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Die Wolfspinnen oder Wolfsspinnen Lycosidae bilden eine Familie innerhalb der Ordnung der Webspinnen und zahlen dort zur Uberfamilie der Wolfspinnenartigen Lycosoidea Die prominente Spinnenfamilie zahlt zu den zahlenmassig grossten der Ordnung und setzt sich aus kleinen bis sehr grossen Arten zusammen von denen die Mehrheit ohne Fangnetz jagt und stattdessen freilaufend lebt Einige Arten legen jedoch Unterschlupfe in Form von selbst gegrabenen Wohnrohren an die mit Gespinsten versehen werden Viele Wolfspinnen leben allerdings nomadisch und nutzen bereits vorhandene Versteckmoglichkeiten etwa die Unterseite von Steinen oder Geholz als temporaren Aufenthaltsort WolfspinnenSudrussische Tarantel Lycosa singoriensis WeibchenSystematikKlasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Teilordnung EntelegynaeUberfamilie Wolfspinnenartige Lycosoidea Familie WolfspinnenWissenschaftlicher NameLycosidaeSundevall 1833Die Mitglieder der weltweit verbreiteten Familie der Wolfspinnen sind langbeinig und kraftig gebaut Auffallig sind die vergrosserten hinteren Mittelaugen die direkt nach vorn angeordnet sind Der Sehsinn ist bei ihnen fur die Jagd und die Balz von Bedeutung aber nicht so gut entwickelt wie bei Springspinnen Die Balz bei Wolfspinnen setzt sich aus rhythmischen und tanzartigen Bewegungen seitens der Mannchen zusammen fur die die vorderen Extremitaten beansprucht werden Eine weitere Eigenart der Wolfspinnen ist die ausgepragte Form der Brutpflege Die Eikokons werden von den Weibchen nach deren Fertigstellung an den Spinnwarzen angeheftet mit sich getragen und die Jungtiere klettern nach dem Schlupf auf das Opisthosoma Hinterleib ihrer Mutter und lassen sich von ihr fur einige Zeit tragen ehe sie sich vom Muttertier trennen und selbststandig heranwachsen Zu den Wolfspinnen zahlen auch die wie alle Arten dieser Familie fur den Menschen im Normalfall nicht wirklich gefahrlichen Taranteln ehemalig Tarentula heute vorwiegend den Gattungen Hogna und Lycosa sowie teilweise den Scheintaranteln Alopecosa zugerechnet Obgleich grossere Exemplare mit ihren sehr kraftigen Cheliceren Kieferklauen auch die menschliche Haut durchdringen konnen sind medizinisch relevante Folgen nach einem Wolfspinnenbiss nicht die Regel Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Genitalmorphologische Merkmale 1 2 Differenzierung ahnlicher Spinnen 2 Verbreitung und Lebensraume 3 Lebensweise 3 1 Jagdverhalten und Beutefang 3 2 Lebenszyklus 3 2 1 Balz und Paarung 3 2 2 Brutpflege und Schlupf 3 2 3 Heranwachsen der Jungtiere 4 Systematik 4 1 Beschreibungsgeschichte und innere Systematik 4 2 Gattungen 4 2 1 Transferierte Gattungen 4 2 2 Synonymisierte Gattungen 4 2 3 Ersetzte Homonyme 4 2 4 Nicht mehr anerkannte Gattung 4 2 5 Nie anerkannte Gattungen 5 Wolfspinnen und Mensch 5 1 Bissunfalle und Symptome 5 2 Wolfspinnen als Nutzlinge 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Dorsalansicht einer weiblichen WolfspinneDie Wolfspinnen erreichen eine Korperlange von drei bis zu 45 Millimetern und sind somit kleine bis sehr grosse Vertreter der Echten Webspinnen Araneamorphae Die grosste Art der Familie ist die Deserta Tarantel Hogna ingens Die Farbung der Tiere kann sehr variieren und von matt gelbbraun uber grau nahezu bis hin zu schwarz reichen Die dorsale obere Korperflache besitzt zumeist eine Musterung 1 nbsp Frontale Detailansicht einer weiblichen Wolfspinne mit gut erkennbaren Augen und ChelicerenDer Carapax Vorderkorper des Prosomas bzw Vorderkorpers ist bei den Wolfspinnen langer als breit und schmaler sowie hoher in der cephalen am Kopf gelegenen Region Ausserdem ist er mit einem dichten Kleid aus Setae chitinisierten Haaren bedeckt 1 Diese kurzen Setae sind aufliegend auf dem Opisthosoma angelegt 2 Daruber hinaus ist der Carapax mit breiten Bandern versehen Die Fovea Apodem erscheint verlangert Die acht ungleich grossen Augen sind in drei Reihen je ubereinander angegliedert Die untere Reihe enthalt vier kleinere Augen 1 Diese Reihe ist entweder prokursiv gerade oder rekursiv verlaufend und uberschneidet sich nicht mit der mittleren Augenreihe 2 Diese enthalt auffallend grosse Augen und diese Augen wiederum ein Tapetum 1 Diese sind zumeist die grossten aller acht Augen Die mittlere Augenreihe ist herausstechend an der Front des Carapax platziert 2 Die beiden Augen der oberen Reihe sind von der Grosse her zwischen denen der beiden anderen und befinden sich anterolateral vorne seitlich angeordnet auf dem Carapax 1 Nur selten sind diese Augen grosser als die der zweiten Reihe 2 Die Augen der Wolfspinnen sind recht leistungsstark Bei Arten die in Ufernahe leben