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Grosdorf ist ein Ortsteil des Marktes Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstatt GrosdorfMarkt KipfenbergKoordinaten 48 57 N 11 24 O 48 958333333333 11 400833333333 380 Koordinaten 48 57 30 N 11 24 3 OHohe 380 376 404 mEinwohner 352 16 Mrz 2021 1 Eingemeindung 1 Januar 1971Postleitzahl 85110Vorwahl 08465Kirche St Martin in Grosdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Denkmaler 3 1 Katholische Filialkirche St Martin 3 2 Katholische Kapelle St Salvator 3 3 Martersaulen 3 4 Weitere Denkmaler 3 5 Friedhof mit Gefallenendenkmal 4 Vereine 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 LiteraturLage BearbeitenDas Kirchdorf liegt auf der sudlichen Frankenalb im Altmuhltal nordwestlich des Gemeindesitzes Kipfenberg Die Altmuhl teilt Grosdorf in zwei deutlich voneinander getrennte Ansiedlungen eine westliche und eine ostliche die westliche wird wohl wegen der dort stehenden Sakralbauten im Volksmund auch Engelgrosdorf genannt Durch Grosdorf fliesst der Altmuhl der Quellbach aus dem Gruntopf zu Geschichte BearbeitenBei Kemathen zu Grosdorf gehorend ist ein Grabhugelfeld nachgewiesen Der Ort ist erstmals 910 bei einem Guteraustausch zwischen Erchanbald Bischof von Eichstatt und einem gewissen Dioker aus Gredestorf genannt 1270 schenkte die Kipfenberger Burgherrin Bertha Kropf von Fluglingen dem Deutschen Orden in Ellingen einen Hof und zwei Garten in Grosdorf 1305 verkaufte Bischof Konrad II von Pfeffenhausen unter anderem die Prunnenmul zu Grestorf also eine hier betriebene Muhle an den Spalter Propst Ulrich Ebenfalls 1305 wurde Grosdorf im Zuge der Auseinandersetzung um die Hirschberger Erbschaft dem Hochstift Eichstatt zugesprochen Auch das Eichstatter Domkapitel besass hier bis zur Sakularisation einen Hof Seit 1458 eine eigene Pfarrei gehorte der Ort eine Zeitlang auch zur Pfarrei Kinding 1602 ist davon die Rede dass Grosdorf wie noch heute eine Filiale von Kipfenberg ist Bis zur Sakularisation gehorte Grosdorf mit seinen 16 Anwesen darunter drei Muhlenanwesen namlich die Ober die Wasser und die Mittelmuhle zum unteren Hochstift Eichstatt und darin mit 15 Anwesen zum Pfleg und Kastenamt Kipfenberg Bei der Sakularisation kam das untere Hochstift und mit ihm Grosdorf 1802 03 an Grossherzog Erzherzog Ferdinand III von Toskana und 1806 an das Konigreich Bayern Dort gehorte das Dorf zum Landgericht Kipfenberg 1808 wurde aus Kipfenberg Grosdorf mit Kemathen Bohming und Regelmannsbrunn der Steuerdistrikt Kipfenberg gebildet 1818 wurden daraus wieder selbstandige Gemeinden 1830 kam es zu einer erneuten Vereinigung von Grosdorf mit Kipfenberg Grosdorf hatte zu dieser Zeit 97 Einwohner in 17 Anwesen 1876 war Grosdorf mit Kemathen bereits wieder eine eigenstandige Gemeinde 2 1950 war die Einwohnerzahl hauptsachlich durch die seit 1871 betriebene Glasindustrie im Ort auf 353 in 31 Anwesen gestiegen Zum Bezirksamt spater zum mittelfrankischen Landkreis Eichstatt gehorend schloss sich Grosdorf bei der Gemeindegebietsreform am 1 Januar 1971 dem Markt Kipfenberg an 3 Eineinhalb Jahre spater vollzog sich der Wechsel von Mittelfranken nach Oberbayern 1983 lebten in Grosdorf 432 Einwohner die sich unter anderem landwirtschaftlich in einem Vollerwerbs und acht Nebenerwerbsbetrieben betatigten Das Glashuttenwerk gehort heute zum franzosischen Konzern St Gobain hier wird von 210 Beschaftigten Stand 2003 Pharmazieglas hergestellt Denkmaler BearbeitenKatholische Filialkirche St Martin Bearbeiten Die Kipfenberger Filialkirche in Grosdorf wurde unter dem Eichstatter Bischof Wilhelm von Reichenau 1464 1496 oder auch fruher erbaut Sie steht erhoht am westlichen Ortsrand inmitten eines ummauerten Friedhofs Der spatgotische turmlose Sakralbau erhielt im 17 oder 18 Jahrhundert auf dem Westgiebel einen quadratischen Dachreiter mit Helm Der eingezogene Chor besteht aus funf Achteckseiten und weist drei zweigeteilte gotische Spitzbogenfenster auf 1630 wird von einer Konsekration mit drei Altaren berichtet 1861 wurden unter dem Kipfenberger Pfarrer Anton Freiherr von Berchem wiederum neue Altare und zwar neugotischer Stilrichtung aufgerichtet wobei die spatgotischen Figuren wiederverwendet wurden auf dem Hochaltar der Kirchenpatron Martin von Tours auf dem rechten Seitenaltar der Diozesanheilige Willibald Statue um 1460 und auf dem