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Das Bozdaglar Massiv in der Antike Tmolos turkisch Bozdaglar Graue Berge ist ein bis zu 38 km breiter und uber 130 km West Ost verlaufender langgestreckter Gebirgszug im Binnenland der mittleren turkischen Agais Region ostlich von Izmir zwischen Gediz Graben im Norden und Kucuk Menderes Graben im Suden Das Gebirge ist ein Teil des westanatolischen Menderes Massivs Inhaltsverzeichnis 1 Geologisch geomorphologische Aspekte 1 1 Das Bozdaglar Massiv 1 2 Tmolos Schutt 1 3 Erosionsprobleme 1 4 Das Anhangsel Der Kemalpasa Dagi 1 5 Lagerstatten 2 Aspekte der Tektonik 3 Klimatische Situation 4 Vegetationsgeographische Aspekte 4 1 Die Nordseite der Bozdaglar 4 2 Die Sud und Westseite der Bozdaglar 5 Anmerkungen zur Geschichte 6 Zur Siedlungs Situation 7 Literatur chronologisch 8 EinzelnachweiseGeologisch geomorphologische Aspekte BearbeitenDas Bozdaglar Massiv Bearbeiten nbsp Die Karte zeigt dieGeologisch topographische Situation des Bozdaglar Massiv Provinzen Izmir Manisa Turkei Die Bozdaglar ostlich von Izmir sind ein Gebirgsmassiv das zusammen mit den sudlich gelegenen Aydin Daglari den zentralen Teil des palaozoisch prakambrischen Menderes Massivs bildet Das Bozdaglar Massiv erstreckt sich als dessen nordliche Partie etwa in West Ost Richtung in einer durchschnittlichen Hohe von 1200 bis 1300 m Dieses Gebirge ist westlich des Mahmut Dagi 1382 m durch den Karabel Neogengraben vom mesozoischen Kemalpasa Dagi Nif Dagi 1506 m getrennt der sich in Bezug auf Alter und Struktur von den Bozdaglar zwar unterscheidet in Bezug auf morpho tektonische Entwicklung und Merkmale jedoch als zur naturraumlichen Region der Bozdaglar gehorig gesehen werden kann denn es bestehen in diesem Gebiet enge Beziehungen zwischen Strukturtektonik und Geomorphologie Das Bozdaglar Massiv und der Kemalpasa Dagi als seine westliche Verlangerung wurden ebenso wie der etwas weiter nordlich gelegene Manisa Dagi Karadag 1247 m durch Storungssysteme junger Tektonik fragmentiert Dabei wurden die Einzugsgebiete des Alasehir Cayi im Nordosten und Osten und des unteren Gediz Nehri im Norden und Nordwesten als die wichtigsten morphologischen Einheiten der Region sowie die Tiefebenen Ova von Alasehir Alasehir Ovasi Bornova Bornova Ovasi und Seydikoy Cumaovasi im Sudwesten sowie das Einzugsgebiet des Kucuk Menderes im Suden gebildet 1 2 nbsp Blick von den Hohen des Bozdaglar Massivs bei Birgi in die Senke des Kucuk Menderes Grabens Im Hintergrund die Aydin Daglari nbsp Blick uber die fruchtbare Alasehir Ovasi im Gediz Graben auf die Hohen des 1895 m hohen Gozlubaba Dagi im Bozdaglar Massiv Der Grenzverlauf des Bozdaglar Massivs wurde im Osten zwischen dem Quellbecken des Kucuk Menderes Nehri und dem Osten der Alasehir Ovasi gezogen und folgt im Norden dem Alasehir Cayi sowie dem Lauf des unteren Gediz erreicht die Senke des Izmir Golfs uber die Gipfellinien des Manisa Dagi und der Yamanlar Daglari im Nordwesten Im Suden bildet diese Grenze das Flussbett des Kucuk Menderes etwa von Kiraz aus westwarts wo der Cevlik Cayi in den Kucuk Menderes mundet und einen Teil der Cumaovasi einschliesst und verbindet sich mit der Bucht von Izmir uber die weniger hohen neogenen Hugel im Westen wobei manche Wissenschaftler 3 den Manisa Dagi und die nordlichen sudlichen und westlichen Grabensenken gegen das Bozdaglar Massiv abgrenzen Das Fundament der Bozdaglar bilden metamorphe Gesteins Serien die als Teile des Menderes Massivs im Norden von der unteren Gediz Senke sowie der Alasehir Ovasi und im Suden vom Tal des Kucuk Menderes Nehri getrennt werden Dabei besteht das Massiv einerseits aus palaozoischen Schieferserien des unteren Palaozoikums Glimmerschiefer Quarzitschiefer geschieferter Quarzit Phyllit und Marmor sowie andererseits aus komplexen prakambrischen Gneisserien Der Bozdag Gipfel nicht zu verwechseln mit dem Bozdag bei Denizli der dem Massiv seinen Namen gibt und im mittleren Teil des Gebirges zwischen Salihli und Birgi den hochsten Gipfel bildet erhebt sich auf 2159 m Es besteht hauptsachlich aus Gneisen Seine Nordhange fallen mit starken Neigungen zu den Talern der Bache Beycayiri Cayi Millik Cay und Andiz Cayi ab Seine Sudhange hingegen erreichen die Einzugsgebiete der Bache Birgi Cayi und Gumuslu Cay mit geringerer Neigung als im Norden 4 An den Randern der Nordhange des Bozdaglar Massivs die in die Gediz Ebene abfallen und durch parallel verlaufende Bache streifenartig stark zergliedert sind liegen sogenannte Tmolos Schutt Sedimentansammlungen s u deren Breite von Ort zu Ort variiert und deren Machtigkeit Hunderte von Metern erreicht Dabei sind die Gneise die den Kern der Hauptmasse bilden von Schiefern umgeben deren Metamorphosegrade allmahlich zum Rand hin abnehmen Die Grenze zwischen Gneisen und Schiefern ist stellenweise sehr deutlich und schneidet die Bozdaglar Masse etwa in Nordost Sudwest Richtung und entspricht nach Ansicht einiger Forscher einer Uberschiebungsflache 5 Andere Wissenschaftler halten die Diskordanz zwischen dem Gneiskern des Massivs und der Schieferdecke fur eine Dislokations Diskordanz 6 7 Nordlich der Dorfer Yagmurlar Celikli Karaagac Elmabag Golcuk Kiziloba und nordlich von Bayindir am Nordrand der Bozdaglar ist die Gneismasse aufgeschlossen und besteht hier aus Gesteinsverbanden wie Orthogneis muscovit und biotitreichem Glimmergneis und Biotit Paragneis Die sudsudostlich des Bozdaglar Hauptmassivs gelegenen Gneise weisen eine Neigung von 35 50 nach Suden auf In diesen Gebieten insbesondere im Osten des Kreises Kiraz stehen Gneise an die grossflachig mit Marmor bedeckt sind Die Schieferserien bilden dagegen den nordlichen und westlichen Teil der Bozdaglar Im Suden der Alasehir Ovasi bestehen sie weitgehend aus Biotit Glimmerschiefern und sehr dunnblattrigen Phylliten zwischen Salihli und Turgutlu eher aus Grauwacke und Quarzit Schiefer Komplexen Daruber liegen in Senken mancherorts als dunne Schichten meistens in Form von Restinseln unterschiedlicher Breite kristallisierte metamorphisierte Kalksteine 8 Das gilt vor allem im Suden wo das in seinen Hauptlinien von neogenen und quartaren Verwerfungen und Senken gepragte Bozdaglar Massiv aufgrund tektonischer Prozesse zum einen mehrere hohere Partien zeigt zum anderen durch Biotit Glimmerschiefer Kuppen in Senken unterteilt ist die von Sedimenten unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Qualitat gefullt sind Neben Erhebungen von uber 2000 Metern gibt es dort deshalb tiefe plateauartige Einschnitte in den Hochlandbereichen wie Gundalan Yaylasi Buyuk und Kucuk Cavdar Yaylasi Camyayla Golcuk Yaylasi und Subatan Yaylasi die sich zumeist in Form einer Hochebene vom sudlichen Rand des Bozdaglar Massivs nach Norden neigen und einer weitgehend turkischen Bevolkerung vor allem als Sommerfrische dienen Diese Ebenen sind von hoheren Berglandbereichen umgeben die sich in die gleiche Richtung erstrecken Ihre Hohen erreichen 2159 m auf dem Bozdag Tepesi und von Ost nach West 1839 m auf dem Hacialikarligi Tepe 2070 m auf dem Kumpinari Tepe 2133 m auf dem Catalsivrisi Tepe 1372 m auf dem Keldagi 1300 m auf dem Catma Dag 1407 m auf dem Caldagi und 1387 m auf dem Mahmut Dagi 9 Diese Marmore und kristallisierten Kalksteine aus dem Palaozoikum die uber den Gneisen und Schiefern des Massivs liegen sind Karbonate in denen sich einige auffallige Karstformen wie Dolinen und Hohlen gebildet haben Sie stehen u a auf den Nord Sud ausgerichteten muldenformigen Plateauvertiefungen der Yaylas von Subatan und Ayvacik im nordlichen Teil der Bozdaglar bei Odemis an Es sind Senken mit Sub Depressionscharakter Untertiefung in Nord Sud Richtung die sich parallel zueinander erstrecken Etwa in der Mitte dieser weitgehend geschlossenen Senken auf 950 m Hohe sammeln Dolinen das anfallende Wasser und speisen damit auf 300 m Hohe Quellen im Tal des Rahmanlar Cayi von wo es weiter zur Kucuk Menderes Ebene im Suden abfliesst Dieser Hohenunterschied weist auf die Existenz eines grossen unterirdischen Karst Kluftsystems hin 10 Entsprechende lokale Untersuchungen dazu erfolgten u a in einem dieser Karstgebiete rund um die Grossdoline Ayvacik Dudeni bei Ayvacik einem Ponor mit angeschlossener vertikaler Hohle zwischen den Subatan und Ayvacik Yaylas etwa 10 km im Norden von Odemis wo Gneise die Grundgesteine bilden Die Kalksteine der Region und die metamorphen Schiefer die dort den Grundwasserhorizont bilden liegen als Decke uber den Gneisen Die Kalksteine wurden durch mehrmals auftretende Metamorphosphasen des Menderes Massivs teils metamorphisiert Marmor und teils in kristalline Kalke umgewandelt rekristallisiert Die Verkarstung erfolgte im Miozan 11 Vor allem im Winter dringen Schnee und Hochwasser in die Doline ein Die Abmessungen des senkrechten Dolinen Eingangs betragen 2 2 m Der Dolinen Schacht wird in 120 m Tiefe horizontal hat eine Lange von 1822 m und endet mit einem Siphon von 228 m Tiefe 12 Da das Bozdaglar Massiv mehrere Metamorphose Perioden durchlaufen hat wurden in den Gneisen und Schiefern auch aufgrund von Rekristallisation keine Spuren von Organismen zur