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Robert Oskar Julius von Gorschen 22 November 1829 in Aachen 10 Januar 1914 ebenda war ein uberregional bekannter Wirtschaftsjurist und Initiator vieler sozialer und kultureller Institutionen Robert Oskar Julius von Gorschen Inhaltsverzeichnis 1 Im Dienste der Aachener und Munchener 2 Im Dienste des EBV 3 Nebentatigkeiten und Ehrungen 4 Familie 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseIm Dienste der Aachener und Munchener BearbeitenRobert von Gorschen entstammte aus dem alten deutschen Adelsgeschlecht von Gorschen und war der Sohn des in Aachen tatigen preussischen Geheim und Oberregierungsrates Karl Heinrich von Gorschen 1784 1860 und der Sophie Wilhelmine Hasselbach 1803 1886 Nach seinem Jurastudium plante er zunachst eine Richterlaufbahn einzuschlagen Er hatte es auch bereits zum Landgerichtsassessor gebracht als er sich im Jahre 1861 entschloss in die Aachener und Munchener Feuerversicherungsgesellschaft einer Vorlauferorganisation der heutigen AachenMunchener Versicherungs AG einzutreten Zunachst ubernahm er fur zwei Jahre die Leitung der Subdirektion Berlin bevor er schliesslich 1863 als Justitiar in die Aachener Zentrale berufen wurde Siebzehn Jahre lang bekleidete er diesen Posten und war dadurch bereits beratendes Mitglied im Verwaltungsrat Am 9 April 1881 wurde er hier zum Vollmitglied ernannt und im Jahre 1887 bis zu seinem Tode zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates gewahlt Ihm oblag die Reprasentanz der Versicherungsgesellschaft nach innen und aussen und unter seiner Fuhrung gelangte die Gesellschaft zu einer glanzenden Entwicklung In dieser Zeit hatte Robert von Gorschen sich dank seiner ausserordentlichen Rednergabe und zahlreicher Kontakte enorme Verdienste im deutschen und internationalen Geschaft dieser Versicherungsgesellschaft erworben So war er massgeblich beteiligt am Aufbau der bis zum Jahre 1900 uber 56 neu entstandenen Auslandsvertretungen seiner Gesellschaft aber auch an der Planung und Durchfuhrung von Projekten zur Bezuschussung von sozialen und kulturellen Einrichtungen in der Region In diesen Anfangsjahren des Industriezeitalters in denen auch im Raum Aachen die Tuch und Nadelindustrie sowie die Bergbauindustrie und der Stadtebau enorme Steigerungsraten aufwiesen und damit auch die Bevolkerungszahlen und der Bildungshunger stetig anstiegen setzte er sich vehement fur die soziale Komponente der Bezuschussung durch die Versicherungsgesellschaft ein Er sorgte mit dafur dass jeweils die Halfte des jahrlichen Gewinnes fur soziale und kulturelle Zwecke eingesetzt wurde so wie es der Grunder der Gesellschaft David Hansemann im Jahr 1824 verfugt hatte So ist es unter anderem Robert von Gorschen in Zusammenarbeit mit dem amtierenden Direktor Friedrich Adolph Bruggemann zu verdanken dass die Friedrich Wilhelm Stiftung der Aachener Hochschule der heutigen RWTH Aachen im Jahre 1866 gegrundet und auf eine sichere finanzielle Basis gestellt werden konnte Mittels dieser Friedrich Wilhelm Stiftung werden bis zum heutigen Tage Forschungspreise und Stipendien vergeben Die Hochschule erhielt ferner im Jahre 1870 einen Garantiefond in Hohe von 1 3 Millionen Mark sowie einen Baukostenzuschuss von einer weiteren Million Mark sowie jahrlich 10 000 Taler als zweckgebundene Zuschusse uber den Aachener Verein zur Beforderung der Arbeitsamkeit ein Tragerverein der die von der Versicherung vorgesehenen Zuschusse uber eigene Kassen verwaltete Zusatzlich unterstutzten Beide ebenfalls im Jahr 1870 im Namen der Feuerversicherungsgesellschaft zahlreiche Stadte und Gemeinden im gesamten Rheinland bei der fur diese kostenlosen Anschaffung jeweils einer Feuerspritze der Firma Joseph Beduwe Feuerspritzen Gelb und Glockengiesserei aus Aachen die dadurch uber 5000 Gerate verkaufen konnte Robert von Gorschen war auch gemeinsam mit den nachfolgenden Direktoren der Versicherungsgesellschaft Richard Trostorff und Adolf Bruggemann zusammen mit dem Burgermeister Carl Eduard