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Dieser Artikel behandelt die Essener Steinkohlenzeche Victoria Mathias Zum gleichnamigen nach der Zeche benannten Schiff siehe Victoria Mathias Schiff Die Zeche Victoria Mathias war ein Steinkohlenbergwerk im Essener Nordviertel nahe der Innenstadt Das Bergwerk wurde zwischen 1857 und 1880 auch Zeche Victoria Mathias amp Gustav genannt 1 Die Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Victoria Mathias war eines der Grundungsmitglieder des Rheinisch Westfalischen Kohlen Syndikats 2 Das Bergwerk gehorte in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts zu den bedeutendsten Zechen des Regierungsbezirks Dusseldorf 3 In den Jahren 1858 bis 1869 war die Zeche Victoria Mathias sogar die grosste Zeche an der Ruhr 4 Zeche Victoria MathiasAllgemeine Informationen zum BergwerkZeche Victoria Mathias um 1920Andere Namen Zeche Victoria Mathias amp GustavForderung Jahr max 836 995 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 2540Betriebsbeginn 1844Betriebsende 1965Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 28 3 N 7 0 47 O 51 4675 7 0130555555556 Koordinaten 51 28 3 N 7 0 47 OZeche Victoria Mathias Regionalverband Ruhr Lage Zeche Victoria MathiasStandort SegerothGemeinde EssenKreisfreie Stadt NUTS3 EssenLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Die ersten Betriebsjahre 1 3 Der Ausbau des Bergwerks 1 4 Der weitere Betrieb 1 5 Vereinigung mit den Nachbarbergwerken 1 6 Forderung und Belegschaft 1 7 Stilllegung 2 Heutiger Zustand 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Im Jahr 1839 legte Mathias Stinnes die Mutung auf die Grubenfelder Mathias und Victoria ein Diese Felder befanden sich im nordlichen Stadtteil von Essen Im Jahr darauf grundete Stinnes die bergrechtliche Gewerkschaft Victoria Mathias Noch im selben Jahr wurde mit den Teufarbeiten des Schachtes Mathias im Bereich der Essener Altstadt begonnen 2 Der Schacht hatte einen Querschnitt von sechs Quadratmetern 1 Im Jahr 1844 legte Ernst Honigmann im Auftrag von Mathias Stinnes die Mutung ein Feld ein das den Namen Entschadigung trug Noch im selben Jahr wurden alle drei Felder verliehen 2 Am 8 Marz des Jahres 1845 konsolidierten die drei Felder zu Victoria Mathias 1 Die gesamte Berechtsame umfasste nun eine Flache von drei Quadratkilometern 2 Der Schacht Mathias hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Teufe von uber 50 Lachtern Bei einer Teufe von 107 Metern 35 m NN befand sich die 1 Sohle 1 Die ersten Betriebsjahre Bearbeiten Im Jahr 1845 konnte der Schacht Mathias die Forderung aufnehmen 4 Im Jahr darauf wurden die Teufarbeiten fortgesetzt und der Schacht tiefer geteuft Bei einer Teufe von 136 Metern 64 m NN wurde noch im selben Jahr die zweite Sohle angesetzt Um die Grubenbaue durchgangig zu bewettern wurde neben Schacht Mathias ein kleiner Schacht mittels Bohrtechnik erstellt Dieser Schacht hatte einen Durchmesser von 30 Zoll Im Jahr 1847 wurde ein weiterer Wetterschacht mit denselben Abmessungen erstellt 1849 wurde auf der Zeche Victoria Mathias eine Kohlenwasche mit Separation in Betrieb genommen Es war die erste Kohlenwasche im gesamten Ruhrrevier Im darauffolgenden Jahr wurden die