Altersbestimmung gefunden Entsprechende radiometrische Messungen von Augengneisen gaben ein Alter von 490 90 Millionen Jahren an was auf das Ordovizium also fruhestes Palaozoikum bzw Prakambrium hindeutet 13 Die Bildung dieser Gesteine fallt also mit der kaledonischen Orogenese zusammen der ersten bislang bekannten Metamorphose Phase Allerdings gibt Erol Izdar das absolute Alter dieser Metamorphose mit 288 60 Millionen Jahren an und verweist damit in die herzynische Orogenese 14 Diese zweite Phase der Metamorphose fand unter hohem Druck und massiger Temperatur statt und betraf die Schieferreihen und Marmore des Massivs Ihr Alter wird als post liassisch angegeben Die folgenden orogenetischen Prozesse setzten sich ab dem Kimmerium fruhes Pliozan mit den alpinen Phasen fort Ihre Wirkungen waren im mittleren bis oberen Miozan bis Quartar Ost West Hebungen und Senkungen fuhrten jedoch nicht zu einer weiteren Metamorphose 6 Tmolos Schutt Bearbeiten Im Norden wo sich vor der Bozdaglar Kette die alluvialen Senken des unteren Gediz Grabens und der Alasehir Ovasi als eine der wichtigsten Talschaften der Agais Region erstrecken werden am Rand des in die Ebene abfallenden Bozdaglar Massivs neogene detritische allochthone und limnische Sedimente von gestuften tektonischen Storungssystemen geschnitten die ebenfalls weitgehend in Ost West Richtung verlaufen und deren Versatz zueinander im Allgemeinen 300 500 Meter betragt aber an vielen Stellen auch 1000 1500 Meter erreicht Diese grobkornigen Ablagerungen die als Tmolos Schutt Tmolos Ablagerungen Bozdag Trummer erstmals von Alfred Philippson 15 als Tmolos Schutt benannt bezeichnet werden entstanden durch Erosion die mit der Hebung des alten Massivs am Ende des Pliozans einsetzte Sie bestehen zumeist aus leicht bis massig abgerundeten und gesiebten sortierten Fragmenten 4 die eine Dicke von Hunderten von Metern erreichen und von Hochwasser und Bachen stark erodiert sind Es sind sandige lehmige und mergelige rot gelb und braun gefarbte Ablagerungen und Schiefer Gneis und Kalkstein Kieseln Diese Formationen die durch ihre bunten Farben und ihre erodiert fragmentiert gespaltene Topographie von weitem auffallen kommen in zwei getrennten Ebenen an vielen Stellen vor in den unteren Partien z B bei der Mineralquelle Sarikiz Alasehir beim Camur Banyolari Schlammbad bei Salihli und im Irlamaz Tal westlich von Turgutlu als Konglomerate mit Kieselsteinen aus Glimmerschiefer Gneis und Quarzit als dick geschichtete Mergel und Sandsteine Diese Schichten enthalten zwischen Manisa und Turgutlu Fossilien von Wirbeltieren aus dem oberen Miozan Pontium als das Becken die Form einer grossen neogenen Grube hatte die mit Land und Seesedimenten gefullt wurde 16 17 Daruber folgt unregelmassig eine Sediment Ebene mit rot weinroten bzw rosa weiss gefarbten tonigen sandigen kiesigen Ablagerungen Diese obere Fazies die an vielen Stellen entlang der Sud und Westseite der Gediz Senke durch Erosion entfernt wurde ist hauptsachlich in den Gebieten zwischen Turgutlu und Alasehir zu sehen Andererseits liegen die beiden neogen bis uartaren Sediment Ebenen auch in Form von Ablagerungen vor bei denen die Sedimentationsstufen schwer zu unterscheiden sind was darauf hinweist dass sie uber langere Zeit unter haufig wechselnden Bedingungen im lakustrischen oder terrestrischen Milieu am Rand des Massivs abgelagert wurden Man erkennt gut dass sie fast im gesamten Gebiet durch Hochwasser und Bache aufgrund ihrer geringen Festigkeit sowie der sparlichen bzw zerstorten Vegetation tief erodiert sind 18 Der Sudrand der Bozdaglar Kette dagegen fallt im Gegensatz zum Nordrand mit steilen Hangen wie eine Mauer in die Ebene des Kucuk Menderes Nehri ab Hier werden die entsprechenden Hange durch junge Taler und Flutbetten geteilt wobei auch hier die Hange an vielen Stellen bis zu 30 60 geneigt sind Zum Beispiel hat der steile Sudhang der Bozdaglar zwischen Odemis und Birgi mit grandiosem Blick auf die Kucuk Menderes Ebene eine Neigung von uber 60 Am Nordhang der gleichen Bergkette zwischen Alasehir Salihli Turgutlu ist die Steigung geringer 9 Erosionsprobleme Bearbeiten nbsp Blick auf die stark durch Erosion zerstorten Reste von Tmolos Schutt Sedimenten im Gediz Graben am Nordfuss der Bozdaglar bei Sardes nbsp Das Bild zeigt einen Teil des Irlamaz Cayi Schwemmfachers bei Turgutlu Anfang September 1974 nbsp Blick aus dem Flugzeug auf die von Erosionsrinnen zertalten Tmolos Schutt Sedimente der nordlichen Auslaufer des Bozdaglar Massivs im Gediz Graben bei Turgutlu Provinz Manisa Turkei Normale Erosion kann man zumeist selbst auf flachen Oberflachen um die Bozdaglar und den Fluss Gediz und unter gut bedeckender Bewaldung beobachten An sanft abfallenden Hangen der Bozdaglar Flachen mit dichter Weidebedeckung und in degenerierten Niederwaldgebieten hat sich eine eher massige Erosion entwickelt Starke Zerstorung findet man an Hangen mit stark geschadigter Vegetation und an Tmolos Ablagerungen Vor allem auf der Nordseite des Bozdag Massivs speziell um die antike Stadt Sardes sind gravierende Erosionserscheinungen offensichtlich Die Hauptfaktoren die die Bodenerosion beeinflusst haben sind Vernichtung der naturlichen Vegetation Ubernutzung des Landes steile Hangtopographie und Schwache der geologischen und Bodenstruktur gegen Erosion Die spektakularste Erosion ist jedoch diejenige von Kolluvial und Schwemmfacher Ablagerungen entlang der Talseiten sowie von sandigen schlammigen und kieshaltigen Ablagerungen des Pliozans dem Tmolos Schutt Diese Sedimente erodierten leicht und so wurden grosse Mengen an Schlick Sand und Kies von Fluten weggespult An einigen Stellen wurden die Talseiten von Gewassern wie Irlamaz Cayi Ahmetli Cayi Yesilkavak Cayi in Form von Gullys tief zertalt Andererseits wurden auch einige der alteren Bachablagerungen sowie Quell und Schwemmfachermaterial durch Fluten erodiert Flachenerosion war und ist vor allem auf metamorphen oder kristallinen Schiefern aktiv wobei Sande durch Abfluss in die Taler transportiert wurden und werden Infolgedessen dominieren auf hugeligen ansteigenden Abschnitten intensive Flachen und Rinnenerosion wahrend auf dem Flachland durch Hochwasser verursachte Schwemmkegel Ablagerungen aktiv sind In der Hochwasserzeit April Mai breitet sich Uberschwemmung fast uber das gesamte flache Land im Tal des Gediz Flusses aus Das Ackerland in der Ebene wird dann mit Schlick Sand und Kies bedeckt so dass die Fruchtbarkeit des Ackerlandes zuruckgeht 19 Rinnenerosion hat sich vermehrt aktiv auf den Tmolos Ablagerungen entwickelt die durch kleine Bache und Kanale fragmentiert wurden Erdrutsche oder Einbruche sind besonders an den Ost und Westhangen bei Salihli zu sehen an steilen Hangen die zu stark zerschnitten wurden und ihren Gleichgewichtszustand auf den Tmolos Ablagerungen verloren haben Die Sedimentationsgebiete sind in den stromabwarts gelegenen Abschnitten der Bache die die Nordhange des Bozdag Gebirges durchqueren weit verbreitet und das grosste Sedimentgebiet befindet sich dort wo sich bei Turgutlu das Irlamaz Tal in die Ebene offnet Nach bisherigen Recherchen sind 81 4 der bislang untersuchten Flachen aktive Erosionsgebiete Erosionsereignisse bedrohen wichtige Siedlungszentren wie Salihli Ahmetli und Turgutlu und insbesondere die fruchtbaren Ackerflachen in der Schwemmebene des Gediz die die Lebensgrundlage der Mehrheit der Bewohner darstellen Von Zeit zu Zeit verursachen Uberschwemmungen in diesen Gebieten irreparable Schaden 20 Das Anhangsel Der Kemalpasa Dagi Bearbeiten Das alte prakambrisch palaozoische Fundament des Bozdaglar Massivs das mit den Kalksteinen des Mahmut Dagi im Westen endet verschmilzt am West Rand der Karabel Neogen Senke mit dem Mesozoikum des Kemalpasa Dagi 21 Die neogene Senke von Karabel zwischen dem Kemalpasa Gebirge und dem Bozdaglar Massiv zwischen Torbali und Kemalpasa wurde wahrscheinlich im mittleren oberen Miozan mit miozanen und pliozan quartaren Seesedimenten verfullt Unter diesen sind Tone Mergel Sandsteine und Seekalksteine mesozoische Kalkstein Flysch und Schieferserien und unterhalb eine machtige Gerollreihe die sich mit einer Neigung von mehr als 15 nach Suden fortsetzt 22 Der westlich anschliessende Berglandbereich aus Sedimenten der Kreidezeit umfasst neben dem Tekke Dag 1017 m im Sudwesten und dem Manisa Dagi weiter nordlich die beide nicht mehr generell zum Bozdaglar Massiv gezahlt werden den Kemalpasa Dagi Nif Dagi Der recht komplex strukturierte Kemalpasa Dagi der allmahlich nach Westen hin abfallt besteht aus Kammen und Hugeln Seine Hange sind steil und er erhebt sich mit bis zu 1506 m Hohe zwischen dem Golf von Izmir und dem metamorphen Bozdaglar Massiv in sudwestlich nordostlicher Richtung uber 20 km In diesem gesamten Gebiet besteht die Flysch Serie aus Tonschiefern Sandsteinen u a Arkose Konglomeraten Mergeln und gelegentlichen Radiolariten und Kalksteineinlagerungen Das Vorhandensein von Tonschiefern und mitunter kristallisierten Kalksteinen weist auf Metamorphosen und tektonische Effekte hin Obwohl das Sediment palaozoischen Formationen ahnelt ergab