sind auch die Fahigkeiten zum Polarisationssehen Wahrnehmung der Schwingungsebene polarisierten Lichtes und zur Sonnenkompassorientierung Orientierung anhand des Sonnenstandes vorhanden 3 Die Cheliceren Kieferklauen sind kraftig gebaut und weisen gerillte Fangfurchen auf Die Condyle Ausstulpungen an der Basis der Cheliceren sind deutlich hervorstehend 1 Retromarginal innen ruckseitig besitzen die Cheliceren zwei bis vier meistens drei Zahne 2 Das Labium sklerotisierte bzw gehartete Platte zwischen den Laden an der Vorderseite des Sternums ist genauso so lang wie breit und halb so lang wie die Laden umgebildete Coxen bzw Huftglieder der Pedipalpen 1 Letztere verlaufen mehr oder weniger parallel mit der Scopula Flache aus Hafthaaren am anterioren Rand 4 Das Sternum Brustschild des Prosomas ist von ovaler bis schildformiger Gestalt 1 nbsp Lateralansicht einer weiblichen Wolfspinne mit den hier gut erkennbaren BeinstrukturenDie Beine sind lang und meistens kraftig gebaut 2 Ausserdem sind sie rechtlaufig ausgelegt 4 Die Beine besitzen im Regelfall Scopulae 1 Daneben besitzen die Extremitaten lange schwarze und aufgerichtete Stacheln und ebenso lange aufgerichtete und schwarzliche Setae neben kurzeren Setae 4 An den Tarsen Fussgliedern befinden sich je drei Klauen 1 Davon kann die mediane mittlere reduziert sein Die Trochanter Schenkelringe weisen eine distale von der Korpermitte entfernt liegende Einkerbung auf ventraler unterer Flache auf 1 nbsp Ruckansicht einer weiblichen Wolfspinne mit gutem Blick auf das OpisthosomaDas Opisthosoma Hinterleib hat eine ovale 1 bis eiformige Form und ist wie der Carapax dicht mit Setae bedeckt 1 Die dorsalen oberen und ventralen Setae sind aufliegend ausgelegt und von kurzer Lange wahrend der anteriore vordere Endpunkt langere und kurvig verlaufende Setae aufweist 5 Wolfspinnen besitzen zwecks Atmung zwei Buchlungen sowie ein paar aus rohrenformigen Tracheen verzweigte Kanale zur Luftversorgung deren Stigmen Atemoffnungen sich nahe der Spinnwarzen befinden Letztere sind wie bei Spinnen ublich in drei Paaren ubereinander angeordnet Wolfspinnen zahlen zu den ecribellaten Spinnen der Colulus vermutlich funktionsloser Hugel ist hier anders als bei anderen zu dieser Gruppe zugehorigen Spinnen jedoch auch zuruckgebildet Bei den weiblichen Tieren befinden sich an den anterior lateralen Spinnwarzen grosse Ampullendrusen und an den posterior medianen Spinnwarzen kleine Ampullendrusen Die sekundaren Spinnwarzen dienen bei den Weibchen fur das Anheften des Eikokons 1 Genitalmorphologische Merkmale Bearbeiten nbsp Detailaufnahmen der Art Artoria terania mitsamt Bulbi unten links und Epigyne beide Bilder unten rechts Die Pedipalpen umgewandelte Extremitaten im Kopfbereich besitzen bei mannlichen Wolfspinnen anders als bei vielen anderen Spinnen bei fast allen Arten keine Apophysen chitinisierte Fortsatze an den Tibien 1 Das Cymbium erstes und vorderstes Sklerit bzw Hartteil eines einzelnen Bulbus mannliches Geschlechtsorgan und die Tibia eines Pedipalpus verfugen gelegentlich uber je ein winziges Stridulationsorgan dessen Verbindung 6 Der Embolus drittes und letztes Sklerit des Bulbus besitzt einen variablen Aufbau mitsamt Einfuhrorgan 1 Er ist jedoch normalerweise lang und schlank gebaut kann genauso jedoch kurz und abgeschnitten ausgebildet sein Der Embolus und die terminale am Ende gelegene Apophyse sofern vorhanden entspringen im Normalfall von einem sklerotisierten Gebilde das optisch einer Vorspelze ahnelt Dieses Gebilde besteht aus einer deutlich ausgepragten Platte mit einem dehnbaren Sack an dessen Basis Die terminale Apophyse ist entweder klein und an der Basis des Embolus entspringend oder starker hervortretend und stark sklerotisiert Ausserdem kann sie auch schnabel lappen zahn oder schuppenartig sowie sichelformig ausgepragt sein Daneben existiert auch eine mediane Apophyse die durch eine kleine Membran beweglich am distalen Rand des Tegulums zweites und mittleres Sklerit des Bulbus befindlich ist Diese Apophyse weist oft eine flache Langsrille auf der dorsalen Flache und einen kraftigen Sporn auf der ventralen Flache In seltenen Fallen ist die Medianapophyse klein und polsterartig gebaut und mit einem distalen Fortsatz versehen Dieser Prozess erstreckt sich dann in retrolaterale seitlich ruckliegende oder retrolaterodistale seitlich ruckliegende und von der Korpermitte entfernt liegende Richtung Der Konduktor Leiter kann entweder als tegularer ruckseitiger Lappen genauso wie als Sklerit an der Basis des vorspelzenartigen Begildes der Medianapophyse oder der Terminalapophyse erscheinen 6 Die Epigyne weibliches Geschlechtsorgan besitzt ein stark sklerotisiertes und