Teufarbeiten an Schacht Mathias weiter fortgefuhrt Im Jahr 1851 wurde bei einer Teufe von 183 Metern 111 m NN die dritte Sohle angesetzt Im Jahr 1856 wurden die Teufarbeiten an Schacht Mathias fortgesetzt und der Schacht tiefer geteuft 1 Der Ausbau des Bergwerks Bearbeiten Im Jahr 1857 wurde mit den Teufarbeiten fur den Schacht Gustav begonnen 4 Der Schacht wurde etwa 400 Meter nordostlich von Schacht Mathias im Bereich westlich der Viehofer und der Beisingerstrasse angesetzt Im Jahr 1858 erreichte der Schacht Gustav bei einer Teufe von 84 Metern das Karbon Der Schacht wurde mittels Mauerung ausgebaut Im selben Jahr wurde im Schacht Mathias bei einer Teufe von 218 Metern 148 m NN die vierte Sohle angesetzt Am 11 August desselben Jahres wurde das Geviertfeld Georg Mathias verliehen 1 Im Jahr 1858 wurde der Schacht Gustav in Betrieb genommen 4 1859 wurde im Schacht Gustav im Niveau der zweiten Sohle von Schacht Mathias die Wettersohle angesetzt Im Jahr 1861 wurde im Schacht Gustav bei einer Teufe von 237 Metern 167 m NN die erste Sohle angesetzt Im selben Jahr wurde mit der Forderung im Schacht Gustav begonnen 1 Aufgrund des Abbaus durch das Bergwerk kam es im Essener Stadtgebiet zu starken Bergschaden Fur diese Schaden musste die Gewerkschaft erhebliche Entschadigungszahlungen an die Betroffenen erbringen was wiederum die wirtschaftliche Entwicklung des Bergwerks beeintrachtigte 2 Zu dieser Zeit gehorte das Bergwerk zum Oberbergamtsbezirk Dortmund und dort zum Bergrevier Frohnhausen 3 Im Jahr 1864 wurden die Teufarbeiten im Schacht Mathias weiter gefuhrt Im darauffolgenden Jahr wurde bei einer Teufe von 255 Metern 183 m NN die Sumpfsohle angesetzt Im Jahr 1870 wurde im Sudfeld mit den Teufarbeiten fur einen neuen Wetterschacht begonnen Der Schacht wurde in der Nahe der Hofterbergstrasse auf dem Hofterberg angesetzt 1853 wurden die Teufarbeiten an Schacht Gustav weiter gefuhrt und der Schacht tiefer geteuft Im selben Jahr wurde im Schacht bei einer Teufe von 307 Metern 237 m NN die dritte Sohle angesetzt Im Jahr darauf wurde der Wetterschacht bis zur ersten Sohle in Betrieb genommen 1 Im Jahr 1875 wurde die Forderung des Schachtes Mathias stillgelegt 2 Der Schacht wurde jedoch zum Wetterschacht umgebaut 1 Von diesem Zeitpunkt an verfugte das Bergwerk nur noch uber einen Forderschacht 4 Im Jahr 1876 wurde im Schacht Gustav bei einer Teufe von 336 Metern 266 m NN die vierte Sohle und im Jahr 1878 bei einer Teufe von 397 Metern 327 m NN die funfte Sohle angesetzt Im Jahr 1884 wurde auf der funften Sohle ein Durchschlag zu den Nachbarzechen Graf Beust und Friedrich Ernestine erstellt Im Jahr 1885 wurde im Schacht Gustav bei einer Teufe von 429 Metern 359 m NN die funfte Sohle und bei einer Teufe von 450 Metern 370 m NN eine Zwischensohle angesetzt Im Jahr 1886 warf das Bergwerk trotz der Kosten fur die Bergschaden noch Ausbeute ab Im Jahr 1887 wurde der Wetterschacht am Hofterberg verfullt Am 17 Januar des Jahres 1890 wurde die auf dem Werksgelande von der Handelsgesellschaft Mathias Stinnes errichtete Kokerei erworben 1 Die Kokerei bestand aus 70 Koksofen 2 Im selben Jahr wurde mit der Ausrichtung der siebten Sohle begonnen Diese Sohle wurde uber ein