die Altersbestimmung uber Fossilien die obere Kreidezeit 23 Aufgrund der komplexen tektonischen Vergangenheit liegen Kalk und Flysch unter dem See Neogen Der Flysch des Kemalpasa Dagi liegt im Osten unter einer Gerollserie des Karabel Neogens Die kristallinen grauweiss gefarbten Kalke seiner Hauptstruktur uber dem Flysch weisen Risse und Karst Hohlraume auf Im Norden wurde dieses Massiv von Verwerfungen in Ost West Richtung durchschnitten und von dem benachbarten mesozoischen Massiv dem Manisa Dagi getrennt Im Norden entlang der Bornova Ebene wird das Bergland ebenfalls von Verwerfungen zerteilt 24 Lagerstatten Bearbeiten Auf dem Hintergrund historischer und archaologischer Erkenntnisse soll nicht unerwahnt bleiben dass Buntmetall Lagerstatten des Bozdaglar Gebirges in der Vergangenheit von grosser Bedeutung waren Die meisten dieser Lagerstatten auch jene goldhaltigen Blei Zink Vorkommen in der Region Izmir wurden noch wahrend des Osmanischen Reiches eher als Silbervorkommen klassifiziert und als solche genutzt obwohl keines von ihnen heute noch so angesehen wird 25 Dazu gehoren auch die Lagerstatten von Bayindir und Kemalpasa am Bozdaglar Massiv 26 Die Kupfer Vorkommen bei Bayindir zahlen zu den wichtigsten in der Region Izmir 27 Auch Eisenlagerstatten bei Torbali und Bayindir sowie Gold Antimon und Quecksilbervorkommen in der Region Torbali Odemis und der Cumaovasi waren und sind von Bedeutung 28 Wenn man die Minen aus prahistorischer Zeit berucksichtigt so zeigt sich dass es in der Izmir Region mehr als zehn Goldlagerstatten gibt 29 Die meisten davon befinden sich auf beiden Seiten des Kucuk Menderes Tals und zu den restlichen zahlen u a Hauptgoldvorkommen bei Sart Sartmustafa Sardes Salihli Arikbasi Bayindir und Bozdag Odemis 30 Diese Ressourcen zeigen das reiche Bergbau Potenzial der Region Allerdings wurde lange Zeit generell davon ausgegangen dass all diese Lagerstatten keine Reserven enthalten die in okonomischer Hinsicht wert sind ausgebeutet zu werden 31 Das hat sich inzwischen geandert Man hat erkannt dass Lagerstatten wie am Sart Cayi die sekundare Goldreserven enthalten nicht nur in prahistorischen Zeiten eine sehr wichtige Rolle spielten sondern auch rezent Bedeutung haben 28 Das Wissen um das aus dem Flusssedimenten des Paktalos Sart Cayi gewonnene Gold stammt schon aus vorchristlicher Zeit Das Edelmetall wurde bereits im III Jahrtausend v Chr verarbeitet und sogar in entfernte Regionen einschliesslich Sudmesopotamien verschickt 32 Wahrend der lydischen Zeit hatte die antike Stadt Sardes dank des Goldabbaus im Paktolos einen grossen Wohlstand erreicht Besonders wahrend der Zeit von Konig Kroisos Krosus erlebte sie seine Blutezeit des Reichtums Bei Ausgrabungen wurden am Ufer des Baches Werkstatten zur Goldverarbeitung aus dem 6 Jahrhundert v Chr freigelegt 33 Man geht davon aus dass die Struktur die von amerikanischen Archaologen am Osthang des Sart Cayi zwischen den Ruinen von Sardes gefunden und als Goldaufbereitungsanlage bezeichnet wurde zwischen 600 und 580 v Chr In Betrieb war 34 Strabo erwahnt in seinem Werk mit dem Titel Geographika mehrmals dass das Wasser des Paktalos Flusses Sart Cayi voller Goldstaub sei durch den die Menschen der Region grossen Reichtum erlangt hatten und dass die Goldminen am Berg Tmolos Bozdaglar wo der Fluss entspringt seit langem betrieben wurden 35 Mittlerweile sind die Goldlagerstatte von Sart im Kreis Salihli und das potenzielle Goldfeld bei Bozdag Golcuk als abbauwurdige Vorkommen in der Provinz Izmir eingestuft In der sekundaren Seifen Gold Lagerstatte des Salihli Sart Feldes wurden 20 Millionen m Goldreserven mit 96 mg m Au Gehalt metallischer Goldgehalt 1 9 Tonnen und im potenziellen Goldfeld Bozdag 847 670 Tonnen Au Reserven mit 1 38 g t Au Gehalt metallischer Goldgehalt 1 17 Tonnen festgestellt 36 Die Erschliessung des Sart Feldes bei Salihli am Sart Cayi ist bereits angelaufen Gegen den Beschluss der Regierung zur Inwertsetzung des Bozdag Goldfeldes etwa 1 Kilometer sudlich des Golcuk Sees und 15 Kilometer von Odemis entfernt wird seit 2015 von der Bevolkerung des Umfeldes protestiert Das Ergebnis der Umweltvertraglichkeitsprufung UVP wurde zum vierten Mal von den Anwohnern nicht akzeptiert Das Gebiet in dem die Goldmine von einem Privatunternehmen abgebaut und von der Provinzdirektion fur Umwelt und Urbanisierung der Provinz Izmir als UVP Antragsprojekt akzeptiert werden soll stellt ein Naturschutzgebiet dar 37 Aspekte der Tektonik BearbeitenIm morphologischen Gesamtbild der Bozdaglar sind uberall auf den ersten Blick vor allem Spuren junger tektonischer Bewegungen zu erkennen Die wichtigsten morphologischen Elemente der geologischen Struktur des Gebiets sind zum einen der teilweise unnormale Kontakt der Formationen und zum anderen der Verlauf einiger tektonischer Storungen in ungefahr West Ost Richtung begrenzt durch frische Bruchflachen und gabelformig angeordnete Bruchblocke Fast alle auf diesem Gebiet tatigen Forscher sind sich einig dass das System der Horste Storungen und geologischen Graben auf kratogen epirogene Bewegungen Epirogenese lang andauernde Aufwolbungen oder Einsenkungen der Erdkruste zuruckzufuhren ist die vom Neogen bis zum Quartar andauerten und zu vertikalen Verformungen fuhrten Das Graben Horst System Westanatoliens zu dem auch die Bozdaglar gehoren ist das Ergebnis entsprechender tektonischer Nord Sud Spannung innerhalb der Region Nach bisherigem Wissen begann die Bildung dieser Horste und Graben im mittleren oberen Miozan Allerdings erreichten die Graben erst im Quartar ihre heutige Grosse Nach der Theorie der Plattentektonik bewegt sich die anatolische Platte auch rezent entlang der Transformationsstorungen der Nordanatolischen und Ostanatolischen Verwerfung nach Westen Die nach Sudwesten abbiegende Nordanatolische Verwerfung zwischen Zakynthos und dem Golf von Saros und die Bildung der griechischen Scherzone verhinderten jedoch diese Bewegung der anatolischen Platte nach Westen Dieses Hindernis erzeugte in Westanatolien eine Ost West orientierte Straffung und Anhebung Diese Kompression traf auf eine Nord Sud Spannung was zu dem Ost West verlaufenden Grabensystem in der Region fuhrte 38 In der Region des Bozdaglar Massivs gibt es deshalb viele Storungssysteme die sich in Ost West Nordwest Sudost und Nordost Sudwest Richtung erstrecken Die wichtigsten Verwerfungszonen darunter sind die Verwerfung im Suden der Alasehir Ebene ausgehend von der Sarigol Ovasi im Osten das zwischen Salihli und Turgutlu in Ost West Richtung verlaufende gestufte Verwerfungs System s o das Storungssystem das im Norden die Bornova Ebene begrenzt und den Kemalpasa Dagi vom Manisa Dagi weiter nordlich trennt Verwerfungen die den Manisa Dagi von der Nord und Nordostseite her durchschneiden die Storung die den Kemalpasa Berg von Nordosten durchschneidet Alle diese tektonischen Fehler werden zumeist zum tektonischen Normalstorungssystem Abschiebungen entstehen durch Krustendehnung gezahlt Bruchflachen sind an vielen Stellen um 30 60 geneigt Die Versatze der Storungen betragen in etwa 300 500 m Verwerfungsebenen sind meistens aufgefachert und brekzienartig und haben Mylonitstrukturen Zustand starker mechanischer Deformation aufgrund von Dislokationsmetamorphose 39 Was in diesem Zusammenhang Erdbeben betrifft so gab es in der Region in historischer Zeit viele Erdstosse von denen einige sichtbare Spannungsrisse verursachten 40 Effektiv gab es historischen Aufzeichnungen zufolge zwischen 1040 und 1964 n Chr viele schwere derartige Ereignisse in den und um die Bozdaglar 41 Rezente Dynamik der Tektonik im Umfeld der Horst und Grabenstrukturen zeigt sich auch in den hydrothermalen Aktivitaten der Region Die Provinz Manisa ist in Bezug auf geothermische Quellen eine der reichsten Regionen mit dem hochsten geothermischen Potenzial in der Turkei Zu den 9 fur die Provinz ausgewiesenen Platzen mit dem grossten Enerdiepotenzial zahlen das Geothermalgebiet zwischen Salihli und Ahmetli zwischen Kavaklidere und Salihli sowie zwischen Alasehir und Kavaklidere bzw zwischen Sarigol und Alasehir sowie bei Ahmetli und Urganli 42 Klimatische Situation BearbeitenDie Bozdaglar als relativ grosse Region im agaischen Teil Westanatoliens stehen generell aufgrund ihrer geografischen Lage unter dem Einfluss des mediterranen Westwindgurtels Daruber hinaus wirken auch physikalisch geographische Faktoren wie die Meeresnahe hypsometrische Situation und Reliefformen auf das klimatische Geschehen Deshalb teilt sich dort das Jahr thermisch in Perioden mit sehr heissen Sommern und milden Wintern mit ausgepragten Ubergangsjahreszeiten Die Amplitude zwischen den Ebenen und den Bergregionen ist zwar nicht allzu hoch aber je nach Hohenlage ist von Ort zu Ort eine Temperaturdifferenz von 5 10 C zu erkennen 43 Nach den Daten der funf Klimastationen Salihli Bayindir Alasehir Bornova und Odemis im Umfeld des Bozdaglar Massivs schwankt die mittlere Jahrestemperatur zwischen 16 5 C Salihli und 17 4 C Bayindiir Allerdings liegen alle diese Stationen im Tiefland unter 200 m Hohe Naturlich sind die