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Ziegelheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Nobitz im Landkreis Altenburger Land in Thuringen ZiegelheimGemeinde NobitzWappen von ZiegelheimKoordinaten 50 56 N 12 33 O 50 925833333333 12 553333333333 220 Koordinaten 50 55 33 N 12 33 12 OHohe 220 mFlache 17 35 km Einwohner 814 31 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 47 Einwohner km Eingemeindung 6 Juli 2018Postleitzahl 04603Vorwahlen 034494 037608 sudl Teil von Engertsdorf Karte Lage von Ziegelheim in der Einheitsgemeinde NobitzBis 2018 war der Ort eine selbststandige Gemeinde mit vier Ortsteilen Seitdem gehoren zum Ortsteil Ziegelheim nur noch die Ortslagen Uhlmannsdorf und Thiergarten wahrend die drei ehemaligen Ortsteile Engertsdorf Gahsnitz und Niederarnsdorf nun Ortsteile der Gemeinde Nobitz sind Aufgrund der historischen Zugehorigkeit zur Grundherrschaft Ziegelheim gehorte deren Hauptort Ziegelheim bis 1952 zu Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Verkehr 1 2 Nachbarorte 1 3 Ortsgliederung 2 Geschichte 2 1 12 bis 18 Jahrhundert 2 1 1 Ritterburg 2 1 2 Kirche 2 2 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert 2 4 Eingemeindungen 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Burgermeister 3 2 Gemeinderat 4 Personlichkeiten 5 Sagen 6 Literatur 7 Weblinks 8 BelegeGeographie BearbeitenLage und Verkehr Bearbeiten nbsp Blick auf ZiegelheimDer Ort und seine Flur befinden sich im Altenburger uberlossten Hugelland sudlich des Leinawalds und Altenburgs Die Bundesstrasse 180 tangiert sudwestlich den Raum Mit Kreisstrassen 202 und 203 wird die Gemeinde verkehrsmassig erschlossen Nachbarorte Bearbeiten Niederarnsdorf UhlmannsdorfOberarnsdorf nbsp Thiergarten EngertsdorfGahsnitz HeiersdorfAngrenzende Orte der einstigen Gemeinde Ziegelheim sind im Uhrzeigersinn Frohnsdorf Gopfersdorf die Stadt Waldenburg Landkreis Zwickau Oberwiera Landkreis Zwickau Nobitz und Langenleuba Niederhain Ortsgliederung Bearbeiten Die Gemeinde Ziegelheim setzte sich aus den Ortsteilen Ziegelheim Engertsdorf Gahsnitz und Niederarnsdorf zusammen wobei der Ortsteil Engertsdorf aus den fruher eigenstandigen Gemeinden Hinteruhlmannsdorf und Heiersdorf besteht Eine Bezeichnung fur das ehemalige Heiersdorf lautet auch Engertsdorf Sud Zum heutigen Nobitzer Ortsteil Ziegelheim gehoren nur noch die Ortslagen Thiergarten und Uhlmannsdorf nbsp Marien WallfahrtskircheGeschichte Bearbeiten nbsp Lage der sachsischen Grundherrschaft Ziegelheim im Suden des Altenburger Lands12 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Zu dieser Zeit ist Ziegelheim als wettinisch sachsisches Lehen in den Handen der Herren von Schonburg Zum Vorwerk Ziegelheim gehorten die Orte Ziegelheim mit den sachsischen Anteilen von Frohnsdorf und Heiersdorf Thiergarten Niederarnsdorf und Uhlmannsdorf Mit der Hochzeit von Ernst I von Schonburg um 1458 1489 und Anna von Rieneck 1458 1525 1 erhielt die Braut im Jahr 1480 das halbe Schloss Hartenstein mit dem Vorwerk Ziegelheim und den zugehorigen Dorfern als Leibgedinge Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1489 erhielt sie Ziegelheim als