www.wikidata.de-de.nina.az
Die Trichterspinnen Agelenidae sind eine Familie der Echten Webspinnen Araneomorphae Sie umfassen aktuell 73 Gattungen und 1193 Arten 1 Stand Juni 2016 TrichterspinnenEratigena atricaSystematikKlasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Teilordnung EntelegynaeUberfamilie AgelenoideaFamilie TrichterspinnenWissenschaftlicher Name der UberfamilieAgelenoidea Wissenschaftlicher Name der FamilieAgelenidaeC L Koch 1837Nahaufnahme einer TrichterspinneTrichterspinne von vornEine Trichterspinne erbeutet eine Goldfliege aus der Familie der Schmeissfliegen Inhaltsverzeichnis 1 Netzbau und Verhalten der Trichterspinnen 2 Besondere Merkmale 3 Systematik 4 Verwechslungsmoglichkeiten 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseNetzbau und Verhalten der Trichterspinnen BearbeitenDie Familie wurde nach der Form ihres Netzes benannt Trichterspinnen weben eine Wohnhohle die sich vom Eingang zur Mitte trichterformig verengt und zwei Ausgange hat Die Tiere verbringen die meiste Zeit innerhalb dieser Wohnhohle die sie fur gewohnlich nur dann verlassen wenn sie jemand vertreibt oder die Wohnhohle zerstort wurde oder wenn sie von sich aus einen neuen Platz aufsuchen z B aufgrund andauernden Nahrungsmangels Eine Ausnahme besteht fur die Mannchen die ihre Hohlen zur Paarungszeit haufiger verlassen und sich auf langere Streifzuge begeben um ein Weibchen zu finden Die Jagdweise der Trichterspinnen ist relativ einheitlich Sie verharren regungslos in ihrer Wohnhohle oder im Eingang ihre vorderen Beinpaare dabei tastend auf das Netz gelegt Nahert sich Beute den von der Wohnhohle oder vom Deckennetz aus gespannten Fangfaden oder verheddert sich darin laufen die Trichterspinnen flink aus dem Netz und ergreifen die Beute mit der sie sich im Falle des Erfolgs und soweit moglich sofort wieder in ihren Schlupfwinkel zuruckziehen um sie dort zu verzehren Die Labyrinthspinne Agelena labyrinthica webt Deckennetze bevorzugt im Gras oder niederen Buschen Haufig weben Trichterspinnen ihre Netze in schwer zuganglichen Verstecken wie Nischen und Mauerecken Praktisch alle Arten sind sehr sensibel und verfugen uber einen vergleichsweise guten Orientierungssinn was sie zu einem Studienobjekt der Physiologie machte Besondere Merkmale BearbeitenAusser an ihren typischen Netzen sind Trichterspinnen auch leicht an ihren langen und kraftigen behaarten Beinen sowie den deutlichen Spinnwarzen zu erkennen Die zwei ausseren der sechs Spinnwarzen ragen unter dem Hinterleib Opisthosoma hervor Die acht Augen sind in zwei ubereinander liegenden Querreihen angeordnet Systematik BearbeitenIn Europa wurden bislang ca 24 Arten der Trichterspinnen in mindestens 12 Gattungen nachgewiesen Die artenreichsten Gattungen sind Agelena und Tegenaria Bezuglich der Taxonomie der Trichterspinnen gibt es wie in der gesamten Arachnologie widerspruchliche und sich standig andernde Auffassungen und Angaben Gattungen der Familie der Trichterspinnen mit Arten in Europa Agelena Walckenaer 1805 Asien Afrika Europa Agelenella Lehtinen 1967 Zentraleuropa Mediterran bis Zentralasien Agelescape Levy 1996 Mediterran Aterigena Bolzern Hanggi amp Burckhardt 2010 Bolzern Hanggi amp Burckhardt 2010 2 aus der Tegenaria Malthonica Gruppe ausgegliedert Eratigena Bolzern Burckhardt amp Hanggi 2013 aus der Tegenaria Malthonica Gruppe ausgegliedert 3 Hadites Keyserling 1862 Balkan Histopona Thorell 1869 Zentraleuropa Maimuna Lehtinen 1967 Sudosteuropa Vorderasien Malthonica Simon 1898 Europa und Balearen Pseudotegenaria Caporiacco 1934 Balkan die Arten wurden 2010 wieder in die Gattung Tegenaria integriert Tegenaria Latreille 1804 Europa Zentralasien Amerika Textrix Sundevall 1833 Sudeuropa Osteuropa Afrika Textrix denticulataDes Weiteren sind weltweit und in allen Regionen mit Ausnahme der arktischen Gebiete derzeit 60 weitere Gattungen bekannt Der World Spider Catalog listet fur die Trichterspinnen aktuell