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Die Reichsburg Landeck ist die Ruine einer Hohenburg sudwestlich von Landau bei Klingenmunster im Landkreis Sudliche Weinstrasse in Rheinland Pfalz Burg LandeckBurg LandeckBurg LandeckStaat DeutschlandOrt KlingenmunsterEntstehungszeit um 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand restaurierte RuineBauweise Fachwerk SteinGeographische Lage 49 8 N 8 0 O 49 141083333333 8 0062972222222 305 Koordinaten 49 8 27 9 N 8 0 22 7 OHohenlage 305 m u NHNBurg Landeck Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Anlage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie einstige Wohnburg wurde uber die Jahrhunderte stetig verstarkt und schliesslich zur befestigten Burg ausgebaut Wie bei der uberwaltigenden Mehrzahl der pfalzischen Burgen ist auch bei Burg Landeck das genaue Grundungsjahr unbekannt Allgemein wird angenommen dass die Burg als Nachfolgerin fur die nahe gelegene wohl in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts zerstorte Turmburg Walastede heute Schlossel genannt errichtet wurde Fur diese Annahme gibt es jedoch ebenso wenig einen direkten Beweis wie fur die weitere These dass beide Burgen eine Schutzfunktion fur die nahe gelegene Abtei Klingenmunster besessen hatten Die sichtbaren baustilistischen Merkmale Landecks verweisen auf die Zeit um 1200 Tatsachlich erwahnt und damit sicher belegt wird Landeck allerdings erst 1237 anlasslich der Teilung der Leininger Guter zwischen den Grafen Friedrich III und Emich IV von Leiningen In dieser Teilung fiel die Burg mit allen Zubehorden an Emich IV der eine eigene Linie Leiningen Landeck begrundete Im Folgejahr werden die Ritter Konrad von Klingen und Heinrich von Ingenheim sowie ein dominus cinko und ein Vogt Anselm als Burgmannen auf der Burg erwahnt 1252 ubertragt Emich IV seinen Burganteil mit Erlaubnis des romischdeutschen Konigs Wilhelm von Holland an seine Ehefrau Elisabeth Die Burg ist je zur Halfte als Reichslehen im Besitz der Grafen von Leiningen Landeck und der Grafen von Zweibrucken Spatestens in der Mitte des 13 Jahrhunderts war die Anlage ein Reichslehen das sich im gemeinsamen Lehnsbesitz der Grafen von Zweibrucken und der Grafen von Leiningen befand 1255 fing Emich IV Boten aus Mainz und Worms die ins Elsass zu einem Stadtetag zogen bei Hordt ab und verschleppte sie nach Landeck Nach dem schnellen Aussterben der Seitenlinie Leiningen Landeck im Jahr 1289 90 verlieh Konig Rudolf von Habsburg die ruckgefallene Halfte der Reichsburg 1290 an seinen Neffen den elsassischen Landvogt Otto III von Ochsenstein wahrend die andere Halfte im Besitz der Grafen von Zweibrucken Bitsch blieb Erst seit Beginn des 14 Jahrhunderts lassen sich mehr oder weniger berechtigte auf lange Sicht aber erfolgreiche Versuche der Abtei Klingenmunster nachweisen Landeck und umliegende Guter als ihr Eigentum auszugeben was vor allem Auswirkungen auf den ochsensteinischen Anteil hatte Wichtig sollten auch die seit der Jahrhundertmitte erkennbaren Ambitionen der Pfalzgrafen bei Rhein werden die Burg in ihre Hand zu bringen was 1358 66 mit dem Erwerb des Offnungsrechts ihren Ausgang nahm In ahnlicher Weise durch innerfamiliare Streitigkeiten Auseinandersetzungen der Gemeiner untereinander und nicht zuletzt durch finanzielle Schwierigkeiten bedingt fiel 1405 ein weiterer Anteil an das Hochstift Speyer Die erhaltenen Schriftquellen darunter besonders wichtig die Burgfrieden bezeugen die Versuche der nun drei Besitzerparteien die Grafen von Zweibrucken Bitsch die Herren von Ochsenstein und das Hochstift Speyer ihre Burggemeinschaft nachhaltig zu regeln Obwohl Landeck Ende des 15 Jahrhunderts ausgebaut worden war eroberten die Bauern des elsassischen Kolbenhaufen die Anlage im Pfalzischen Bauernkrieg 1525 und brannten sie aus Die damals entstandenen Schaden wurden jedoch allem Anschein nach wieder behoben Nach Aussterben der Herren von Ochsenstein 1485 und der Grafen von Zweibrucken Bitsch Lichtenberg 1570 konnten die pfalzischen Kurfursten ihren Besitzanteil zunachst auf drei Viertel erhohen und 1709 durch Tausch mit dem Hochstift Speyer schliesslich vervollstandigen Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts sollte Kurpfalz nunmehr Alleinbesitzer von Landeck bleiben die inzwischen allerdings zerstort worden war Wann diese Zerstorung durch franzosische Truppen geschah ist entgegen der landlaufigen Meinung die das Jahr 1689 nennt nicht eindeutig festzustellen durfte jedoch eher schon 1680 geschehen sein Mit dem gesamten linksrheinischen Gebiet wurde die Region im ersten Koalitionskrieg zunachst von franzosischen Revolutionstruppen besetzt und nach 1798 an Frankreich angegliedert Aufgrund der auf dem Wiener Kongress 1815 getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Osterreich kam die Region und damit auch Burg Landeck 1816 zum Konigreich Bayern Heute gehort die eindrucksvolle Burgruine zu den von der Direktion Burgen Schlosser Altertumer Rheinland Pfalz verwalteten Objekten Besondere Verdienste um Erhalt und