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Billigheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Billigheim Ingenheim im rheinland pfalzischen Landkreis Sudliche Weinstrasse Bis 1969 war Billigheim eine eigenstandige Gemeinde BilligheimOrtsgemeinde Billigheim IngenheimWappen der ehemaligen Gemeinde BilligheimKoordinaten 49 8 N 8 5 O 49 136294 8 081199 145 Koordinaten 49 8 11 N 8 4 52 OHohe 145 m u NHNEinwohner 1795 31 Dez 1999 1 Eingemeindung 7 Juni 1969Postleitzahl 76831Vorwahl 06349Billigheim Rheinland Pfalz Lage von Billigheim in Rheinland PfalzDas obere Tor in BilligheimDas obere Tor in Billigheim Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Verkehr 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ort liegt in der Sudpfalz im Landschaftsschutzgebiet Klingbachtal Kaiserbachtal Nordlich des Ortskerns verlauft der Kaiserbach ein Nebenfluss des Klingbachs welcher sudlich des Orts verlauft Die Region gehort zum Nordlichen Oberrheintiefland Billigheim liegt ostlich von Appenhofen und nordlich von Muhlhofen Zu Billigheim gehoren auch die Wohnplatze Bruchsiedlung Pfalzgrafenmuhle Wahlhof und Wartgartenmuhle 2 Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahr 693 94 als Hildifridus Managoldus und Waldswind dem Kloster Weissenburg Guter in Billigheim im Speiergau Bolinchaime in pago Spirinsae schenkten 3 Weitere in mittelalterlichen Urkunden vorkommende Namen waren Bullenkeim Bullinkeim Bellenkem und Bellikam 4 Im Jahr 1234 erhielt Bischof Konrad IV von Speyer von Abt Cuno und dem Konvent zu Weissenburg die Kirche zu Billigheim Bullinkeim mit ihren Gefallen Der Bischof ubertrug diese Rechte an das Domkapitel zu Speyer 5 Der Ort selbst war ein unmittelbares Eigentum des Reiches und schon fruh verpfandet 6 Um das Jahr 1320 loste der Mainzer Erzbischof Peter womoglich im Namen des Klosters Klingen das Dorf Billigheim fur 100 Pfund Heller wieder aus 4 5 Durch Kaiser Ludwig IV 1313 1347 oder Kaiser Karl IV 1347 1378 waren Billigheim und einige andere Dorfer Mitte des 14 Jahrhunderts an Pfalzgraf Ruprecht I 1329 1390 von diesem wiederum an Graf Emich von Leiningen zu Landeck 1237 1281 pfandweise gelangt 1361 zahlte Ruprecht I an den Grafen von Leiningen 5 000 Goldgulden und loste damit das Pfand fur die Dorfer Billigheim Erlenbach Godramstein Klingen und Steinweiler ein Seit dieser Zeit war Billigheim ein kurpfalzischer Amtsort dessen Gerichtsbarkeit anfanglich dem Fauth des Amtes Landeck spater dem Fauth des Amtes Germersheim ubertragen war 4 5 In Urkunden aus dem 14 Jahrhundert wurde Billigheim bereits als Stadt civitas bezeichnet Im Jahr 1450 verlieh Konig Friedrich III 1440 1493 denen vun Bullickem das Recht zur Abhaltung eines dreitagigen Jahrmarktes auf St Gallus und eines Wochenmarktes und erklarte die Bewohner von Billigheim fur frei 4 Der heutige Billigheimer Purzelmarkt geht auf das Marktrecht von 1450 zuruck 7 1468 liess Kurfurst Friedrich I 1451 1476 eine Stadtmauer und drei Wehrtore bauen von denen das Obertor als Wahrzeichen des Ortes erhalten blieb 4 1550 wurde die Stadt zusatzlich mit Wallen und Graben befestigt Diese Festung bestand aus einem regelmassigen Achteck mit einem starken Erdwall und vorliegendem breiten und tiefen Graben mit ungemauerten Eskarpen zwei Toren mit Vortoren Die Tore und ihre Vortore waren durch steinerne gewolbte Brucken die uber den Graben fuhrten verbunden Der Graben wurde uber den Kaiserbach damals Kappelbach genannt bewassert 4 5 Das Amt Billigheim stand bis Ende des 18 Jahrhunderts unter dem kurpfalzischen Oberamt Germersheim zum Amt Billigheim gehorten neben der Stadt Billigheim die Dorfer Erlenbach Impflingen Klingen Rohrbach und Steinweiler 8 Das Gericht Billigheim bestand 1710 aus einem Oberschultheissen einem Unterschultheissen vier Schoffen und einem Gerichtsschreiber 4 Nach der Franzosischen Revolution 1789 kam die Region 1792 zu Frankreich Unter der franzosischen Verwaltung wurde die Stadt Billigheim 1794 Hauptort des gleichnamigen Kantons der dem Arrondissement Weissenburg im Departement Bas Rhin Departement Niederrhein zugeordnet war Zum Kanton Billigheim gehorten auch die Gemeinden Appenhofen Erlenbach Heuchelheim Ilbesheim Klingen Morzheim Muhlhofen Rohrbach Steinweiler und Wollmesheim 1802 wurde der Kanton Billigheim mit den zugehorenden Gemeinden in den Kanton Bergzabern eingegliedert 4 Im Jahr 1808 hatte Billigheim 1 282 Einwohner 791 davon waren Reformierte 139 Lutheraner 310 Katholiken und 42 Juden 5 Wahrend der franzosischen Zeit verlor Billigheim seine Stadtrechte Wahrend der Kanton Bergzabern damit auch Billigheim im Ersten Pariser Frieden vom Mai 1814 noch dem Konigreich Frankreich zugeordnet wurde kam im Zweiten Pariser Frieden vom November 1815 der nordlich der Lauter liegende Teil des Departements Niederrhein unter die Hoheit Osterreichs 9 