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Bedzin ˈbɛɲʥin deutsch Bendzin auch zeitweise Bendsburg Bandin Bendin ist eine Stadt an der Schwarzen Przemsa in Polen in der Woiwodschaft Schlesien BedzinBedzin Polen BedzinBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienPowiat BedzinFlache 37 20 km Geographische Lage 50 19 N 19 8 O 50 316666666667 19 133333333333 Koordinaten 50 19 0 N 19 8 0 OEinwohner 56 008 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 42 500Telefonvorwahl 48 32Kfz Kennzeichen SBEWirtschaft und VerkehrStrasse Katowice WarschauBreslau KrakauEisenbahn Dabrowa Gornicza KatowiceNachster int Flughafen KatowiceGminaGminatyp StadtgemeindeFlache 37 20 km Einwohner 56 008 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 1506 Einw km Gemeindenummer GUS 2401011Verwaltung Stand 2010 Stadtprasident Lukasz Komoniewski 2 Adresse ul 11 Listopada 20 42 500 BedzinWebprasenz www bedzin pl Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Stadtgliederung 3 Geschichte 3 1 Judische Gemeinde 4 Politik 4 1 Stadtprasident 4 2 Stadtrat 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Stadt 6 2 Ehrenburger 6 3 Personlichkeiten die im Ort gewirkt haben 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenBedzin liegt etwa 65 km nordwestlich von Krakau und 10 km nordostlich von Katowice im nordostlichen Teil des Oberschlesischen Industriegebiets Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine oberschlesische Stadt sondern sie liegt im ostlich davon gelegenem historisch kleinpolnischen Zaglebie Dabrowskie Dombrowaer Kohlebecken obwohl die Mehrheit der Stadtteile westlich der Schwarzen Przemsa dem ehemalig schlesischen Herzogtum Siewierz gehorten Stadtgliederung Bearbeiten nbsp Stadtgliederung Das Stadtgebiet von Bedzin besteht aus folgenden Stadtteilen Srodmiescie die Innenstadt von Bedzin Malobadz Stadtteil seit 1915 Gzichow seit 1915 Warpie Ksawera seit 1923 Lagisza seit 1973 Grodziec seit 1975Geschichte BearbeitenDer Name des Stadtteils Grodziec ist von einer Wallburg grodziec abgeleitet Auf dem ortlichen Hugel Gora Swietej Doroty 381 3 m gab es eine Wallburg der Lausitzer Kultur nbsp Burg in BedzinErste Ansiedlungen gab es an der Stelle des heutigen Bedzin auch im 9 Jahrhundert Zu dieser Zeit wurde auf einem Hugel eine Burg errichtet in deren Schutz eine Siedlung entstand Der Ort samt Burg wurde 1241 evtl auch erst 1259 von den Tataren zerstort Spatestens im Jahr 1349 erhielt der Ort das Stadtrecht nach polnischem Recht Am 5 August 1358 erhielt die Stadt von Konig Kasimir III dem Grossen das Stadtrecht nach Magdeburger Recht Im selben Jahr begann der Bau einer steinernen Burg die die polnisch schlesische Grenze damals an der Schwarzen Przemsza schutzte entgegen das Herzogtum Teschen bzw Herzogtum Siewierz am westlichen Ufer das 1443 von Krakauer Bischofen abgekauft wurde Administrativ gehorte die Stadt zum Kreis Proszowski bzw Krakowski der Woiwodschaft Krakau Um 1600 gehorte Bedzin zu den 14 Stadten in der Woiwodschaft mit der grossten judischen Bevolkerung siehe Schtetl 3 Die stadtische Pfarrei von Bedzin neben Ciagowice die einzige Pfarrei des meisten oberschlesischen Dekanats von Bytom Beuthen deren Sitz nie zu Schlesien gehorte umfasste damals ausser der Stadt die Dorfer Malobadz und Sarnow im Herzogtum Siewierz Infolge der Dritten Teilung Polens wurde Bedzin in Neuschlesien Teil Preussens die Burg und die Guter der Stadt wurden Eigentum der Hohenzollern 1807 wurde der Ort Teil des Herzogtums Warschau und 1815 durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses Stadt im Konigreich Polen dessen Konig der jeweilige Zar Russlands war Ende des 18 Jahrhunderts bzw Anfang des 19 Jahrhunderts wurde in der Gegend um Bedzin Steinkohle entdeckt Damit entstand die