Vorwerk des halben Schlosses Hartenstein offiziell zum Witwensitz welchen sie jedoch nie bewohnt hat In die 45 jahrige Zeit ihres Besitzes von Ziegelheim fallt der Bau der Marien Wallfahrtskirche auf einer Anhohe im Osten des Orts 2 Dieses zwischen 1484 und 1531 erbaute steinerne Gotteshaus ersetzte eine kleinere holzerne Wallfahrtskirche Zur Parochie Ziegelheim in der Superintendentur Waldenburg 3 gehorten neben Ziegelheim auch die Orte Niederarnsdorf Thiergarten Uhlmannsdorf und ein Anteil von Heiersdorf Hoyersdorf sowie die Tochterkirche in Franken 4 Ziegelheim war der Hauptort der Grundherrschaft Ziegelheim die als sachsisches Lehen im Besitz der Herren von Schonburg zuletzt der Linie Schonburg Waldenburg war Der Dingstuhl Ziegelheim umfasste die Orte Ziegelheim mit einem Gut in Frohnsdorf und zwei Gutern in Heiersdorf historisch als Hoyersdorf bzw Heuersdorf bezeichnet Thiergarten Uhlmannsdorf Niederarnsdorf und Gahsnitz sachs Anteil Westlich der Mark Meissen entfaltet sich seit 1158 unter Kaiser Friedrich I das Pleissenland als Reichsterritorium mit Zentrum Altenburg Auch zur Absicherung des Gebietes findet eine intensive Rodungswirtschaft statt die Herrschaften Waldenburg Rabenstein Stollberg Wolkenstein und Zschopau entstehen Die Mark Meissen selbst befindet sich in wettinischer Hand Die Wettiner konnen ihrem Territorialkomplex bereits erste Konturen geben Bereits zu dieser Zeit entsteht hier ein regionales Spannungsfeld zwischen Reichsgewalt Konigtum und den Wettinern Mitten in dieser brisanten Zone schaffen sich die Schonburger mit der Herrschaft Glauchau eine Reichs Ministerialenbesitzung Zwischen 1165 und 1172 wird die Burg Waldenburg Sachsen errichtet zur gleichen Zeit wie das Bergerkloster in Altenburg Bauherr ist der erste Richter des Pleissnerlandes Hugo von Wartha enger Gefolgsmann und Vertrauter Kaiser Friedrichs I zusammen mit dem kaiserlich altenburgischen Marschall Rudolf von Brand Die Nachkommen des Hugo von Wartha nennen sich fortan nach dem neuen Stammsitz des Geschlechts von Waldenburg Vermutlich zur selben Zeit als Absicherung des reichsunmittelbaren Gebietes gegen die Mark Meissen und das noch zu kolonisierende Erzgebirge wird auch der Rittersitz Ziegelheim errichtet Die erste Erwahnung Ziegelheims geht auf eine am 23 Marz 1254 ausgestellte Urkunde zuruck Der Inhalt lautet in etwa Hugo von Waldinberc Vogt des Klosters zu Remse verpfandet in Gegenwart und mit Zustimmung seines Sohnes Unarg dem Propste Dietrich und seinem Kloster in Remse fur 45 Gewichts Mark Silber die Einkunfte seiner Vogtei uber das Kloster unter der Verpflichtung dem Kloster beim Verkaufe der Vogtei das Vorkaufsrecht zu gewahren wobei die hierbei gegenwartigen Isenhard Abt von Chemnitz Gunther von Crimmitschau Sigfried von Ehrenberg Jercho Bruder des Ausstellers Tudo von Gossnitz Taxatoren sein sollen lasst mitbesiegeln den Bischof Dietrich II von Naumburg den Burggrafen Albert von Altenburg und die vorher genannten Taxatoren Zeugen Konrad und Andreas Monche Hugo Pfarrer von Cygilhem Heinrich Pfarrer von Kaufungen Otto Pfarrer von Winkel Friedrich von Ponitz Hugold von Alhamsdorph Rudolf und Konrad