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Hydroxykenomikrolith ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Na Sb3 2Ta2O6 OH an manchen Fundpunkten ist das Antimon teilweise durch Blei Zinn und oder Uran sowie das Tantal durch Niob ersetzt HydroxykenomikrolithHydroxykenomikrolith aus der Tanco Mine Manitoba KanadaAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2010 s p 1 IMA Symbol Hykmic 2 Andere Namen CesstibtantitChemische Formel Na Sb3 2Ta2O6 OH Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV C 13 100 4 DH 15 08 02 04 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Fd3 m Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227Gitterparameter a 10 515 Leshaia Pegmatit bis 10 496 Tanco Pegmatit A 4 Formeleinheiten Z 8 4 Haufige Kristallflachen 111 100 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 4 VHS20g 930 1200 kg mm VHS40g 800 1050 kg mm VHS100g 670 780 kg mm 5 Dichte g cm3 6 4 bis 6 6 gemessen 5 6 35 berechnet fur Cs0 5Na0 5 SbTa4O12 5 Spaltbarkeit undeutlich 6 Bruch Tenazitat uneben sprode 5 Farbe farblos bis grau 5 gelborange bis schwarz 4 Strichfarbe weiss 7 Transparenz durchsichtig 5 durchscheinend bis durchsichtig 4 Glanz Diamantglanz 5 Diamant bis Glasglanz 4 KristalloptikBrechungsindex n gt 1 8 5 Optischer Charakter isotrop 5 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale orangefarbene bis orangegelbe Lumineszenz im langwelligen UV Licht 5 4 schwache gelbliche Kathodolumineszenz 5 Hydroxykenomikrolith ist genetisch eine spate Bildung Er findet sich in Form von kornigen Aggregaten oder kuboktaedrischen Kristallen bis zu 3 mm Grosse im Umfeld von hochfraktionierten Granitpegmatiten 5 4 Seine Typlokalitat ist der Leshaia Pegmatit am Berg Vasin Mylʹk im Pegmatitfeld der Voronʹi Tundry auf der Kola Halbinsel in der Oblast Murmansk Russland 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Eigenschaften 5 1 Morphologie 5 2 Physikalische und chemische Eigenschaften 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEnde der 1970er Jahre wurde im Leshaia Pegmatit am Berg Vasin Mylʹk in der Voronʹi Tundry auf der Kola Halbinsel in der Oblast Murmansk Russland ein Mineral gefunden welches sich nach Ermittlung der physikalischen chemischen und rontgendiffraktometrischen Eigenschaften als neuer Vertreter der damaligen Pyrochlor Gruppe erwies Das neue Mineral wurde der International Mineralogical Association IMA vorgelegt die es am 21 Mai 1980 anerkannte Die wissenschaftliche Erstbeschreibung dieses Minerals als Cesstibtantit englisch Cesstibtantite erfolgte im Jahre 1981 durch ein sowjetisches Forscherteam mit Anatoly Vasilʹevich Voloshin Yuriy Pavlovich Menʹshikov Yakov A Pakhomovskiy und Lyudmila Ivanovna Polezhaeva im sowjetischen Wissenschaftsmagazin Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Berichte der sowjetischen All Union Mineralogischen Gesellschaft 5 Eine englische Ubersetzung erschien 1982 im Wissenschaftsmagazin International Geology Review 8 Die Autoren benannten das neue Mineral aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung mit Caesium englisch cesium Antimon lateinisch stibium und Tantal als Cesstibtantit Ces Stib Tant it 5 Das Typmaterial fur Cesstibtantit Holotyp wird unter den Katalognummern 80827 81058 und vis6317 in