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Bohming ist ein Ortsteil des Marktes Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstatt BohmingMarkt KipfenbergKoordinaten 48 57 N 11 22 O 48 944722222222 11 364722222222 379 Koordinaten 48 56 41 N 11 21 53 OHohe 379 375 402 mEinwohner 621 16 Mrz 2021 1 Eingemeindung 1 April 1971Postleitzahl 85110Vorwahl 08465 BohmingInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Katholische Filialkirche 4 Sonstiges 5 Personlichkeiten 6 Vereine 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenDas Kirchdorf liegt in der sudlichen Frankischen Alb Altmuhlalb im Altmuhltal sudwestlich des Gemeindesitzes Kipfenberg Vom linken Talrand fliesst der Altmuhl durch den Ort ein Quellbach zu nbsp KastellplanGeschichte BearbeitenAus vorgeschichtlicher Zeit wurde unter anderem 1978 ein altsteinzeitlicher Faustkeil aus Jurahornstein gefunden nahezu alle kulturgeschichtlichen Epochen haben hier Spuren hinterlassen Vermutlich unter dem romischen Kaiser Hadrian 117 138 wurde westlich des heutigen Ortes ein 95 78 m grosses Numeruskastell zur Sicherung des Altmuhlubergangs des Limes bei Kipfenberg errichtet der romische Kastellname ist nicht uberliefert In den Markomannenkriegen 166 180 zerstort erfolgte 181 unter Kaiser Commodus ein Wiederaufbau mit Erdwall und steinerner Ummauerung wie eine erhalten gebliebene Bauinschrift vom Westtor des Kastells berichtet Nach einer erneuten Zerstorung bei einem der Angriffe der Alamannen 232 233 vermutlich 242 244 spatestens aber 259 260 wurden Kastell und Lagerdorf nicht wiedererrichtet 1898 von Friedrich Winkelmann ausgegraben sind Reste der Umwallung noch sichtbar Sudwestlich des Kastells standen ein Tempel der Fortuna redux und ein kleines romisches Militarbad Auf dem zu Bohming gehorenden Michelsberg wurde um 330 eine germanische Gauburg gegrundet 2 Spater stand dort die heute nur noch in den Fundamenten vorhandene Michaelskirche An ihr wurde 1756 eine Einsiedlerklause errichtet die inzwischen verwaist 1819 abgebrochen wurde Der Ort wurde erstmals 1186 erwahnt als Papst Urban III dem Domkapitel in Eichstatt Besitzrechte in Bemingen bestatigte Der Ortsname konnte auf einen bajuwarischen Sippenfuhrer Pammo zuruckgehen 1198 ist ein Ortsadel von Pemmingen nachweisbar Bis 1426 war Bohming eine eigene Pfarrei und ist seitdem eine Filiale von Kipfenberg der letzte Bohminger Pfarrer hiess Conrad Popperlein Im 15 Jahrhundert wurde in Bohming zwei Wochen nach Ostern Gericht gehalten das sogenannte Osterrecht Der Zehnt war im 16 Jahrhundert dem Willibaldschor in Eichstatt inkorporiert und ging spater an den Pfarrer von Kipfenberg uber 1621 kam es zum Leihverkauf der Lohmuhle bei den Steghausern 1927 abgerissen und eines Hopfngartls darinnen ein starken Brunnen entspringt an Bischof Johann Christoph von Westerstetten der Hopfen wurde in der Bohminger Flur bis 1943 angebaut 1631 hatte der Furstbischof 17 Bohminger Untertanen Bis zur Sakularisation gehorte Bohming mit seinen 20 Hofen darunter eine Walkmuhle zum unteren Hochstift Eichstatt und darin zum Pfleg und Kastenamt Kipfenberg Bei der Sakularisation kam das untere Hochstift und mit ihm Bohming 1803 an Grossherzog Erzherzog Ferdinand III von Toskana und 1806 an das Konigreich Bayern In ihm gehorte das Dorf zum Landgericht Kipfenberg 1808 bildete Bohming zusammen mit Regelmannsbrunn und Kipfenberg den Steuerdistrikt Kipfenberg im Altmuhlkreis 1810 im Oberdonaukreis 1818 wurde die Gemeinde Bohming mit Anschluss der Einode Regelmannsbrunn wieder selbstandig 1830 hatte Bohming in 21 Anwesen 134 Einwohner 1861 hatte der Ort 57 Gebaude und 158 Einwohner 3 1950 in 34 Anwesen 229 Einwohner Von 1951 bis 1966 existierte in Bohming eine amtliche Wetterstation des Wetteramtes Nurnberg 1966 wurde die 1945 teilgesprengte und 1952 instandgesetzte Altmuhlbrucke durch einen Beton Neubau ersetzt Zum Bezirksamt spater zum mittelfrankischen Landkreis Eichstatt gehorend schloss sich Bohming bei der bayerischen Gebietsreform am 1 April 1971 dem Markt Kipfenberg an 4 Am 1 Juli 1972 vollzog sich im Zuge der Landkreisreform der Wechsel von Mittelfranken nach Oberbayern 1983 lebten 400 Einwohner im Dorf hauptsachlich Arbeitnehmer aber auch Landwirte in vier Vollerwerbs und 15 Nebenerwerbsbetrieben Durch Neubaugebiete stieg die Einwohnerzahl bis in die Gegenwart auf uber 600 an Das Alte Schulhaus von 1922 24 in der Ortsmitte wurde 2003 saniert und zu einem Jugend und Vereinshaus umgestaltet nbsp Die im ehemaligen Kastell stehende Dorfkirche nbsp St Johannes der TauferKatholische Filialkirche BearbeitenDie zur Pfarrei Kipfenberg gehorende Filialkirche St Johannes der Taufer steht ausserhalb des Dorfes im Bezirk des ehemaligen Romerkastells inmitten eines ummauerten Friedhofs Die erste von Bischof Otto von Eichstatt zwischen 1182 und 1189 geweihte