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Lucjan Motyka 4 Mai 1915 in Krakau 22 November 2006 in Warschau war ein Politiker der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei PZPR Polska Zjednoczona Partia Robotnicza in der Volksrepublik Polen der unter anderem zwischen 1947 und 1971 Mitglied des Sejm sowie von 1964 bis 1971 Minister fur Kultur und Kunst war Er war danach zwischen 1971 und 1975 Botschafter der Volksrepublik Polen in der Tschechoslowakei und von 1976 bis 1980 abermals Mitglied des Sejm Er fungierte zwischen 1978 und 1980 als Botschafter in der Volksrepublik Bulgarien und von 1980 bis 1982 als Botschafter in der Schweiz Lucjan Motyka 1965 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kommunistischer Aktivist Zweiter Weltkrieg und fruhe Nachkriegsjahre 1 2 ZK Mitglied Sejm Abgeordneter und Staatssekretar 1 3 Polnischer Oktober 1956 Erster Parteisekretar der Woiwodschaft Krakau und Minister fur Kultur und Kunst 1 4 Botschafter in der Tschechoslowakei Bulgarien und der Schweiz 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKommunistischer Aktivist Zweiter Weltkrieg und fruhe Nachkriegsjahre Bearbeiten Lucjan Motyka Sohn von Franciszek Motyka und dessen Ehefrau Anna war in der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg als Bauarbeiter sowie Fahrer tatig und trat 1931 der Polnischen Sozialistischen Partei PPS Polska Partia Socjalistyczna als Mitglied bei In der Folgezeit war er nicht nur als Aktivist in der PPS tatig sondern auch in der Jugendarbeit und der Gewerkschaftsbewegung sowie der Gesellschaft der Arbeiteruniversitat TUR Towarzystwo Uniwersytetu Robotniczego Aufgrund seiner politischen Aktivitaten wurde er 1937 festgenommen und befand sich als politischer Gefangener fur sechs Monate in Haft im Gefangnis Bereza Kartuska Nach dem Uberfall auf Polen durch die deutsche Wehrmacht wurde er 1943 von der Besatzungsmacht festgenommen und befand sich bis 1944 im KZ Auschwitz Nach Kriegsende war Motyka zwischen April und November 1945 Erster Sekretar der PPS der Woiwodschaft Krakau Am 4 Mai 1945 wurde er fur die PPS Mitglied des Nationalrates Krajowa Rada Narodowa dem er bis 1947 angehorte Wahrend dieser Zeit war er Vorsitzender des Ausschusses fur Verwaltung und Sicherheit sowie zugleich Mitglied der Ausschusse zur Erarbeitung des Wahlgesetzentwurfs sowie fur Kommunikation Ausserdem fungierte er zwischen November 1945 und November 1947 als Sekretar des Zentralkomitees des Verbandes der Arbeitergewerkschaften ZPZZ Zrzeszenie Pracowniczych Zwiazkow Zawodowych sowie von Juni 1947 bis Juli 1948 als Vorsitzender des ZK der Jugendorganisation der Gesellschaft der Arbeiteruniversitaten OMTUR Organizacja Mlodziezy Towarzystwa Uniwersytetu Robotniczego Er wurde 1947 fur die PPS Mitglied des Gesetzgebenden Sejm Sejm Ustawodawczy und gehorte diesem fur den Wahlkreis Nr 47 Chrzanow bis 1952 an Er war Mitglied des Prasidiums der PPS Fraktion sowie der Ausschusse fur See und Aussenhandel fur Nationale Verteidigung fur Wirtschaftsplanung und Haushalt und nach Anderung der Sejmordnung am 2 Juli 1949 Mitglied des Gesundheitsausschusses Des Weiteren fungierte er zwischen Juli 1948 und Januar 1949 als Generalsekretar des Zentralvorstandes des Polnischen Jugendverbandes ZMP Zwiazek Mlodziezy Polskiej und damit enger Mitarbeiter des ZMP Vorsitzenden Janusz Zarzycki ZK Mitglied Sejm Abgeordneter und Staatssekretar Bearbeiten Auf dem I Grundungs Parteitag der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei PZPR Polska Zjednoczona Partia Robotnicza 15 bis 22 Dezember 1948 wurde Lucjan Motyka erstmals Mitglied des ZK und gehorte diesem Fuhrungsgremium der Partei nach seinen Bestatigungen auf dem II Parteitag 10 bis 17 Marz 1954 auf dem III Parteitag 10 bis 19 Marz 1959 auf dem IV Parteitag 15 bis 20 Juni 1964 auf dem V Parteitag 11 bis 16 November 1968 auf dem VI Parteitag 6 bis 12 Dezember 1971 sowie auf dem VII Parteitag 8 bis 12 Dezember 1975 bis zum VIII Parteitag 11 bis 15 Februar 1980 uber 31 Jahre lang an Im April 1949 wurde er Direktor der Zentralstelle