Region Polnischer bzw Dombrowaer Kohlebecken nach der Stadt Dabrowa benannt die im 18 Jahrhundert als eine kleine Ortschaft in der Pfarrei von Bedzin gegrundet wurde Anderte sich das Bild der Stadt und sie wurde nun vom Bergbau und der Zementindustrie gepragt Die Zugverbindung Warschau Wien bescherte dem Ort 1859 Anschluss an das Schienennetz Es gibt zwei Haltestellen Bedzin und Nowy Bedzin Um 1860 wurde die erste offentliche Schule eingeweiht Sieben Jahre spater entstand der Powiat Bedzinski und Bedzin wurde Kreisstadt Am 4 September 1939 wurde Bedzin beim Uberfall auf Polen von der deutschen Wehrmacht besetzt und volkerrechtswidrig in das Deutsche Reich eingegliedert Es wurde Sitz eines deutschen Landrates im neuen Ostoberschlesien zugeordnet und wenig spater in Bendsburg umbenannt Siehe dazu auch die Biografie eines der Amtstrager Udo Klausa Landrat Mai 1940 bis November 1942 sog reichsdeutscher Landkreis Bendsburg Es entstand vor Ort ein grosses Juden Sammellager im Rahmen der deutschen Verfolgungsmassnahmen in der Shoah Ab 1950 bis 1998 gehorte es zur Woiwodschaft Katowice 4 1956 wurde der Wiederaufbau des zerstorten Schlosses abgeschlossen Bedzin gehorte historisch gesehen unstreitig dem Gebiet Kleinpolen an nach der Verwaltungsreform im modernen Polen 1999 wurde es Teil der Wojewodztwo slaskie Woiwodschaft Schlesien Um kleinpolnische Gebiete des Oberschlesischen Industriegebiets von schlesischen zu unterscheiden wird die Gegend um Bedzin gelegentlich auch als Zaglebie Dabrowskie Dombrowaer Kohlebecken bezeichnet Zum 1 Januar 1973 wurde die Stadt Lagisza Bedzin angegliedert 5 Judische Gemeinde Bearbeiten nbsp Stadtansicht von Bedzin zu Beginn des 20 Jahrhunderts im Vordergrund rechts die SynagogeDie Stadt hatte damals eine der grossten judischen Gemeinden Kleinpolens mit 1940 24 495 Mitgliedern 6 Am 8 September 1939 wurden zahlreiche judische Bewohner der Stadt durch eine SS SD Einsatzgruppe in die grosse Synagoge getrieben die dann mit ihnen in Brand gesteckt wurde Dabei starben uber 40 Menschen Von Juli bis August 1943 wurde das Ghetto durch die deutschen Besatzer geraumt und die judischen Bewohner ins Konzentrationslager Auschwitz Birkenau deportiert 7 Dort waren spater in der Vorbereitung und Durchfuhrung des Aufstandes des Sonderkommandos gegen die SS Bewacher auch die Bewohner Bedzins wie Rozia Robota Ala Gertner Regina Safirsztajn Ester Wajcblum und mindestens sieben weitere namentlich bekannte Manner beteiligt 8 Siehe auch Neuer Judischer Friedhof Bedzin Politik BearbeitenStadtprasident Bearbeiten An der Spitze der Verwaltung steht der Stadtprasident Seit 2010 ist dies Lukasz Komoniewski der der SLD angehort aber fur sein eigenes Wahlkomitee antritt Die turnusmassige Wahl im Oktober 2018 brachte folgendes Ergebnis 9 Lukasz Komoniewski Wahlkomitee Lukasz Komoniewski 65 2 der Stimmen Marcin Lazar Wahlkomitee Marcin Lazar 19 3 der Stimmen Arkadiusz Grabowski Prawo i Sprawiedliwosc 15 5 der StimmenDamit wurde der Amtsinhaber Lukasz Komoniewski bereits im ersten Wahlgang fur eine weitere Amtszeit gewahlt Stadtrat Bearbeiten Der Stadtrat von Bedzin besteht aus 23 Mitgliedern Die Wahl 2018 fuhrte zu folgendem Ergebnis 10 Wahlkomitee Lukasz Komoniewski 40 9 der Stimmen 11 Sitze Wahlkomitee Zusammen fur Bedzin 21 5 der Stimmen 5 Sitze Wahlkomitee Wahlkomitee Marcin Lazar 20 7 der Stimmen 4 Sitze Prawo i Sprawiedliwosc PiS 16 9 der Stimmen 3 SitzeVerkehr BearbeitenDie Stadt hat drei Haltestellen an der Bahnstrecke Warszawa Katowice Im OPNV besteht eine Anbindung an das Netz der Oberschlesischen Strassenbahn Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Hermann Nunberg 1884 1970 Psychiater Psychoanalytiker und Schuler Sigmund Freuds Wladyslaw Dobrowolski 1896 1969 Fechter und Leichtathlet