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Quercus infectoria deutsch selten als Aleppo Eiche oder als Farber Eiche auch Galleiche bezeichnet ist eine Eichenart verbreitet im ostlichen Mittelmeerraum und dem angrenzenden Westasien Die Gallapfel Pflanzengallen auf den Blattern dieser Eichenart werden medizinisch verwendet in der Vergangenheit wurden sie auch zur Herstellung von Eisengallustinte genutzt Quercus infectoriaQuercus infectoriaSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Buchenartige Fagales Familie Buchengewachse Fagaceae Gattung Eichen Quercus Art Quercus infectoriaWissenschaftlicher NameQuercus infectoriaG Olivier Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Unterarten 3 Verbreitung Vegetation 4 Phylogenie 5 Gallapfel 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenQuercus infectoria ist ein halbimmergruner kleiner Baum mit krummem gewundenem Stamm oder ein Strauch mit einer maximalen Wuchshohe von etwa funf Metern Die Borke ist grau gefarbt und rissig bis schuppig Junge Triebe sind gelb bis rotbraun und filzig behaart spater verkahlend Die steifen Laubblatter erreichen etwa vier bis sechs Zentimeter Lange Sie sind oberseits matt nicht glanzend am Rand gezahnt teilweise schwach gelappt auf der Unterseite behaart im Alter verkahlend Die Blattform ist ausserst variabel bei Exemplaren aus dem Libanon ist das Blatt zur Spitze hin relativ breit Die Blatter sind halbimmergrun d h den Winter uber an der Pflanze bleibend werden aber mit dem Austrieb der jungen Laubblatter im Fruhjahr abgeworfen Die Lange des Blattstiels ist variabel und zwischen den Unterarten verschieden Die relativ kleinen Eicheln sitzen einzeln oder in kleinen Gruppen sie sind sehr kurz gestielt der Fruchtbecher Cupula mit anliegenden nicht abstehenden Schuppen 1 Die Eichenart ist morphologisch variabel und zu anderen in der Region verbreiteten Arten sehr ahnlich mit denen sie zudem oft Hybride ausbilden kann Eine sichere Bestimmung anhand einzelner Merkmale ist daher schwierig Die Blattform ahnelt Quercus ithaburensis und Quercus macranthera die Eicheln sind ahnlich zu denjenigen von Quercus kotschyana und Quercus cedrorum In der Kombination der Merkmale ist aber meist eine sichere Ansprache moglich 2 Sehr ahnlich und in Einzelexemplaren manchmal nicht sicher unterscheidbar ist Quercus pubescens 3 Bei mikroskopischer Untersuchung sind auch Besonderheiten der Anatomie der Blattspreite und des Blattstiels erkennbar 4 Die morphologisch sehr ahnliche Quercus faginea besitzt oberseits schwach glanzende unterseits meist ausdauernd behaarte Laubblatter 1 Diese westmediterrane Art kommt ausserdem in einem vollig getrennten Areal vor Unterarten BearbeitenGewohnlich werden zwei Unterarten unterschieden bei einer davon eine Varietat 5 deren morphologische Unterscheidung nicht immer einfach ist 6 Quercus infectoria subsp infectoria Sie kommt in Griechenland und in der nordlichen Turkei vor 5 Quercus infectoria subsp veneris A Kern H Lindb Ein haufig verwendeter synonymer Name fur diese Unterart ist Quercus infectoria subsp boissieri Reut O Schwarz gleich Quercus boissieri Reut Die Verwendung dieses Namens ist umstritten Der Name Quercus boissieri im Artrang hatte Prioritat uber Quercus veneris A Kern 1853 bzw 1904 erstbeschrieben aber im Unterartrang wurde die subsp veneris zuerst beschrieben 7 Einige Autoren halten dies weiterhin fur den gultigen Namen der Unterart Selten wird die Synonymie sogar bestritten und von zwei getrennten Sippen ausgegangen 8 Diese Unterart kommt vom ostlichen Mittelmeergebiet bis zum Iran vor 5 Quercus infectoria Oliv subsp boissieri Reut O Schwarz var tenuicarpa Djav Khoie Jamzad et Panahi Die 2012 erstbeschriebene Varietat kommt im Iran vor 5 Verbreitung Vegetation BearbeitenDie Art kommt vor von der Agais im Westen uber Anatolien den Irak bis Iran im Osten Im Suden erreicht sie uber Syrien den Libanon und den Norden Israels Vorkommen sind von den agaischen Inseln und der Insel Zypern angegeben Die Art kommt von Meereshohe bis in ca 2000 Meter Hohe im Gebirge vor sie ist nicht frosthart Die Art ist recht trockenheitstolerant Vorkommen gibt es bis in Regionen mit etwa 400 mm Jahresniederschlag Quercus infectoria subsp veneris bildet in Sudost Anatolien in der Turkei meist beweidete halboffene Buschwalder zusammen mit der Stieleiche Quercus robur in der Unterart pedunculiflora Weiter im Westen unter submediterranem Klima wird die Art seltener sie ist hier Bestanden der immergrunen Kermeseiche Quercus coccifera beigemischt In der mediterranen Klimazone kommen die Eichenarten Quercus infectoria