Dahmen dem Geheimen Kommerzienrat Leopold Scheibler dem Kommerzienrat Robert Kesselkaul sowie den Tuchfabrikanten Konrad Starz Emil Lochner Karl Freiherr von Nellessen und anderen massgeblich dafur verantwortlich dass am 1 Mai 1886 das Einhard Gymnasium ferner am 29 August 1888 das David Hansemann Denkmal nebst Gestaltung der Umgebung des Denkmals sowie am 22 Juli 1907 der Aachener Bismarckturm gebaut und jeweils eingeweiht werden konnten Im Dienste des EBV BearbeitenDaruber hinaus folgte Robert von Gorschen dem Ruf seines Vaters der zu diesem Zeitpunkt u a den Vorsitz im Aufsichtsrat des Eschweiler Bergwerksvereins EBV bekleidete und wurde hier zunachst Mitglied des Direktionsrates des EBV Am 26 Oktober 1897 wahlte der EBV ihn schliesslich in den Aufsichtsrat von 1907 bis 1909 zum stellvertretenden Vorsitzenden und anschliessend bis zu seinem Tod zum Vorsitzenden dieses Gremiums Bereits seit 1836 wurden die verschiedenen Magerkohlengruben im Wurmrevier von der Vereinigungsgesellschaft fur Steinkohlenbau im Wurmrevier betrieben Hier war es wiederum u a Robert von Gorschens Initiative und Einsatz zu verdanken dass im Jahre 1907 die Fusion der einzelnen Gruben und der Vereinigungsgesellschaft unter dem Dach des EBV stattfinden konnte Ihm zu Ehren wurde daher bereits 1903 von der Stadt Wurselen der Hauptschacht der Grube Gouley sowie 50 Jahre spater laut Ratsbeschluss vom 21 November 1953 eine dort angrenzende Strasse nach ihm benannt Nebentatigkeiten und Ehrungen BearbeitenRobert von Gorschen war daruber hinaus noch von 1884 bis 1909 Stadtverordneter von Aachen Zusatzlich trat er ab dem 31 Januar 1864 dem Club Aachener Casino bei und wurde zunachst 1886 und zuletzt von 1902 bis 1909 deren Prasident Fur seine insgesamt erbrachten Verdienste wurde von Gorschen mit den folgenden Verdienstorden ausgezeichnet Roter Adlerorden III Klasse mit Schwertern Preussischer Kronenorden II Klasse Verdienstorden vom Heiligen Michael II Klasse Hausorden Heinrichs des Lowen II Klasse Hausorden der Wachsamkeit II KlasseFamilie BearbeitenRobert Oskar Julius von Gorschen Herr auf Gut Klau in Aachen war verheiratet mit Elise Helene Friederike Bruggemann 1833 1917 und hatte mit ihr vier Sohne und zwei Tochter Sein Sohn Robert Walter Ernst Richard von Gorschen wurde spater Regierungsvizeprasident in Aachen und ein anderer Sohn Bruno Hans Otto Friedrich von Gorschen 1865 1939 brachte es zum Justizrat sowie 1914 ebenfalls zum Justitiar in der Aachener und Munchener und 1924 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Aachener Ruckversicherungsgesellschaft Robert von Gorschen fand seine letzte Ruhestatte auf dem Westfriedhof I in Aachen Sonstiges BearbeitenRobert von Gorschen war seit seinem Studium in Berlin Corpsstudent Hier hatte er sich 1850 dem Corps Marchia angeschlossen 1 Literatur BearbeitenEduard Arens Wilhelm L Janssen Geschichte des Club Aachener Casino neu hg von Elisabeth Janssen und Felix Kuetgens Aachen 2 Aufl 1964 Nr 486 S 170 Aachener und Munchener Feuerversicherungsgesellschaft Denkschrift zur Jubelfeier des 75 jahrigen Bestehens der Gesellschaft 1825 1900 Georgi Aachen 1900 Aachener und Munchener Feuerversicherungsgesellschaft Denkschrift zur Hundertjahrfeier 1825 1925 Aachener Verlags und Druckereigesellschaft 1925 Oskar Stegemann 100 Jahre EBV Die EBV und seine Vorgeschichte Jahrgang 1938 Hans Thorald Michaelis und Dieter Gilles Die mitteldeutsche Adelsfamilie von Gorschen Geschichte und Genealogie In Herold Jahrbuch Neue Folge Band 27 2022 Berlin 2023 S 156 157 Weblinks BearbeitenManfred Howitz Unter dem Messer in Sagen und Erzahlungen aus AlsdorfEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Korpslisten 1910 10 S 269PersonendatenNAME Gorschen Robert vonALTERNATIVNAMEN Gorschen Robert Oskar Julius vonKURZBESCHREIBUNG WirtschaftsjuristGEBURTSDATUM 22 November 1829GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 10 Januar 1914STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert von Gorschen Wirtschaftsjurist amp oldid 238481775