Jahresdurchschnittstemperaturwerte auf dem Bozdaglar Hochgebirge fur das Klimadaten nur bedingt vorliegen 5 10 C niedriger als in der Ebene Der Hohenfaktor und die Wirkung polarer Luftmassen aufgrund von Frontbewegungen insbesondere im Winter fuhren in den Hohen der Bozdaglar zu einem deutlichen Temperaturabfall was auch die Jahresmitteltemperatur in den hoheren Lagen deutlich senkt Die nach der Lapse Rate Methode 44 von Asaf Kocnan erstellten Isothermenkarten der Bozdaglar Region 45 geben diesbezuglich zumindest einigermassen erkennbare Sommer Juli Winter Januar und Jahres Mitteltemperaturwerte fur unterschiedliche Hohenstufen in den Bozdaglar Demnach liegen letztere Werte in den Ebenen bei 15 C bis 17 C und nehmen parallel mit zunehmender Hohe bis auf 10 C ab Die 17 C Isotherme umgibt die Gebiete in einer durchschnittlichen Hohe von 100 200 m und die 15 C Isotherme zeigt einen Verlauf nahe der 500 Meter Isohypse Daruber sinkt die Temperatur auf den Plateauflachen des Bozdaglar Massivs bei etwa 1000 1200 m Hohe auf 13 11 C ab Dort wo die Lage auf der Hauptmasse der Bozdaglar 1500 m Hohe ubersteigt und besonders in noch hoheren Regionen wie dem Bozdag 2159 m oder dem Ayidag 1829 m und Hacialikarligi Tepe 1839 m im Osten kann man von Werten unter 7 9 C Jahresmitteltemperatur ausgehen Andererseits unterscheidet sich die Temperaturverteilung zwischen den Nord und Sudhangen der Bozdaglar je nach Ausrichtung und Hangneigung An den weniger abfallenden Nordhangen der Bozdaglar sinkt die Temperatur nach Osten hin schneller als im Westen An den stark geneigten Sudhangen und zum Landesinneren hin ist die Temperaturabnahme dagegen langsamer Im Januar sind die Kontraste zwischen Kucuk Menderes Becken und der Gediz Ebene wo sich die Auswirkungen der Westwinde starker in Bezug auf die Temperaturverteilung widerspiegeln und dem hohen Bozdaglar deutlich zu erkennen Man schatzt dass in der ostlichen Halfte der Bozdaglar im Winter in Hohen uber 1200 m die Temperaturen auf unter 2 C und uber 1500 m auf weniger als 4 C fallen wahrend sie im westlichen Teil insbesondere rund um die fur warme Westwinde offene Bucht von Izmir sowie in den westlichen Becken und im unteren Kucuk Menderes Tal hoher liegen Im Sommer Juli zeigt sich die Temperaturverteilung in den Bozdaglar eher regelmassig Dann sind die warmsten Teile naturlich die Ebenen im Norden und Suden sowie die Gebiete mit einer durchschnittlichen Hohe von bis zu 500 m mit einer Durchschnittstemperatur von uber 27 C Mit zunehmender Hohe fallen die Werte sehr langsam auf 21 23 C dann aber uber 1400 m Hohe unter 19 C 46 nbsp Von vorangegangenen Fruhjahrs Niederschlagen geflutete Feldflur in der Bozdag Ovasi Bozdag Ebene in den Bozdaglar Was die Niederschlage betrifft so konnen die Ebenen um die Bozdaglar sowie die Hange des Gebirges in durchschnittlich 500 m Hohe als massig regnerisch angesehen werden 47 In den westlichen Teilen nahe der Agaiskuste und dem Einzugsgebiet des Kucuk Menderes fallen durchschnittlich 600 700 mm pro Jahr In der Senke des Gediz Nehri nimmt diese Niederschlagsmenge zum Binnenland hin ab und fallt auf etwa 500 mm Jahr Hier trifft die 600 mm Isohyete die Orte uber 250 m Hohe Naturlich nehmen die Niederschlage auch dort allmahlich mit der Hohe zu Dieser Anstieg ist insbesondere im Winter langsamer da die Luftstromungen an den Sudhangen der Bozdaglar parallel zur orografischen Richtung aufsteigen Der Niederschlag erreicht auf 1000 1200 m Hohe nur 900 mm Jahr nimmt allerdings je nach Reliefbedingungen unterschiedlich zu Beispielsweise ubersteigt die jahrliche mittlere Niederschlagsmenge von Kemalpasa mit 1000 mm die vom 25 km weiter ostlich gelegenen Turgutlu 634 mm deutlich In diesem Fall erhalten die meisten Niederschlage ostlich der Bucht von Izmir das Nif Gebirge und die Kemalpasa Region 800 1000 mm zudem Teile der hoheren Plateauabschnitte der Bozdaglar wie Golcuk Gundalan Lubbey und Subasik 900 1000 mm deren Hohe 1000 m ubersteigt und schliesslich erhalt die Hauptmasse der Bozdaglar mehr als 1100 mm 48 Die hochsten durchschnittlichen jahrlichen Niederschlagswerte erreichen im Ort Bozdag 1362 6 mm Jahr allein zwischen November und April 1168 8 mm 85 Daher sind die jahrlichen durchschnittlichen Niederschlagswerte von Bozdag 2 8 mal hoher als in Salihli und 1 9 mal hoher als in Odemis Der Hauptgrund fur die Niederschlagszunahme ist naturlich der Hohenunterschied denn Bozdag liegt auf 1150 m Salihli auf 111 m und Odemis auf 122 m 49 Die jahreszeitlichen Feucht und Trockenphasen verlaufen an allen Klima Stationen weitgehend ahnlich ab Ab Oktober nehmen die Niederschlage zu hochste Werte werden im Dezember erreicht wahrend der Ruckgang im Juni beginnt mit niedrigsten Werten im August Trotz dieser Ahnlichkeit in der Niederschlagsverteilung gibt es Unterschiede von Westen zu den inneren Landesteilen Der Winter ist uberall die regenreichste Jahreszeit dabei ubersteigt die Niederschlagsrate dann im Westen 50 wahrend sie in Salihli und Alasehir im Landesinneren nur etwa 45 47 betragt Das liegt vor allem an den Ostwinden die im Winter haufig von Osten in das Gediztal eindringen dabei aber nur sehr wenig Feuchtigkeit mitbringen In der Kucuk Menderes Ebene sudlich des Bozdaglar die von Osten her geschlossen ist ist die Frequenz der Ostwinde dagegen gering und entsprechend der Niederschlag hoher Der Fruhling ist ebenfalls eine Jahreszeit mit hoher Niederschlagsrate da Fronten von den agaischen Kusten kommend eine Weile im Landesinneren verweilen oder Konvektionsniederschlage nach dem Abzug der Front auftreten Der Herbst hat einen Niederschlagsanteil von nur 20 und in der Sommersaison uberschreiten die Niederschlagsraten nirgendwo 5 Demnach lasst sich das vorherrschende Niederschlagsregime im Bozdaglar Massiv durchaus als generell mediterran einordnen 50 Vegetationsgeographische Aspekte BearbeitenDas Bozdaglar Gebirge ist eines der am besten untersuchten Gebiete der turkischen Agais Region in Bezug auf Pflanzen Es gibt viele Pflanzenarten die in der Turkei endemisch sind 38 Pflanzentaxa im Gebiet der Bozdaglar erfullen die ODA Kriterien Onemli Doga Alani wichtige Naturregion Die bekannte weltweite Verbreitung einiger Arten wie Anthemis xylopoda Acker Hundskamille Chionodoxa luciliae Sternhyazinthe Schneeglanz Hieracium tmoleum Tmolos Habichtskraut und Ornithogalum improbum Bozdag Milchstern endemisch ist auf die Bozdaglar beschrankt 51 Trockenwalder bilden die dominierende naturliche Pflanzenformation der Bozdaglar die vollstandig unter dem Einfluss des mediterranen Klimas steht Walder mit Kalabrischer Kiefer Pinus brutia und verschiedene Eichenarten Valloneneiche Quercus ithaburensis Taboreiche Zerreiche Quercus cerris Galleiche Quercus infectoria Flaumeiche Quercus pubescens in den unteren Partien vor allem im ostlichen Teil werden in den oberen Stufen durch Schwarzkiefer Pinus nigra und Eichen ungarische Eiche Quercus frainetto Flaumeiche Zerreiche abgelost Bedauerlicherweise sind die meisten naturlichen Walder auf den Bozdaglar weitgehend degradiert oder zerstort Einige Partien wurden allerdings in besonderen Kampagnen neu gepflanzt So begann man in den 1960er Jahren bei Golcuk mit der Aufforstung der heute dichten Walder an den Hangen des Golcuk Beckens mit dem Golcuk See 52 Die Nordseite der Bozdaglar Bearbeiten nbsp Im spaten Fruhjahr Mai zeigt das Bozdaglar Massiv in der Agais Region Westturkei noch winterliche Schneereste In den Hohenlagen der Nordteile des Bozdaglar Massivs bilden Kastanien partiell Gemeinschaften Der Bozdag selbst der hochste Punkt des Massivs erhebt sich waldlos und kahl An seinem Nordhang liegt die Obergrenze der weitgehend zerstorten Walder mit Schwarzkiefernbestanden auf 1600 m Dort wird das Gelande oberhalb von Zwergwacholder Juniperus procumbens s Nana Tragant Astragalus Hirtenkissen Acantholimon und Tupfelfarn Polypodium vulgare beherrscht 4 Da die Erhebungen von Caldag 1034 m und Dibek Dagi 1100 m im Norden der Bozdaglar nicht sehr hoch sind findet man subalpine Vegetation im Allgemeinen dort nicht sondern eher im sudlichen Teil der Bozdaglar oberhalb der Schwarzkiefernwalder nach 1400 1500 m Hohe Auf den oberen Partien des Bozdag z B entwickeln sich subalpine Hochgebirgspflanzen zwischen Marz April und Juli wenn die Schneedecke nicht zu lange 15 30 Tage dauert und Feuchtigkeit und insbesondere Temperaturbedingungen ausreichend sind Unter den Arten der dortigen charakteristischen subalpinen Pflanzen speziell auf dem Bozdag Gipfel auf den Yaylas Buyuk und Kucuk Cavdar den Gundalan Plateaus und ihrer Umgebung findet man neben Schwingel Polstergras Festuca pinifolia asiatischer Miere Minuartia juressi Wenigblattrigem Milchstern Ornithogalum oligophyllunt Habichtskraut Plosella hoppeana Berg Gliedkraut Sideritis lanata Orientalischem Helmkraut Scutellaria orientalacetalis Nelken Dianthus Kappadokischer Trespe Bromus cappadocicus Kaskaden Thymian Thymus longicaulis Kretischer Hundskamille Anthemis cretea Dolden Spurre Holosteum umbellatum Vergissmeinnicht Myosotis cf Ramosissima Stinkendem Pippau Crepis foetida Scharbockskraut Ranunculus ficaria