18 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Corps Marchia Berlin amp oldid 220879356