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Wladyslaw Kruczek 27 April 1910 in Rzeszow 5 November 2003 in Warschau war ein polnischer Politiker der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei Polska Zjednoczona Partia Robotnicza PZPR Unter anderem war er von 1961 bis 1985 Mitglied des Sejm von 1968 bis 1980 Mitglied des Politburos des Zentralkomitees ZK der PZPR sowie von 1971 bis 1980 Vorsitzender des Zentralrates des Gewerkschaftsverbandes CRZZ Zrzeszenie Zwiazkow Zawodowych Wladyslaw Kruczek 1975 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Zeit des Zweiten Weltkrieges 1 2 Volksrepublik Polen 1 3 Ehrungen und Auszeichnungen 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Zeit des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten Kruczek Sohn eines Eisenbahnarbeiters trat 1929 dem Polnischen Kommunistischen Jugendverband Komunistyczny Zwiazek Mlodziezy Polskiej KZMP sowie der Kommunistischen Partei Polens Komunistyczna Partia Polski KPP bei Aufgrund seiner kommunistischen Aktivitaten wurde er in den 1930er Jahren wiederholt festgenommen und 1934 zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt Anschliessend floh er in die Sowjetunion wo er sich zwischen 1939 und 1941 in der Internationalen Organisation fur revolutionare Hilfe engagierte Nach Beginn des Unternehmen Barbarossa schloss er sich 1941 der Roten Armee an und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft aus der er jedoch fliehen konnte 1942 schloss er sich der im Untergrund arbeitenden und aus der KPP hervorgegangenen Polnischen Arbeiterpartei Polska Partia Robotnicza PPR sowie der Volksgarde Gwardia Ludowa GL an Kurz darauf wurde er erneut von der deutschen Besatzungsmacht festgenommen und befand sich nacheinander mit der Nr 62424 in den Konzentrationslagern Auschwitz Oranienburg sowie zuletzt Sachsenhausen Volksrepublik Polen Bearbeiten Nach seiner Befreiung aus dem KZ Sachsenhausen wurde Kruczek Mitarbeiter der PPR und war Sekretar des Stadtkomitees in Rzeszow Nach dem Zusammenschluss der PPR mit der Polnischen Sozialistischen Partei Polska Partia Socjalistyczna PPS zur Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei Polska Zjednoczona Partia Robotnicza im Dezember 1948 trat er dieser bei und war weiterhin Sekretar des Stadtkomitees Rzeszow sowie Mitglied des Komitees der Woiwodschaft Rzeszow ehe er 1951 die Parteischule absolvierte Im Anschluss war er zwischen 1951 und 1952 Sekretar des PZPR Komitees der Woiwodschaft Posen und wurde 1952 Erster Sekretar des Parteikomitees der Woiwodschaft Bydgoszcz Auf dem II Parteitag der PZPR vom 10 bis 17 Marz 1954 wurde er erstmals Mitglied des Zentralkomitees ZK der PZPR dem er bis zum IX ausserordentlichen Parteitag vom 14 bis 20 Juli 1981 angehorte Wahrend dieser Zeit gehorte er im Machtkampf innerhalb der PZPR neben Franciszek Jozwiak Wiktor Klosiewicz Zenon Nowak Aleksander Zawadzki Wladyslaw Dworakowski Hilary Chelchowski Kazimierz Mijal Franciszek Mazur Boleslaw Ruminski und Stanislaw Lapot der einflussreichen Natolin Faktion an Kruczek war von 1956 bis 1971 Erster Sekretar des PZPR Komitees der Woiwodschaft Rzeszow was als Abwahl als einer der Feinde der Demokratisierung anzusehen war da die bisherige Funktion in der Woiwodschaft Bydgoszcz bedeutender war 1 1961 erfolgte seine Wahl zum Mitglied des Sejm dem er von der dritten bis zur achten Legislaturperiode angehorte Er unterstutzte die antisemitischen Kampagne wahrend der Marz Unruhen 1968 in Polen und wurde aufgrund seiner Unterstutzung dieser Aktion auf dem V Parteitag vom 11 bis 16 November 1968 zum Mitglied des Politburos des ZK der PZPR gewahlt dem er bis zum 2 Dezember 1980 angehorte 2 Nach Beendigung seiner Tatigkeit als Erster Parteisekretar der Woiwodschaft Rzeszow wurde Kruczek 1971 Nachfolger des im Zuge der Arbeiteraufstandes vom 14 bis 22 Dezember 1970 zuruckgetretenen Ignacy Loga Sowinski als Vorsitzender des Zentralrates des Gewerkschaftsverbandes CRZZ Zrzeszenie Zwiazkow Zawodowych und bekleidete diese Funktion bis zu seiner Ablosung durch Jan Szydlak am 26 August 1980 3 Kruczek machte seinen Vorganger und Gomulka Anhanger zum Sundenbock fur das mangelnde Funktionieren der sozialistischen Demokratie und stellte 300 Millionen Zloty 1971 45 8 Millionen D Mark fur dringende soziale Aufgaben zur Verfugung Die aufstandischen Bergleute und Huttenarbeiter in Oberschlesien aber wollten sich ihre Rechte nicht abkaufen lassen Sogar ihre Funktionare rugten schon im Januar 1971 die Isolierung und Burokratisierung der Gewerkschaftszentrale und forderten der unter Gomulka eingefuhrten spater aber von Gomulka entmachteten Arbeiter Selbstverwaltung wieder Funktionen