Anatolischem Ginster Genista anatolica und Funfzahliger Weissmiere Moenchia mantica am meisten wohl den Schmalblattrigen Polster Tragant Astragalus angustifolius den gelblichen Tragant Astragalus flavescens Igelpolster Stachelige Sparsamkeit Acantholimon acerosum und Alpenwacholder Zwergwacholder Juniperus communis s nana 53 54 nbsp Von dichter Macchie Vegetation uberdeckte Erosionslandschaft in den nordlichen Bozdaglar bei den unteren Kursunlu Wasserfallen Kursunlu Selalesi bei Bahcecik Was neben Waldresten nicht agrarwirtschaftlich genutzt wird ist weitestgehend von Macchie und oder Garrigue eingenommen Die Macchie beginnt bereits an den unteren Hangen des Massivs und erreicht dort weite Verbreitung wo der Wald zerstort ist aber auch innerhalb der unteren Vorkommen der Kalabrische Kiefer Pinus brutia und der Eichenwalder An diesen Orten gibt es verschiedene Arten von Macchie mit charakteristischen mediterranen Pflanzengemeinschaften Je nach Feuchtigkeit Rauheit Ausrichtung Relief Hohenlage und Bodenbeschaffenheit weisen diese Arten jedoch sowohl an Nord und Sud als auch an Ost und Westhangen eine recht unterschiedliche Verbreitung auf 4 nbsp Bozdaglar Massiv Kermeseiche Quercus coccifera in der Macchie nbsp Bozdaglar Massiv Zistrosen in der Macchie nbsp Bluhender Strauch eines Cercis siliquastrum Judasbaum in der Macchie in den Bozdaglar bei Bahcecik nbsp Bozdaglar Massiv Terebinthe Terpentin Pistazie Pistacia terebinthus in der Macchie nbsp Bozdaglar Massiv Ostlicher Erdbeerbaum Arbutus andrachne in der Macchie nbsp Bozdaglar Massiv Walloneneiche in der Macchie Die unteren Nordhange der Bozdaglar die der Turgutlu Ebene zugewandt sind zeigen zumeist ein leicht hugeliges Gelande das von zahlreichen kleinen Bachen zerteilt wird Diese Bereiche sind mit einer Garrigue Formation bedeckt deren dominierendes Element die Kermes Eiche ist Insbesondere sudlich der Ebenen von Turgutlu und Salihli setzt sich die von der Kermes Eiche dominierte Garrigue Formation uber den Tmolos Ablagerungen fort wo flachgrundige Regosol Boden mit geringer Wasserhaltekapazitat arm an organischen Stoffen und ubermassig entwassert sind Die Macchie Formation gewinnt an Intensitat wenn sie von den Tmolos Sedimenten in die Haupthange ubergeht Obwohl Macchie Arten wie Steinlinde Taumel Lolch Salbeiblattrige Zistrose Judasbaum und Terpentin Pistazie Terebinthe fast uberall bis zu 450 500 m zu finden sind ist der westliche Erdbeerbaum und der Sandelholzbaum die im westlichen Teil Verbande bilden dort verschwunden weil sie die gewunschten Feuchtigkeitsbedingungen nicht mehr vorfinden denn die Niederschlagsmenge ist in diesem Bereich im Vergleich zum Westen recht gering Auch die Myrte die auf 300 350 m Hohe abgelegene Taler um die Orte Turgutlu und Yigitler besetzt verschwindet um Salihli herum 55 Vor den steilen Anstiegen von der Alasehir Ebene gibt es lokale Garrigue und Walloneneichen Bestande Quercus ithaburensis auf ubermassig drainierten trockenen Tmolos Sedimenten die durch Uberschwemmungs und Erosionskerben fragmentiert sind Dort bilden auch Kalabrische Kiefern Pinus brutia lokale Gemeinschaften um 300 350 m Hohe und die Macchieformation verdichtet sich dort in der unteren Partien Bemerkenswert ist dabei dass die Eichenbestande in der Macchie dort neben ihrer Baumform auch ihren Artenreichtum verlieren Dass in der dortigen Macchie die den Unterwuchs der Kalabrische Kiefern bildet nur wenige Eichenarten vertreten sind hangt damit zusammen dass die lichtbedurftige Macchie Gemeinschaft ihren Lebensraum aufgrund des Lichtmangels dort nicht findet 56 Ab etwa 300 350 m Hohe dominiert an den Randern des Caldag 1407 m und des Kandil Tepe 549 m die Macchie und bildet bis zu 550 600 m Hohe zusammen mit Aleppo Eiche Farber Eiche auch Galleiche Quercus infectoria in zerstorten Gebieten mit Rotkiefernwaldern Kalabrische Kiefer die untere Schicht Diese meist baumformige Formation mit einer Hohe von 3 4 m umfasst als haufigste Macchie Arten Stechwacholder Erdbeerbaum Terpentin Pistazie Binsenginster Salbeiblattrige Zistrose Cistus salviifolius und Judasbaum Dazu gesellen sich Stinkstrauch Anagyris foetida Weissdorn und Wildbirne Oleander Myrte und Lorbeer kommen dort an Bachen vor Sandelholz Steinlinde und Judasbaum verschwinden ab 750 m Bis 800 m Hohe sind dann Stechwacholder Judasbaum und Salbeiblattrige Zistrose auffallig Der Stechwacholder verschwindet auf 800 900 m wo sich der Judasbaum breit gemacht hat Ein markantes Merkmal an den Nordhangen des westlichen Teils des Bozdaglar Gebirges ist die Vereinigung der Aleppo Eiche Quercus infectoria mit dem Ostlichen Erdbeerbaum an den Nordhangen des Kapakli Hugels in einer Hohe von 900 950 m und unter den Schwarzkieferwaldern Dieser Verband unter dem keine andere Art zu finden ist besteht aus 1 5 2 m hohen Baumchen Stechwacholder Juniperus oxycedrus ist das einzige Macchie Element das an den Hangen von Kapakli Tepe und Caldag bis zu 1100 m hoch wachst Diese Art bildet dort an den Osthangen eine Gemeinschaft mit Lorbeerblattriger Zistrose Cistus laurofolius unter den Schwarzkiefernwaldern 55 Die Sud und Westseite der Bozdaglar Bearbeiten Die Sudteile des Massivs haben etwas andere Klimaverhaltnisse als die Nordhange Unterschiedliche Niederschlage und Temperaturen bewirken dort ein Ansteigen der Macchie und eine Diversifizierung der Artenverteilung aufgrund ihrer okologischen Anspruche An den feuchteren West und Nordwesthangen haben Feuchte liebende Macchiearten einen Lebensraum gefunden An den Sudhangen wo die Temperaturen hoch sind wird die Macchie reicher an xerischen Trockenheit liebende Arten und gewinnt an Hohe Andererseits gibt es in Richtung Osten aufgrund der Abnahme der Meereseffekte Feuchte eine begrenzte Anzahl von Macchie Arten die gegen trockenere Bedingungen resistent sind Sehr gut entwickelt und artenreich ist die Macchie Im westlichen Teil der Bozdaglar und auf der Karabel Schwelle die das Massiv vom Kemalpasa Dagi Nif Dagi trennt sowie am Karlikbasi Tepe 953 m im Suden und an Sudhangen bei den Dorfern Derekoy Gokyaka Cumali und Karaot nbsp Bozdaglar Massiv Binsenginster in der Macchie nbsp Bozdaglar Massiv Rosa Strauchrose Rosa pulverulenta nbsp Bozdaglar Massiv Mastixstrauch Pistacia lentiscus in der Macchie Dort sind die haufigsten Arten bis auf 500 m Hohe in den degradierten Waldgebieten und unter den Waldern der Kalabrischen Kiefer auf den kalkfreien braunen Waldboden entwickelt Breitblattrige Steinlinde Phillyrea latifolia Kermez Eiche Quercus coccifera Binsenginster Sparium junceum Terebinthe Pistacia terebinthus Storaxbaum Styrax officinalis Judasbaum Cercis siliquastrum Westlicher Erdbeerbaum Arbutus unedo wilde Olive Olea oleaster Stechwacholder Junipenus oxycedrus Salbeiblattrige Zistrose Cistus salviifolius und Ostlicher Erdbeerbaum Arbutus andrachne Diese Arten kommen meist gemischt mit Galleiche Aleppoeiche Quercus infectoria vor Stellenweise mischen sich Arten wie Wildrose Rosa pulverulenta Eingriffeliger Weissdorn Hagedorn Crataegus monogyna Christusdorn Paliurus spina christi Mill Wildbirne Oleaster Blattbirne Pyrus elaeagrifiola mit dieser Pflanzengemeinschaft Mastix Pistacia lentiscus steht unter anderem an Wegrandern und in niedrigen Lagen bis auf 350 m Hohe wahrend Myrte Myrtus communis vor allem in feuchten Talern wachst In anderen Macchie Arten die in Talbereichen und Tiefebenen zu sehen sind findet man Lorbeer Laurus nobilis und Oleander Nerium Oleander Letztere steigen jedoch im Gegensatz zu Myrte und Mastixstrauch Sakiz agaci Pistacia lentiscus bis zu 600 m Hohe Taumel Lolch Rauschgras Schwindelweizen Tollgerste Lolium Temulentum das bis 500 m Hohe zu den haufigen Arten gehort wird danach sparlich Kermes Eiche Stechwacholder Steinlinden und Terpentin Pistazie bilden Einheiten an weniger geneigten Hangen wo zwischen 500 und 750 m die Bodenbedeckung stellenweise dicht ist Terpentin Pistazie und Steinlinde reichen bis 800 m hinauf Stechwacholder bis 1000 m unter den Schwarzkiefernwaldern die ab 900 950 m zu dominieren beginnen Der Ostliche Erdbeerbaum Arbutus andrachne der als eine der feuchtigkeitsanspruchsvollsten Kulturen der Macchie gilt ist auf den Kalksteinen am Westhang verbreitet Darunter sind Ginster Hagedorn und falscher Jasmin verstreut Das Vorherrschen des Erdbeerbaums endet bei 750 m Hohe 57 Anmerkungen zur Geschichte BearbeitenWenn Clive Foss eigentlich Clive Frank Wilson 58 feststellt dass fur die Antike wenig uber das Leben im Bozdaglar Massiv bekannt ist und dass damals nur Hirten und Holzfaller normalerweise Grund gehabt hatten seine Hohen zu besuchen weil Mysterien und Ehrfurcht der Bewohner der Ebenen sie zur Heimat der Gotter machten 59 so hatte er damit sicherlich nur bedingt recht Immerhin verweist er selbst bereits zu Anfang seiner Betrachtungen auf mindestens zwei wichtige Ubergange von der Gediz Ebene uber das Tmolos Gebirge in die Senke des Kucuk Menderes Nehri Einer uber den Karabel Pass im Westen des Bozdaglar Massivs und ein weiterer vom antiken Sardes beim heutigen Salihli direkt uber das Gebirge nach Hypaepa beim heutigen Odemis Wahrend ersterer