Gebruder von Brande Ulrich von Kurbitz Otto von Lom Heinrich und Peregrin Ritter von Wernsdorf Eberhard von Kyowe Konrad von Alhamsdorph Es ist also festzustellen das nicht nur Ziegelheims Ersterwahnungsurkunde vom 23 Marz 1254 datiert sondern Engertsdorf Hinteruhlmannsdorf fruher Alhamsdorph mindestens genauso alt ist Die Stadt Waldenburg Sachsen beruft sich auf dieselbe Urkunde Das Rittergut Ziegelheim und das Adelsgeschlecht de Cigilheim sind urkundlich mehrfach nachgewiesen Mit dem 3 Mai und dem 29 Juli 1289 datieren die letzten Nachweise uber Heinrich von Ziegelheim als Rittergutsbesitzer und Vasall des Altenburger Burggrafen Besagter Heinrich taucht bereits 1261 1273 und 1282 in Urkunden als Zeuge in der Region auf Er wird in den Urkunden als miles also als Ritter bezeichnet in der 1273er Urkunde sogar als senior miles terrae das heisst als altester oder in einem Vorrang stehender Ritter des Pleissener Landes Nach dem Lokalhistoriker Carl Anton Tobias soll besagter Heinrich um 1301 gestorben sein Um 1300 erfolgt der Ubergang Ziegelheims auf die Schonburger Als Grund anzunehmen sind zum einen der Tod von Ritter Heinrich von Ziegelheim und damit der Ruckfall des Rittergutes an die Altenburger Burggrafschaft Zum anderen wird besagte Burggrafschaft um diese Zeit aufgelost da die Wettiner Herren uber das Pleissnerland werden Von diesen werden fortan die Schonburger mit der Ziegelheimer Grundherrschaft belehnt Das Geschlecht der edelfreien Ritter von Ziegelheim hat sich zu diesem Zeitpunkt aus unbekannten Grunden als Ministeriale in Wettinische Dienste begeben oder bekleidet kirchliche Amter Der letzte seines Geschlechts ist Caspar von Ziegelheim dem Kurfurst Moritz von Sachsen 1543 das Gut Oberau bei Meissen verleiht und der 1550 stirbt Ein schlesischer Familienzweig uberlebt bis ins 17 Jahrhundert taucht in der 2 Auflage von Siebmachers Wappenbuch im Jahre 1612 als Adelsgeschlecht auf und stirbt erst mit Barbara von Ziegelheim und Tieffenfurth auf Seidenberg im Jahre 1662 aus Diese Barbara war verheiratet mit Christian von Nostitz Ritterburg Bearbeiten Eine Ritterburg betreffend Die Forschungen der letzten Jahre haben ergeben dass es fur eine Burg mit Turm keine Nachweise und auch keine sinnvolle Erklarung gibt Der Gutsbezirk der bereits 1435 als Vorwerk bezeichnet wird umfasste in etwa das Areal der ehemaligen Schule der Kirche des Friedhofes des Pfarrgutes und einiger direkt angrenzender Bauernguter auf der Kirchbergkuppe Hervorzuheben ist das auf einem Felssporn aufgesetzte westlich des Kirchturms angrenzende Gut Rieger fruher Bornichen Friedewald Dort haben Gebaude des alten Vorwerks gestanden die durch die Jahrhunderte mehrfach als Leibgedinge Witwensitz Versorgungshof fur Schonburgische Witwen dienten Moglicherweise wurde im 14 Jahrhundert das Vorwerk tatsachlich einmal bewohnt Ab dem 16 Jahrhundert wurde Ziegelheim nur noch als Versorgungshof entweder der Schonburger in Glauchau und Waldenburg genutzt oder wie am Beispiel der Anna Gratiosa von Schonburg als Versorgungshof ihres halben Schlosses Hartenstein das ihr als Witwensitz zugewiesen war Anna selbst durfte allerdings bis zum Tod bei