medianes Septum Trennwand das oft als umgedrehtes T erscheint 1 Bei einigen Arten ist dieses Septum unauffallig oder fehlend Neben dem Septum ist oftmals eine Haube an der Epigyne vorhanden Die Spermatheken Samentaschen sind meistens gross bauchig geformt und gut sklerotisiert Manchmal sind sie jedoch langlich und schlank oder keulenformig gestaltet sowie mit einem sogenannten Spermathekalorgan ausgestattet 6 Differenzierung ahnlicher Spinnen Bearbeiten Wolfspinnen konnen leicht mit anderen Spinnen aus der Uberfamilie der Wolfspinnenartigen Lycosoidea verwechselt werden Ein Alleinstellungsmerkmal der Wolfspinnen ist die Beschaffenheit der Augen bzw die der hier deutlich grosseren Augen beider oberer Reihen Von den Luchs Oxyopidae und den Jagdspinnen Pisauridae deren obere Medianaugen ebenfalls von einem gitterartigen Tapetum eingerahmt sind konnen die Wolfspinnen auch durch den Aufbau der Pedipalpen der mannlichen Tiere differenziert werden da denen der Wolfspinne Apophysen an den Tibien der Pedipalpen fehlen Bei den Mannchen der anderen Familie sind dort jedoch welche vorhanden 6 Weitere Verwechslungskandidaten der Wolfspinnen sind die Kammspinnen Ctenidae bei denen die Augen zwar auch in drei Reihen aufgeteilt sind wobei sich jedoch deren Anordnung meist von den Augenreihen bei den Wolfspinnen unterscheidet Dort enthalt die oberste Reihe zwei die mittlere vier und die untere wieder zwei Augen Anordnung 2 4 2 Ausserdem haben die Kammspinnen nur zwei Tarsalklauen die kammformig in einer Reihe angeordnet sind was den Kammspinnen auch ihre Trivialbezeichnung eingebracht hat 4 nbsp Mannliche Luchsspinne Oxyopidae sp mit fehlendem Bein nbsp Mannliche Jagdspinne Pisauridae sp nbsp Weibliche Kammspinne Ctenidae sp Verbreitung und Lebensraume Bearbeiten nbsp Mannliche Wolfspinne auf dem Boden in Guatemala Die Familie der Wolfspinnen ist weltweit verbreitet 1 Dabei kommen in Mitteleuropa etwa 90 Arten vor 7 Die bevorzugten Habitate Lebensraume konnen innerhalb der Familie sehr unterschiedlich ausfallen Einige Arten etwa die der Piratenspinnen Pirata sind hygrophil feuchtigkeitsliebend und bewohnen demzufolge feuchtere Lebensraume wie Moore oder Sumpfe Andere Arten darunter die der Gattungen der Erdwolfe Trochosa und Schizocosa bevorzugen Graswiesen oder Laubwalder Wieder andere Wolfspinnen leben teilweise oder ganzlich unterirdisch Beispiele dafur sind die Arten der Gattungen Hogna und Geolycosa wobei die Vertreter erstgenannter Gattung eine teilweise unterirdisch erfolgende Lebensweise bevorzugen und die der letzteren vollstandig unter der Erde leben 2 Die Arten weniger Gattungen der Wolfspinnen bewohnen vielfaltige Habitate die von arktischen oder alpinen Tundren oder beide uber Prarien Salzwiesen und Sandstranden bis hin zu dichten Waldern reichen konnen wie es bei den Wuhl Arctosa und den Laufwolfen Pardosa der Fall ist 2 Lebensweise Bearbeiten nbsp Weibliche Wolfspinne in ihrer WohnrohreViele Wolfspinnen sind nomadische Bodenbewohner die sich anscheinend zeitgleich mit Graslandschaften evolutionar entwickelt haben 1 Die tagaktiven Wuhl Arctosa und Laufwolfe Pardosa bewegen sich huschartig und immer wieder unterbrochen uber den Bodengrund Streu Felsen oder kurzem Gras Bei Schneefall im Winter konnen die Spinnen ihre Aktivitaten unter der Schneeschicht fortsetzen 2 Einige Vertreter der Wolfspinnen legen Unterschlupfe in Form von selbstgegrabenen Wohnrohren an die mit lakenartigen Gespinsten ausgekleidet werden 1 Die Wohnrohre ist bei einigen Arten zusatzlich mit einem Deckel verschlossen Das Anlegen eines Unterschlupfes wird insbesondere von grosseren Wolfspinnen etwa den Scheintaranteln Alopecosa den Wuhlwolfen oder auch den Arten der Gattung Lycosa angewandt wahrend kleinere Vertreter der Wolfspinnen beispielsweise die Laufwolfe eine nomadische Lebensweise bevorzugen 3 Neben den tagaktiven Wolfspinnen zu denen mitunter auch die Scheintaranteln gehoren zahlen zu dieser Familie auch nachtaktive Vertreter wie die Nachtwolfe Trochosa oder auch einige der als Taranteln bekannte Wolfspinnen 3 Jagdverhalten und Beutefang Bearbeiten nbsp Weibliche Wolfspinne beim Verzehr von BeuteDie meisten Wolfspinnen sind freilaufende Jager die demzufolge ohne Spinnennetz jagen Die Jagdweise geschieht unter Aufwand von Energie und Kraft und die Tiere verfolgen Beuteobjekte aktiv Ist eine Wolfspinne nah genug an ein Beutetier gelangt springt sie dieses direkt an und versetzt ihm mithilfe der Cheliceren einen Giftbiss der es ausser Gefecht setzt Anschliessend wird das Beutetier von der Spinne durch Zugabe von Verdauungsenzymen und ein Durchkauen der Cheliceren aufgenommen Wahrend der Jagd nutzen diese Wolfspinnen den