fur Korperkultur GUKF Glowny Urzad Kultury Fizycznej sowie im Anschluss zwischen Februar 1950 und Juli 1951 Vorsitzender des daraus hervorgegangenen Zentralkomitees fur Korperkultur GKKF Glowny Komitet Kultury Fizycznej 1951 wechselte er ins Ministerium fur Kultur und Kunst Ministerstwo Kultury i Sztuki und war anfangs Leiter der Abteilung fur Bildende Kunst und Ausstellungen sowie zuletzt bis 1955 Direktor des Zentralrats fur Bildende Kunst und Ausstellungen Am 20 November 1952 wurde er fur die PRPZ Mitglied des Sejm und vertrat in der ersten Legislaturperiode bis zum 20 November 1956 den Wahlkreis Nr 60 Nowy Sacz in der darauf folgenden zweiten Legislaturperiode vom 20 Februar 1957 bis zum 17 Februar 1961 den Wahlkreis Nr 33 Chrzanow sowie in der dritten Legislaturperiode zwischen dem 15 Mai 1961 und dem 31 Marz 1965 jeweils den Wahlkreis Nr 36 Chrzanow Er war zwischen 1952 und 1956 Mitglied des Ausschusses fur Gesetzgebungsangelegenheiten sowie von 1957 bis 1961 Vize Vorsitzender des Ausschusses fur Kultur und Kunst Zugleich war zwischen 1952 und 1965 Mitglied des Prasidiums der PZPR Fraktion sowie von 1961 bis 1965 Mitglied des Ausschusses fur Kultur und Kunst Im Februar 1955 wurde er schliesslich Staatssekretar im Ministerium fur Kultur und Kunst und war als solcher zwei Jahre lang bis Februar 1957 Stellvertreter des Ministers fur Kultur und Kunst Wlodzimierz Sokorski Februar 1955 bis April 1956 beziehungsweise Karol Kuryluk April 1956 bis Februar 1957 Polnischer Oktober 1956 Erster Parteisekretar der Woiwodschaft Krakau und Minister fur Kultur und Kunst Bearbeiten Wahrend der Zeit des Polnischen Oktober 1956 gehorte Lucjan Motyka im Machtkampf innerhalb der PZPR der nach einem Komplex modernistischer Mietshauser in der Ul Pulawska 24 und 26 in Warschau benannten Pulawy Gruppe Pulawianie unter Fuhrung von Roman Zambrowski und Leon Kasman an die hauptsachlich aus Intellektuellen und Aktivisten bestand die im ersten Jahrzehnt Volkspolens aktiv waren 1 2 3 Die Pulawy Fraktion stand in Opposition zur Natolin Fraktion um Zenon Nowak Wiktor Klosiewicz Hilary Chelchowski Aleksander Zawadzki Wladyslaw Kruczek Wladyslaw Dworakowski Kazimierz Mijal Franciszek Mazur Boleslaw Ruminski Franciszek Jozwiak und Stanislaw Lapot die gegen die Liberalisierung des kommunistischen Systems war und die nationalistische und antisemitische Parolen proklamierte um in der PZPR an die Macht zu kommen Daraufhin ubernahm Motyka am 14 Februar 1957 den Posten als Erster Sekretar des PZPR Komitees der Woiwodschaft Krakau und verblieb fast acht Jahre bis zum 16 Dezember 1964 auf diesem Posten Kurz zuvor ubernahm er am 12 Dezember 1964 Tadeusz Galinski im vierten Kabinett von Ministerprasident Jozef Cyrankiewicz selbst das Amt als Minister fur Kultur und Kunst Minister kultury i sztuki und bekleidete dieses auch im funften Kabinett Cyrankiewicz 25 Juni 1965 bis 28 Juni 1969 sechsten Kabinett Cyrankiewicz 28 Juni 1969 bis 23 Dezember 1970 sowie bis zum 26 Oktober 1971 noch im ersten Kabinett von Ministerprasident Piotr Jaroszewicz 4 5 6 7 Er wurde am 24 Juni 1965 wieder Mitglied des Sejm und vertrat in der vierten Legislaturperiode bis zum 29 April 1969 sowie in der darauf folgenden Legislaturperiode zwischen dem 27 Juni 1969 und dem 22 Dezember 1971 jeweils den Wahlkreis Nr 38 Nowy Sacz Er war von 1965 bis 1971 weiterhin Mitglied des Prasidiums der PZPR Fraktion Botschafter in der Tschechoslowakei Bulgarien und der Schweiz Bearbeiten Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung wurde Motyka am 25 November 1971 Nachfolger von Wlodzimierz Janiurek als Botschafter der Volksrepublik Polen in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik und verblieb auf diesem diplomatischen Posten bis zum 9 April 1975 woraufhin der bisherige Vize Ministerprasident Jan Mitrega ihn abloste Motyka wiederum hatte am 2 April 1975 die Funktion als Leiter der Kulturabteilung des ZK der PZPR und behielt diese bis zum 13 Dezember 1977 Ausserdem wurde er am 25 Marz 1976 wieder Mitglied des Sejm und vertrat in der siebten