ihren Sohnen in Glauchau leben Kirche Bearbeiten In Sachen Wallfahrtskirche St Marien Ziegelheim wurde in den letzten viel Halbwissen verbreitet Der aktuelle Stand der Forschung zeigt dass es nie einen Burgturm gab auf dem der heutige Kirchturm aufgesetzt wurde Warum Es mag einst eine kleine holzerne Kapelle vielleicht sogar im Dorfbereich also im Tal gegeben haben wir wissen es nicht Einen ersten moglichen Hinweis finden wir fur das Jahr 1380 Moglicherweise ist in diesem Jahr eine Vorgangerkirche auf dem Gutsareal auf dem Berg erbaut worden Beim Turmbau der heutigen Nachfolgerkirche wurde auch Fichtenholz der Winterfallung 1379 80 verwendet welches beim Abriss der Holzkirche fur gut befunden worden sein konnte und wiederverwendet wurde Schatzungen zufolge entsteht zwischen 1430 und 1450 die kleine noch existente Kirchenglocke Auch die noch existierende Marienfigur entstammt der Zeit um 1450 Es ist nicht erwiesen dass beide fur die alte Holzkirche angeschafft wurden Es ist moglich dass Anna Gratiosa von Schonburg im Rahmen des Kirchenneubaues vieles zusammenkaufte Besagte Anna kommt durch ihre Hochzeit im Jahre 1480 in den Besitz Ziegelheims Eine neue grosse Kirche soll ihr Prestige Objekt ihr Aushangeschild werden Bereits 1485 werden der steinerne Chor und die Apsis der neuen Kirche zu Ziegelheim fertiggestellt Mindestens also 1484 muss der Kirchenneubau begonnen haben Das Jahr 1486 bringt weiteren Baufortschritt Das Chor Dach und der Chorreiter werden aufgesetzt In Folge muss eine Kirchenweihe fur den neuen Chor stattgefunden haben um die anlehnende alte Holzkirche irgendwann entweihen und abtragen zu konnen Die Einwolbung im Inneren des Chores fehlt noch Dentrochronologisch wurde das Alter der Dachbalken auf die Winterfallung 1485 86 bestimmt Um diese Zeit moglicherweise im Zusammenhang mit der Weihe des Chores sind durch Anna von Schonburg zahlreiche Reliquien gestiftet worden evtl auch die zu diesem Zeitpunkt schon alte Marienfigur und hier liegt wohl eher die Stiftung einer Wallfahrt zu Ehren der Maria Anna von Schonburg war strengglaubig Marienverehrung war in ihrer Familie ausgepragt Zirka 20 Jahre vergehen in denen die neue Ziegelheimer Kirche nur aus dem uns bekannten Chor mit Apsis und aufgesetztem Chorreiter besteht Die alte Holzkirche etwa an Stelle des heutigen Langhauses ist vielleicht noch am neuen Chor angelehnt Anna Gratiosa von Schonburg hatte als Witwe Mutter und Regentin keine Zeit fur Ziegelheim sie musste sich um das grosse Ganze kummern die Schonburgischen Herrschaften Nun aber ist der Alteste mundig sie kann es ruhiger angehen lassen und hat wieder mehr Zeit fur ihr Prestige Objekt 1506 wird die Holzkirche spatestens weggerissen gute Holzbalken Fichte 1379 80 werden aufgehoben 1507 beginnt der Bau des Langhauses und der Turmkapelle Erdgeschoss des Turmes Nachdem im Winter 1510 11 die entsprechenden Baume gefallt und die Balken gesagt wurden wird daraus bereits im Fruhjahr 1511 der Dachstuhl fur das Langhaus gefertigt und aufgesetzt frisch verbaut Erst jetzt kann weiter an der Turmkapelle gebaut werden und der Turm weiter hochgezogen werden Warum Der Dachstuhl wurde vom Chor