Vorteil ihrer gut entwickelten Augen und ihrer kraftigen Beine 2 nbsp Netzjagende Wolfspinne gefunden in Indien Ein geringer Anteil der zu den Wolfspinnen zahlenden Arten greift auf die Jagdweise von Spinnennetzen zuruck Diese Arten sind vorwiegend in den Tropen und Subtropen verbreitet 1 In Mitteleuropa ist der Netzwolf Aulonia albimana der einzige Vertreter der Wolfspinnen mit netzbauender Lebensweise 8 Diese Art und auch die der in Afrika und Asien verbreiteten Gattung Hippasa legen Trichternetze an die viele Ahnlichkeiten zu denen der Trichterspinnen Agelenidae aufweisen 3 Lebenszyklus Bearbeiten Der Lebenszyklus der Wolfspinnen ist wie bei anderen Spinnen in mehrere Phasen unterteilt Die Phanologie Aktivitatszeit ist je nach Art variabel Balz und Paarung Bearbeiten nbsp Balzendes Mannchen der Dunklen Wolfspinne Pardosa amentata Der Paarung geht bei Wolfspinnen ein markantes Balzverhalten voraus Das Wolfspinnenmannchen nahert sich dem paarungsbereiten Weibchen mit angehobenem vorderen Beinpaar Die Paarungsbereitschaft riecht das Mannchen wahrscheinlich schon aus einer Entfernung von einem Meter Das Balzverhalten wird auch ausgelost wenn Faden eines paarungsbereiten Weibchens gefunden werden Das Mannchen von Lycosa rabida vibriert mit dem Opisthosoma auf dem Substrat anschliessend vollfuhrt es kreisende Bewegungen nach einem festen Muster mit den Pedipalpen in denen sich die Samentaschen Bulbus befinden Diese Bewegung geht in ein horbares Palpentrommeln uber das mit einem Stridulationsorgan erzeugt wird In einer Pause antwortet das paarungswillige Weibchen mit Klopfzeichen der vorderen Extremitaten und lauft einige Schritte auf das Mannchen zu was daraufhin die Balzbewegung erneut startet Dies geht so lange bis sich beide fast beruhren der erste Kontakt bleibt dem Weibchen vorbehalten Handelt es sich bei dem Gegenuber irrtumlicherweise ebenfalls um ein Mannchen wird die Balz sofort mit einem drohenden Stelzgang beantwortet Bei nachtaktiven Arten spielen akustische Signale eine grossere Rolle bei tagaktiven die optischen nbsp Wolfspinnen vermutlich Laufwolfe Pardosa sp bei der PaarungDas Mannchen kriecht von vorne auf das Weibchen und beugt sich zunachst auf einer Seite des Hinterleibs herab um den ersten Bulbus einzufuhren Das Weibchen richtet sein Opisthosoma danach aus Dann wird der zweite Bulbus von der anderen Seite eingefuhrt Brutpflege und Schlupf Bearbeiten Ein begattetes Weibchen der Wolfspinnen legt einige Zeit nach der Paarung einen Eikokon an und betreibt eine aufopferungsvolle Brutpflege Der Kokon wird von den Spinnen an die Spinnwarzen geheftet oder auf dem Opisthosoma wie bei den Piratenspinnen Pirata permanent mit sich getragen um ihn vor Feinden verteidigen zu konnen Der Eikokon wird energisch verteidigt Nimmt man dem Weibchen den Kokon weg werden auch dem Kokon ahnliche Gegenstande zum Beispiel Papierkugeln oder kleine Schneckenhauser umhergetragen Das Weibchen leistet den Jungspinnen Schlupfhilfe indem sie den Kokon aufbeisst Die Jungtiere klettern sofort auf ihren Rucken Wahrend sich bis zu hundert Jungtiere an den Haaren der Mutter festhalten oft in mehreren Lagen ubereinander sitzen und sich von ihrem Eidotter ernahren streift die Mutter umher vermutlich um moglichst optimale mikroklimatische Bedingungen und gute Verstecke zu finden Um sich nicht allzu grosser Gefahr auszusetzen verzichtet sie wahrend dieser etwa acht Tage dauernden Phase auf die Jagd Einem Wolfspinnenweibchen kann man sogar einen artfremden Kokon unterschieben um welchen sie sich ebenso kummern wird Die schlupfenden Jungtiere klettern dann auf die Stiefmutter und lassen sich herumtragen nbsp Weibliche Wolfspinne mit Eikokon nbsp Eine weibliche Wolfspinne bewacht ihren Kokon in ihrer Wohnrohre nbsp Weibliche Wolfspinne wahrend des Schlupfes der Jungtiere Die Reste des Kokons sind noch angeheftet nbsp Weibliche Wolfspinne mit JungtierenHeranwachsen der Jungtiere Bearbeiten nbsp Junge WolfspinneNachdem die Jungtiere uber mehrere Tage von ihrer Mutter ununterbrochen transportiert wurden trennen sie sich von ihrer Mutter und wachsen selbststandig heran Dies geschieht wie bei Spinnen ublich uber mehrere Fresshaute Hautungsstadien 2 Systematik BearbeitenDie Systematik der Wolfspinnen wurde mehrfach verandert Die Typusgattung der Familie ist Lycosa 1 Von dieser stammt auch die wissenschaftliche Bezeichnung Lycosidae der Familie wobei das Wort Lycosa selbst vom altgriechischen Nomen lykos das ubersetzt Wolf bedeutet stammt 9 10 Beschreibungsgeschichte und innere Systematik Bearbeiten Die Erstbeschreibung der Familie der Wolfspinnen erfolgte 1833 unter Carl Jakob Sundevall Laut Paolo Marcello Brignoli 1983 erwog Yves