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Die Berg oder Schwarzbauch Scheintarantel Alopecosa inquilina auch Zugewanderte Tarantel oder Berg Pantherspinne genannt ist eine Spinne aus der Familie der Wolfspinnen Lycosidae Die eurasische Art zahlt zu den grossten der Scheintaranteln Alopecosa Berg ScheintarantelBerg Scheintarantel Alopecosa inquilina WeibchenSystematikOrdnung Webspinnen Araneae Unterordnung Echte Webspinnen Araneomorphae Uberfamilie Wolfspinnenartige Lycosoidea Familie Wolfspinnen Lycosidae Gattung Scheintaranteln Alopecosa Art Berg ScheintarantelWissenschaftlicher NameAlopecosa inquilina Clerck 1757 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Aufbau der Geschlechtsorgane 1 2 Ahnliche Arten 2 Vorkommen 2 1 Lebensraume 2 2 Bedrohung und Schutz 3 Lebensweise 3 1 Jagdverhalten und Beutefang 3 2 Lebenszyklus 3 2 1 Aktivitatszeit 3 2 2 Fortpflanzung 4 Systematik 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus der Brockhaus Efron EnzyklopadieDas Weibchen der Berg Scheintarantel weist eine Korperlange von 17 bis 18 und das Mannchen eine von 10 bis 12 Millimetern auf 1 Damit reicht die Grosse an die der Steppen Scheintarantel Alopecosa schmidti ran womit beide Arten die grossten Scheintaranteln Alopecosa Deutschlands sind Verglichen mit dieser und der ahnlich grossen Dunen Scheintarantel Alopecosa fabrilis ist die Berg Scheintarantel jedoch weniger kontrastreich gefarbt 2 Das Prosoma Vorderkorper besitzt eine rotbraune Grundfarbung Es verfugt beim Weibchen uber eine Lange von 5 7 bis 7 Millimetern und beim Mannchen eine von 4 9 bis 5 9 Millimetern Der Carapax Ruckenschild des Prosomas ist mit schwarzen Radiarstreifen und schmalen durchgehenden lateralen Langsbandern versehen Das Sternum Brustschild des Prosomas ist schwarz gefarbt 1 Die Beine sind bei den ausgewachsenen Spinnen uberwiegend einheitlich graugelb behaart Die Ventralseiten der Beine weisen zusatzlich eine dunkle Fleckung auf 3 Anders als bei den Mannchen anderer Scheintaranteln sind die Tibien Beinschienen des ersten Beinpaares des Mannchens der Berg Scheintarantel nicht verdickt oder mit einer langen und dunklen Behaarung versehen 4 Das Opisthosoma Hinterleib verfugt wie das Prosoma uber eine rotbraune Grundfarbung Im vorderen Bereich der Dorsalseite des Opisthosomas befinden sich zwei nierenartige schwarze Flecken und zwei weitere und kleine schwarze Flecken in der Mitte Wie die anderen Scheintaranteln weist auch die Berg Scheintarantel in dieser Korperregion ein Herzmal auf das bei dieser Art undeutlich erscheint 1 Es dockt an die beiden Fleckenpaare an Beim Mannchen ist das Herzmal hellgrau gefarbt und etwas deutlicher Uberdies ist hier anders als beim Weibchen ein weiteres punktformiges Fleckenpaar zu finden 2 Die Ventralseite des Opisthosomas ist schwarzlich gefarbt 4 Aufbau der Geschlechtsorgane Bearbeiten Die Bulbi mannlichen Geschlechtsorgane verfugen auf der Distalseite uber eine spitz ausgezogene Apophyse chitinisierter Fortsatz 1 Die Epigyne weibliches Geschlechtsorgan verfugt vorne uber eine schmale Spermathek Samentasche Das Zentrum der Epigyne weist eine tiefe Langsgrube auf 1 Ahnliche Arten Bearbeiten nbsp Weibchen der Dunen Scheintarantel Alopecosa fabrilis Die Berg Scheintarantel sticht innerhalb der Gattung der Scheintaranteln Alopecosa besonders durch ihre Grosse hervor In Deutschland erlangen lediglich die Dunen Alopecosa fabrilis und die Steppen Scheintarantel Alopecosa schmidti ahnliche Ausmasse lassen sich von der Berg Scheintarantel jedoch durch ihre kontrastreichere Farbgebung unterscheiden 2 