linken eine Madonna mit Kind um 1470 Am Hauptaltar finden sich ausserdem zwei Figuren vom Anfang des 16 Jahrhunderts den hl Sebastian und den hl Wolfgang darstellend Der Kirchenpatron ist auch Thema des Deckenfreskos Die Bilder der Seitenaltare malte 1861 der Eichstatter Kunstler Alois Sussmeier Eine barocke Rosenkranzmadonna stammt vom Ende des 17 Jahrhunderts 2007 wohnten in Grosdorf 231 Katholiken nbsp SalvatorkapelleKatholische Kapelle St Salvator Bearbeiten Die zum Meierhof gehorende Kapelle St Salvator ist erstmals 1539 erwahnt und war 1602 schadhaft Sie wurde 1614 grundlich renoviert das Chorchen stammt wahrscheinlich aus dieser Zeit Langere Zeit dem Verfall preisgegeben fiel 1960 der sechseckige Dachreiter mit Kuppel herunter und wurde seitdem nicht wieder aufgerichtet Eine grundliche Renovierung erfolgte ab 1996 Der dreiteilige mit zwei gewundenen Saulen ausgestattete Altar stammt von 1710 hat so nach Mader aber in der Mittelnische eine kleine spatgotische Salvatorfigur Mitte des 15 Jahrhunderts Seitlich stehen Figuren des hl Franziskus und des hl Antonius von Padua Die Stuckdecke wurde um 1730 von Franz Xaver Horneis und das Deckenfresko Christus als St Salvator mit Engeln und Passionsszenen 1741 von Hugo Ernst Murmann geschaffen Eine Legende berichtet dass in dem Kirchlein 1601 die Frau des furstbischoflichen Kastners von einem Augenleiden geheilt wurde und der Kastner aus Dankbarkeit 100 Gulden zur Renovierung sowie einen Jahrtag gestiftet habe nbsp Bildstock von 1622Martersaulen Bearbeiten Eine Martersaule im Ort in Form eines Bildstockes unter anderem eine Kreuzigungsszene zeigend stammt von 1622 Eine weitere Martersaule die Melchior Jobst Saule von 1613 steht heute in der Nahe des Kipfenberger Friedhofs Weitere Denkmaler Bearbeiten Von dem Kirchdorf sind weitere vier Objekte in die Denkmalliste eingetragen Liste der Baudenkmaler in Grosdorf Friedhof mit Gefallenendenkmal Bearbeiten Im Jahre 2003 wurden die Graber auf dem Friedhof an der Kirche St Martin und das Denkmal fur Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges im Friedhofsprojekt des Bayerischen Landesvereins fur Familienkunde fotografiert 4 Uber 150 Inschriften sind abrufbar 5 Vereine BearbeitenSchutzenverein Martinschutzen gegrundet 1923 Schutzenhaus von 1993Personlichkeiten BearbeitenCarl Otto Muller Maler ist hier 1970 verstorben Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grosdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 28 Januar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Kipfenberg in Zahlen In Gemeinde Kipfenberg Abgerufen am 19 September 2021 Ortschaften Verzeichnis von 1876 Spalte 1178 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 456 Bayerischer Landesverein fur Familienkunde Bayerisches Friedhofsprojekt des BLF Friedhofsliste In blf friedhofsprojekt de 31 Dezember 2022 abgerufen am 31 Dezember 2022 Bayerischer Landesverein fur Familienkunde Bayerisches Friedhofsprojekt In blf online de Abgerufen am 31 Dezember 2022 Literatur BearbeitenFelix Mader Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken II Bezirksamt Eichstatt Munchen R Oldenbourg Verlag 1928 Nachdruck 1982 ISBN 3 486 50505 X S 110 113 Fotos auch auf S 114f Christian Pecheck Ein Grabhugelfeld aus der Bronze und fruhen Eisenzeit im Altmuhltal In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 60 1962 64 Eichstatt 1965 S 13 17 Filiale Grosdorf In Elmar Ettle Text 550 Jahre Pfarrei Kipfenberg 350 Jahre Weihe der Pfarrkirche Kipfenberg 1977 S 44f Grosdorf Gemeinde Kipfenberg In Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart 2 Auflage Eichstatt Sparkasse Eichstatt 1984 S 200 mit Bibliographie Elmar Ettle Die Glashutte Kipfenberg Grosdorf Von den Anfangen bis zur Ubernahme durch St Gobain In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 96 2003 S 7 77 Grosdorf In Historischer Atlas von Bayern Franken Reihe I Heft 6 Eichstatt In Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek S 78f 107 206f 210 248Ortsteile von Kipfenberg Arnsberg Attenzell Biberg Birkthalmuhle Bohming Bollermuhle Buch Dunsdorf Grosdorf Hirnstetten Irlahull Kemathen Kipfenberg Krut Oberemmendorf Pfahldorf Regelmannsbrunn Schambach Schelldorf Schlosshof Normdaten Geografikum GND 4667007 5 lobid OGND AKS VIAF 240099762 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosdorf amp oldid 229353665