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Johann Kaspar Zeuss 22 Juli 1806 in Vogtendorf 10 November 1856 ebenda war ein deutscher Philologe Er verfasste eine keltische Grammatik und gilt als Begrunder der Keltologie Johann Kaspar Zeuss Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Wurdigung 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Fotos 8 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenZeuss wurde als zweiter Sohn der Maurermeisterseheleute Michael Zeuss und Margaretha geb Hanna in Vogtendorf heute ein Ortsteil von Kronach geboren und sollte auf Wunsch seiner Eltern Priester werden Er entschied sich aber fur ein Leben als Gelehrter Auf seiner Schule in Bamberg und beim Studium in Munchen entwickelte er ein besonderes Interesse an Geschichte und Sprachforschung Nach dem Abschluss mit der philologischen Prufung fur das Gymnasiallehramt unterrichtete er zunachst ab 1832 am Alten Gymnasium in Munchen 1 Sein 1837 veroffentlichtes Buch Die Herkunft der Baiern von den Markomannen brachte ihm den Ehrendoktor der Universitat Erlangen ein Im gleichen Jahr wechselte Zeuss als Professor fur Geschichte an das Lyzeum in Speyer In Speyer gehorte er 1842 dem Vorstand des Historischen Vereins der Pfalz an und verfasste fur ihn die Werke Traditiones possessionesque Wizenburgenses 1842 sowie Die freie Reichsstadt Speier vor ihrer Zerstorung nach urkundlichen Quellen ortlich geschildert 1843 2 1847 erhielt er ein Professur an der Universitat Munchen die er jedoch schon nach kurzer Zeit wieder aufgab Aus Gesundheitsgrunden zog er sich 1848 von der Lehrtatigkeit zuruck und arbeitete in Bamberg als Lehrer am Lyzeum blieb aber der Munchner Akademie als auswartiges Mitglied verbunden 1853 erschien sein bedeutendstes Werk die monumentale Grammatica Celtica die seinen Nachruhm begrundete Zeuss starb nach langerer Krankheit in Vogtendorf bei Kronach Ab 1842 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1855 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 3 und 1856 in die Preussische Akademie der Wissenschaften 4 aufgenommen Wurdigung BearbeitenZeuss war ein klassischer Gelehrter mit breit gefacherten Kenntnissen wodurch er die Philologie mit der Geschichtswissenschaft und der Ethnologie kombinieren konnte Seine germanistischen Studien liessen ihn erkennen dass die keltischen Sprachen durch eine wissenschaftliche Dokumentation vor dem Aussterben gerettet werden mussten Um an Originalquellen vor allem auf altirisch zu gelangen reiste Zeuss nach Karlsruhe Wurzburg St Gallen Mailand London und Oxford und fertigte dort Abschriften an Sein Interesse galt sowohl alten wie jungen keltischen Sprachen und Dialekten Seine Grammatica Celtica bewies zweifelsfrei dass die keltischen Sprachen zur indogermanischen Sprachfamilie gehoren und stellte die keltische Philologie auf eine wissenschaftliche Basis Nach dem Tode Zeuss wurde sein Hauptwerk einer Revision unterzogen und 1871 durch Hermann Ebel in Berlin neu herausgegeben Der Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek 5 Ehrungen Bearbeiten1961 wurde die damalige Oberrealschule von Kronach seit 1965 Kaspar Zeuss Gymnasium nach Zeuss benannt 6 Weiter sind nach ihm in Kronach eine Strasse und ein Brunnen benannt Auch in Bamberg und Speyer tragt je eine Strasse seinen Namen Ausserdem wird alljahrlich in Kronach der Johann Kaspar Zeuss Preis fur besondere akademische Leistungen einheimischer Studenten und Doktoranden vergeben Im Jahr 2006 wurde zu seinem 200 Geburtstag und seinem 150 Todestag in Irland eine Sonderbriefmarke herausgebracht Die Stadt Kronach veranstaltete im Juni 2006 in Kooperation mit der Universitat Bamberg ein internationales Symposium Veroffentlichungen BearbeitenDie Deutschen und die Nachbarstamme Bei Ignaz Joseph Lentner Munchen 1837 Digitalisat Die Herkunft der Baiern von den Markomannen gegen die bisherigen Muthmassungen bewiesen Munchen 1839 Traditiones possessionesque Wizenburgenses Speyer 1842 Die freie Reichsstadt Speier vor ihrer Zerstorung nach urkundlichen Quellen ortlich geschildert Speyer 1843 Grammatica Celtica e monumentis vetustis tam Hibernicae linguae quam Britannicae dialecti cambricae cornicae armoricae nec non e gallicae priscae reliquiis construxit J C Zeuss Leipzig 1853Literatur BearbeitenEdward Schroder Zeuss Kaspar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 132 136 Hans Hablitzel Prof Dr Johann Kaspar Zeuss Begrunder der Keltologie und Historiker aus Vogtendorf Oberfranken 1806 1856 Sturzel amp Fehn Kronach 1987 ISBN 3 89176 003 5 Hans Hablitzel Johann Kaspar Zeuss In Akademie aktuell Zeitschrift der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Nr 04 2006 S 24 28 Volltext PDF Hans Hablitzel und David Stifter Hrsg Johann Kaspar Zeuss im kultur und sprachwissenschaftlichen Kontext 19 bis 21 Jahrhundert Kronach 21 7 23 7 2006 Keltische Forschungen 2 Praesens Verlag Wien 2007 Rudiger Schmitt Zeuss Johann Kaspar In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 34 Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 018389 4 S 518 522 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Johann Kaspar Zeuss Quellen und Volltexte nbsp Commons Johann Kaspar Zeuss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Kaspar Zeuss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Kaspar Zeuss in der Deutschen Digitalen Bibliothek Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekFotos Bearbeiten nbsp Grabinschrift auf dem Friedhof in Kronach nbsp Grabinschrift nbsp Denkmal auf dem Friedhof nbsp Denkmal am Stadtgraben in KronachEinzelnachweise Bearbeiten Karl Lohner Fischbach und seine Kirchengemeinde Kronach 1996 S 50 Friedrich Johannes Hildenbrand Festschrift zur Einweihung des Historischen Museums der Pfalz am 22 Mai 1910 Speyer 1910 S 25 43 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 267 Mitglieder der Vorgangerakademien Johann Kaspar Zeuss Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 30 Juni 2015 Nachlass Nachweis in der Bayerischen Staatsbibliothek Chronik des Kaspar Zeuss Gymnasiums Kronau Normdaten Person GND 118772643 lobid OGND AKS LCCN n91009939 VIAF 34512753 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeuss Johann KasparKURZBESCHREIBUNG deutscher KeltologeGEBURTSDATUM 22 Juli 1806GEBURTSORT VogtendorfSTERBEDATUM 10 November 1856STERBEORT Vogtendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Kaspar Zeuss amp oldid 238271888