her von Osten in Richtung kunftigem Turm Westen aufgebaut die Holzstifte zum Verbinden der Balken wurden von Westen her eingeschlagen Der Turm durfte also nie hoher sein als der unfertige Dachstuhl Im Jahr 1518 kann sich Anna Garatiosa freuen ihr Prestigeobjekt die Ziegelheimer St Marienkirche die sich spatestens ab 1493 immer mehr zur Wallfahrtskirche entwickelt ist fertiggestellt 1493 Pilgerfahrt ins Heilige Land u a Anna s Schwager Johann von Schwarzenberg und ihr Vasall Wolf von Weissenbach begleiten Kurfurst Friedrich von Sachsen Unzahlige Reliquien kommen ins Land und sicher werden einige auch von Anna Gratosa angekauft einige sind bis heute im Altartisch eingemauert Das prachtige Gewolbe in Langhaus und Chor erhalt seine Abschlusssteine die beiden im Chor werden signiert der eine mit dem rieneckschen Wappen der Anna geborene von Rieneck der zweite mit der Jahreszahl 1518 Zu dieser Zeit ist der Turm wahrscheinlich bis auf Hohe der heutigen Turmuhr Etage gewachsen eventuell mit Flachdach oder einer anderen einfachen Spitze versehen Die heute noch vorhandenen Vorhang Fenster in dieser Etage welche eigentlich typisch fur Schlosser und Burgen dieser Zeit sind lassen vermuten dass es sich um einen herrschaftlichen Zwitterturm gehandelt haben konnte Wahrend er einerseits als Kirchturm mit separatem Seiten Treppenturmchen fur die Herrschaft diente deren Empore die heutige Orgelgalerie war durfte er ausserdem als befestigter Flucht und Wohnturm in den beiden daruber liegenden Etagen geplant worden sein Das Volk trat von Westen her durch die Turmkapelle in die Kirche ein Im Sinne Anna Gratiosa s und ihrer Bauplane konnte der Kirchenbau tatsachlich vorerst sein Ende gefunden haben in den Chroniken spricht man jetzt 1518 von einer steinernen Kirche Es sei darauf verwiesen das es keines Turmes bedarf um als richtige Kirche zu gelten Im Laufe des Jahres 1519 kann Anna Gratiosa eine noch junge grosse Glocke fur ihre Ziegelheimer Kirche ergattern sie wurde 1501 gegossen fur wen und von wem ist unbekannt Am 13 Dezember 1525 stirbt Anna Gratiosa von Schonburg mit 64 Jahren in schlimmen Bauernkrieg Zeiten und mitten in der sich ausbreitenden Reformation Im Jahre 1527 wird im ernestinischen Kursachsen die Reformation eingefuhrt Die ernestinischen Dorfer Fuchshain Ehrenhain Nirkendorf Frohnsdorf Garbisdorf Gopfersdorf und Hinteruhlmannsdorf Engertsdorf werden von der albertinisch schonburgischen Parochie Ziegelheim abgetrennt Im Jahre 1531 wird nachweislich der Dachstuhl des Ziegelheimer Kirchturms fertiggestellt Ob Ernst II von Schonburg ein Vermachtnis seiner Mutter Anna Gratiosa die er sehr verehrte erfullte oder ein erster Dachstuhl bereits Schaden nahm wissen wir nicht Zu unterschatzen ist auch die Aussenwirkung des machtigen Kirchenbauwerkes als schonburgisch katholischer Leuchtturm in Richtung des ernestinisch lutherischen Altenburger Landes nicht Erste Schriftstucke werden nachweislich 1531 in einer Kapsel im Turmknopf hinterlegt und decken sich mit der dentrochronologischen Altersbestimmung des Dachstuhl Holzes Winterfallung 1530 31 welche fallfrisch verbaut wurde Wahrend in den Schonburgischen