Kirche wurde in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts durch einen Neubau ersetzt Von diesem ist noch der Turm mit Treppengiebeln und Satteldach erhalten in ihm hangen drei Glocken 13 Jahrhundert 1681 1960 Das Langhaus wurde im 19 Jahrhundert im neugotischen Stil neu errichtet und 1871 konsekriert Der Chor mit Rippenkreuzgewolbe befindet sich im Ostturm Die Flachdecke des Langhauses zeigt Gemalde von Alois Sussmayr Der barocke Hochaltar vom Ende des 17 Jahrhunderts ist eine dreiteilige Anlage mit korinthischen Saulen die drei Gemalde zeigen die Taufe Christi den Evangelisten Johannes und den Heiligen Gregor Auf den zweisauligen Seitenaltaren aus der Mitte des 17 Jahrhunderts stehen in Muschelnischen der Diozesanheilige Willibald Figur von 1510 20 und eine Marienfigur um 1500 Die Kanzel stammt von 1630 50 Das ehemalige Mesneranwesen 2007 saniert neben der Kirche ist ein Fachwerkbau mit Legschieferdach von 1775 2007 wohnten in Bohming 487 Katholiken Sonstiges BearbeitenEin alter Spruch der in Bezug auf die Wohlhabenheit des Dorfes zu sehen ist lautet Wenn einer vom Himmel fallt muss er nach Bohming fallen Um 1800 schreibt Johann Kaspar Bundschuh uber Bohming Feldbau Wiesgrund und Viehzucht ist dort vortrefflich deswegen auch die Unterthanen wohlhabend sind und Bohming der beste Ort im ganzen Amte Kipfenberg genennt wird 5 Es gibt in der Nahe am Talrand einen Startplatz fur Drachen und Gleitschirmflieger 1975 errichtete die Bohminger Freiwillige Feuerwehr am Weg nach Kipfenberg eine Mariengrotte die heute vom Altmuhltalradweg beruhrt wird Naturschutzgebiet Arnsberger LeitePersonlichkeiten BearbeitenAnton Gack 1902 1983 Kreisheimatpfleger 1934 1967 Lehrer in Bohming 1967 zum ersten und einzigen Ehrenburger von Bohming ernannt Vereine BearbeitenFreiwillige Feuerwehr Bohming 1887 gegrundet ab 1931 Verein Obst und Gartenbauverein Bohming 1951 gegrundet Einzelnachweise Bearbeiten Kipfenberg in Zahlen In Gemeinde Kipfenberg Abgerufen am 19 September 2021 Zeittafel im Romer und Bajuwaren Museum in Kipfenberg Sigmund Benker Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts Band 1 Band 3 S 51 Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 1012 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 456 Johann Kaspar Bundschuh Geographisch Statistisch Topographisches Lexikon von Franken oder vollstandige alphabetische Beschreibung aller im ganzen Frankischen Kreis liegenden Stadt Kloster Schlosser Dorfer Flekken Hofe Berge Thaler Flusse Seen merkwurdiger Gegenden u s w mit genauer Anzeige von deren Ursprung ehemaligen und jezigen Besizern Lage Anzahl und Nahrung der Einwohner Manufakturen Fabriken Viehstand merkwurdigen Gebauden neuen Anstalten vornehmsten Merkwurdigkeiten etc etc 6 Bande Ulm Stettin 1799 1804 S 425 Topographia Franconia BundschuhLiteratur BearbeitenJohann Kaspar Bundschuh Bohming In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 1 A Ei Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1799 DNB 790364298 OCLC 833753073 Sp 425 Digitalisat Pleikard Joseph Stumpf Bohming In Bayern Ein geographisch statistisch historisches Handbuch des Konigreiches Zweiter Theil Munchen 1853 OCLC 643829991 S 737 Digitalisat Felix Mader Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken II Bezirksamt Eichstatt Munchen R Oldenbourg Verlag 1928 Nachdruck 1982 ISBN 3 486 50505 X S 52 54 Kastell Bohming 181 1981 1800 Jahre Bohming 1981 Karl Heinz Rieder In memoriam Anton Gack In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 76 1983 Eichstatt 1984 S 116f Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart 2 Auflage Eichstatt Sparkasse Eichstatt 1984 S 170 172 mit Bibliographie insbesondere zum Romerkastell 100jahriges Grundungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Bohming 18 21 Juni 1987 Bohming In Historischer Atlas von Bayern Franken Reihe I Heft 6 Eichstatt In Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek S 78 94 204 207 244 kh Konrad Held Idylle auf romischen Fundamenten In Kirchenzeitung fur das Bistum Eichstatt Nr 20 vom 14 Mai 2000 S 24Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bohming Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Luftbild des Kastellgelandes mit Schneebedeckung Bay Landesamt fur Denkmalpflege Magnetogramm des Kastellgelandes Bay Landesamt fur Denkmalpflege Informationen fur Gleitschirmflieger mit Fotos Bohming in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 28 Januar 2021 Ortsteile von Kipfenberg Arnsberg Attenzell Biberg Birkthalmuhle Bohming Bollermuhle Buch Dunsdorf Grosdorf Hirnstetten Irlahull Kemathen Kipfenberg Krut Oberemmendorf Pfahldorf Regelmannsbrunn Schambach Schelldorf Schlosshof Normdaten Geografikum GND 4356144 5 lobid OGND AKS VIAF 238749560 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohming amp oldid 222429498