bereits zur Hethiterzeit als Hauptroute zwischen Inneranatolien und Ephesus benutzt wurde 60 galt der zweite zumindest als bekannt als er im 5 Jahrhundert v Chr den persischen Streitkraften des Tissaphernes vor dem Konflikt mit Agesilaos II als Ubergang uber die Bozdaglar diente 61 Bereits Strabo 64 v Chr 24 n Chr erwahnte dort Reste persischer Bauten als er uber Sardes berichtete Es gibt Erhebungen mit Ruinen auf dem Gipfel des Tmolos die von Persern aus weissem Marmor gemacht wurden Von hier aus sind alle umliegenden Ebenen insbesondere die Ebene Kaistros Kucuk Menderes zu sehen Strabon 62 Man kann deshalb sicherlich davon ausgehen dass es bereits in der Antike auf den Bozdaglar feste Siedlungen gab Uberreste bei Lubbey Yaylasi bei Camyayla zeigen dass eine griechische bzw mazedonische Siedlung in hellenistischer Zeit hoch oben im Gebirge gegrundet wurde also in einer Zeit die sonst nur in Uctepeler bezeugt ist einer Siedlung die wahrscheinlich als Vorposten von Sardes diente Die Romerzeit liefert in dieser Hinsicht die ergiebigsten Zeugnisse An jedem noch so abgelegenen Ort der Bozdaglar scheint es Siedlungen gegeben zu haben die geeignete Ressourcen boten z B die Quellen und fruchtbaren Felder von Lubbey Yaylasi bei Camyayla Odemis Allahdiyen an der Strasse von Salihli nach Odemis und Kemer an der Sudabdachung des Bozdag die damals ihre Bevolkerung ernahrten Streufunde deuten darauf hin dass die Yayla von Bozdag von den Romern ebenfalls genutzt wurde Man hat den Eindruck dass sowohl die grossen Talschaften als auch das Gebirge in romischer Zeit fast ebenso dicht besiedelt war wie von den modernen Turken Denn ware die Bevolkerung der dortigen grossen Tieflander damals gering gewesen hatte es kaum grossen Anreiz gegeben die abgelegenen Hochebenen des Tmolos Gebirges zu besiedeln Trotz ihrer Fruchtbarkeit sind die meisten dieser Platze im Winter schwer zuganglich und von der Aussenwelt abgeschnitten Orte die vielleicht nicht ohne weiteres von Griechen und Romern besiedelt worden waren 63 In der Zeit des Ostromischen Reiches nach Akzeptanz des Christentums anderte sich die Situation in den Gebirgen Westanatoliens hin zu Orten grosser klosterlicher Siedlungen vom bithynischen Olymp bis zum karischen Latmos So vermerkt Orcun Erdogan ein Kloster innerhalb der Diozese Philadelphia heute Alasehir etwa 10 km westlich von Alasehir auf dem Berg Tmolos bei den Dorfern Sogukyurt bzw Azitepe wobei man bei erstgenanntem Ort Ruinen eines Gebaudekomplexes und kleine Uberreste von architektonischen Plastiken findet die aus der Spatromerzeit bis ins 11 Jahrhundert datieren Die Einwohner dort geben an dass unter Trummern mehrere mit Fresken geschmuckte Kammern liegen 64 Des Weiteren wird an dem alten Bozdaglar Ubergang von Sardes sudwarts bei dem Ort Lubbey Yaylasi Camyayla ein weiteres Kloster vermutet das Rose Lou Bengisu erwahnt Die alte Strasse beginnt funf Minuten sudlich des Artemis Tempels in Sardes und fuhrt direkt hinauf zu Metallon Lubbey Yaylasi Manastir Yeri Klosterplatz dem Sudgipfel des Kel Dag 1372 m von wo aus es Lydo persisches Hypaepa Tire und Ephesos erreicht Rose Lou Bengisu Cybele Attis and Related Cults Essey in Memory of M J Vermaresen 65 Der Historiker Mark Whittow schreibt uber den gleichen Platz Eine weitere kleinere antike Stadt die in einem der abgelegenen Becken mit fruchtbarem Boden in der Boz dag Kette liegt wurde von C Foss im Dorf Lubbey Yaylasi gefunden etwas mehr als auf halbem Weg zwischen Sardes und Hypaipa Sein alter Name ist unbekannt obwohl es moglicherweise Tmolos war Der Ort und die Umgebung haben betrachtliche Beweise der romischen Besetzung bewahrt und einige Graber die mit einer dazugehorigen Bronzemunze von Konstantin X Doukas 1059 6 gefunden wurden zeigen dass dies wahrend der byzantinischen Zeit anhielt Ein Teil des Gebiets ist als Manastir Yeri bekannt Ort des Klosters Mark Whittow 66 67 In jenen Zeiten hatte die Laskariden Dynastie byzantinischer Kaiser in Nicaa Iznik versucht die Wirtschaft und die Verteidigung der Ostgrenze gegen die turkischen Eroberungen Ende 13 Anfang 14 Jh zu sichern und dieser Region eine Chance auf Wohlstand zu verschaffen Gleichzeitig erwiesen sie sich als gluhende Grunder von Armenhausern Krankenhausern aber vor allem von Kirchen und Klostern um ihre Legitimitat zu starken In diesem Zusammenhang entstand in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts im Umfeld der Bozdaglar u a auch als prestigetrachtigste Klostergrundung dieser Zeit das kaiserliche Kloster Sosandra Susendiraz Yaylasi auch Sultan Yaylasi Johannes III Ducas Vatatzes 1221 1254 grundete es in der Gegend von Magnesia ad Sipylum heute Manisa um ihm selbst 1254 und seiner Familie als Begrabnisstatte zu dienen Bis zum Ende des 13 Jahrhunderts entwickelte sich Sosandra zum Zentrum des Vatatzes Kultes in der Region Magnesia 68 Nach 1308 wurden die Bozdaglar zur favorisierten Sommerfrische zunachst des Furstenhauses der Aydinogullari und spater von osmanischen Prinzenfamilien 69 siehe dazu auch Golcuk Yaylasi Bozdaglar Zudem wurde nachdem die Turken das Gebiet annektiert und besiedelt hatten das Nomadentum fur einen Grossteil der Region zur etablierten Lebensweise und ganze Stamme bewegten sich uber grosse Entfernungen zwischen den Sommer und Winterweiden Eine Urkunde von 1732 berichtet dass der Stamm der Kacar Nomaden seine Sommer im Tmolos verbrachte wahrend sein Winterquartier in der Nahe von Sirke am oberen Hermus Gediz Nehri etwa hundert Kilometer entfernt war Die osmanische Regierung bemuhte sich jahrhundertelang darum die Nomaden anzusiedeln das Land zu bestellen und Steuern zu zahlen Erst zum Ende des 19 Jahrhunderts waren ihre Bemuhungen erfolgreich Ihre Lebensweise der Transhumanz uberlebte allerdings weiterhin bis in die Moderne als Sommerresort fur die Menschen in der Umgebung 70 Gleichzeitig bot noch bis Anfang des 20 Jahrhunderts das Tmolos Gebirge einer weiteren Art von vorubergehenden Bewohnern ein Zuhause Banditen trieben ihr Unwesen wahrend der Niedergangsphase des Osmanischen Reiches nach Suleyman dem Prachtigen und zweifellos auch zuvor wann immer eine Zentralregierung zu schwach war um die Berge unter ihrer Kontrolle zu halten Die lange Geschichte des Banditentums im Bozdaglar Gebirge ist nicht im Einzelnen uberliefert aber ein besonders markanter Fall mag als Beispiel dienen Der beruchtigte Banditenhauptling der Bozdaglar Cakircali Mehmet Efe efe Anfuhrer von Banditen oder irregularen Truppen Sohn eines ebenfalls beruhmten Briganten wurde 1872 in Ayasuluk einem Dorf ostlich von Birgi geboren Er kontrollierte das ganze Gebirge von seinem Hauptquartier oberhalb von Odemis aus und widerstand allen Versuchen der osmanischen Regierung ihn unschadlich zu machen Nachdem sein Vater von den Behorden getotet worden war hatte sich Cakircali 1897 auf das Gebirge zuruckgezogen und einen unerbittlichen Kampf gegen die ortliche Polizei Soldaten und Beamten gefuhrt bis er 1901 den letzten der Morder seines Vaters in einem Hinterhalt im Kaffeehaus von Kaymakci im Tal ostlich von Odemis erschoss Mit einer Bande von etwa achtzig Mannern terrorisierte er eine Region die sich bis nach Aydin und Mugla erstreckte bis er 1912 schliesslich versehentlich von einigen seiner Gefahrten getotet wurde so die Fabel 71 Zur Siedlungs Situation Bearbeiten nbsp Intakte Feldflur mit Gutshof Ciftlik im Hintergrund in den sudlichen Bozdaglar bei Zeytinlik nbsp Typische Dam Yerlesme Streusiedlung auf der Sudseite der Bozdaglar oberhalb Odemis nbsp Aufgelassene Dam Yerlesme Streusiedlung weitgehend von Macchie Vegetation umgeben auf der Bozdaglar Sudseite nbsp Blick auf den Golcuk Golu Golcuk See und den Ort Golcuk Zentrum der Sommerfrische Golcuk Yaylasi bei Bozdag in den Bozdaglar nbsp Blick von Westen auf den Ort Bozdag in den Bozdaglar nbsp Dorfsiedlung mit typischer Feldflur im Kucuk Menderes Graben unterhalb von BirgiLandliche Siedlungen in den Bozdaglar und ihrem Umfeld liegen rezent aufgrund der dort verfugbaren fruchtbaren landwirtschaftlichen Flachen uberwiegend in den Ebenen von Gediz Nehri Alasehir Cayi und Kucuk Menderes Nehri Die eher rauen Partien der hoheren Bozdaglar sind zumeist dunner besiedelt und mit entsprechend weniger dorflichen Dauersiedlungen besetzt als die Ebenen Landliche Siedlungen weisen eher lockere Texturmerkmale auf Auffallig sind dabei auch sogenannte Dam Siedlungen Dam Yerlesmeleri Dam temporare Streusiedlungen und Ciftliks Gutshofe Farmen die dort wichtige Indikatoren fur einen Teil des landwirtschaftlichen Lebens bilden Stadtische Siedlungen sind auf den Hohen des Bozdaglar Massivs nicht zu finden Selbst grossere Orte werden als Dorf Koy bezeichnet auch wenn sie wie der Wintersportort Bozdag im Tal des Komurlu Cayi die Sommersiedlung Golcuk am Golcuk See oder das Amtsberzirkszentrum Bucak Birgi uber eine wenn auch bescheidene Zentralitat verfugen Obwohl manche Orte als stadtische Siedlungen im Sinne der Gemeindeorganisation gefuhrt werden weisen die Mehrzahl nicht die Merkmale stadtischer Siedlungen in Bezug auf Bevolkerung und Funktionalitat auf und sind im Gegenteil