Stammlanden erst 1542 die Reformation eingefuhrt wird passiert das in der Parochie Ziegelheim bereits 1537 Nickel Khun wird erster evangelischer Pfarrer Als Ausgleich fur die Abtretungen einiger ernestinischer Dorfer 1527 erhalt die Parochie Ziegelheim eventuell auch erst ab 1538 die Kirchgemeinde Franken als Filialkirche Tochterkirche und besteht somit aus Ziegelheim Uhlmannsdorf ehem Albrechtsdorf Niederarnsdorf ehem Arnoldisdorf Thiergarten entsteht erst um 1618 um den Kirchberg Vorwerksbezirk herum als selbstandige Gemeinde und Franken Grund der fruheren Reformations Einfuhrung ist das Ziegelheim zu dem albertinischen Gebiet gehort welches Herzog Heinrich der Fromme verwaltet Er ist der Reformation zugewandt wahrend der eigentliche Chef des Hauses Herzog Georg von Sachsen ein Gegner ist In seinem Zustandigkeitsbereich kann die Reformation erst nach Georg s Tod 1539 eingefuhrt werden Da er kinderlos bleibt erbt sein Bruder Heinrich alles und kann seinen Reformationskur fortsetzen 19 Jahrhundert Bearbeiten Nach 1813 wurde das Patrimonialgericht Ziegelheim durch das schonburgische Justizamt Remse verwaltet 5 6 Zwischen dem Konigreich Sachsen und dem Haus Schonburg erfolgte im Jahr 1835 eine Neuordnung ihres Verhaltnisses 7 Dabei wurden die unter sachsischer Lehnsherrschaft stehenden schonburg waldenburgischen Gebiete wie die Herrschaft Remse und die Grundherrschaft Ziegelheim unter die Verwaltung des koniglich sachsischen Amts Zwickau gestellt 8 9 10 11 Am 25 September 1856 wurden die gerichtlichen Befugnisse der Grundherrschaft Ziegelheim wie auch die der Herrschaft Remse an den sachsischen Staat abgetreten Ziegelheim wurde seitdem bis zur Neuordnung der Verwaltung im Konigreich Sachsen im Jahr 1875 durch das Gerichtsamt Remse verwaltet Ab 1875 gehorten die Orte der einstigen Grundherrschaft Ziegelheim zunachst zur Amtshauptmannschaft Zwickau Nachdem auf dem Gebiet der Rezessherrschaften Schonburg im Jahr 1878 eine Verwaltungsreform durchgefuhrt wurde kamen sie mit dem gesamten ehemaligen Gerichtsamtsbezirk Remse im Jahr 1880 zur neu gegrundeten sachsischen Amtshauptmannschaft Glauchau 12 Thiergarten wurde im Jahr 1893 nach Ziegelheim eingemeindet und ging danach in Ziegelheim auf 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Pfarramt ZiegelheimBei den Verhandlungen des deutschen Reichstages uber einen Gebietsaustausch und eine Grenzbereinigung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Land Thuringen 1928 war die heutige Gemeinde Ziegelheim besonders betroffen 13 In dem thuringisch sachsischen Staatsvertrag 14 vom 7 Dezember 1927 wurden bereits im Vorfeld die Gebiete festgesetzt die die Lander wechselten 15 Der Gesetzesentwurf 16 stammt vom 15 Marz 1928 Dadurch wurden die bisher zu Ziegelheim gehorigen sachsischen Anteile von Frohnsdorf und Heiersdorf deren Flurstucke als Exklaven von thuringischem Gebiet umschlossen waren an Thuringen abgegeben und mit den jeweiligen thuringischen Orten im Landkreis Altenburg vereinigt Im Gegenzug wurden die bisherigen thuringischen Enklaven von Jesenitz mit dem sachsischen Gahsnitz vereinigt Die restlichen Grenzen auf heutigem Gemeindegebiet