der Systematischen Sammlung des Mineralogischen Museums Alexander Jewgenjewitsch Fersman der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau aufbewahrt Weiteres Typmaterial wurde in der Sammlung des Museum der Staatlichen Bergbau Universitat in Sankt Petersburg Katalognummer 1324 1 sowie in der Sammlung des Geologischen Museums des Geologisches Instituts im Kola Wissenschaftszentrum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Apatity Katalognummer 5518 deponiert 9 3 Im Jahre 2010 wurde seitens der IMA eine neue Nomenklatur fur die Minerale der neu definierten Pyrochlor Obergruppe Pyrochlor Supergruppe vorgelegt Darin wurde Cesstibtantit zu Hydroxykenomikrolith englisch Hydroxykenomicrolite redefiniert wobei das von A V Voloshin definierte Typmaterial des Cesstibtantits nunmehr als Typmaterial Holotyp fur Hydroxykenomikrolith gilt 10 Die Bezeichnung Cesstibtantit wurde diskreditiert 11 Klassifikation BearbeitenDie aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association IMA zahlt den Hydroxykenomikrolith zur Pyrochlor Obergruppe mit der allgemeinen Formel A2 mB2X6 wY1 n 10 in der A B X und Y unterschiedliche Positionen in der Struktur der Minerale der Pyrochlor Obergruppe mit A Na Ca Sr Pb2 Sn2 Sb3 Y U oder H2O B Ta Nb Ti Sb5 oder W X O OH oder F und Y OH F O H2O oder sehr grosse gt gt 1 0 A einwertige Kationen wie K Cs oder Rb reprasentieren Zur Pyrochlor Obergruppe gehoren neben Hydroxykenomikrolith noch Fluorcalciomikrolith Fluornatromikrolith Hydrokenomikrolith Hydroxycalciomikrolith Kenoplumbomikrolith Oxynatromikrolith Oxystannomikrolith Oxystibiomikrolith Cesiokenopyrochlor Fluorcalciopyrochlor Fluornatropyrochlor Hydrokenopyrochlor Hydropyrochlor Hydroxycalciopyrochlor Hydroxykenopyrochlor Hydroxymanganopyrochlor Hydroxynatropyrochlor Oxycalciopyrochlor Fluorcalcioromeit Hydroxycalcioromeit Hydroxyferroromeit Oxycalcioromeit Oxyplumboromeit Hydrokenoelsmoreit Hydroxykenoelsmoreit Fluornatrocoulsellit und Hydrokenoralstonit Hydroxykenomikrolith bildet zusammen mit Fluorcalciomikrolith Fluornatromikrolith Hydrokenomikrolith Hydroxycalciomikrolith Kenoplumbomikrolith Oxynatromikrolith Oxystibiomikrolith und Oxystannomikrolith innerhalb der Pyrochlor Obergruppe die Mikrolithgruppe Da der Cesstibtantit erst 1980 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral hier Hydroxykenomikrolith die System und Mineral Nr IV C 13 100 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Oxide und Hydroxide und dort der Abteilung Oxide mit dem Stoffmengen Verhaltnis Metall Sauerstoff 2 3 M2O3 amp Verwandte wo Hydroxykenomikrolith zusammen mit Fluorcalciomikrolith Fluornatromikrolith Hydrokenomikrolith Hydromikrolith Hydroxycalciomikrolith Kenoplumbomikrolith Oxycalciomikrolith Oxykenomikrolith Oxynatromikrolith Oxystannomikrolith und Oxystibiomikrolith die von der System Nr IV C 13 bis IV C 15 reichende Mikrolith Untergruppe Ta Nb bildet Stand 2018 12 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 13 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Hydroxykenomikrolith in die Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 und vergleichbare ein Diese ist weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung Mit grossen mittelgrossen Kationen Lagen kantenverknupfter Oktaeder zu