Gesenk bei einer Teufe von 516 Metern 446 m NN aufgefahren 1 Zu diesem Zeitpunkt ubernahm Hugo Stinnes die Leitung der Bergbaubetriebe der Familie Stinnes 5 Im Jahr 1891 wurde die altrechtliche Gewerkschaft mit 128 Kuxen in eine tausendteilige Gewerkschaft umgewandelt 2 Von diesen tausend Kuxen ubernahm die Familie Stinnes 949 in den Familienbesitz 6 Im Jahr 1892 kam es auf dem Bergwerk zu einer Schlagwetterexplosion hierbei wurden drei Bergleute getotet 1 Im selben Jahr erhielt der Schacht Gustav eine neue Fordermaschine Die Fordermaschine war eine dampfgetriebene liegende Zwillingsmaschine mit einer Antriebsleistung von 500 PS Die Forderung von Schacht Gustav war als Treibscheibenforderanlage ausgerustet 6 Im Jahr 1893 wurde der Schacht Mathias wegen zu geringem Querschnitt aufgegeben und bis zur siebten Sohle verfullt 1 Im selben Jahr wurde uber Tage ein Kompressor fur die Drucklufterzeugung installiert Der Kompressor konnte pro Stunde bis zu 4000 Kubikmeter Druckluft mit einem Druck von funf Bar erzeugen 6 Im Jahr 1895 wurde die achte Sohle angesetzt Die Sohle wurde uber ein Gesenk bei einer Teufe von 603 Metern 533 m NN angesetzt Im darauffolgenden Jahr begann man ab der siebten Sohle den Schacht 2 mittels Aufbruch zu erstellen Der Schacht wurde 60 Meter sudlich von Schacht Gustav Schacht 1 erstellt 1 Um die Grubenbaue ausreichend mit frischen Wettern zu versorgen wurde uber Tage ein Grubenlufter installiert Der Lufter stammte von der Maschinenfabrik Emil Wolff und wurde durch eine 150 PS starke Einzylinder Dampfmaschine angetrieben Der Lufter war in der Lage bis zu 2400 Kubikmeter Abwetter pro Stunde aus der Grube zu saugen 6 Im selben Jahr einigte sich die Gewerkschaft mit den Eigentumern der Zeche Vereinigte Salzer amp Neuack bezuglich der Berechtsamsuberschneidungen Aufgrund dieser Einigung wurde das Feld Mathias westlich der Mathias Verwerfung an die Vereinigte Salzer amp Neuack abgegeben Im Gegenzug dafur erhielt Victoria Mathias die ostlich der Verwerfung befindliche Hagenbecker Flozpartie 1 Im Jahr 1898 entschloss sich der Grubenvorstand einen weiteren Forderschacht abzuteufen 4 Noch im selben Jahr wurden die Teufarbeiten des Schachtes von uber Tage aus begonnen 1 Bevor dieser Schacht fertig wurde kam es zu einer Storung an Schacht Gustav 2 Am 19 August ging der Schacht Gustav zu Bruch Bei dem Versuch den Schaden zu beheben kam es am darauffolgenden Tag zu einem weiteren Einsturz im Schacht Hierbei wurden sieben Bergleute getotet Der Betrieb wurde daraufhin unverzuglich eingestellt 1 Der Schacht Gustav wurde verfullt und neu abgeteuft 4 Am 18 September desselben Jahres wurde das Feld geteilt in die Felder Victoria Mathias und Essen III Victoria Mathias hatte eine Flache von 1 8 km2 und Essen III eine Flache von 1 2 km2 Noch im selben Jahr liess Hugo Stinnes auf dem Zechengelande das erste Elektrizitatswerk der Rheinisch Westfalisches Elektrizitatswerk AG RWE errichten Durch dieses Kraftwerk wurde ein Zweckverbund zwischen dem Bergwerk und der RWE eingegangen Victoria Mathias lieferte an das Kraftwerk anstelle der Kohlen den im Kesselhaus des Bergwerks erzeugten Dampf Dadurch sparte sich die RWE die Kohleumlage an das Steinkohlesyndikat Hugo