blieben unverandert Am 1 Juli 1950 wurden Uhlmannsdorf und Niederarnsdorf auf sachsischer Seite nach Ziegelheim eingemeindet Die thuringischen Dorfer Hinteruhlmannsdorf und Heiersdorf wurden am gleichen Tag zur neuen Gemeinde Engertsdorf zusammengeschlossen der Ortsteil Hinteruhlmannsdorf fuhrt seitdem den an die Gemeinde vergebenen Namen Engertsdorf Der neue Ortsname wurde zu Ehren des kommunistischen Widerstandskampfers Otto Engert vergeben der am 11 Januar 1945 in Dresden hingerichtet wurde Durch die zweite Kreisreform in der DDR kamen die Gemeinden Ziegelheim und Gahsnitz am 25 Juli 1952 zum ehemals thuringischen Kreis Altenburg der dem sonst aus ehemals sachsischen Gebieten bestehenden Bezirk Leipzig zugeordnet wurde Gahsnitz wurde am 1 Januar 1957 und Engertsdorf am 1 Januar 1973 nach Ziegelheim eingemeindet Die Gemeinde Ziegelheim umfasste damit auch historisch zu Thuringen gehorige Ortsteile Ziegelheim gehorte seit 1990 zum thuringischen Landkreis Altenburg der 1994 im Landkreis Altenburger Land aufging Mit der Eingliederung der Gemeinden Ziegelheim und Frohnsdorf in die Grossgemeinde Nobitz am 6 Juli 2018 17 verschwanden die historischen Grenzen der einstigen Grundherrschaft Ziegelheim ganzlich Sie sind nun lediglich in der Zugehorigkeit der evangelischen Kirchgemeinden Ziegelheim mit Uhlmannsdorf und Niederarnsdorf Oberwiera mit Gahsnitz und Niederwiera mit Heiersdorf zur Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens erkenntlich da das Gebiet wie ein Keil nach Norden in den zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gehorigen Kirchenkreis Altenburger Land hinein ragt 18 19 20 21 Eingemeindungen Bearbeiten Thiergarten wurde im Jahr 1893 nach Ziegelheim eingemeindet Es folgten am 1 Juli 1950 die Orte Niederarnsdorf und Uhlmannsdorf und am 1 Januar 1957 Gahsnitz Die Gemeinde Engertsdorf die am 1 Juli 1950 aus den Gemeinden Hinteruhlmannsdorf und Heiersdorf gebildet worden war wurde am 1 Januar 1973 nach Ziegelheim eingemeindet Am 6 Juli 2018 wurde Ziegelheim in die Gemeinde Nobitz eingegliedert wodurch das ehemalige Gemeindegebiet die vier Nobitzer Ortsteile Ziegelheim mit Uhlmannsdorf und Thiergarten Niederarnsdorf Gahsnitz und Engertsdorf mit Heiersdorf bildet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl Stand jeweils 31 Dezember 1994 1023 1995 1029 1996 1038 1997 1043 1998 1025 1999 1021 2000 1009 2001 0 988 2002 0 983 2003 0 971 2004 0 967 2005 0 943 2006 944 2007 941 2008 928 2009 908 2010 878 2011 854 2012 849 2013 849 2014 847 2015 841 2016 826Datenquelle Thuringer Landesamt fur StatistikPolitik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Burgermeister war von 1994 bis 1999 Hans Jurgen Kasper Seit der Wahl am 13 Juni 1999 war Mario Rohr Amtsinhaber Er kandidierte zuletzt am 5 Juni 2016 auf der CDU Liste und wurde mit einer Mehrheit von 78 6 ohne Gegenkandidaten und einer Wahlbeteiligung von 19 4 0 5 p im Amt bestatigt 22 Gemeinderat Bearbeiten Seit der Kommunalwahl vom 25 Mai 2014 setzte sich der Gemeinderat wie folgt zusammen Feuerwehr 3 Sitze 43 7 Landsportverein 3 Sitze 31 4 CDU 2 Sitze 24 9 Die Wahlbeteiligung lag bei 47 9 Personlichkeiten