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Wladyslaw Wojciech Matwin 17 Juli 1916 in Grodziec heute Bedzin 22 Oktober 2012 in Warschau war ein Politiker der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei PZPR Polska Zjednoczona Partia Robotnicza Mathematiker und Informatiker in der Volksrepublik Polen der unter anderem zwischen 1952 und 1965 Mitglied des Sejm von 1953 bis 1957 Chefredakteur der Parteizeitung Trybuna Ludu sowie zugleich zwischen 1955 und 1963 Sekretar des Zentralkomitees ZK der PZPR war Er war spater als Chefkonstrukteur am Institut fur Mathematische Maschinen IMM Instytut Maszyn Matematycznych als Direktor des Hauptverbandes fur Informationstechnologie NZI Naczelnego Zjednoczenia Informatyki und als Direktor des Instituts fur Elektronische Computertechnik ZETO Zaklad Elektronicznej Techniki Obliczeniowej tatig und gilt als einer der Pioniere der polnischen Informatik Wladyslaw Matwin 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugendfunktionar Verhaftung Studienverbot und Zweiter Weltkrieg 1 2 Erster Parteisekretar von Wroclaw Vorsitzender des Jugendverbandes und Sejm Abgeordneter 1 3 Erster Parteisekretar von Warschau Chefredakteur der Trybuna Ludu und ZK Sekretar 1 4 Ruckzug aus der Politik Mathematiker und Informatiker 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugendfunktionar Verhaftung Studienverbot und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wladyslaw Wojciech Matwin Sohn von Wladyslaw Matwin und dessen Ehefrau Maria begann sein politisches Engagement im Kommunistischen Verband der polnischen Jugend KZMP Komunistyczny Zwiazek Mlodziezy Polski und war zwischen 1934 und 1935 Sekretar des KZMP in Posen Rawicz Im Januar 1935 wurde er wegen seines politischen Engagements unter den Tarnnamen Janek und Koba festgenommen und zu 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt von denen er 20 Monate in Rawicz verbusste Die Folge des Urteils war ein sogenanntes Wolfsticket wilczy bilet wodurch er keinen Hochschulzugang in Polen erhielt Ende 1936 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Polens KPP Komunistyczna Partia Polski und begann 1937 begann er als politischer Einwanderer ein Chemiestudium an der Technischen Universitat Brunn Diese konnte er jedoch nicht abschliessen da er im Januar 1939 aus der Tschechoslowakei ausgewiesen wurde Im Fruhjahr 1939 kehrte er nach Polen zuruck und wollte in die Armee eintreten Er galt aber als gefahrlicher Krimineller und erhielt zehn Jahre Dienstverbot in der polnischen Armee Matwin ging daraufhin in die Sowjetunion und arbeitete anschliessend zwischen 1939 und 1940 als Hauer in einem Steinkohlebergwerk im Donezbecken sowie nach einem Unfall im Untertagebau von 1940 bis 1941 als Arbeiter in einem Stahlwerk Er absolvierte ein Abendstudium am Institut fur Metallurgie und fand daraufhin zwischen 1942 und 1943 eine Beschaftigung als Mitarbeiter an der Staatlichen Universitat Tiflis Zugleich engagierte er sich in der Sowjetunion auch als Aktivist im Bund Polnischer Patrioten ZPP Zwiazek Patriotow Polskich der im Marz 1943 gegrundet wurde Nach einer kurzzeitigen Ubernahme in die Rote Armee sowie einer Tatigkeit im Eisenbahnbau wurde er im Juli 1943 in die 1 polnische Infanterie Division Tadeusz Kosciuszko 1 Warszawska Dywizja Piechoty ubernommen und war ab September 1943 stellvertretender Kommandeur des Kadettenbataillons an der Offiziersschule in Rjasan an der er Vorlesungen uber Politik und Wissenschaften hielt Im Anschluss war er zwischen Februar 1944 und April 1945 Vertreter des Bundes Polnischer Patrioten in Teheran Erster Parteisekretar von Wroclaw Vorsitzender des Jugendverbandes und Sejm Abgeordneter Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Wladyslaw Matwin Mitglied der Polnischen Arbeiterpartei PPR Polska Partia Robotnicza die am 5 Januar 1942 im Untergrund in Warschau gegrundet wurde Im Mai 1945 wurde er als Botschaftssekretar und Geschaftstrager an die Botschaft in der Sowjetunion entsandt und war dort bis September 1946 auch Mitglied des Vorstandes der Polnischen Arbeiterpartei in Moskau Nach seiner Ruckkehr war er kurze Zeit zwischen dem 1 und dem 30 Oktober 