Guy sowohl 1966 und 1969 viele Synonymisierungen und stufte viele Gattungen zu Untergattungen herab Dabei stutzte sich Guy jedoch mehr auf Analysen im Bereich der Nomenklatur als auf materielle Inhalte oder gar den Erstbeschreibungen der jeweiligen Gattungen Norman I Platnick wies die Schlussfolgerungen Guys 2014 ab Seit 2019 beinhaltet die Familie der Wolfspinnen die 10 Unterfamilien der Allocosinae der Artoriinae der Evippinae der Hippasinae der Lycosinae der Pardosinae der Sosippinae der Tricassinae der Venoniinae und die der Zoicinae 11 Die Biologen Luis N Piacentini und Martin J Ramirez fuhrten 2019 phylogenetische Untersuchungen durch 12 Das daraus resultierende Kladogramm verdeutlicht die systematische Stellung der Unterfamilien innerhalb der Familie der Wolfspinnen zueinander 13 Wolfspinnen Venoniinae Zoicinae Evippinae Sosippinae Artoriinae Hippasinae Tricassinae Allocosinae Lycosinae PardosinaeGattungen Bearbeiten Der World Spider Catalog listet fur die Wolfspinnen aktuell 126 Gattungen und 2436 Arten und Unterarten 11 Stachelwolfe Acantholycosa Dahl 1908 Totholz Stachelwolf Acantholycosa lignaria Clerck 1757 Adelocosa Gertsch 1973 Agalenocosa Mello Leitao 1944 Aglaoctenus Tullgren 1905 Algidus Simon 1898 Allocosa Banks 1900 Allotrochosina Simon 1885 Scheintaranteln Alopecosa Roewer 1960 Bartige Scheintarantel A accentuata Latreille 1817 Stachelige Pantherspinne A aculeata Clerck 1758 Dickfusspantherspinne A cuneata Clerck 1758 Dunen Scheintarantel A fabrilis Clerck 1758 Berg Scheintarantel A inquiliana Clerck 1758 Dunkle Pantherspinne A pulverulenta Clerck 1758 Gestreifte Scheintarantel A striatipes C L Koch 1837 Mittelgebirgs Scheintarantel A taeniata C L Koch 1835 Balken Tarantel A trabalis Clerck 1758 Amblyothele Simon 1910 Anomalomma Simon 1890 Anomalosa Roewer 1960 Anoteropsis L Koch 1878 Wuhlwolfe Arctosa C L Koch 1847 Alpenwuhlwolf A alpigena Doleschall 1852 Flussuferwolfspinne A cinerea Fabricius 1777 Leoparden Wuhlwolf A leopardus Sundevall 1833 Gefleckter Wuhlwolf A maculata Hahn 1822 Bunter Sandwuhlwolf A perita Latreille 1799 Arctosippa Roewer 1960 Arctosomma Roewer 1960 Artoria Thorell 1877 Artoriellula Roewer 1960 Artoriopsis Framenau 2007 Netzwolfe Aulonia C L Koch 1847 Netzwolf A albimana Walckenaer 1805 Auloniella Roewer 1960 Birabenia Mello Leitao 1941 Bogdocosa Ponomarev amp Belosludtsev 2008 Brevilabus Strand 1908 Bristowiella Saaristo 1980 Camptocosa Dondale Jimenez amp Nieto 2005 Caspicosa Ponomarev 2007 Costacosa Framenau amp Leung 2013 Crocodilosa Caporiacco 1947 Cynosa Caporiacco 1933 Dejerosa Roewer 1960 Deliriosa Kovblyuk 2009 Diahogna Roewer 1960 Diapontia Keyserling 1876 Dingosa Roewer 1955 Dolocosa Roewer 1960 Donacosa Alderweireldt amp Jocque 1991 Dorjulopirata Buchar 1997 Draposa Kronestedt 2010 Dzhungarocosa Fomichev amp Marusik 2017 Edenticosa Roewer 1960 Evippa Simon 1882 Evippomma Roewer 1959 Foveosa Russell Smith Alderweireldt amp Jocque 2007 Geolycosa Montgomery 1904 Gladicosa Brady 1987 Gnatholycosa Mello Leitao 1940 Gulocosa Marusik Omelko amp Koponen 2015 Halocosa Azarkina amp Trilikauskas 2019 Hesperocosa Gertsch amp Wallace 1937 Hippasa Simon 1885 Hippasella Mello Leitao 1944 Hoggicosa Roewer 1960 Hogna Simon 1885 Carolina Wolfspinne H carolinensis Walckenaer 1802 Deserta Tarantel H ingens Blackwall 1857 Porto Santo Tarantel H maderiana Syn H schmitzi Walckenaer 1837 Schwarzbauchige Tarantel H radiata Latreille 1817 Hognoides Roewer 1960 Hyaenosa Caporiacco 1940 Sumpfwolfe Hygrolycosa Dahl 1908 Trommelwolf H rubrofasciata Ohlert 1865 Kangarosa Framenau 2010 Karakumosa Logunov amp Ponomarev 2020 Katableps Jocque Russell Smith amp Alderweireldt 2011 Knoelle Framenau 2006 Lobizon Piacentini amp Grismado 2009 Loculla Simon 1910 Lycosa Latreille 1804 L aragogi Nadolny amp Zamani 2017 Apulische Tarantel L tarantula Linnaeus 1758 Sudrussische Tarantel L singoriensis Laxmann 1770 Lycosella Thorell 1890 Lysania Thorell 1890 Mainosa Framenau 2006 Malimbosa Roewer 1960 Margonia Hippa amp Lehtinen 1983 Megarctosa Caporiacco 1948 Melecosa Marusik Omelko amp Koponen 2015 Melocosa Gertsch 1937 Minicosa Alderweireldt amp Jocque 2007 Molitorosa Roewer 1960 Mongolicosa Marusik Azarkina amp Koponen 2004 Mustelicosa Roewer 1960 Navira Piacentini amp Grismado 2009 Notocosa Vink 2002 Nukuhiva Berland 1935 Oculicosa Zyuzin 1993 Ocyale Audouin 1826 Orinocosa Chamberlin 1916 Orthocosa Roewer 1960 Paratrochosina Roewer 1960 Laufwolfe Pardosa C L Koch 1847 Dunkle Wolfspinne P amentata Clerck 1757 Gartenwolfspinne P hortensis Thorell 1872 Trauerwolfspinne P lugubris Walckenaer 1802 Magerrasen Laufwolf P monticola Clerck 1757 Kieslaufwolf P wagleri Hahn 1822 Pardosella