finden ist wo es zusammen mit allen Vertretern der Pyrochlor Mikrolith Betafit Romeit und Elsmoreitgruppen die Pyrochlor Ubergruppe mit der System Nr 4 DH 15 bildet Hydroxykenomikrolith ist dabei zusammen mit Fluorcalciomikrolith Fluornatromikrolith Hydrokenomikrolith Hydromikrolith Kenoplumbomikrolith Oxycalciomikrolith Oxystannomikrolith ehemals Stannomikrolith und Oxystibiomikrolith ehemals Stibiomikrolith in der Mikrolithgruppe zu finden In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchlichen Systematik der Minerale nach Dana wurde Cesstibtantit in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in der Abteilung der Mehrfachen Oxide mit Nb Ta und Ti eingeordnet Hier ist er zusammen mit dem diskreditierten Natrobistantit in der Cesstibtantit Untergruppe Na Cs Bi Sb Ta Nb 4O12 mit der System Nr 08 02 04 innerhalb der Unterabteilung der Mehrfache Oxiden mit Nb Ta und Ti mit der Formel A2 B2O6 O OH F zu finden Der zu Hydroxykenomikrolith umbenannte Cesstibtantit ist allerdings ein enger Verwandter von Fluornatromikrolith der in der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort in der Abteilung der Mehrfachen Oxide mit Nb Ta und Ti zu finden ist wo er zusammen mit Mikrolith Bariomikrolith Plumbomikrolith Uranmikrolith Bismutomikrolith Stannomikrolith und Stibiomikrolith die Pyrochlorgruppe Mikrolith Untergruppe Ta gt Nb Ta Nb gt 2 Ti mit der System Nr 08 02 02 innerhalb der Unterabteilung der Mehrfache Oxiden mit Nb Ta und Ti mit der Formel A2 B2O6 O OH F bildet Aufgrund seiner chemischen und strukturellen Verwandtschaft wird Fluorcalciomikrolith daher voraussichtlich ebenfalls dort einsortiert Chemismus BearbeitenSechs Mikrosondenanalysen an Hydroxykenomikrolith vom Leshaia Pegmatit am Berg Vasin Mylʹk ergaben Mittelwerte von 71 97 Ta2O5 2 32 Nb2O5 13 57 Sb2O3 0 70 Bi2O3 7 26 Cs2O 1 30 Na2O 0 13 CaO und 1 62 PbO 5 Vom selben Fundort bestimmten T S Ercit und Kollegen eine mittlere Zusammensetzung aus Werten zweier Analysen mit 70 8 Ta2O5 2 8 Nb2O5 14 2 Sb2O3 0 3 Bi2O3 7 4 Cs2O 1 7 Na2O und 0 8 PbO sowie 1 5 H2O aus strukturellen Betrachtungen berechnet 4 Die gleichen Autoren ermittelten an Material aus dem Tanco Pegmatit Mittelwert aus zwei Analysen eine Zusammensetzung mit 72 5 Ta2O5 1 2 Nb2O5 9 7 Sb2O3 0 1 SnO 0 6 Bi2O3 5 4 Cs2O 0 6 CaO 2 4 Na2O 0 05 K2O und 5 3 PbO sowie 1 2 H2O aus strukturellen Betrachtungen berechnet 4 Aus der Analyse des Materials vom Leshaia Pegmatit wurde eine empirische Formel mit Cs0 31 OH F 0 69 S 1 00 Sb0 57Na0 31Pb0 02Bi0 01 S 0 91 Ta1 88Nb0 12 S 2 00 O5 69 OH F 0 31 S 6 00 aus der Analyse des Materials vom Tanco Pegmatit eine empirische Formel mit Cs0 22K0 01 OH F 0 55 S 0 78 Na0 45Sb0 40Pb0 14Ca0 06Bi0 02 S 1 08 Ta1 95Nb0 05 S 2 00 O5 78 OH F 0 22 S 6 00 errechnet Im Hydroxykenomikrolith kann auf der B Position Tantal durch Niob ersetzt werden Uto Schweden Dobra Voda Tschechien Red Cross Lake Kanada Mt Holland Australien Auf der A Position konnen Uran Angel Mine Argentinien Red Cross Lake Kanada Zinn Uto Schweden Bismut Angel Mine Argentinien Blei Red Cross Lake Kanada Uto Schweden und Calcium Angel Mine Argentinien in das Gitter des Hydroxykenomikroliths eintreten Innerhalb der Pyrochlor Obergruppe sind theoretisch durch die vier verschiedenen zu besetzenden Positionen