Stinnes erhielt dadurch einen Aufsichtsratsposten bei den RWE ohne Aktionar in dem Unternehmen zu sein 5 Am 6 Januar des Jahres 1899 wurde das Langenfeld Victoria Mathias I von der Zeche Hagenbeck erworben Ausserdem wurde ein Teil eines Feldes von der Zeche Zollverein erworben Im selben Jahr waren beide Schachte bis zur funften Sohle abgeteuft Der Bereich unterhalb der sechsten Sohle war abgesoffen 1 Das Feld Essen III wurde an die Friedrich Krupp AG abgegeben 2 Der weitere Betrieb Bearbeiten nbsp Gedenkstein an die Opfer des Grubenunglucks auf dem Alten Friedhof SegerothGegen Ende des Jahres 1900 konnte sowohl der Schacht Gustav als auch der Schacht Victoria Mathias 2 die Forderung aufnehmen 4 Im Jahr 1901 wurde der Schacht 2 mit einer neuen Fordermaschine ausgerustet Die Maschine stammte von der stillgelegten Zeche Vereinigte Hoffnung amp Secratarius Aak Bei der Maschine handelte es sich um eine liegende Zwillingsdampfmaschine Die von der Friedrich Wilhelms Hutte erbaute Maschine hatte eine Leistung von bis zu 445 PS Um das anfallende Grubenwasser zu heben wurde uber Tage eine Woolfsche Wasserhaltungsmaschine installiert Die Maschine konnte bis zu drei Kubikmeter Wasser pro Minute aus einer Teufe von 700 Metern heben 6 Im selben Jahr wurde der Schacht 2 mit der siebten Sohle durchschlagig Es wurde mit der Zeche Graf Beust ein Abbauvertrag geschlossen Aufgrund dieses Vertrages konnte Graf Beust nun im Sudfeld von Victoria Mathias oberhalb der sechsten Sohle abbauen Victoria Mathias baute unterhalb der sechsten Sohle ab Im Jahr 1903 wurde im Schacht 2 die Forderung bis zur siebten Sohle getatigt 1 Im selben Jahr wurde ein weiterer Grubenlufter installiert Der Lufter wurde von einem Drehstrommotor angetrieben der eine Leistung von 200 PS hatte und pro Minute bis zu 3000 Kubikmeter Abwetter aus dem Grubengebaude saugen konnte Im Jahr darauf wurde eine neue moderne Waschkaue erbaut 6 Ausserdem wurde die Kokerei vergrossert und eine Kohlenwertstoffgewinnungsanlage in Betrieb genommen 2 Die Kokerei bestand nun aus drei Koksofenbatterien mit insgesamt 104 Ofen Es waren 35 Regenerativofen 30 Unterbrennerofen und 39 Kopee Ofen vorhanden Mit diesen Ofen konnten zusammen bis zu 145 000 Tonnen Koks pro Jahr produziert werden 6 In der Zeit von 1904 bis 1908 trat die Gewerkschaft den Bochumer Kohlenwertstoffverbanden bei 2 Im Jahr 1905 wurde ein zweiter Kompressor in Betrieb genommen Der Kompressor konnte bis zu 8000 Kubikmeter Druckluft mit einer Druck von funf Bar erzeugen 6 Im Jahr 1908 wurden die Teufarbeiten an Schacht 2 wieder aufgenommen und der Schacht wurde tiefer geteuft Im Jahr 1909 wurde im Schacht 2 bei einer Teufe von 618 Metern 548 m NN eine neue achte Sohle angesetzt 1 1910 schloss die Gewerkschaft einen Gaslieferungsvertrag mit der Stadt Essen ab 2 Im selben Jahr wurde mit der Forderung von der neuen achten Sohle begonnen Am 22 November desselben Jahres verloren bei einer Schlagwetterexplosion funf Bergleute ihr Leben Im Jahr 1911 wurde mit Aufschluss des Nordfeldes begonnen Im Jahr 1913 wurde der Schacht 1 bis zur achten Sohle tiefer geteuft Im Jahr darauf wurde im Schacht 1 bei einer Teufe von 780 Metern 548 m NN die neunte Sohle angesetzt Im