Caporiacco 1939 Passiena Thorell 1890 Pavocosa Roewer 1960 Phonophilus Ehrenberg 1831 Piratenspinnen Pirata Sundevall 1833 Piratenspinne P piraticus Clerck 1757 Wasserjager Piratula Roewer 1960 Proevippa Purcell 1903 Prolycosides Mello Leitao 1942 Pseudevippa Simon 1910 Pterartoria Purcell 1903 Pterartoriola Roewer 1959 Pyrenecosa Marusik Azarkina amp Koponen 2004 Rabidosa Roewer 1960 Satta Lehtinen amp Hippa 1979 Serratacosa Wang Peng amp Zhang 2021 Schizocosa Chamberlin 1904 Shapna Hippa amp Lehtinen 1983 Sibirocosa Marusik Azarkina amp Koponen 2004 Sinartoria Wang Framenau amp Zhang 2021 Sosippus Simon 1888 Syroloma Simon 1900 Tapetosa Framenau et al 2009 Tasmanicosa Roewer 1959 Tetralycosa Roewer 1960 Tigrosa Brady 2012 Trabea Simon 1876 Trabeops Roewer 1959 Trebacosa Dondale amp Redner 1981 Tricassa Simon 1910 Nachtwolfe Trochosa C L Koch 1847 Erdwolfspinne T terricola Thorell 1856 Tuberculosa Framenau amp Yoo 2006 Varacosa Chamberlin amp Ivie 1942 Venator Hogg 1900 Venatrix Roewer 1960 Venonia Thorell 1894 Vesubia Simon 1910 Wadicosa Zyuzin 1985 Sonnenwolfe Xerolycosa Dahl 1908 Kleiner Sonnenwolf X miniata C L Koch 1834 Grosser Sonnenwolf X nemoralis Westring 1861 Zantheres Thorell 1887 Zenonina Simon 1898 Zoica Simon 1898 Zyuzicosa Logunov 2010 Transferierte Gattungen Bearbeiten 4 Gattungen galten einst als zu den Wolfspinnen zugehorig wurden jedoch mittlerweile transferiert Die Gattungen sind 11 Bradystichus Simon 1884 Zahlt nun zu den Jagdspinnen Pisauridae Cycloctenus L Koch 1878 Zahlt nun zur Familie der Cycloctenidae Galliena Simon 1898 Zahlt nun zur Familie der Cycloctenidae Tunabo Chamberlin 1916 Zahlt nun zu den Fischerspinnen Trechaleidae Synonymisierte Gattungen Bearbeiten 54 Gattungen die zuletzt zu den Wolfspinnen zahlten wurden mit anderen innerhalb der Familie synonymisiert und verloren somit ihren Gattungsstatus Diese einstigen Gattungen sind 11 Acroniops Simon 1898 Synonymisiert mit den Laufwolfen Pardosa unter Tikader amp Malhotra 1980 Allohogna Roewer 1955 Synonymisiert mit der Gattung Lycosa unter Fuhn amp Niculescu Burlacu 1971 Alopecosella Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen Arctosa unter Bosmans amp Van Keer 2012 Araucaniocosa Mello Leitao 1951 Synonymisiert mit der Gattung Allocosa unter Capocasale 1990 Arctosella Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen zuerst 1965 Lugetti amp Tongiorgi und 1966 unter Guy Arkalosula Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Dondale amp Redner 1983 Artoriella Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Framenau 2002 Avicosa Chamberlin amp Ivie 1942 Synonymisiert mit der Gattung Schizocosa unter Dondale amp Redner 1978 Bonacosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Wunderlich 1984 Caporiaccosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Nachtwolfen Trochosa C L Koch 1847 unter Marusik Nadolny amp Koponen 2020 Chaleposa Simon 1910 Synonymisiert mit der Gattung Proevippa unter Russell Smith 1981 Chorilycosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Laufwolfen unter Barrion amp Litsinger 1995 Citilycosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Hogna unter Thaler Buchar amp Knoflach 2000 Dalmasicosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Anoteropsis unter Vink 2002 19 Epihogna Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Schizocosa unter Dondale amp Redner 1978 Evippella Strand 1906 Synonymisiert mit der Gattung Evippa unter Alderweireldt 1991 Flanona Simon 1898 Synonymisiert mit der Gattung Zoica unter Lehtinen amp Hippa 1979 Foxicosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Lycosa unter Chen amp Gao 1990 Galapagosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Hogna unter Baert amp Maelfait 1997 Glieschiella Mello Leitao 1932 Synonymisiert mit der Gattung Allocosa unter Dondale 1986 Hippasosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Ocyale unter Alderweireldt amp Jocque 2005 Hydrolycosa Caporiacco 1948 Synonymisiert mit den Sumpfwolfen Hygrolycosa unter Brignoli 1983 Ishicosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Lycosa unter Ono amp Shinkai 1988 Isohogna Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Hogna unter Wunderlich 1992 Jollecosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Scheintaranteln Alopecosa unter Dondale amp Redner 1979 Leaena Simon 1885 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Lugetti amp Tongiorgi 1965 Leaenella Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Wunderlich 1984 Lycorma Simon 1885 Synonymisiert mit der Gattung Hogna unter Wunderlich 1992 Lycosula Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Artoria unter Framenau 2007 Lynxosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Hogna unter Wunderlich 1992 Melloicosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Birabenia unter Piacentini amp Laborda 2013 Metatrochosina Roewer 1960 Synonymisiert mit den Nachtwolfen unter Tanaka 1988 Mimohogna Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Lycosa unter Fuhn amp Niculescu Burlacu 1971 Moenkhausiana Petrunkevitch 1910 Synonymisiert mit der Gattung Allocosa unter Capocasale 1990 Orthocosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Tasmanicosa unter Framenau amp Baehr 2016 Pardosops Roewer 1955 Synonymisiert mit den Laufwolfen unter Tongiorgi 1966 Piratosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Nachtwolfen unter Marusik Omelko amp Koponen 2010 Porrimosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Aglaoctenus unter Carico 1993 Porrimula Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Aglaoctenus unter Capocasale 1982 Pterartoriola Roewer 1959 Synonymisiert mit der Gattung Pterartoria unter Russell Smith amp Roberts 2017 Saitocosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Sonnenwolfen Xerolycosa unter Yaginuma 1986 Scaptocosa Banks 1904 Synonymisiert mit der Gattung Geolycosa unter Dondale amp Redner 1990 Solicosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Scheintaranteln unter Lugetti amp Tongiorgi 1969 Sosilaus Simon 1898 Synonymisiert mit den Piratenspinnen Pirata unter Wallace amp Exline 1978 Sosippinus Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Sosippus unter Brady 1962 Tetrarctosa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Lugetti amp Tongiorgi 1965 Trabaeola Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Artoria unter Framenau 2002 Trabaeosa Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Trabea zuerst 1966 unter Guy und 1982 unter Russell Smith 1982 Tricca Simon 1889 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen zuerst 1959 unter Wiebes und 1983 unter Dondale amp Redner 1983 Triccosta Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Braun 1963 Trochosina Simon 1885 Synonymisiert mit den Nachtwolfen unter Engelhardt 1964 Trochosippa Roewer 1960 Synonymisiert mit den Nachtwolfen unter Marusik Nadolny amp Koponen 2020 Trochosomma Roewer 1960 Synonymisiert mit den Wuhlwolfen unter Marusik amp Nadolny 2020 Trochosula Roewer 1960 Synonymisiert mit der Gattung Hogna unter Planas Fernandez Montraveta amp Ribera 2013 Ersetzte Homonyme Bearbeiten Zwei Gattungen der Wolfspinnen hatten zuvor eine Bezeichnung die mit denen anderer Gattungen identisch waren Diese nun ersetzten Homonyme war 11 Bristowia Saaristo 1978 Bristowiella Porrima Simon 1898 Aglaoctenus Nicht mehr anerkannte Gattung Bearbeiten Eine Gattung der Wolfspinnen wurde nach ihrer Erstbeschreibung nicht mehr als solche anerkannt und gilt heute als Nomen dubium Die Gattung ist 11 Tessarops Rafinesque 1821 Aufgelost unter Kaston 1972Nie anerkannte Gattungen Bearbeiten Zwei Gattungen der Wolfspinnen erfullten bei ihrer Erstbeschreibung nicht die Voraussetzungen fur einen Gattungsstatus und gelten heute als Nomia nuda Die Gattungen sind 11 Piratessa Roewer 1955 Aufgehoben unter Marusik Omelko amp Koponen 2010 Schizogyna Chamberlin 1904 Banks 1929 Aufgehoben unter Dondale amp Redner 1978 Wolfspinnen und Mensch Bearbeiten nbsp Als Terrarientier gehaltene weibliche WolfspinneUnter den Wolfspinnen sind vor allem die Schwarzbauchige Hogna radiata und die Apulische Tarantel Lycosa tarantula oftmals gefurchtet Dabei sind die Bisse dieser fur den Menschen wie bei anderen grosseren Wolfspinnen zwar schmerzhaft im Normalfall allerdings nicht von medizinischer Relevanz Einzelne Wolfspinnen werden ausserdem gelegentlich als Heimtiere im Bereich der Terraristik gehalten 14 oder als Nutzlinge im Rahmen der biologischen Schadlingsbekampfung gesehen Bissunfalle und Symptome Bearbeiten nbsp Drohgebarde eines subadulten Mannchens von Lycosa erythrognathaBisse von Wolfspinnen beim Menschen sind uberliefert Ein solcher Biss selber gilt zwar als recht schmerzhaft insgesamt jedoch weniger als etwa ein Bienenstich 15 Als gangige Symptome eines Bisses von Wolfspinnen zahlen lokale Symptome wie Schmerzen Schwellung Rotungen oder Juckreiz 16 Zu einem von einer Wolfspinne ausgehenden Biss auf einen Menschen kann es kommen sollte die Spinne etwa durch Provokationen dazu veranlasst werden 17 Insbesondere bei grossen Wolfspinnen spielen die Cheliceren eine grosse Bedeutung bei der Verteidigung neben dem Uberwaltigen von Beutetieren 18 So sind etwa Bisse verschiedener Wolfspinnen der Gattung Lycosa uberliefert 19 Wie bei den Bissen einiger anderer Spinnen etwa der Feldwinkelspinne Eratigena agrestis oder der