eine Vielzahl von Substitutionsmoglichkeiten vorhanden Hydroxykenomikrolith ist das OH dominante Analogon zum H2O dominierten Hydrokenomikrolith 14 Er kann z B auch als das Fehlstellen und OH dominante Analogon zum O und Sn2 dominierten Oxystannomikrolith bzw zum O und Sb3 dominierten Oxystibiomikrolith aufgefasst werden Kristallstruktur BearbeitenHydroxykenomikrolith kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 mit dem Gitterparameter a 10 515 A sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Wie bei allen Vertretern der Pyrochlor Obergruppe besteht die Kristallstruktur des Hydroxykenomikroliths aus in diesem Falle TaO6 Oktaedern mit gemeinsamen Ecken die Schichten aus Dreier und Sechserringen parallel 110 bilden In diesen Schichten finden sich Kanale in Richtung 110 welche die Na und Sb Atome aufnehmen 15 Hydroxykenomikrolith unterscheidet sich von normalen Vertretern der Pyrochlor Obergruppe dadurch dass er signifikante Mengen von sehr grossen Kationen wie z B Cs enthalt Da diese Kationen fur die konventionelle 8 koordinierte A Positionzu gross gt 1 60 A sind nehmen sie die 18 koordinierten F Positionen ein welche normalerweise nur mononovalente Anionen enthalten Naturlicher Hydroxykenomikrolith ist nicht ideal zusammengesetzt da er auf der F Position sowohl das Kation Cs als auch monovalente Anionen enthalt Aus diesem Grund nimmt der Hydroxykenomikrolith im Vergleich zu den normalen Vertretern der Pyrochlor Obergruppe mit ausschliesslich monovalenten Anionen auf der F Position sowie zu den inversen Vertretern der Pyrochlor Obergruppe mit ausschliesslich grossen Kationen auf der F Position eine intermediare Stellung ein 4 Eigenschaften BearbeitenTracht und Habitus von Hydroxykenomikrolith Kristallen nbsp Hydroxykenomikrolith Oktaeder nbsp Hydroxykenomikrolith Kuboktaeder Morphologie Bearbeiten Hydroxykenomikrolith fand sich an seiner Typlokalitat in der Nahe von Pollucit Nestern wo er isometrische oder gelangte Korner von maximal 3 mm Grosse an den Korngrenzen von Stibiotantalit und Simpsonit oder in Rissen innerhalb dieser Minerale bildet Ferner kam er in feinen Verwachsungen mit Mikrolith vor 5 Im Tanco Pegmatit tritt Hydroxykenomikrolith sowohl in isolierten kubooktaedrischen Kristallen von maximal 0 5 mm Grosse als auch in Uberzugen auf antimon und uranhaltigen Varietaten von Mikrolith auf 4 Trachtbestimmende Form ist das Oktaeder 111 modifizierend treten kleine Flachen des Hexaeders 100 hinzu vergleiche die nebenstehenden Kristallzeichnungen Im Pegmatitfeld von Mount Holland Yilgarn shire Western Australia Australien und dem Pegmatit von Dobra Voda Krizanov Zdar nad Sazavou District Vysocina Region Tschechien bildet Hydroxykenomikrolith ein xenomorphes Alterationsprodukt von wahrscheinlich Stibiotantalit 4 Am Mt Holland Australien fand sich Hydroxykenomikrolith in einem Skelettkristall von 15 cm Durchmesser der aus einer zerreiblichen Masse aus schwarzem Hydroxykenomikrolith und weissem Kimrobinsonit besteht 16 Physikalische und chemische Eigenschaften Bearbeiten Die Kristalle des Hydroxykenomikroliths sind farblos bis grau 5 oder gelborange bis schwarz 4 Die Strichfarbe des Minerals ist dagegen immer weiss 7 Die Oberflachen des durchscheinenden bis durchsichtigen 5 4 Hydroxykenomikroliths zeigen