zu geben 4 In der Offentlichkeit wurden neben dem Ersten Sekretar des ZK der PZPR Gomulka und Loga Sowinski als Vorsitzender der CRZZ vor allem der ZK Sekretar fur Ideologie Zenon Kliszko und der ZK Sekretar fur Wirtschaft Boleslaw Jaszczuk fur die Grunde und die Niederschlagung des Arbeiteraufstandes verantwortlich gemacht 5 Kruczek gab in seiner Grundsatzrede im Marz 1971 zu dass sich die Gewerkschaften in den letzten Jahren der Arbeiterschaft entfremdet verburokratisiert und deformiert hatten 6 Kruczek war des Weiteren von 1971 bis 1981 Mitglied des Prasidiums des Nationalen Komitees der Nationalen Einheitsfront Front Jednosci Narodu FJN die fur die Aufstellung der Kandidaten und Uberwachung der Wahlen zum Sejm verantwortlich war In den Jahren 1972 bis 1980 war er stellvertretender Vorsitzender und anschliessend zwischen 1980 und 1982 Mitglied des Staatsrates Rada Panstwa Auf dem VII Parteitag vom 8 bis 12 Dezember 1975 bezeichnete er als Vorsitzender des CRZZ die von ihm auf dem CRZZ Plenum im Februar 1971 als einer der dringendsten Aufgaben der Arbeiterbewegung geforderte Einfuhrung des Arbeitsgesetzbuchs als Verfassung der Rechte und Pflichten der Beschaftigten 7 Er fungierte zwischen 1980 und 1981 als Vorsitzender der Zentralen Parteikontrollkommission der PZPR und gehorte am 13 Dezember 1981 zu den Unterzeichnern der Verhangung des Kriegsrechts 8 Er war zudem Mitglied des Obersten Rates des Verbandes der Kampfer fur Freiheit und Demokratie Zwiazek Bojownikow o Wolnosc i Demokracje ZBoWiD und wurde 1983 Mitglied des Nationalrates der Polnisch Sowjetischen Freundschaftsgesellschaft Towarzystwo Przyjazni Polsko Radzieckiej TPPR Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten Fur seine langjahrigen Verdienste wurde Kruczek mehrfach geehrt und erhielt unter anderem den Orden Erbauer Volkspolens Order Budowniczych Polski Ludowej den Orden Banner der Arbeit Order Sztandaru Pracy Erster und Zweiter Klasse des Partisanenkreuz Krzyz Partyzancki 1954 die Medaille zum 10 Jahrestag der Volksrepublik Polen Medal 10 lecia Polski Ludowej 1974 die Medaille zum 30 Jahrestag der Volksrepublik Polen Medal 30 lecia Polski Ludowej 1984 die Medaille zum 40 Jahrestag der Volksrepublik Polen Medal 40 lecia Polski Ludowej die Medaille fur Verdienste in der nationalen Verteidigung Medal Za zaslugi dla obronnosci kraju in Gold das Abzeichen zum 1000 Jahrestag des polnischen Staates Odznaka 1000 lecia Panstwa Polskiego das Verdienstabzeichen der Polnisch Sowjetischen Freundschaftsgesellschaft Odznaka Zasluzonego Dzialacza TPPR die Medaille 30 Jahrestag des Sieges im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 Yubilejnaya medal Tridcat let Pobedy v Velikoj Otechestvennoj vojne 1941 1945 gg sowie die Medaille 40 Jahrestag des Sieges im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 Yubilejnaya medal Sorok let Pobedy v Velikoj Otechestvennoj vojne 1941 1945 gg Auf Kritik stiess 2008 die vorgenommene Benennung einer Strasse in Rzeszow nach ihm 9 Weblinks BearbeitenEintrag auf der Homepage des Sejm Kurzbiografie Online Enzyklopadie des Wydawnictwo Naukowe PWN Wladyslaw Kruczek swoj chlop ale komuch In Nowiny24 vom 19 Januar 2008 polnisch Socjalizm byl i jest w ciaglej ofensywie 13 Januar 2008 bibula com polnisch Miroslaw Szumilo Elita PZPR w dokumentach dyplomacji sowieckiej z lat 1959 1964 Maria Curie Sklodowska Universitat in KOMUNIZM system ludzie dokumentacja 2015 S 295Einzelnachweise Bearbeiten Die Ereignisse um das VIII Plenum des ZK der PZPR S 16 Biuro Polityczne Polskiej Zjednocznej Partii Robotniczej w latach 1948 1990 POLEN ARBEITERRATE Blut und Tranen In Der Spiegel vom 18 Januar 1971 POLEN ARBEITER Maul voll In Der Spiegel vom 1 Marz 1971 POLEN Diese Schande In Der Spiegel vom 28 Juni 1971 Gehorsames Werkzeug der Ausbeutung Die von der Einheitspartei beherrschten Gewerkschaften in Polen In Der Spiegel vom 1 September 1980 Peter Hubner Christa Hubner Sozialismus als soziale Frage Sozialpolitik in der DDR und Polen 1968 1976 Verlag Bohlau Verlag Koln Weimar 2008 ISBN 3 41220 203 7 S 328 Patrizia Hey Die sowjetische Polenpolitik Anfang der 1980er Jahre und die Verhangung des Kriegsrechts in der Volksrepublik Polen tatsachliche sowjetische Bedrohung oder erfolgreicher Bluff Verlag LIT Verlag Munster 2010 ISBN 3 64310 771 4 S 169 329 Rzeszow benennt Strassenname nach Kommunisten In Polskie Radio vom 4 Januar 2008PersonendatenNAME Kruczek WladyslawKURZBESCHREIBUNG polnischer Gewerkschafter und Politiker Mitglied des SejmGEBURTSDATUM 27 April 1910GEBURTSORT RzeszowSTERBEDATUM 5 November 2003STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wladyslaw Kruczek amp oldid 233238635