1946 Instrukteur beim ZK der PPR Am 17 Marz 1947 wurde er erstmals Erster Sekretar des Parteikomitees von Wroclaw und bekleidete diese Funktion bis zum 20 Oktober 1947 Er war zwischen Oktober 1947 und Juli 1948 krankgeschrieben woraufhin Artur Starewicz in dieser Zeit als Erster Sekretar des PPR Komitees von Wroclaw fungierte Danach bekleidete Matwin zwischen dem 10 Juli 1948 bis zum 30 Juni 1949 wieder die Funktion als Erster Sekretar des Wroclawer Parteikomitees Auf dem I Grundungs Parteitag der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei PZPR Polska Zjednoczona Partia Robotnicza 15 bis 22 Dezember 1948 wurde er erstmals Mitglied des ZK der PZPR und gehorte diesem Fuhrungsgremium der Partei nach seiner Wiederwahl auf dem II Parteitag 10 bis 17 Marz 1954 sowie auf dem III Parteitag 10 bis 19 Marz 1959 bis zum IV Parteitag 15 bis 20 Juni 1964 an Als Nachfolger von Janusz Zarzycki ubernahm Matwin am 24 Juni 1949 die Funktion als Vorsitzender des Hauptvorstandes des Polnischen Jugendverbandes ZMP Zwiazek Mlodziezy Polskiej und behielt diese Funktion bis zum 29 November 1952 woraufhin Stanislaw Nowocien ihn abloste Er wurde am 20 November 1952 fur die PZPR erstmals Mitglied des Sejm und vertrat in der ersten Legislaturperiode bis zum 20 November 1956 den Wahlkreis Nr 51 Kattowitz in der darauf folgenden zweiten Legislaturperiode zwischen dem 20 Februar 1957 und dem 17 Februar 1961 den Wahlkreis Nr 109 Swidnica sowie zuletzt in der dritten Legislaturperiode vom 15 Mai 1961 bis zum 31 Marz 1965 den Wahlkreis Nr 8 Wroclaw Er war in der ersten Legislaturperiode von 1952 bis 1956 Mitglied des Ausschusses fur auswartige Angelegenheiten in der zweiten Legislaturperiode zwischen 1957 und 1961 Mitglied des Ausschusses fur Nationale Verteidigung und in der dritten Legislaturperiode zwischen 1961 und 1965 Mitglied des Ausschusses fur Bildung und Wissenschaft Daruber hinaus war er von 1957 bis 1965 Mitglied des Prasidiums der PZPR Fraktion Erster Parteisekretar von Warschau Chefredakteur der Trybuna Ludu und ZK Sekretar Bearbeiten Anschliessend wurde Wladyslaw Matwin am 3 Dezember 1952 Erster Sekretar des PZPR Komitees von Warschau und hatte diese Funktion bis zum 10 Februar 1954 inne Anfang 1954 loste er Leon Kasman als Chefredakteur der Parteizeitung Trybuna Ludu ab und behielt diese Funktion bis zu seiner Ablosung durch Leon Kasman im Marz 1957 wobei er zwischen Mai bis Juli 1956 diese Funktion in einem Chefredaktionskollektiv mit Roman Werfel Jerzy Morawski und Walenty Titkow geleitet hatte Am 25 November 1954 ubernahm er die Funktion als Leiter der Organisationsabteilung des ZK und verblieb in dieser Funktion bis zum 24 Januar 1955 Im Anschluss ubernahm er nach einem ZK Plenum am 24 Januar 1955 den Posten als ZK Sekretar und behielt diese Funktion nach seinen Bestatigungen auf dem ZK Plenum vom 21 Oktober 1956 und auf dem III Parteitag 10 bis 19 Marz 1959 bis zu seinem Rucktritt am 30 November 1963 1 2 3 Wahrend der Zeit des Polnischen Oktober 1956 gehorte Wladyslaw Matwin im Machtkampf innerhalb der PZPR der nach einem Komplex modernistischer Mietshauser in der Ul Pulawska 24 und 26 in Warschau benannten Pulawy Gruppe Pulawianie unter Fuhrung von Roman Zambrowski und Leon Kasman an die hauptsachlich aus Intellektuellen und Aktivisten bestand die im ersten Jahrzehnt Volkspolens aktiv waren 4 5 6 Die Pulawy Fraktion stand in Opposition zur Natolin Fraktion um Zenon Nowak Wiktor Klosiewicz Hilary Chelchowski Aleksander Zawadzki Wladyslaw Kruczek Wladyslaw Dworakowski Kazimierz Mijal Franciszek Mazur Boleslaw Ruminski Franciszek Jozwiak und Stanislaw Lapot die gegen die Liberalisierung des kommunistischen Systems war und die nationalistische und antisemitische Parolen proklamierte um in der PZPR an die Macht zu kommen Ruckzug aus der Politik Mathematiker und Informatiker Bearbeiten Neben seiner Tatigkeit als ZK Sekretar wurde Matwin am 2 Marz 1957 abermals zum Sekretar des PZPR Komitees von Breslau ernannt und hatte diese Funktion mehr als sechs Jahre bis zum 25 Oktober 1963 inne woraufhin er auf eigenen Wunsch entlassen wurde Er zog sich anschliessend weitgehend aus der Politik zuruck und