einen glas bis diamantartigen Glanz 5 4 was sehr gut mit dem Wert fur die Lichtbrechung n gt 1 8 5 ubereinstimmt Hydroxykenomikrolith vom Mt Holland in Western Australia ist hingegen schwarz und opak 16 Hydroxykenomikrolith besitzt eine nur undeutliche Spaltbarkeit 6 Aufgrund seiner starken Sprodigkeit bricht er aber ahnlich wie Amblygonit wobei die Bruchflachen uneben ausgebildet sind 5 Mit einer Mohsharte von 5 4 gehort das Mineral zu den mittelharten Mineralen und lasst sich wie das Referenzmineral Apatit mit einem Taschenmesser noch ritzen Die Vickersharte wurde mit unterschiedlichen Lasten ermittelt sie betragt VHS20g 930 1200 kg mm VHS40g 800 1050 kg mm bzw VHS100g 670 780 kg mm 5 Die gemessene Dichte fur Hydroxykenomikrolith betragt 6 4 bis 6 6 g cm die berechnete Dichte fur Cs0 5Na0 5SbTa4O12 betragt 6 35 g cm 5 Hydroxykenomikrolith zeigt im langwelligen UV Licht eine deutliche orangefarbene bis orangegelbe Fluoreszenz 5 4 und eine schwache gelbliche Kathodolumineszenz 5 Bildung und Fundorte BearbeitenHydroxykenomikrolith ist ein spat gebildetes Tantal Mineral und an seiner Typlokalitat genetisch wie auch raumlich an den Prozess der Kaliummetasomatose in einem hochfraktionierten Granitpegmatit gebunden Dieser Prozess fuhrt zur Bildung von Pseudomorphosen von Orthoklas nach Lepidolith und der Alteration von Pollucit und primaren Tantal Mineralen Die hydrothermale Alteration von Pollucit und Stibiotantalit erklart den Transfer von Casium und Antimon in Losungen aus welchen bei Anwesenheit von Tantal im Uberschuss die Bildung von Tantalaten mit ungewohnlicher Form darunter Hydroxykenomikrolith erfolgen kann 5 Der grosste Teil der bekannten Fundstellen fur Hydroxykenomikrolit Cesstibtantit ist an hochfraktionierte seltenelementfuhrende Granitpegmatite der peralumischen LCT Familie gebunden 17 Am Mt Holland sind Cesstibtantit Hydroxykenomikrolith und Kimrobinsonit Produkte der Zersetzung eines unbekannten Minerals moglicherweise Stibiotantalit SbTaO4 wobei in diesem Fall eine erhebliche Vergrosserung des Ta Sb Verhaltnis z B durch Abfuhr von Sb stattgefunden haben muss 16 In den mahrischen Pegmatiten bildet sich Cesstibtantit also moglicherweise Hydroxykenomikrolith bei der hydrothermalen Alteration aus Mikrolith Stibiotantantalit und Rynersonit wobei neben Cesstibtantit noch Mikrolith Stibiomikrolith Tantalit Mn Tantalit Fe und Tapiolit Fe gebildet werden konnen 18 Typische Begleitminerale des Hydroxykenomikroliths sind Simpsonit Stibiotantalit Mikrolith Wodginit Tantalit Pollucit und Sosedkoit Leshaia Pegmatit am Berg Vasin Mylʹk in der Voronʹi Tundry Calciotantit Albit Quarz Kalifeldspat Elbait Rossmanit skelettformiger Columbit Mn und Kassiterit Insel Uto sowie Kimrobinsonit Tantalit Mn und antimonhaltiger Mikrolith Mt Holland 5 16 3 Als sehr seltene Mineralbildung konnte Hydroxykenomikrolith bisher Stand 2018 von neun Fundpunkten beschrieben werden 19 20 Die Typlokalitat fur Hydroxykenomikrolith ist der Leshaia Pegmatit am Berg Vasin Mylʹk im Pegmatitfeld der Voronʹi Tundry auf der Kola Halbinsel in der Oblast Murmansk Russland 5 Der Zweitfundort fur Hydroxykenomikrolith war der hochdifferenzierte stark zonierte Pegmatit der Tanco Mine Bernic Lake Mine am Bernic Lake Lac du Bonnet Gebiet in der kanadischen