Jahr 1918 wurde der Schacht 2 von der neunten Sohle zur achten Sohle hochgebrochen 1 Die RWE ubernahm 1920 die Mehrheit der Kuxe der Gewerkschaft 2 Im Jahr 1921 wurde auf der neunten Sohle ein Durchschlag mit der Zeche Graf Beust erstellt Neun Bergleute kamen am 20 Oktober 1921 bei einer Schlagwetterexplosion ums Leben 1 Im Jahr 1926 trat die Gewerkschaft Victoria Mathias der Aktiengesellschaft fur Kohleverwertung bei 2 Am 27 Juli 1927 wurde das Feld Georg Mathias in Georg Mathias I und Georg Mathias II geteilt Das Feld Georg Mathias II wurde an die Zeche Vereinigte Salzer amp Neuack abgegeben 1 Im Jahr darauf trat die Gewerkschaft Victoria Mathias der Kohlechemie AG bei 2 Am 1 Marz des Jahres 1929 wurden das Grubenfeld und die Schachte der Zeche Graf Beust angeschlossen 1 Grund fur diese Massnahme war die Erzielung eines wirtschaftlicheren Betriebes 2 Die Wasserhaltung fur beide Bergwerke verblieb auf Graf Beust Am 15 Oktober des Jahres 1930 wurde die Kokerei stillgelegt Am 1 Mai 1933 kamen acht Bergleute bei einem Grubenungluck ums Leben Im darauffolgenden Jahr wurde ein Durchschlag mit der Zeche Friedrich Ernestine erstellt Am 19 April dieses Jahres wurden bei einer Schlagwetterexplosion drei Bergleute getotet Bei einem Luftangriff am 12 Dezember 1944 auf den Betriebsteil Graf Beust wurden 99 russische Zwangsarbeiter die sich in einem Luftschutzstollen befanden getotet 1 Im letzten Kriegsjahr wurden die Tagesanlagen der Zeche Victoria Mathias durch Bomberangriffe stark beschadigt 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand das Bergwerk aus den Betriebsteilen Victoria Mathias 1 2 und Graf Beust 1 2 Die Hauptfordersohle war die neunte Sohle Die gesamte Berechtsame umfasste eine Flache von 4 8 km2 Im Jahr 1950 wurden die Teufarbeiten wieder aufgenommen und der Schacht 2 Victoria Mathias wurde tiefer geteuft Im Schacht Graf Beust 2 wurde bei einer Teufe von 872 Metern 793 m NN die erste Teilsohle angesetzt Im Jahr darauf wurde im Schacht 2 bei einer Teufe von 999 Metern 929 m NN die zehnte Sohle angesetzt Im selben Jahr wurden auch die Teufarbeiten im Schacht Gustav wieder aufgenommen Im Schacht Graf Beust 2 wurde bei einer Teufe von 929 Metern 850 m NN die zweite Teilsohle angesetzt Im Jahr 1952 wurde Schacht Gustav mit der zehnten Sohle durchschlagig Am 31 Juli desselben Jahres wurde die Gewerkschaft Victoria Mathias aufgelost und eine neue Gewerkschaft unter Einschluss der Bergwerke Graf Beust und Friedrich Ernestine gegrundet Am 16 Dezember des Jahres 1954 wurden die beiden Langenfelder Graf Beust 1 und Victoria Mathias 1 Teil der Zeche Victoria Mathias Im Jahr 1956 wurden die Teufarbeiten an Schacht Gustav wieder fortgefuhrt und der Schacht tiefer geteuft 1957 erreichte der Schacht eine Teufe von 1150 Metern Bei einer Teufe von 1122 Metern 1052 m NN wurde die elfte Sohle angesetzt 1 Vereinigung mit den Nachbarbergwerken Bearbeiten Im Jahr 1957 wurden die beiden Bergwerke Victoria Mathias und Friedrich Ernestine vereinigt 4 Das vereinte Bergwerk bestand nun aus den Bereichen Victoria Mathias Graf Beust und Friedrich Ernestine Die gesamte Berechtsame umfasste eine Flache von 6 3 km2 Es waren zwei Hauptfordersohlen sowie drei Forderschachte