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Berg Scheintarantel umfasst Europa Russland europaischer bis fernostlicher Teil und Kasachstan In Europa wurde die Art grossflachig nachgewiesen Allerdings sind bislang keine Funde auf der Iberischen Halbinsel den Britischen Inseln und Island erfolgt Gleiches gilt fur die Niederlande die Republik Moldau Kosovo Albanien die Turkei und die Inseln des Mittelmeers 1 In Deutschland ist die Art bevorzugt in den Alpen und anderen Gebirgen Suddeutschlands zu finden 2 In Osterreich ist sie aus allen Bundeslandern mit Ausnahme von Vorarlberg nachgewiesen Sie kommt auch in Sudtirol Nordostitalien und in anderen Gebirgen der Apenninnenhalbinsel vor 5 In den westlichen Regionen Europas ist die Berg Scheintarantel die grosste Art ihrer Gattung 4 Die uberwiegend in Osteuropa verbreitete Steppen Scheintarantel ist zwar von ahnlicher Grosse ihr Vorkommen reicht jedoch westlich nur bis nach Thuringen und nordlich bis in das Nordliche Harzvorland 2 Lebensraume Bearbeiten nbsp Grasflachen in Gebirgen wie den Alpen hier in Italien zahlen zu den bevorzugten Habitaten der Berg ScheintarantelDie Berg Scheintarantel bevorzugt entsprechend ihrem Trivialnamen gebirgige Regionen und bewohnt offene und sonnige Gebirgswalder wo sie bis zu einer Hohe von etwa 1500 Metern uber dem Meeresspiegel gefunden werden kann 1 Innerhalb solcher Gebiete ist die Art besonders auf steinigem Trockenrasen und Schotterflachen auffindbar in den Alpen besonders an solchen in der Nahe von Flussen 2 Bedrohung und Schutz Bearbeiten Die Berg Scheintarantel ist in Deutschland in geeigneten Lebensraumen massig haufig anzutreffen In ihrem gesamten Verbreitungsgebiet ist ein Ruckgang zu verzeichnen In der Roten Liste gefahrdeter Arten Tiere Pflanzen und Pilze Deutschlands wird die Art in der Vorwarnliste V aufgefuhrt womit allerdings im Vergleich zur Roten Liste 2016 in der die Art noch in der Kategorie 3 gefahrdet gelistet wurde eine allgemein weniger dramatische Bestandssituation festgestellt wurde Dies lasst sich mit zusatzlich gewonnenen Kenntnissen uber die Bestande der Berg Scheintarantel begrunden 6 Der globale Bestand der Berg Scheintarantel wird von der IUCN nicht gewertet 7 Lebensweise Bearbeiten source source source source source source Video eines MannchensDie Berg Scheintarantel zahlt wie alle Scheintaranteln Aloepcosa zu den mehrheitlich uberwiegenden nachtaktiven Wolfspinnen und grabt sich Wohnrohren die als Aufenthaltsort der Spinne dienen Wahrend die ausgewachsenen Individuen ihre Wohnrohre am Tag lediglich zum Sonnen und bei Dammerung verlassen sind jungere Exemplare auch gelegentlich am Tag anzutreffen 3 Jagdverhalten und Beutefang Bearbeiten Die Berg Scheintarantel lebt wie nahezu alle Spinnen als Rauber Sie jagt wie die Mehrheit der Arten innerhalb der Familie der Wolfspinnen ohne Fangnetz sondern erlegt Beutetiere freilaufend Diese werden wie bei allen ohne Spinnennetz jagende Wolfspinnen optisch geortet und sobald sie in Reichweite gelangen im Uberraschungssprung ergriffen Ein Giftbiss setzt das Beutetier ausser Gefecht Lebenszyklus Bearbeiten Der Lebenszyklus der Berg Scheintarantel gliedert sich in mehrere Stadien und ist ausserdem von den Jahreszeiten abhangig Aktivitatszeit Bearbeiten Die Aktivitatszeit ausgewachsener Exemplare der Berg Scheintarantel belauft sich bei beiden Geschlechtern auf den Zeitraum zwischen den Monaten September und Juni 2 Fortpflanzung Bearbeiten Die Paarungszeit findet bei der Berg Scheintarantel zwischen April und Juni statt 1 Die Fortpflanzung der Art weicht nicht nennenswert von dem anderer Wolfspinnen ab Ein geschlechtsreifes