subsp infectoria und die Zerreiche Quercus cerris im Unterstand von Waldern der Kalabrischen Kiefer Pinus brutia vor 9 Auf Zypern ist Quercus infectoria subsp veneris eine von drei indigenen Eichenarten Sie kommt recht selten in den Gebirgen im Norden und Westen der Insel vor Ostgrenze der Verbreitung der Art ist das Zagros Gebirge im Iran Die Vorkommen reichen von Sardascht in West Aserbaidschan bis Aleshtar in Lorestan 7 Nach Einschatzung der IUCN ist Quercus infectoria nicht bestandsgefahrdet Status least concern 10 Phylogenie BearbeitenDie Art gehort zu den weissen Eichen der Untergattung Quercus Sektion Quercus einem artenreichen und taxonomisch schwierigen Aggregat aus eurasiatischen palaarktischen und amerikanischen Eichenarten Die Zusammengehorigkeit von infectoria s str und boissieri wurde dabei nach genetischen Daten bestatigt Eine nahe verwandte Art ist die Flaumeiche Quercus pubescens Die palaarktischen westasiatischen und europaischen Arten des Komplexes bilden die Klade der roburoiden Eichen 11 Die mediterranen an Trockenheit adaptierten Arten der Gruppe wurden fruher oft als Subsektion Galliferae abgetrennt diese Gruppe erwies sich allerdings als nicht monophyletisch Gallapfel BearbeitenDie Art ist bekannt fur das besonders haufige Vorkommen von Gallapfeln auf der Blattunterseite Die harten korkartigen Gallapfel werden von Gallwespen vor allem Gemeine Eichengallwespe Cynips quercusfolii verursacht Die Gallapfel sind reich an Tanninen und werden als Antioxidantien und aufgrund antimikrobieller und entzundungshemmender Wirkung medizinisch getestet Berichtet wird auch von einer bleichenden Wirkung auf die Haut Getrocknete und pulverisierte Gallapfel von Quercus infectoria werden ethnomedizinisch seit Jahrhunderten gegen Entzundungen eingesetzt Die Eicheln sind prinzipiell essbar wegen des bitteren Geschmacks aber nur nach langerem Wassern 12 Daneben werden sie zu Vegetabilgerbung verwendet Das Art Epitheton infectoria geht auf die haufige Prasenz der Gallapfel zuruck 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quercus infectoria Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Quercus infectoria Report from the Oak ICRA checklist International Oak Society International Cultivar Registrar for the International Cultivar Registration Authority ICRA for the genus Quercus Aleppogallen Gallae Arzneipflanzenlexikon von Thomas Schopke Institut fur Pharmazie Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 2006 Quercus boissieri Reut Flora of Israel online by Avinoam Danin Thomas Meyer Michael Hassler Mittelmeer und Alpenflora 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Otto Schwarz Quercus L In T G Tutin N A Burges A O Chater J R Edmonson V H Heywood D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora europaea 2 Auflage Volume I Cambridge University Press 1993 ISBN 0 521 41007 X Jean M Stephan Pamela W Teeny Federico Vessella Bartolomeo Schirone 2018 Oak morphological traits Between taxa and environmental variability Flora 243 32 44 doi 10 1016 j flora 2018 04 001 a b Jurij Leonardovich Menitsky Oaks of Asia University of Michigan Science Publishers 2005 ISBN 978 1578082292 auf S 102 Saleem Esmael Shahbaz Shamiran Salih Abdulrahman Haliz Arif Abdulrahman 2015 Use of leaf anatomy for identification of Quercus L species native to Kurdistan Iraq Journal University of Zakho 3 A No 2 222 232 a b c d Quercus infectoria In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 13 April 2020 Unterarten von Quercus infectoria in Thomas Meyer Michael Hassler Mittelmeer und Alpenflora Photo Bestimmungsschlussel zur Bestimmung der hoheren Pflanzen des Mittelmeer und Alpenraumes a b M Mehrnia T Nejadsattari M Assadi I Mehregan 2012 Taxonomic study of the genus Quercus L sect Quercus in the Zagros forests of Iran Iranian Journal of Botany 19 1 62 74 doi 10 22092 ijb 2013 2996 Michael Avishai 2017 Quercus look Kotschy a Distinct Mt Hermon Species International Oaks 28 73 82 Emin Ugurlu Jan Rolecek Erwin Bergmeier 2012 Oak woodland vegetation of Turkey a first overview based on multivariate statistics Applied Vegetation Science 15 590 608 Sara Oldfield and Antonia Eastwood 2007 The Red List of Oaks Published by Fauna amp Flora International Cambridge UK ISBN 9781 903703 25 0 Andrew L Hipp et al 2019 Genomic landscape of the global oak phylogeny New Phytologist 2019 doi 10 1111 nph 16162 T K Lim Edible Medicinal and Non Medicinal Plants Volume 4 Fruits Springer Verlag Dordrecht etc 2012 ISBN 978 94 007 4053 2 S 16 26 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quercus infectoria amp oldid 225685787