Weissschwanzspinne Lampona cylindrata so wurden auch denen von Wolfspinnen Nekrosen als Folge dieser zugeschrieben was sich jedoch nie bestatigen liess Derartige Bissfolgen konnen vermutlich auf Verwechslungen mit Einsiedler Violinspinnen Loxosceles ruhren bei denen Nekrosen nach einem Biss tatsachlich auftreten konnen Bisse von Wolfspinnen hingegen sind selten von medizinischer Relevanz 18 Wolfspinnen als Nutzlinge Bearbeiten Wolfspinnen wird im Rahmen der biologischen Schadlingsbekampfung insbesondere fur die Landwirtschaft ein grosser Nutzen zugesprochen da die Tiere eine Vielzahl an Schadlingen dezimieren Aus dem gleichen Grund sind Wolfspinnen auch in Gartenanlagen oftmals gern gesehen 20 Literatur BearbeitenHeiko Bellmann Der Kosmos Spinnenfuhrer Kosmos 2016 ISBN 978 3 440 15521 9 Wolfgang Bucherl Eleanor E Buckley Venomous Animals and Their Venoms Venomous Invertebrates Elsevier 1972 ISBN 1 4832 6289 8 D Chin G R Brown T Churchill J Webber H Brown Common Spiders in the Darwin Area Hrsg Northern Territory Government Juli 2014 S 4 6 S industry nt gov au PDF James H Diaz Kim E Leblanc Common Spider Bites In Louisiana State University School of Medicine Hrsg American Family Physician Band 75 Nr 6 15 Marz 2007 S 869 873 aafp org PDF Charles D Dondale James H Redner The insects and arachnids of Canada Part 17 The wolf spiders nurseryweb spiders and lynx spiders of Canada and Alaska Araneae Lycosidae Pisauridae and Oxyopidae In Agriculture and Agri Food Canada Hrsg Research Branch Agriculture Canada Publication Band 1856 Nr 1 1990 ISBN 0 660 13628 7 Rainer F Foelix Biologie der Spinnen Hrsg Cornell University Thieme Gruppe 1992 ISBN 3 13 575802 8 Rudy Jocque Anna Sophia Dippenaar Schoeman Spider families of the world Hrsg Konigliches Museum fur Zentral Afrika Peeters Publishers Tervuren 2006 ISBN 90 75894 85 6 Dick Jones Der Kosmos Spinnenfuhrer Franckh Kosmos 1990 ISBN 3 440 06141 8 Zhanna Livshits Benjamin Bernstein Louis N Sorkin Silas W Smith Robert S Hoffman Wolf spider envenomation In Wilderness Environ Medicine Band 23 Nr 1 Marz 2012 S 49 50 doi 10 1016 j wem 2011 11 010 PMID 22441089 wemjournal org PDF Luis N Piacentini Martin J Ramirez Hunting the wolf A molecular phylogeny of the wolf spiders Araneae Lycosidae In Bernardino Rivadavia Hrsg Molecular Phylogenetics and Evolution Band 136 Nr 1 Elsevier 4 April 2019 ISSN 1055 7903 S 227 240 doi 10 1016 j ympev 2019 04 004 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Rudy Jocque Anna Sophia Dippenaar Schoeman Spider families of the world Hrsg Konigliches Museum fur Zentral Afrika Peeters Publishers Tervuren 2006 ISBN 90 75894 85 6 S 158 a b c d e f g h i j k Charles D Dondale James H Redner The insects and arachnids of Canada Part 17 The wolf spiders nurseryweb spiders and lynx spiders of Canada and Alaska Araneae Lycosidae Pisauridae and Oxyopidae In Agriculture and Agri Food Canada Hrsg Research Branch Agriculture Canada Publication Band 1856 Nr 1 1990 ISBN 0 660 13628 7 S 12 a b c d Eintrag zu Wolfsspinnen bei Spektrum de abgerufen am 23 September 2021 a b c d Wolfgang Bucherl Eleanor E Buckley Venomous Animals and Their Venoms Venomous Invertebrates Elsevier 1972 ISBN 1 4832 6289 8 S 222 Charles D Dondale James H Redner The insects and arachnids of Canada Part 17 The wolf spiders nurseryweb spiders and lynx spiders of Canada and Alaska Araneae Lycosidae Pisauridae and 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Territory Government Juli 2014 S 4 industry nt gov au PDF abgerufen am 8 September 2022 a b Zhanna Livshits Benjamin Bernstein Louis N Sorkin Silas W Smith Robert S Hoffman Wolf spider envenomation In Wilderness Environ Medicine Band 23 Nr 1 Marz 2012 S 50 doi 10 1016 j wem 2011 11 010 PMID 22441089 wemjournal org PDF abgerufen am 8 September 2022 James H Diaz Kim E Leblanc Common Spider Bites In Louisiana State University School of Medicine Hrsg American Family Physician Band 75 Nr 6 15 Marz 2007 S 872 aafp org PDF abgerufen am 8 September 2022 William Olkowski Sheila Daar Helga Olkowski The Gardener s Guide to Common sense Pest Control Taunton Press 1995 ISBN 1 56158 149 6 S 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfspinnen Lycosidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lycosidae im World Spider Catalog Lycosidae bei Global Biodiversity Information Facility Lycosidae bei Fauna Europaea Lycosidae bei araneae Spiders of Europe Lycosidae beim Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e V Lycosidae bei Spektrum de Lycosidae beim Bohart Museum of Entomology nbsp Dieser Artikel wurde am 22 September 2022 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfspinnen amp oldid 239402948