Provinz Manitoba 4 Ein weiterer Fundort in Kanada sind die lithiumreichen Lepidolith Petalit haltigen Red Cross Lake Pegmatite am gleichnamigen See ebenfalls in Manitoba 21 Hydroxykenomikrolith wurde ferner im seit 1934 bekannten symmetrisch zonierten und lepidolithfuhrenden Granitpegmatit von Dobra Voda Krizanov bei Velke Mezirici Okres Zdar nad Sazavou in der Region Vysocina in Tschechien gefunden 22 23 Auch im benachbarten Granitpegmatit von Lastovicky bei Rousmerov ist das Mineral beobachtet worden 18 Weitere Fundorte sind der Rubellitpegmatit Forrestania oder auch Mount Hope Pegmatit im Pegmatitfeld Mount Holland Yilgarn Shire Western Australia Australien 16 der uber die Angel Mine abgebaute gleichnamige Pegmatit in den Sierras de Cordoba Departamento Punilla Provinz Cordoba Argentinien 24 und der zum Northern Nykopingsgruvan Pegmatit gehorende Aufschluss Grundberg im Bereich der Uto gruvor Gruben von Uto auf der Insel Uto Gemeinde Haninge Provinz Stockholms lan historische Provinz Sodermanland Schweden 17 Schliesslich kennt man Hydroxykenomikrolith auch aus dem Pegmatit Antandrokomby im aus komplexen LCT Typ Pegmatiten bestehenden Pegmatitfeld Sahatany im Manandona Tal Gemeinde Sahatsiho Ambohimanjaka bei Ambositra Region Amoron i Mania ehemalige Provinz Fianarantsoa auf Madagaskar 25 Streng genommen sind lediglich die Cesstibtantite vom Leshaia Pegmatit am Berg Vasin Mylʹk sowie die Cesstibtantite aus Manitoba Kanada als Hydroxykenomikrolith redefiniert worden Beim Material vom Mt Holland Australien und von der Insel Uto Schweden handelt es sich zwar um Zero Valenz dominante Vertreter der Mikrolithgruppe bei denen entweder eine Vakanz oder H2O auf der entsprechenden Position dominiert Es kann jedoch nicht nachgewiesen werden welcher dieser beiden Falle eingetreten ist so dass auch nicht feststeht ob tatsachlich Hydroxykenomikrolith vorliegt 10 Fundstellen fur Hydroxykenomikrolith aus Deutschland Osterreich und der Schweiz sind damit unbekannt 25 Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der MineraleLiteratur BearbeitenCesstibtantite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 71 kB abgerufen am 30 August 2018 Anatoly Vasil evich Voloshin Yuriy Pavlovich Men shikov Yakov A Pakhomovskiy Lyudmila Ivanovna Polezhaeva Cesstibtantite Cs Na SbTa4O12 a new mineral from granitic pegmatites In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 116 1981 S 345 351 russisch rruff info PDF 677 kB abgerufen am 30 August 2018 Abstract in American Mineralogist PDF 786 kB 1982 67 S 413 414 T Scott Ercit Petr Cerny Frank C Hawthorne Cesstibtantite a geologic introduction to the inverse pyrochlores In Mineralogy and Petrology Band 48 1993 S 235 255 doi 10 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Melgarejo Fernando Colombo Pura Alfonso Jorge Enrique Coniglio Lucio Pedro Pinotti Fernando Javier D Eramo Extreme F activities in late pegmatitic events as a key factor for LILE and HFSE enrichment The Angel pegmatite central Argentina In The Canadian Mineralogist Band 52 Nr 2 2014 S 247 269 doi 10 3749 canmin 52 2 247 englisch a b Hydroxykenomicrolite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 14 September 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hydroxykenomikrolith amp oldid 239000336