landliche Siedlungen 72 Bekannt und saisonal bisweilen sogar uberlaufen sind auf den Hohen der Bozdaglar allerdings die Sommersiedlungen Man findet sie auf den Bozdaglar vor allem im Norden des Kreises Odemis Subatan Kemer Buyuk Cavdar Kucuk Cavdar Gundalan Horzum Ayvacik Articak Camyayla Basova Yilanli und Golcuk Yaylasi wobei letztere wohl die bekannteste Sommerfrische auf dem Bozdaglar Massiv ist 73 Die wichtigsten dieser Taler die dort zwischen hohen Gipfeln und Kammen liegen sind Kucuk Cavdar Buyuk Cavdar Gundalan Elmabagi Bozdag im Osten 700 800 m unterhalb des Bozdag Gipfels vor dessen Nord Nordwest Hangen weiter westlich sind es die Sommersiedlungen Golcuk Subatan Basova Camyayla Ozankoy Koseler und Ovacik 74 Diese Gebiete die wie kuhle Inseln uber der sommerlich heissen Ebene liegen werden von den lokalen Dorfbewohnern als Yayla bezeichnet Bache wie der Sinancilar Cayi der Ahmetli Cayi der Tabak Cayi der Kursunlu Cayi und der Gumus Cayi die aus diesen hoch gelegenen und breit angelegten Talschaften nordwarts drainieren erreichen nach einer kurzen Strecke in engen und tiefe eingekerbten Talern die Basis des Gebirges und die Gediz Ebene 53 nbsp Typisches Einzelgehoft Dam Yerlesme in den Berghangsiedlungen des Bozdaglar Gebirges das der Kleinviehhaltung insbesondere die Ziegenhaltung dient Dem turkische Siedlungs Begriff Dam Yerlesmeler Einzelhofe Einzelhofsiedlung Singular Dam Yerlesme einem in den Bozdaglar haufig anzutreffenden Siedlungstyp werden in verschiedenen Regionen der Turkei unterschiedliche Bedeutungen zugeordnet Im Bereich der Bozdaglar versteht man darunter zumeist ein kleines landwirtschaftliches Gehoft und seine Nebengebaude Der turkische Geograph und Padagoge Osman Sami Ongor 1915 1996 75 fuhrte die erste wichtige Studie uber Dam Yerlesmeler durch 76 Unter den spateren wichtigen Beitragen zu diesem Themenkreis sind u a die von Talip Yucel 1966 77 und 1988 78 sowie von Necdet Tuncdilek 1967 79 und von Girgin und Guner 2002 80 zu nennen In den Bozdaglar sind derartige Einzelhofe normalerweise zweistockig und bestehen aus Natursteinmaterial und Lehmmortel und es sind Einzelbauten mit Nebengebauden Solche Einzelhof Siedlungen werden von Familien genutzt die weitgehend Viehhaltung betreiben hier zumeist Ziegenhaltung In der Regel steht das Dam Yerlesme in der Nahe des Gebietes wo die Tiere leicht weiden konnen wobei es auch von den Tierhaltern gebaut und genutzt wird Laut Suha Goney 81 sind Dam Yerlesmeler Orte die fur einige Monate von Familien aus festen Dorfern zur Arbeit auf den nahen Feldern und in Garten genutzt wurden und um ihre Tiere auf der Weide grasen zu lassen bestehen Dam Yerlesmeler nicht immer aus einer Wohnung sondern auch aus Streusiedlungen mit 15 20 Wohnplatzen Suha Goney zitiert nach Hayati Doganay 82 Ein Dam Yerlesme Gebaude besteht ublicherweise aus Baumaterial der Umgebung und in den Einzelhofen im Bozdaglar Massiv ist die Viehhaltung als regulare Landwirtschaft oder als Nebenerwerb die primare Wirtschaftstatigkeit Die Beispiele im Bezirk Salihli haben allerdings eher die Form von Tierunterkunften die wie die Nebengebaude eher wie Stallgebaude aussehen 83 nbsp Unregelmassig terrassierte Feldflur Getreide Kulturen und Graswirtschaft in den nordlichen Bozdaglar bei Bahcecik Im Laufe der Zeit traten Veranderungen in den Funktionen der Dam Yerlesmeler ein Wahrend fruher in den Berghangsiedlungen des Bozdaglar Gebirges um Salihli die Kleinviehzucht insbesondere die Ziegenhaltung die Haupterwerbsquelle war hat sie mittlerweile ihren Platz dem Feld und Gartenbau und der Imkerei uberlassen wobei der Hauptgrund fur die Umstellung auf Feldbau und gartnerische Landwirtschaft hier war dass die angebauten Produkte aufgrund der klimatischen Bedingungen spater reifen als in den Flachlanddorfern und auf dem Markt bessere Preise erhalten Kirschen aus den Dorfern Allahdiyen Gokkoy und Bahcecik werden sogar ins Ausland exportiert 84 Einige dieser Platze entwickelten sich im Laufe der Zeit zu dauerhaften Siedlungen die dort wo die Bedingungen gunstig waren sogar die Grosse von Stadtteilen und Dorfern erreicht haben 85 nbsp Gehoft am Ubergang des Gediz Grabens in die Bozdaglar bei Derbent Turgutlu nbsp Typischer mit thermischen Sonnenkollektoren ausgestatteter Heisswasser Behalter auf einem Hausdach in Bahcecik in den nordlichen Bozdaglar Wahrend fruher Lehmziegel und Stein das Hauptbauelement in den dorflichen Siedlungen der Gegend waren sind heute Hohlblock und gebrannte Ziegel das Hauptbaumaterial Der allgemeine Wohntyp ist mittlerweile vor allem in den Flachbereichen ein einstockiges Haus mit Sattel Waldach 2 Zimmern einer Kuche einem Badezimmer und einem taglichen Wohnbereich Die Toilette ist manchmal innerhalb bisweilen noch ausserhalb des Hauses In Dorfsiedlungen wie Allahdiyen Gokkoy und Bahcecik am nordlichen Rand der Bozdaglar ist bei zweigeschossigen Bauten das untere Stockwerk aus Stein und der obere Teil aus Backstein Die unteren Stockwerke werden als Lager und Scheunen genutzt Je nach den finanziellen Moglichkeiten werden auf dem Dach Ziegel und Zinkbleche als Bauelemente verwendet 86 Typisch fur die Modernisierung sind inzwischen auch auf den dorflichen Hausdachern die mit thermischen Sonnenkollektoren ausgestatteten Heisswasser Behalter Literatur chronologisch BearbeitenHugh Edwin Strickland On the Geology of the Neighbourhood of Smyrna In Transactions of the Geological Society of London Series 2 Vol 5 London 1840 S 393 402 Asaf Kocnan Bozdaglar ve cevresinin iklimi In Ege Cografya Dergisi 2 2 1984 S 57 108 Asaf Kocman Izmir Bozdaglar yoresinin yapisal jeomorfolojisi ve evrimi In Ege Cografya Dergisi 3 1 1985 S 63 86 Nurten Gunal Bozdaglar da Maki Formasyonunun Ozelikleri In Istanbul Universitesi Deniz Bilimleri ve Cografya Enstitusu Bulteni 9 9 Istanbul 1992 S 105 112 R Hetzel R L Romer O Candan C W Passchier Geology of the Bozdag area central Menderes massif SW Turkey Pan African basement and Alpine deformation In Geologische Rundschau 87 1998 S 394 406 Miray Mimaroglu Gediz havzasi nin son Tunc Cagi Tarihi cografyasi Yuksek Lisans Masterarbeit Aydin 2013 Serdar Vardar Lidya nin Tmolos Bozdaglar Yaylalarinda Jeomorfoloji Paleocografya ve Jeoarkeoloji Arastirmalari Kriter Yayinevi Istanbul 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Oguz Erol Die naturraumliche Gliederung der Turkei In Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe A Naturwissenschaften Nr 13 Reichert Wiesbaden 1983 ISBN 3 88226 176 5 S 78 f Nr 2121 2127 Asaf Kocman Izmir Bozdaglar yoresinin yapisal jeomorfolojisi ve evrimi In Ege Cografya Dergisi Band 3 Nr 1 1985 S 63 Oguz Erol Turkei Naturraumliche Gliederung Westteil In Tubinger Atlas des Vorderen Orients Kartenblatt A VII 2 Reichert Wiesbaden 1982 a b c d Nurten Gunal Bozdaglar da Maki Formasyonunun Ozelikleri In Istanbul Universitesi Deniz Bilimleri ve Cografya Enstitusu Bulteni Band 9 Nr 9 Istanbul 1992 S 106 Louis Dubertret Izmir In Maden Tetkik ve Arama Genel Mudurlugu Hrsg 1 500 000 Olcekli Turkiye Jeoloji Haritasi Izmir paftasi Ankara 1973 a b Roelof Dirk Schuiling On petrology age and structure of the Menderes migmatite complex SW Turkey In Maden Tetkik ve Arama Bullteni Band 58 Ankara 1962 Roland Brinkmann Menderes Masifinin Milas Bodrum Oren civarindaki guney kanadi In Ege Universitesi Fen Fakultesi Hrsg Ilmi Raporlar serisi Nr 43 Bomova Izmir 1967 Asaf Kocman Izmir Bozdaglar yoresinin yapisal jeomorfolojisi ve evrimi In Ege Cografya Dergisi Band 3 Nr 1 1985 S 66 a b Asaf Kocman Izmir Bozdaglar yoresinin yapisal jeomorfolojisi ve evrimi In Ege Cografya Dergisi Band 3 Nr 1 1985 S 68 Serdar Vardar Bozdaglar Uzerinde Subatan ve Ayvacik Yaylalarinda Odemis Bulunan Karstik Olusumlarin Degerlendirilmesi In Ertug Oner Hrsg Ege Universitesi Yayinlari Edebiyat Fakultesi Yayin Profesor Doktor Ilhan Kayan a Armagan Band 181 Bornova 2013 S 983 Asaf Kocman Uygulamali fiziki cografya calismalari ve Izmir Bozdaglar yoresi uzerine arastirmalar In Ege Universitesi Edebiyat Fakultesi Yayinlari Band 49 Izmir 1989 Avacik Dudeni In Turkiye Arkeolelojik Yerlesmeleri TAY TAY Projesi Abgerufen am 2 Februar 2023 turkisch Roland Brinkmann Geotektonische Gliederung von Westatanatolien In Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Monatshefte Band 10 Stuttgart 1966 S 603 618 Erol lzdar Introduction to geology and metamorphism of the Menderes Massif of Western Turkey In A S Campbell Hrsg Geology and History of Turkey Petroleum Exploration Society of Libya Tripoli 1971 S 495 500 Alfred Philippson Reisen und Forschungen im westlichen Kleinasien IV Heft Das ostliche Lydien und sudwestliche Phrygien In Petermann s Geographischen Mitteilungen Erganzungsheft 180 Justus Perthes Gotha 1914 S 49 ff Ismail Yalcinlar Manisa Bolgesi nin omurgali Neojen faunasi yataklari ve Asagi Gediz vadisinin mensei hakkinda In Istanbul Universitesi Cografya Enstitusu Dergisi Band 5 6 Istanbul 1954 S 197 204 Ismail Yalcinlar Turkiye de Neojen ve Kuaterner omurgali araziler ve jeomorfolojik karakterleri In Istanbul Universitesi Edebiyat Fakultesi Yayinlari Band 2741 Istanbul 