absolvierte zwischen Oktober 1963 und Oktober 1963 mit einem Stipendium des Zentralkomitees der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei ein Mathematikstudium mit dem Schwerpunkt Theoretische Informatik an der Universitat Warschau Nachdem er das Studium mit einem Diplom in Automatentheorie abgeschlossen hatte wurde er am 8 Dezember 1966 Direktor des Zentrum fur die Entwicklung von Fuhrungskraften CODKK Centralny Osrodek Doskonalenia Kadr Kierowniczych Am 8 April 1968 wurde er als Direktor des CODKK jedoch entlassen weil er sich weigerte der Forderung nach Entfernung judischer Mitarbeiter aus dem CODKK zuzustimmen Im Anschluss war er zwischen August 1968 und Oktober 1970 Leitender Technologe im Betrieb fur industrielle Automatisierung PAP Przedsiebiorstwo Automatyki Przemyslowej in Falenica im Warschauer Stadtbezirk Wawer sowie im Warschauer Stadtbezirk Wlochy Im November 1970 wechselte er zum Institut fur Mathematische Maschine IMM Instytut Maszyn Matematycznych und war dort bis Oktober 1971 Chefkonstrukteur des IMM Am 12 Dezember 1972 wurde er Direktor des Hauptverbandes fur Informationstechnologie NZI Naczelnego Zjednoczenia Informatyki und bekleidete diese Funktion bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1986 Er wurde daruber hinaus 1973 Direktor des Instituts fur Elektronische Computertechnik ZETO Zaklad Elektronicznej Techniki Obliczeniowej eines der altesten IT Unternehmen in Polen welches sich seit der Grundung 1964 mit der Entwicklung von Informatikanwendungen in Industrie und Wirtschaft befasst Er gilt als einer der Pioniere der polnischen Informatik und war zudem zwischen 1976 und 1991 als Forscher am Institut fur Systemforschung IBS Instytut Badan Systemowych der Polnischen Akademie der Wissenschaften PAN Polska Akademia Nauk Fur seine Verdienste wurde ihm das Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta verliehen Er wurde nach seinem Tode auf dem Militarfriedhof des Warschauer Powazki Friedhofes beigesetzt Weblinks BearbeitenMatwin Wladyslaw 1916 2012 In Sejm Abgerufen am 19 Dezember 2021 polnisch Wladyslaw Matwin In Biuletyn Informacji Publicznej Abgerufen am 19 Dezember 2021 polnisch Miroslaw Szumilo Elita PZPR w dokumentach dyplomacji sowieckiej z lat 1959 1964 Komunizm system ludzie dokumentacja 4 291 328 S 297 In bazhum muzhp pl 1 Januar 2015 abgerufen am 21 Dezember 2021 polnisch The Governments of People s Republic of Poland 1944 1989 In kolumbus fi Abgerufen am 19 Dezember 2021 englisch The Politburo of the PZPR In kolumbus fi Abgerufen am 19 Dezember 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten PZPR II Party Congress 10 17 March 1954 In kolumbis fi Abgerufen am 19 Dezember 2021 englisch PZPR Central Committee 21 October 1956 In kolumbis fi Abgerufen am 19 Dezember 2021 englisch PZPR III Party Congress 10 19 March 1959 In kolumbis fi Abgerufen am 19 Dezember 2021 englisch Weitere Mitglieder der Pulawy Gruppe neben Roman Zambrowski Leon Kasman und Wladyslaw Matwin waren Antoni Alster Jerzy Albrecht Celina Budzynska Tadeusz Daniszewski Ostap Dluski Edward Gierek Romana Granas Piotr Jaroszewicz Helena Jaworska Julian Kole Wincenty Krasko Stanislaw Kuzinski Jerzy Morawski Marian Naszkowski Roman Nowak Mateusz Oks Jozef Olszewski Mieczyslaw Popiel Jerzy Putrament Mieczyslaw Rakowski Adam Schaff Artur Starewicz Stefan Staszewski Jerzy Sztachelski Michalina Tatarkowna Majkowska Roman Werfel Janusz Zarzycki sowie ferner Tadeusz Dietrich Henryk Jablonski Oskar Lange Lucjan Motyka Adam Rapacki Andrzej Werblan Jerzy Eisler Zarys dziejow politycznych Polski 1944 1989 Warschau 1992 ISBN 83 7066 208 0 Wojciech Roszkowski Najnowsza historia Polski 1914 1993 Warschau 1995Normdaten Person VIAF 161617994 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 Januar 2022 PersonendatenNAME Matwin WladyslawALTERNATIVNAMEN Matwin Wladyslaw Wojciech vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG polnischer Politiker Mitglied des Sejm PZPR Informatiker MathematikerGEBURTSDATUM 17 Juli 1916GEBURTSORT Grodziec heute BedzinSTERBEDATUM 22 Oktober 2012STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladyslaw Matwin amp oldid 219032123