vorhanden 1 Auf Friedrich Ernestine wurde eine Zentralkokerei betrieben 2 Am 31 Marz des Jahres 1959 wurde die Zentralkokerei stillgelegt Im Jahr 1960 wurden auf Victoria Mathias an Schacht 2 die Teufarbeiten wieder aufgenommen Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 1190 Metern 1120 m NN eine Teilsohle angesetzt Die elfte Sohle wurde in diesem Jahr zur Hauptfordersohle Im Jahr 1961 wurde auf Friedrich Ernestine an Schacht 4 die Teufarbeiten wieder aufgenommen und der Schacht tiefer geteuft Im selben Jahr wurde bei einer Teufe von 1099 Metern 1010 m NN die zwolfte Sohle angesetzt Im darauffolgenden Jahr wurde auf dem Baufeld Graf Beust der Schacht 5 abgeworfen Im Jahr 1963 wurde auf dem Baufeld Friedrich Ernestine die Forderung eingestellt und das Baufeld stillgelegt Im selben Jahr wurde der Schacht Graf Beust 5 verfullt Ein Jahr spater wurde auf dem Betriebsteil Friedrich Ernestine damit begonnen die beiden Schachte 3 und 4 zu verfullen Diese Massnahme dauerte bis 1966 an 1 Forderung und Belegschaft Bearbeiten Auf dem Bergwerk wurden Fettkohlen mit guter Qualitat abgebaut die Kohlen waren fur die Verkokung gut geeignet 7 Die ersten Forderzahlen stammen aus dem Jahr 1845 in diesem Jahr wurden 970 869 Scheffel Steinkohle gefordert Im Jahr darauf wurden 709 818 Scheffel Steinkohle gefordert Die ersten bekannten Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1850 damals waren 333 Bergleute auf dem Bergwerk beschaftigt die eine Forderung von 259 050 preussische Tonnen Steinkohle erbrachten 1 Im Jahr 1858 wurde mit 755 Beschaftigten eine Forderung von 140 000 Tonnen Steinkohle erbracht 4 1860 wurde eine Forderung von 155 138 Tonnen Steinkohle erbracht die Belegschaftsstarke betrug in diesem Jahr 755 Beschaftigte 1 Im Jahr 1862 wurden mit 1009 Beschaftigten 1 177 286 preussische Tonnen Steinkohle gefordert Mit dieser Forderung nahm das Bergwerk den Spitzenplatz im Regierungsbezirk Dusseldorf ein 3 Im Jahr 1865 wurde eine Forderung von 309 867 Tonnen Steinkohle erbracht die Belegschaftsstarke betrug 1162 Beschaftigte Im Jahr 1870 wurden mit 1212 Beschaftigten insgesamt 282 132 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Im Jahr 1876 wurden 227 000 Tonnen Steinkohle gefordert 4 Im Jahr 1880 waren 616 Beschaftigte auf dem Bergwerk die Forderung betrug 184 677 Tonnen Steinkohle Im Jahr 1890 wurden mit 588 Beschaftigten 194 684 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Wegen des Schachteinsturzes im Jahr 1898 sank die Forderung drastisch und betrug im Jahr 1900 noch 29 311 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke betrug in diesem Jahr 346 Beschaftigte 6 Im Jahr 1905 wurden mit 1000 Beschaftigten 352 014 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1910 betrug die Forderung 469 575 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke betrug 1696 Beschaftigte 1 Im Jahr 1913 betrug die Forderung 645 000 Tonnen Steinkohle 4 Im Jahr 1920 wurden mit 2183 Beschaftigten 398 587 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1925 wurde eine Forderung von 438 774 Tonnen Steinkohle erbracht die Belegschaftsstarke betrug 2041 Beschaftigte 1 Im Jahr 1929 stieg die Forderung bis auf 729 869 Tonnen