Legislaturperiode bis zum 18 Februar 1980 nunmehr den Wahlkreis Nr 64 Tarnow Er war zwischen 1976 und 1980 wieder Vize Vorsitzender des Ausschusses fur Kultur und Kunst sowie wieder Mitglied des Prasidiums der PZPR Fraktion 1978 loste Motyka Jerzy Muszynski als Botschafter der Volksrepublik Polen in der Volksrepublik Bulgarien ab und hatte dieses Amt bis 1980 inne woraufhin Wladyslaw Napieraj seine dortige Nachfolge antrat Er selbst wiederum ubernahm von Jozef Tejchma den Posten als Botschafter in der Schweiz und hatte diesen bis zu seiner Ablosung durch Marian Dmochowski 1983 inne Er engagierte sich ferner uber viele Jahre im Verband der Kampfer fur Freiheit und Demokratie ZBoWiD Zwiazek Bojownikow o Wolnosc i Demokracje und war unter anderem zwischen 1985 und 1990 Vizeprasident des Hauptvorstandes der ZBoWiD Zugleich war er von 1985 bis 1990 Mitglied des sogenannten Gedenkstattenrates des Rates zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium Rada Ochrony Pamieci Walk i Meczenstwa Ferner war er von 1986 bis 1990 Mitglied des Konsultativrates beim Vorsitzenden des Staatsrates der Volksrepublik Polen Rada Konsultacyjna przy Przewodniczacym Rady Panstwa ein Gremium zur Beratung von Staatsprasident Wojciech Jaruzelski Fur seine Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet und erhielt unter anderem 1980 den Orden Erbauer Volkspolens Order Budowniczych Polski Ludowej den Orden des Banners der Arbeit Order Sztandaru Pracy Erster Klasse die Wurde eines Kommandeurs das Offiziers und das Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta den Orden des Grunwald Kreuzes Order Krzyza Grunwaldu Dritter Klasse die Medaille zum 10 Jahrestag von Volkspolen Medal 10 lecia Polski Ludowej die Ludwik Warynski Medaille Medal im Ludwika Warynskiego sowie den Verdienstorden der Italienischen Republik Er war Aniela Zdzislawa Kieres 1921 2003 verheiratet und war nach seinem Tode wurde er auf dem Warschauer Powazki Friedhof bestattet Weblinks BearbeitenMotyka Lucjan 1915 2006 In Sejm Abgerufen am 23 Dezember 2021 polnisch Lucjan Motyka In Biuletyn Informacji Publicznej Abgerufen am 23 Dezember 2021 polnisch Miroslaw Szumilo Elita PZPR w dokumentach dyplomacji sowieckiej z lat 1959 1964 Komunizm system ludzie dokumentacja 4 291 328 S 308 In bazhum muzhp pl 1 Januar 2015 abgerufen am 23 Dezember 2021 polnisch The Governments of People s Republic of Poland 1944 1989 In kolumbus fi Abgerufen am 23 Dezember 2021 englisch The Politburo of the PZPR In kolumbus fi Abgerufen am 23 Dezember 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Weitere Mitglieder der Pulawy Gruppe neben Roman Zambrowski Leon Kasman und Lucjan Motyka waren Antoni Alster Jerzy Albrecht Celina Budzynska Tadeusz Daniszewski Ostap Dluski Edward Gierek Romana Granas Piotr Jaroszewicz Helena Jaworska Julian Kole Wincenty Krasko Stanislaw Kuzinski Wladyslaw Matwin Jerzy Morawski Marian Naszkowski Roman Nowak Mateusz Oks Jozef Olszewski Jerzy Putrament Mieczyslaw Rakowski Adam Schaff Mieczyslaw Popiel Stefan Staszewski Artur Starewicz Jerzy Sztachelski Michalina Tatarkowna Majkowska Roman Werfel Janusz Zarzycki sowie ferner Tadeusz Dietrich Henryk Jablonski Oskar Lange Adam Rapacki Andrzej Werblan Jerzy Eisler Zarys dziejow politycznych Polski 1944 1989 Warschau 1992 ISBN 83 7066 208 0 Wojciech Roszkowski Najnowsza historia Polski 1914 1993 Warschau 1995 CABINET CYRANKIEWICZ 4 In kolumbus fi Abgerufen am 23 Dezember 2021 englisch CABINET CYRANKIEWICZ 5 In kolumbus fi Abgerufen am 23 Dezember 2021 englisch CABINET CYRANKIEWICZ 6 In kolumbus fi Abgerufen am 23 Dezember 2021 englisch CABINET JAROSZEWICZ In kolumbus fi Abgerufen am 23 Dezember 2021 englisch Normdaten Person GND 1266902600 lobid OGND AKS LCCN no2018065258 NDL 00471976 VIAF 98071205 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Motyka LucjanKURZBESCHREIBUNG polnischer Politiker Sejm Abgeordneter Minister BotschafterGEBURTSDATUM 4 Mai 1915GEBURTSORT KrakauSTERBEDATUM 22 November 2006STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucjan Motyka amp oldid 228266179