1983 Ibrahim Atalay Gediz nehri havzasinda toprak erozyonu problerleri uzerine bir arastirma In Jeomorfoloji Dergisi Band 9 Ankara 1980 S 61 82 Ibrahim Atalay Gediz Nehri Havzasinda Toprak Erozyonu Problemleri Uzerine Bir Arastirma In Jeomorfoloji Dergisi Band 9 1980 S 62 f Ibrahim Atalay Gediz Nehri Havzasinda Toprak Erozyonu Problemleri Uzerine Bir Arastirma In Jeomorfoloji Dergisi Band 9 1980 S 77 f Asaf Kocman Izmir Bozdaglar yoresinin yapisal jeomorfolojisi ve evrimi In Ege Cografya Dergisi Band 3 Nr 1 1985 S 64 Mehmet Oguz Manisa daginin kuzey ve kuzeybatisinin jeolojisi In Ege Universitesi Fen Fakultesi Ilmi Raporlar Serisi 33 Bornova Izmir 1966 Mehmet Akartuna Izmir Torbali Seferihisar Urla bolgesinin jeolojisi hakkinda In Maden Tetkik ve Arama Dergisi Band 59 Ankara 1962 S 1 18 Joel Verdier Kemalpasa dagi etudu In Maden Tetkik ve Arama Dergisi Band 61 Ankara 1963 S 38 40 Yunus Lengeranli Metallic Mineral Deposits and Occurences of the Izmir District Turkey In H Erkanal Hrsg Proceedings of the International Symposium The Aegean in the Neolithic Chalcolithic and the Early Bronze Age Urla Izmir Turkey October 13th 19th 1997 2008 S 356 Turkiye Bakir Kursun ve Cinko Yataklari In Maden Tetkik ve Arama MTA Enstitusu Yayinlarindan Band 133 Ankara 1966 Turkiye Maden ve Diger Yeralti Kaynaklari Genel Envanteri In Maden Tetkik ve Arama MTA Enstitusu Yayinlarindan Band 154 Ankara 1975 S 4 a b Yunus Lengeranli Metallic Mineral Deposits and Occurences of the Izmir District Turkey In H Erkanal Hrsg Proceedings of the International Symposium The Aegean in the Neolithic Chalcolithic and the Early Bronze Age Urla Izmir Turkey October 13th 19th 1997 2008 S 363 Yunus Lengeranli Metallic Mineral Deposits and Occurences of the Izmir District Turkey In H Erkanal Hrsg Proceedings of the International Symposium The Aegean in the Neolithic Chalcolithic and the Early Bronze Age Urla Izmir Turkey October 13th 19th 1997 2008 S 355 Arsenic Mercury Antimony and Gold Deposits of Turkey In Maden Tetkik ve Arama MTA Enstitusu Yayinlarindan Band 125 Ankara 1970 S 22 Arsenic Mercury Antimony and Gold Deposits of Turkey In Maden Tetkik ve Arama MTA Enstitusu Yayinlarindan Band 129 Ankara 1970 S 3 Jane C Waldbaum Metalwork from Sardis The Finds Through 1974 In Archaeological Exploration of Sardis Monograph Band 8 1983 S 4 Anm 25 Sardes Antik Kenti In Antik Yazar 2023 abgerufen am 6 Februar 2023 turkisch Selahattin Yildirim Bati Anadolu Antikcag Altin Madenleri In Maden Tetkik ve Arama Maden Etut Daires Hrsg Mavi Gesegen Band 3 2000 S 3 Strabon Geographika Antik Anadolu Cografyasi XII XIII XIV Arkeoloji ve Sanat Yayinlari Istanbul 2000 S 109 170 Manisa Ili Maden ve Enerji Kaynaklari In Maden Tetkik ve Arama Madencilik Rehberi 2012 abgerufen am 6 Februar 2023 turkisch Odemis Bozdaglar daki altin madenleri Meclis te In Haberhurriyeti 19 Juli 2015 abgerufen am 6 Februar 2023 turkisch Ali Mehmet Celal Sengor Turkiye nin Neotektoniginin Esaslari Turkiye Jeoloji Kurumu Yayinlari Ankara 1980 Asaf Kocman Izmir Bozdaglar yoresinin yapisal jeomorfolojisi ve evrimi In Ege Cografya Dergisi Band 3 Nr 1 1985 S 76 Esen Arpat Erguzer Bingol Ege Bolgesi graben sisteminin ge lisimi uzerinde dusunceler In Maden Tetkik ve Arama Dergisi Band 73 Ankara 1969 S 1 10 Kazim Ergin Ugur Guclu Zeki Uz Turkiye ve civarinin deprem katalogu M S 11 yy dan 1964 sonuna kadar Erdbebenkatalog der Turkei und ihrer Umgebung vom 11 Jahrhundert n Chr bis Ende 1964 In Istanbul Teknik Universitesi Maden Fakultesi Arz Fizigi Enstitusu Yayinlari Band 24 Istanbul 1967 T C Zafer Kalkinma Ajansi Hrsg TR33 Bolgesinin Yenilenebilir Enerji Potansiyeli ve Stratejik Alt Bolgelerin Tespiti Kutahya 2012 S 89 f Asaf Kocnan Bozdaglar ve cevresinin iklimi In Ege Cografya Dergisi Band 2 Nr 2 1984 S 106 Necmettin Cepel Forest Ecology In Istanbul University Faculty of Forestry Publications Band 257 Istanbul 1978 S 44 46 Asaf Kocman Bozdaglar ve cevresinin iklimi In Ege Cografya Dergisi Band 2 Nr 2 1984 S 72 74 Abb 4a 4c Asaf Kocman Bozdaglar ve cevresinin iklimi In Ege Cografya Dergisi Band 2 Nr 2 1984 S 71 Sirri Erinc Tatbiki Klimatoloji ve Turkiye nin Iklim Sartlari In Istanbul Teknik Univ Hidrojeoloji Enst Yaymlari Band 2 Istanbul 1957 S 121 Asaf Kocnan Bozdaglar ve cevresinin iklimi In Ege Cografya Dergisi Band 2 Nr 2 1984 S 95 Mehmet Akif Ceylan Golcuk Golu Odemis Izmir In Marmara Cografya Dergisi Band 1 Istanbul 1997 S 275 Sirri Erinc Klimatoloji ve Metodlan In Istanbul Universitesi Cografya Enstitusu Yayinlari 2 erweiterte Auflage Band 35 Istanbul 1969 S 335 Boz Daglar In Turkiye nin onemli Doga AlanlarI 1 EGE024 Ege Bolgesi 2018 S 220 Mehmet Akif Ceylan Gecmisten Gunumuze Onemli Bir Sayfiye Golcuk Golu ve Yaylasi Odemis In Marmara Cografya Dergisi Band 33 2016 S 209 a b Asaf Kocman Uygulamali Fiziki Cografya Calismalari ve Izmir Bozdaglar Yoresi Uzerinde Arastirmalar In Ege Universitesi Edebiyat Fakultesi Yayinlari Band 49 Izmir 1989 Hasan Cukur Orta Gediz Havzasinin Fiziki Cografyasi Dokuz Eylul Universitesi Sosyal Bilimler Enstitusu cografya Ogretimi Anabilim Dali Masterarbeit Izmir 1992 S 137 f a b Nurten Gunal Bozdaglar da Maki Formasyonunun Ozelikleri In Istanbul Universitesi Deniz Bilimleri ve Cografya Enstitusu Bulteni Band 9 Nr 9 Istanbul 1992 S 108 Nurten Gunal Bozdaglar da Maki Formasyonunun Ozelikleri In Istanbul Universitesi Deniz Bilimleri ve Cografya Enstitusu Bulteni Band 9 Nr 9 Istanbul 1992 S 110 Nurten Gunal Bozdaglar da Maki Formasyonunun Ozelikleri In Istanbul Universitesi Deniz Bilimleri ve Cografya Enstitusu Bulteni Band 9 Nr 9 Istanbul 1992 S 107 Foss Clive Frank Wilson 1939 In Encyclopedia com 2019 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch Clive Foss Exploration in Mount Tmolus In California Studies in Classical Antiquity Band 11 University of California Press 1978 S 21 Miray Mimaroglu Gediz havzasi nin son Tunc Cagi tarihi cografyasi Adnan Menderes Universitesi Arkeoloji Anabilim Dali Yuksek Lisans Masterarbeit Aydin 2013 S 114 f Clive Foss Exploration in Mount Tmolus In California Studies in Classical Antiquity Band 111 University of California Press 1978 S 27 f Strabon Anadolu Cografyasi Geographika Buch XII XIV Ubersetzung Adnan Pekman Arkeoloji ve Sanat Yayinlari Istanbul 2000 S 170 Clive Foss Exploration in 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Guzel Necla Arslan Sevin Serdar Vardar Abdullah Sinan Guler Bozdaglar daki Golcuk Yaylasi nda Aydinogullari Beyligi ve Osmanli Donemi Saraylari Arsiv Belgeleri ve Yuzey Arastirmalari Isiginda In Arkeoloji Dergisi Band 2 Nr 29 2022 S 197 213 Ahmet Refik Anadoluda Turk Asiretleri Istanbul 1930 S 187 f Clive Foss Exploration in Mount Tmolus In California Studies in Classical Antiquity Band 11 University of California Press 1978 S 23 Ayhan Akis Hasan Ozan Baskan Salihli nin Manisa Yerlesme Ozellikleri In Selcuk Universitesi Ahmet Kelesoglu Egitim Fakultesi Dergisi Band 27 2009 S 41 Fatih Akca Odemis sehrinde suclarin Cografi Analizi T C Afyon Kocatepe Universitesi Sosyal Bilimler Enstitusu cografya Anabilim Dali Masterarbeit Afyonkarahisar 2014 S 7 Serdar Vardar Deprem Gercegi ve Kucuk Menderes Havzasi In Kucuk Menderes Arastirmalari Merkezi Yayini Kucuk Menderes Arastirmalari Makaleler Band 1 Izmir 2010 S 23 Ismail Yacinlar Osman Sami Ongor 1915 1996 Hayati ve Mesleki Calismalari In Turk Cografya Dergisi Band 32 Istanbul 1997 S 405 406 Sami Ongor Imroz Adasinda Tipik Bir Yerlesme Sekli Hakkinda In Turk Cografya Dergisi Band 20 Istanbul 1960 S 72 77 Talip Yucel Imroz da Cografi Gozlemler In Ankara Universitesi Cografya Arastirma Enstitusu Cografya Arastirmalari Dergisi Band 1 Ankara 1966 S 65 108 Talip Yucel Turkiye de Kir Yerlesme Tipleri In Turk Kulturu Arastirmalari Band 26 Ankara 1988 S Turk Kulturu Arastirmalari Necdet Tuncdilek Turkiye Iskan Cografyasi In Istanbul Universitesi Cografya Enstitusu Yayinlari Band 49 Istanbul 1967 S 153 155 Mehmet Girgin Ibrahim Guner Salihli Gordes Arasindaki Dam Yerlesmelerinde Fonksiyon Degismeleri In Dogu Cografya Dergisi Band 7 Erzurum 2002 S 47 67 Suha Goney Buyuk Menderes Bolgesi In Cografya Enstitusu Yayinlari Istanbul Universitesi Yayin No 1895 Band 79 Istanbul 1975 S 314 316 Hayati Doganay Turkiye Beseri Cografyasi In Bilim ve Kultur Eserleri Dizisi No 877 Milli Egitim Yayinlari No 2982 Egitim Dizisi No 10 Egitim Dizisi No 10 Istanbul 1997 S 314 Ayhan Akis Hasan Ozan Baskan Salihli nin Manisa Yerlesme Ozellikleri In Selcuk Universitesi Ahmet Kelesoglu Egitim Fakultesi Dergisi Band 27 2009 S 44 Ayhan Akis Hasan Ozan Baskan Salihli nin Manisa Yerlesme Ozellikleri In Selcuk Universitesi Ahmet Kelesoglu Egitim Fakultesi Dergisi Band 27 2009 S 43 Mehmet Akif Ceylan Dibek Comakli Dagi Manisa Cevresinin Dogal Ortam Ozellikleri ve Dam Yerlesmelerine Erkileri In Eastern Geographical Review Band 8 Nr 10 2011 S 135 f Ayhan Akis Hasan Ozan Baskan Salihli nin Manisa Yerlesme Ozellikleri In Selcuk Universitesi Ahmet Kelesoglu Egitim Fakultesi Dergisi Band 27 2009 S 48 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bozdaglar Tmolos Gebirge amp oldid 237649559