Steinkohle 2 Im Jahr 1930 wurde mit 2228 Beschaftigten eine Forderung 662 750 Tonnen Steinkohle erbracht Im Jahr 1937 stieg die Forderung auf 742 000 Tonnen Steinkohle 4 Im Jahr 1940 wurden mit 1540 Beschaftigten 617 604 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Im Jahr 1945 sank die Forderung auf 70 000 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke betrug 800 Beschaftigte 4 Im Jahr 1950 stieg die Forderung wieder auf 340 384 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke betrug 1476 Beschaftigte Im Jahr 1955 wurden mit 1569 Beschaftigten insgesamt 352 190 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Die maximale Forderung wurde im Jahr 1959 mit 2896 Beschaftigten erbracht 4 Es wurde eine Forderung von 836 995 Tonnen Steinkohle erbracht Die letzten bekannten Forder und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1964 in diesem Jahr wurden mit 1781 Beschaftigten 562 990 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Stilllegung Bearbeiten Im Jahr 1965 wurde die Zeche Victoria Mathias stillgelegt 4 Die Stilllegung erfolgte in zwei Schritten Zunachst wurde am 30 Juli das Baufeld Graf Beust stillgelegt Am 30 November folgte dann das letzte noch vorhandene Baufeld Victoria Mathias Im Jahr 1966 wurden die Schachte 1 2 und 6 verfullt Weitere Tagesoffnungen in den Feldern von Vereinigte Hoffnung amp Secretarius Aak und Neuwerk wurden ebenfalls verfullt Die meisten Tagesanlagen wurden abgerissen 1 Heutiger Zustand BearbeitenDas Gelande von Victoria Mathias an der Altenessener Strasse ist komplett uberbaut worden Heute befindet sich hier Wohn und Gewerbebebauung Das grosse RWE Kraftwerk ist heute Standort des Fernheizwerkes Essen Innenstadt der STEAG Fernwarme Im Jahr 2012 taufte RWE zur Erinnerung an die Zeche ein Installationsschiff fur Offshore Windkraftanlagen auf den Namen Victoria Mathias 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Gerhard Gebhardt Ruhrbergbau Geschichte Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen Verlag Gluckauf GmbH Essen 1957 a b c H Fleck E Hartwig Geschichte Statistik und Technik der Steinkohlen Deutschland s und anderer Lander Europa s R Oldenbourg Munchen 1865 a b c d e f g h i j k l m n o p q Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 6 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 2008 ISBN 978 3 7845 6994 9 a b AG Atomindustrie Hrsg RWE Ein Riese mit Ausstrahlung 1 Auflage Kolner Volksblatt Verlags GmbH amp Co Betriebs KG Koln 1984 ISBN 3 923243 09 X a b c d e f g h i Paul Neubaur Mathias Stinnes und sein Haus Ein Jahrhundert der Entwicklung 1808 1908 Druck von Jul Bagel Mulheim A D Ruhr 1909 Die Steinkohlen des Ruhrgebietes Zusammenstellung der bedeutendsten Zechen des Ruhrkohlen Reviers unter Angabe der Qualitat der geforderten Kohlen der Bahn Anschlusse so wie Zechen und Frachtraten zweite durchaus neu bearbeitete und vervollstandigte Ausgabe Verlagsbuchhandlung der M DuMont Schauberg schen Buchhandlung Koln 1874 Volle Kraft voraus Neues Schiff fur den Offshore Windpark Nordsee Ost Memento vom 30 Marz 2013 im Internet Archive zuletzt abgerufen am 12 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Victoria Mathias amp oldid 235159358