insgesamt 73 Gattungen und 1193 Arten 1 Stand Juni 2016 Acutipetala Dankittipakul amp Zhang 2008 Agelena Walckenaer 1805 Agelenella Lehtinen 1967 Agelenopsis Giebel 1869 Ageleradix Xu amp Li 2007 Agelescape Levy 1996 Ahua Forster amp Wilton 1973 Allagelena Zhang Zhu amp Song 2006 Alloclubionoides Paik 1992 Aterigena Bolzern Hanggi amp Burckhardt 2010 Azerithonica Guseinov Marusik amp Koponen 2005 Barronopsis Chamberlin amp Ivie 1941 Benoitia Lehtinen 1967 Bifidocoelotes Wang 2002 Calilena Chamberlin amp Ivie 1941 Coelotes Blackwall 1841 Coras Simon 1898 Draconarius Ovtchinnikov 1999 Eratigena Bolzern Burckhardt amp Hanggi 2013 Femoracoelotes Wang 2002 Flexicoelotes Chen Li amp Zhao 2015 Hadites Keyserling 1862 Himalcoelotes Wang 2002 Histopona Thorell 1869 Hoffmannilena Maya Morales amp Jimenez 2016 Hololena Chamberlin amp Gertsch 1929 Huangyuania Song amp Li 1990 Huka Forster amp Wilton 1973 Hypocoelotes Nishikawa 2009 Inermocoelotes Ovtchinnikov 1999 Iwogumoa Kishida 1955 Kidugua Lehtinen 1967 Leptocoelotes Wang 2002 Lineacoelotes Xu Li amp Wang 2008 Longicoelotes Wang 2002 Lycosoides Lucas 1846 Mahura Forster amp Wilton 1973 Maimuna Lehtinen 1967 Malthonica Simon 1898 Melpomene O Pickard Cambridge 1898 Mistaria Lehtinen 1967 Neoramia Forster amp Wilton 1973 Neorepukia Forster amp Wilton 1973 Neotegenaria Roth 1967 Neowadotes Alayon 1995 Notiocoelotes Wang Xu amp Li 2008 Novalena Chamberlin amp Ivie 1942 Olorunia Lehtinen 1967 Oramia Forster 1964 Oramiella Forster amp Wilton 1973 Orepukia Forster amp Wilton 1973 Orumcekia Kocak amp Kemal 2008 Papiliocoelotes Zhao amp Li 2016 Paramyro Forster amp Wilton 1973 Pireneitega Kishida 1955 Platocoelotes Wang 2002 Porotaka Forster amp Wilton 1973 Pseudotegenaria Caporiacco 1934 Robusticoelotes Wang 2002 Rothilena Maya Morales amp Jimenez 2013 Rualena Chamberlin amp Ivie 1942 Spiricoelotes Wang 2002 Tamgrinia Lehtinen 1967 Tararua Forster amp Wilton 1973 Tegecoelotes Ovtchinnikov 1999 Tegenaria Latreille 1804 Textrix Sundevall 1833 Tikaderia Lehtinen 1967 Tonsilla Wang amp Yin 1992 Tortolena Chamberlin amp Ivie 1941 Tuapoka Forster amp Wilton 1973 Urocoras Ovtchinnikov 1999 Wadotes Chamberlin 1925Verwechslungsmoglichkeiten BearbeitenIn Australien finden sich daruber hinaus Arten die bisweilen mit dem Trivialnamen Funnel web spider Trichter netz spinne bezeichnet werden Einige darunter zahlen zu den giftigsten Spinnen der Welt jedoch entstammen sie nicht der Familie Agelenidae Es handelt sich um Arten der Gattungen Atrax und Hadronyche aus der Familie Hexathelidae welche naher mit den Vogelspinnen und Fallturspinnen verwandt sind siehe Mygalomorphae Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trichterspinnen Agelenidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Agelenidae im World Spider Catalog Spinnen Mitteleuropas Online Bestimmungsschlussel Systematics and Taxonomy of AgelenidaeLiteratur BearbeitenW Nentwig A Hanggi C Kropf T Blick Spinnen Mitteleuropas Central European Spiders An internet identification key Version vom 8 Dezember 2003 ehemals im Parey Verlag erschienen Rainer F Foelix Biologie der Spinnen Thieme 1979 1991 ISBN 3 13 575801 X Dick Jones Der Kosmos Spinnenfuhrer Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1990 ISBN 3 440 06141 8 Frieder Sauer Jorg Wunderlich Die schonsten Spinnen Europas Fauna Verlag Karlsfeld 1985 Einzelnachweise Bearbeiten a b Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern World Spider Catalog Version 17 0 Agelenidae Abgerufen am 12 Juni 2016 Angelo Bolzern Ambros Hanggi Daniel Burckhardt Aterigena a new genus of funnel web spider shedding some light on the Tegenaria Malthonica problem Araneae Agelenidae In Journal of Arachnology Band 38 2010 S 162 182 2013 Phylogeny and taxonomy of European funnel web spiders of the Tegenaria Malthonica complex abgerufen am 7 September 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trichterspinnen amp oldid 238278233