Aleksander Zawadzki 1899 1964 polnischer kommunistischer General und Politiker Michal Weinzieher 1903 1944 Jurist und Kunsthistoriker Stanislaw Wygodzki 1907 1992 polnisch judischer Schriftsteller Michael Szwarc 1909 2000 US amerikanischer Polymer Chemiker und Hochschullehrer Ala Gertner 1912 1945 Widerstandskampferin hingerichtet im KZ Auschwitz Wladyslaw Matwin 1916 2012 Politiker Regina Safirsztajn 1915 1945 Widerstandskampferin hingerichtet im KZ Auschwitz Arno Lustiger 1924 2012 deutscher Historiker Sam Pivnik 1926 2017 Holocaust Uberlebender und Zeitzeuge Dietmar Polaczek 1942 2020 Journalist und Kunstler Mieczyslaw Litwinski 1955 Komponist Multiinstrumentalist Sanger und Musikpadagoge Grzegorz Dolniak 1960 2010 Politiker und Opfer des Flugzeugabsturzes bei Smolensk Rafal Sznajder 1972 2014 FechterEhrenburger Bearbeiten Stanislaw Wygodzki 1907 1992 Schriftsteller und Ubersetzer Ala Gertner 1912 1945 KZ Haftling Arno Lustiger 1924 2012 Historiker Jean Marie Lustiger 1926 2007 romisch katholischer Erzbischof Rutka Laskier 1929 1943 KZ Haftling Adam Smigielski 1933 2008 Bischof Janusz Gajos 1939 SchauspielerPersonlichkeiten die im Ort gewirkt haben Bearbeiten Alfred Rossner 1906 1943 deutscher Unternehmer und JudenretterLiteratur BearbeitenMary Fulbrook A small town near Auschwitz Ordinary Nazis and the Holocaust Oxford University Press 2012 ISBN 978 0 19 960330 5 11 deutsche Ausgabe Eine kleine Stadt bei Auschwitz Gewohnliche Nazis und der Holocaust Klartext Verlag 2015 ISBN 978 3 8375 0980 9 Shlomo Netzer Bedzin in Encyclopedia of the Holocaust 1990 S 157 159 Bedzin in Guy Miron Hrsg The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust Jerusalem Yad Vashem 2009 ISBN 978 965 308 345 5 S 23 29Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bedzin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Stadt Bedzin Linkkatalog zum Thema Bedzin bei curlie org ehemals DMOZ polnisch Geschichte der judischen Gemeinde in Bedzin Buch uber die untergegangene judische Gemeinde Bedzin im Original 430 S ShtetLinks Bedzin Historische Aufnahmen Stadtansicht im Reisealbum des Pfalzgrafen Ottheinrich 1536 37Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Website der Stadt Prezydent Miasta Memento vom 24 Februar 2015 im Internet Archive abgerufen am 24 Februar 2015 Henryk Rutkowski Redakteur Krzysztof Chlapkowski Wojewodztwo krakowskie w drugiej polowie XVI wieku Cz 2 Komentarz indeksy Institute of History of the Polish Academy of Sciences 2008 S 75 polnisch Online Rozporzadzenie Rady Ministrow z dnia 30 maja 1975 r w sprawie okreslenia miast oraz gmin wchodzacych w sklad wojewodztw In Dziennik Ustaw auf der Website des ISAP Kanzlei des Sejm 1975 abgerufen am 15 Februar 2023 polnisch PDF Datei s Tekst ogloszony Rozporzadzenie Rady Ministrow z dnia 30 listopada 1972 r w sprawie zmiany granic niektorych miast stanowiacych powiaty In Dziennik Ustaw auf der Website des ISAP Kanzlei des Sejm 1972 abgerufen am 23 Februar 2015 polnisch PDF Datei s Tekst ogloszony Auschwitz Jahrbuch 1996 zu Geschichte und Wirkung des Holocaust Frankfurt Main New York Campus 1996 ISBN 3 593 35441 1 S 287 Mary Fulbrook A small town near Auschwitz Ordinary Nazis and the Holocaust Oxford University Press 2012 ISBN 978 0 19 960330 5 S 236 ff www jewishgen org Yizkor bedzin englisch Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 8 September 2020 Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission abgerufen am 8 September 2020 LeseprobeGemeinden im Powiat Bedzinski Stadtgemeinden Bedzin Czeladz Siewierz Slawkow WojkowiceLandgemeinden Bobrowniki Mierzecice Psary Normdaten Geografikum GND 4559259 7 lobid OGND AKS LCCN n83168158 VIAF 150136520 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bedzin amp oldid 230934437