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Hermann Nunberg geboren 23 Januar 1884 in Bendzin Russisches Kaiserreich gestorben 20 Mai 1970 in New York City war ein polnischer Psychiater Psychoanalytiker und Schuler Sigmund Freuds der ab 1914 in Wien wirkte und 1933 in die Vereinigten Staaten emigrierte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Wichtige Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenNunberg wuchs in seinem Geburtsort in Tschenstochau und in Krakau auf wo er auch sein Studium der Medizin begann Er ging nach Zurich horte Vorlesungen von Eugen Bleuler und C G Jung promovierte 1910 schloss sich der Psychoanalytischen Gruppe an und arbeitete in Krankenhausern in Schaffhausen und Bern 1912 kehrte er nach Krakau zuruck arbeitete an der dortigen Universitatsklinik und in den Sommermonaten in der Privatklinik des Analytikers Ludwig Jekels in Bistrai bei Bielitz Bei Kriegsbeginn ubersiedelte er nach Wien und wirkte dort an der Psychiatrie der Universitatsklinik unter Julius Wagner Jauregg und dessen Nachfolger Otto Potzl Nunberg wurde 1915 Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung WPV und absolvierte eine Lehranalyse bei Paul Federn 1925 wurde er Lehranalytiker und Kontrollanalytiker u a von S H Foulkes und Lili Roubiczek Peller und die WPV bestellte ihn im selben Jahr zum Schriftfuhrer 1929 heiratete er Margarethe Rie Tochter des Kinderarztes Oskar Rie 2 1931 unterrichtete er an der Universitat in Pennsylvania 1932 erschien sein wichtigstes Buch die Allgemeine Neurosenlehre auf psychoanalytischer Grundlage Dieses Buch enthalt die vollstandigste und gewissenhafteste Darstellung einer psychoanalytischen Theorie der neurotischen Vorgange die wir derzeit besitzen Wem es um Vereinfachung und glatte Erledigung der betreffenden Probleme zu tun ist der wird von dieser Arbeit kaum befriedigt werden Wer aber wissenschaftliches Denken bevorzugt es als Verdienst zu wurdigen weiss wen die Spekulation das Leitseil der Erfahrung nie verlasst und wer die schone Mannigfaltigkeit des psychischen Geschehens geniessen kann der wird dieses Werk schatzen und eifrig studieren Sigmund Freud Geleitwort zu Nunbergs Allgemeiner Psychosenlehre von 1932 3 Nunberg war Sozialdemokrat und entschloss sich 1933 aufgrund der politischen Veranderungen in Deutschland und Osterreich zur Emigration in die Vereinigten Staaten zuerst nach Pennsylvania 1934 nach New York Er versuchte schon 1934 damals vergeblich Sigmund Freud zur Emigration zu uberreden Das Angebot einer Dozentur in Wien schlug er 1936 aus 1940 wurde Nunberg Mitglied der New York Psychoanalytical Society 1950 deren Prasident 1960 hielt er die Freud Anniversary Lecture an der New York Academy of Medicine Nunberg nahm an zahlreichen internationalen Kongressen teil und engagierte sich schon seit 1918 fur die Durchsetzung der Lehranalyse als Berufsvoraussetzung des Psychoanalytikers Nunberg leistete wichtige Beitrage zur Geschichte der Psychoanalyse Paul Federn verfugte testamentarisch dass die in seinem Besitz befindlichen Protokolle der sogenannten Mittwochsgesellschaft aus der Grundungszeit der Psychoanalyse gemeinsam von seinem Sohn Ernst Federn und von Nunberg publiziert werden sollten was dann auch ab 1962 in mehrbandigen Ausgaben in mehreren Sprachen geschah Gemeinsam mit Kurt Eissler Heinz Hartmann Ernst Kris und Bertram Lewin grundete Nunberg 1951 die Sigmund Freud Archives 4 die zum Aufbau der Freud Collection an der Library of Congress fuhrten Wichtige Publikationen BearbeitenAllgemeine Neurosenlehre auf psychoanalytischer Grundlage Mit einem Geleitwort von Sigmund Freud Huber Bern 1932 1959 1971 Principles of Psychoanalysis International Universities Press New York 1955 Hg gemeinsam mit Ernst Federn Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 4 Bande S Fischer Frankfurt am Main 1976 1981 englisch Minutes of the Vienna Psychoanalytic Society New York International Universities Press 1962 1976 Neuausgabe Psychosozial Verlag Giessen 2007 ISBN 978 3 89806 598 6 franzosisch Les premiers psychanalystes GallimardLiteratur BearbeitenElke Muhlleitner Nunberg Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 375 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Nunberg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Elke Muhlleitner Biographisches Lexikon der Psychoanalyse Tubingen 1992 S 236f Oskar Rie bei Psyalpha Psychoanalytic Electronic Publishing Sigmund Freud Archives HomepageNormdaten Person GND 106854518 lobid OGND AKS LCCN n92122602 VIAF 12313058 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nunberg HermannALTERNATIVNAMEN Nunberg HermanKURZBESCHREIBUNG osterreichisch US amerikanischer PsychoanalytikerGEBURTSDATUM 23 Januar 1884GEBURTSORT BendzinSTERBEDATUM 20 Mai 1970STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Nunberg amp oldid 225618795