Mannchen sucht die Wohnrohre eines Weibchens auf und nahert sich diesem mit einem Balztanz Einige Zeit nach der Paarung fertigt das Weibchen einen Eikokon an den es wie fur Wolfspinnen ublich an den Spinnwarzen angeheftet mit sich herumtragt Die frisch geschlupften Jungtiere klettern zuerst auf das Opisthosoma ihrer Mutter und lassen sich von dieser einige Zeit tragen ehe sie sich verselbststandigen Die Jungtiere wachsen anschliessend fruhestens bis September heran 2 Die Spinnen uberwintern in ihren Wohnrohren Systematik BearbeitenDie Berg Scheintarantel wurde wahrend ihrer Erstbeschreibung 1757 von ihrem Erstbeschreiber Carl Alexander Clerck in die Gattung Araneus heute die Gattung der Kreuzspinnen eingeordnet und erhielt die Bezeichnung Araneus inquilinus 8 Unter Carl Friedrich Roewer wurde die Art in die Gattung der Scheintaranteln Alopecosa eingeordnet und die Berg Scheintarantel besitzt von nun an die wissenschaftliche Bezeichnung Alopecosa inquilina Von verschiedenen Autoren wurde die Art unter weiteren Bezeichnungen gefuhrt 9 Der wissenschaftliche Artname inquilina ist vom lateinischen Wort inquilina abgeleitet was so viel wie Mitbewohnerin oder eingewanderte Burgerin bedeutet 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Alopecosa inquilina Clerck 1757 bei araneae Spiders of Europe abgerufen am 17 Mai 2020 a b c d e f g h Heiko Bellmann Der Kosmos Spinnenfuhrer Uber 400 Arten Europas Kosmos Naturfuhrer Kosmos Franckh Kosmos 2 Auflage 2016 ISBN 978 3 440 14895 2 S 176 a b Alopecosa inquilina Clerck 1757 beim Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e V abgerufen am 17 Mai 2020 a b c Alopecosa inquilina Clerck 1757 bei Danmarks edderkopper abgerufen am 17 Mai 2020 Konrad Thaler Jan Buchar Die Wolfspinnen von Osterreich 1 Gattungen Acantholycosa Alopecosa Lycosa Arachnida Araneida Lycosidae Faunistisch tiergeographische Ubersicht In Carinthia II 104 184 Jahrgang Klagenfurt 1994 S 357 375 zobodat at PDF Alopecosa inquilina Clerck 1757 beim Rote Liste Zentrum abgerufen am 17 Mai 2020 Alopecosa inquilina Clerck 1757 bei Global Biodiversity Information Facility abgerufen am 17 Mai 2020 Carl Alexander Clerck Svenska spindlar uti sina hufvud slagter indelte samt under nagra och sextio sarskildte arter beskrefne och med illuminerade figurer uplyste Stockholmiae 1757 S 88 89 doi 10 5962 bhl title 119890 Alopecosa inquilina Clerck 1757 im WSC World Spider Catalog abgerufen am 17 Mai 2020 Stichwort inquilinus in Pons Online Worterbuch Latein Deutsch Stuttgart 2001 2020 abgerufen am 24 Mai 2020 Literatur BearbeitenCarl Alexander Clerck Svenska spindlar uti sina hufvud slagter indelte samt under nagra och sextio sarskildte arter beskrefne och med illuminerade figurer uplyste Stockholmiae 1757 doi 10 5962 bhl title 119890 S 88 89 Erstbeschreibung Heiko Bellmann Der Kosmos Spinnenfuhrer Uber 400 Arten Europas Kosmos Naturfuhrer Kosmos Franckh Kosmos 2 Auflage 2016 ISBN 978 3 440 14895 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berg Scheintarantel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alopecosa inquilina im World Spider Catalog Alopecosa inquilina Clerck 1757 bei Fauna Europaea Alopecosa inquilina Clerck 1757 bei Global Biodiversity Information Facility Alopecosa inquilina Clerck 1757 beim Rote Liste Zentrum Alopecosa inquilina Clerck 1757 bei araneae Spiders of Europe Alopecosa inquilina Clerck 1757 beim Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e V Alopecosa inquilina Clerck 1757 bei Danmarks edderkopper Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berg Scheintarantel amp oldid 228829721