BearbeitenHeinz Wildenhain 11 Dezember 1927 in Uhlmannsdorf ehemaliger Politiker der SEDSagen BearbeitenIn Ziegelheim wurde die Ziegelheimer Geistergeschichte aus dem Jahre 1689 uberliefert 23 Literatur BearbeitenRichard Steche Ziegelheim In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 13 Heft Amtshauptmannschaft Glauchau C C Meinhold Dresden 1890 S 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ziegelheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Ziegelheim Quellen und Volltexte Ziegelheim im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Website der Wallfahrtskirche St Marien ZiegelheimBelege Bearbeiten Anna von Rieneck in der Sachsischen Biographie Werner Herrmann Dorfkirchen in Thuringen Verlagshaus Thuringen 1992 ISBN 3 86087 014 9 S91 Beschreibung der Superintendentur Waldenburg im Archiv des Freistaats Sachsen Beschreibung der Parochie Ziegelheim S 320 Das Rittergut Ziegelheim in der Monographie uber das furstliche und grafliche Haus Schonburg S 51 Bestandteile des Justizamts Remse im Handbuch der Geographie S 410 Die schonburgische Herrschaft Waldenburg im Archiv des Freistaats Sachsen Eingliederung der Herrschaft Remse mit den Dingstuhlen Tirschheim und Ziegelheim in den Kreisdirektionsbezik Zwickau Handbuch der koniglich sachsischen Gesetzgebung vom 28 und 30 Januar 1835 S 132 Das Gericht Ziegelheim als Bestandteil des Amts Zwickau im Buch Geographie fur alle Stande S 635 Ziegelheim im Handbuch der Geographie S 149 Das Amt Zwickau im Archiv des Freistaats Sachsen Die Amtshauptmannschaft Glauchau im Gemeindeverzeichnis 1900 Karte mit den Austauschgebieten zwischen Sachsen und Thuringen im Jahr 1928 Staatsvertrag Karte mit den Austauschgebieten Gesetzesentwurf Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 7 2018 vom 5 Juli 2018 aufgerufen am 6 Juli 2018 Darstellung der Region Waldenburg mit der Kirchgemeinde Ziegelheim auf der Website der Evangelisch lutherischen Landeskirche Sachsens Die Kirchengeschichte von Niederwiera auf einer privaten Webseite Die Kirchengeschichte von Oberwiera und Neukirchen auf einer privaten Webseite Website der Kirchgemeinde Oberwiera Schonberg Ergebnisse der Burgermeisterwahlen auf der Seite des Landeswahlleiter Thuringen abgerufen am 31 Juli 2016 Steffen Winkler Ziegelheimer Geistergeschichten In Schriftenreihe Sonderheft Sagen und Sagenhafte Erzahlungen aus Glauchau und Umgebung Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau Glauchau 1981 DDR S 25 26 Ortsteile von Nobitz Bornshain Burkersdorf Dippelsdorf Ehrenhain mit Heiersdorf Engertsdorf mit Heiersdorf Flemmingen Frohnsdorf mit Wiesebach Gahsnitz Garbus Gardschutz Gieba Gleina Gosdorf Goldschau Grossmecka mit Kleinmecka Hauersdorf Heiligenleichnam Juckelberg Kaimnitz Klausa Kotteritz Kraschwitz Lehndorf Lohmigen Lopitz Maltis Mockern Munsa Niederarnsdorf Niederleupten Nirkendorf Nobitz Oberarnsdorf Oberleupten Priefel Podelwitz Runsdorf Saara Selleris Taupadel Tautenhain Uhlmannsdorf Wilchwitz Wolperndorf Zehma Ziegelheim mit Thiergarten Zurchau Zumroda Normdaten Geografikum GND 4771425 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ziegelheim amp oldid 237118204