Osterreich war schon im Juni 1815 auf dem Wiener Kongress die vorher zum Departement du Mont Tonnerre Departement Donnersberg gehorende ubrige Pfalz zugesprochen worden Im April 1816 schliesslich wurde die gesamte Pfalz in einem Staatsvertrag von Osterreich an das Konigreich Bayern abgetreten 10 Unter der bayerischen Verwaltung gehorte Billigheim zum Rheinkreis und zum nunmehr bayerischen Kanton Bergzabern der dem Landkommissariat Bergzabern ab 1862 Bezirksamt Bergzabern zugeordnet war Die Gemeinde Billigheim hatte eine eigenstandige Verwaltung Im Jahr 1825 war Georg Peter Kuhn Burgermeister von Billigheim 11 Der hier ansassige Landarzt Dr Friedrich Heitz 1948 war heimatkundlich engagiert und entwickelte 1909 die Idee zur Schaffung der Pfalzer Fahne 12 Nach einem amtlichen Ortschaftenverzeichnis fur den Freistaat Bayern aus dem Jahr 1928 lebten in der Landgemeinde Billigheim insgesamt 1 144 Einwohner in 269 Wohngebauden 237 Einwohner waren Katholiken 863 waren Protestanten 42 waren Juden 3 wurden als sonstige bezeichnet Die Gemarkung der Gemeinde umfasste 1060 Hektar Im Pfarrdorf gab es eine katholische und eine protestantische Pfarrei eine katholische und eine protestantische Schule eine Gendarmeriestation ein Postamt ein Notariat sowie eine Steuer und Gemeindeeinnehmerei Zur Gemeinde gehorten die Pfalzgrafmuhle und die Wartgartenmuhle mit jeweils sechs Einwohnern 13 Im Zuge der ersten rheinland pfalzischen Gebiets und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Billigheim mit damals 1 579 Einwohnern am 7 Juni 1969 aufgelost und aus ihr und den Gemeinden Appenhofen Ingenheim und Muhlhofen die Gemeinde Billigheim Ingenheim neu gebildet 14 Gleichzeitig wurde der 1939 aus dem Bezirksamt Bergzabern entstandene Landkreis Bergzabern aufgelost und die Gemeinde Billigheim Ingenheim dem neuen Landkreis Landau Bad Bergzabern 1977 umbenannt in Landkreis Sudliche Weinstrasse zugeordnet 15 Verkehr BearbeitenVon 1892 bis 1968 war Billigheim durch die Klingbachtalbahn an das Bahnnetz angebunden Der entsprechende Bahnhof Billigheim Muhlhofen lag auf dem Gemeindegebiet von Billigheim und wurde bereits 1959 geschlossen 16 Nachstgelegener Bahnhof ist seither Rohrbach Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenTheobald Billicanus 1493 1554 Theologe Jurist und Reformator Karl Hoffmeister 1796 1844 Philologe Konrad von Busch 1847 1910 Bischof von Speyer Eduard Ludwig Antz 1876 1944 Ingenieur Unternehmer Genealoge und Autor Otfried H Culmann 1949 Maler Schriftsteller und BildhauerLiteratur BearbeitenErhard Nietzschmann Die Freien auf dem Lande Ehemalige deutsche Reichsdorfer und ihre Wappen Melchior Wolfenbuttel 2013 ISBN 978 3 944289 16 8 S 17 Weblinks BearbeitenOrtsteile von Billigheim Ingenheim auf der Homepage der Ortsgemeinde Ortsportrat von Billigheim mit einem Filmbeitrag von Hierzuland SWR FernsehenEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerstatistik Billigheim Ingenheim bei www klingbachtal de Memento des Originals vom 1 September 2002 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www klingbachtal de Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Stand Januar 2020 Version 2022 liegt vor S 154 PDF 1 MB Johann Kaspar Zeuss Traditiones possessionesque Wizenburgenses Speyer 1842 S 39f Nr 38 Google Books a b c d e f g h Eduard von Moor Billigheim Beitrag zur Geschichte der Pfalz Landau Kaussler 1867 S 7 ff 48 56 Google Books a b c d e Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des kon bayer Rheinkreises Band 1 Speyer Neidhard 1836 S 393 Google Books Erhard Nietzschmann Die Freien auf dem Lande Ehemalige deutsche Reichsdorfer und ihre Wappen Melchior Wolfenbuttel 2013 ISBN 978 3 944289 16 8 S 17 Geschichte Billigheimer Purzelmarkt Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 S 303 online bei Google Books Vertragstext des Zweiten Pariser Friedens Artikel I Munchener Vertrag vom 14 April 1816 Google Books Anzeige der Civilbeamten im Rheinkreise des Konigreichs Baiern 1825 S 16 Google Books Webseite zu Dr Friedrich Heitz Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1926 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Spalte 719 digitale sammlungen de Amtliches Gemeindeverzeichnis Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Statistische Bande Band 407 Bad Ems Februar 2016 S 159 PDF 2 8 MB Amtliches Gemeindeverzeichnis Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Statistische Bande Band 407 Bad Ems Februar 2016 S 154 PDF 2 8 MB Bundesbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 2 Oktober 1959 Nr 45 Bekanntmachung Nr 471 S 211 Ortsteile von Billigheim Ingenheim Appenhofen Billigheim Ingenheim Muhlhofen Normdaten Geografikum GND 5202314 X lobid OGND AKS VIAF 155620962 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Billigheim Billigheim Ingenheim amp oldid 234657900