Forderung der Anlage hat sich der 1881 gegrundete Landeckverein erworben 1 Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Ritterlager bei einem Mittelaltermarkt LandeckfestDer Zugang zur Burg uber die restaurierte Brucke ist ebenfalls beeindruckend und bietet einen schonen Ausblick Die Burgruine Landeck stellt heute ein beliebtes Ausflugsziel dar Die Burgschanke wird das ganze Jahr ausser an Heiligabend bewirtschaftet Der hochste Bergfried der Pfalz er misst 25 Meter Der Turm kann uber eine innenliegende holzerne Wendeltreppe bestiegen werden und bietet von seinen Zinnen eine beeindruckende Aussicht Im ersten Stock des Turms befindet sich eine kleine Ausstellung von Bodenfunden vom Burggelande Auf dem Gelande der Burgruine Landeck werden am letzten Juni Wochenende jahrlich Mittelaltermarkte unter der Bezeichnung Landeckfest das alteste mittelalterliche Burgfest der Pfalz abgehalten 2 Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt immer am dritten Adventswochenende hat seine eigene unverwechselbare Atmosphare Anlage BearbeitenDie noch vorhandenen Bauteile reichen bis in die Zeit um 1200 zuruck Deutlich sind zwei Bauepochen zu erkennen Zu den altesten Burgteilen gehoren der kantige Bergfried der um 1200 errichtet wurde ist bis heute original erhalten und die Mantelmauer Der Turm schneidet mit einer Seite in die Mauer ein ist also etwas fruher gebaut worden Bis zum Anfang des 15 Jahrhunderts bestand Landeck nur aus der durch die innere Ringmauer gekennzeichneten Kernburg Der weit vorgeschobene Bruckenturm ist erst am Ende des 13 Jahrhunderts oder noch spater errichtet worden Die Ringmauer wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verandert wohl als Folge der eingefugten Gebaude welche innen gegen die Mauer stiessen und diese als Aussenwand benutzten Einem Umbau der Herren von Ochsenstein Ende des 13 oder Anfang des 14 Jahrhunderts gehoren die Reste des westlichen Wohnbaus an Das aus dem spaten 14 Jahrhundert stammende Haus gegenuber auf der Ostseite des Berings war zumindest anfangs teilweise in Fachwerkbauweise und spater auch in Stein ausgefuhrt worden Dieser Ost und dieser Westbau durften mit grosser Sicherheit dem baumenen holzernen Haus und dem steinernen Haus entsprechen die in einer Schriftquelle aus dem Jahr 1407 genannt werden Der Gang zwischen beiden Gebauden der vom Burgtor bis an das sudliche Ende der Kernburg reichte wurde nach 1421 durch einen Querflugel uberbaut Wohl in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde die Kernburg mit der heutigen Zwingeranlage und mit Halbturmen umgeben und so den geanderten wehrtechnischen Erfordernissen angepasst Weitere Baumassnahmen liessen 1456 moglicherweise das nach Art einer Barbakane angelegte Vorwerk unter Einbeziehung des Bruckenturms entstehen Weitere Baumassnahmen sind bis zur Zerstorung am Ende des 17 Jahrhunderts nicht mehr uberliefert Seit 1881 wurden auf Betreiben des Landeckvereins der Trummerschutt beseitigt Mauer schadigendes Buschwerk entfernt und Ausbesserungsmassnahmen vorgenommen Aus der grossen Menge an Fundsteinen errichtete man die Burgschanke und sicherte dabei einige kunsthistorisch bedeutsame Bauspolien In den 1960er Jahren fanden unter Aufsicht des Landesamtes fur Denkmalpflege umfangreiche Sanierungs und Restaurierungsmassnahmen statt Dabei wurde 1967 die ursprungliche Eingangssituation zuvor war die Burg nur vom Graben aus uber eine Erdrampe an der Ostseite zuganglich uber die erneuerte Brucke auf den noch vorhandenen Pfeilern wiederhergestellt nbsp Die Lage der Burg nbsp Draufsicht nbsp Zugang und Bruckenturm nbsp Ringmauer und Bergfried nbsp Der BurghofLiteratur BearbeitenMarco Bollheimer Felsenburgen im Burgenparadies Wasgau Nordvogesen 3 Auflage Selbstverlag Karlsruhe 2011 ISBN 978 3 9814506 0 6 S 158 f Alexander Thon Hans Reither Peter Pohlit Burgruine Landeck Schnell Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1713 9 Alexander Thon Hrsg wie eine gebannte unnahbare Zauberburg Burgen in der Sudpfalz 2 verb Aufl Schnell Steiner Regensburg 2005 S 80 85 ISBN 3 7954 1570 5 Alexander Thon Es ist keine Kunde auf uns gekommen von welchem Beherrscher des teutschen Reiches dieselbe erbaut worden sei Anmerkungen zu Ermittlung und Bewertung der Ersterwahnung pfalzischer Burgen in Mythos Staufer in memoriam Dankwart Leistikow Akten der 5 Landauer Staufertagung 1 3 Juli 2005 hrsg v Volker Herzner u Jurgen Kruger Speyer 2010 S 127 139 hier S 129f zu Ersterwahnung und Besitzverhaltnissen ISBN 3 932155 27 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Landeck Sammlung von Bildern Eintrag zur Burg Landeck in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Website der Burg Landeck Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Landeckverein Landeckverein Klingenmunster e V abgerufen am 23 August 2023 Weitere Monumente unser Tipp fur Sie In burgenlandschaft pfalz de Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz abgerufen am 27 Juli 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Landeck Pfalz amp oldid 238572023