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Veith Steinbock 1656 in Eggenburg Niederosterreich 26 Mai 1713 in Wien war ein osterreichischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Barock Dombaumeister zu St Stephan und Obervorsteher der Wiener Bauhutte Steinmetzzeichen von Veith Steinbock Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Das Haus der Zeche 1 2 Heirat und Meisterschaft 2 Burger von Wien 2 1 Obervorsteher der Wiener Bauhutte 2 2 Pestsaule auf dem Graben 2 3 Palais Harrach auf der Freyung 2 4 Stift Heiligenkreuz 3 Schloss Schonbrunn 4 Dombaumeister zu St Stephan 5 Tod 6 Archivalien 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVeith wurde in eine Steinmetzfamilie geboren sein Vater Thomas Steinbock 1625 war Steinmetzmeister in Eggenburg die Mutter Catharina und der altere Bruder Wolfgang Im Laufe der Jahre bekam er die Geschwister Andreas Martha Barbara und Christina Das Haus der Zeche Bearbeiten Aufgrund des kaiserlichen Mandates vom 14 April 1670 wurden die Juden aus Wien vertrieben Am 11 April 1671 war ganz Niederosterreich ohne Juden Der Zechschreiber notierte am 6 September 1670 ins Innungsbuch hat das handtwerck der steinmetzen und maurer der haupthutten Wien durch Zechmeister Jacob Strobl ein hauss in der judenstadt kauft per 1 000 fl und haben darin verbaut per 500 fl lauth der handwercks leuth auszug Mit dem Erwerb eines Hauses im Jahre 1671 trat das Handwerk der Steinmetzen und Maurer wirtschaftlich unter den anderen Zechen hervor Der Knabe Veith lernte das Steinmetzhandwerk beim Vater Thomas Steinbock seine Freisprechung zum Gesellen erfolgte am 12 Juli 1676 vor offener Zunftlade Heirat und Meisterschaft Bearbeiten Meister Urban Illmayr starb im Oktober 1679 seine Witwe Justina musste sich im Gewerbe wiederverheiraten um das Handwerk weiterfuhren zu konnen Diese vergangene Ehe war nur von kurzer Dauer der Witwer Illmayr hatte 1677 Justina Krautsamerin aus Baden in der Wiener Michaelerkirche geheiratet Justina wahlte Veith Steinbock der damit auch die Hutte des Illmayr weiterfuhrte Am 3 September 1680 wurde ihm das Meisterstuck aufgegeben das er am 28 Dezember 1680 dem Handwerk vorlegte Auch bei seiner Arbeit stellte man unterschiedliche Mangel fest und bestrafte ihn mit 18 fl die er in Raten bezahlte Seine Lehrlinge Stephan Merz aus Bruck an der Leitha und Veith Preissmais aus Mannersdorf am Leithagebirge 1681 aufgenommen sie hatten als die Turken 1683 vor der Stadt lagerten auf einer der Basteien mutig gekampft und sind im durggen krieg umbkomben wie es im Innungsbuch heisst Auf sie konnte das ganze Handwerk stolz sein Burger von Wien Bearbeiten1682 hatte er das Wiener Burgerrecht erhalten Am 22 August 1683 unterzeichnete er das Testament des Dombaumeisters zu St Stephan Adam Haresleben 1683 finden wir ihn als Mieter und Weingartenbesitzer spater ab 1690 bereits als zweifachen Hauseigentumer Als Mieter im Stubenviertel von 1683 bis 1688 danach von 1689 bis 1712 im Karntnerviertel Obervorsteher der Wiener Bauhutte Bearbeiten Am 30 Janner 1684 dingte er seinen Bruder Andreas Steinbock als Lehrling auf die Freisprechung vor offener Lade erfolgte am 30 Janner 1689 Die folgenden Jahre waren gepragt von der erfolgreichen Beendigung des Zweiten grossen Turkenkrieges und dem allmahlichen Wiederaufstieg und Ausbau Wiens zum glanzvollen Zentrum des Heiligen Romischen Reiches nbsp Pestsaule nbsp Palais Harrach Freyung 3 nbsp Schonbrunn Entwurf 2 nach 1693 Alle zehn Jahre musste das Besitzrecht fur das Haus der Zeche neu bestatigt werden Am 22 September 1703 erfolgte das durch Jacob Prunner Maurer und Veith Steinbock Steinmetzmeister beide derzeit verordnete Zechmeister Eine Kurzbeschreibung das haus nr 87 in dem gewesten juden gezurckh aniezo initulierter Leopoldstadt vormals der Lazarus Mandl jud inne gehabt Nach der Emigration der gesamten Judenschaft wurde der ganze Bezirk der Stadt Wien uberlassen diese ubergab das Haus dem Maurer und Steinmetz Handwerk Pestsaule auf dem Graben Bearbeiten Die Pestsaule wurde anlasslich einer Pestepidemie am 10 Oktober 1679 von Kaiser Leopold I als marmornes Denkmal in Auftrag gegeben Steinmetzmeister Veith Steinbock wurde beauftragt das runde Gelander mit den Balustraden zu meisseln Am 4 August 1690 wurde Kaiser Leopold I uber Stand und Planung der Arbeiten informiert Was von den angewiesenen 17 662 fl bereits bezahlt und welche erforderlichen Unkosten noch entstehen 1 auszugsweise Den Schiffleuten von Hallein und Salzburg fur Hierherfuhrung der Marmorsteine bezahlt 1394 noch notig 550 fl Dem Bildhauer Andreas Gotzinger zu Salzburg fur das Gelander nach Kontrakt bezahlt 1221 fl Dem Steinmetz Veith Steinbock allhier von erforderlichen 1658 fl bezahlt 550 fl noch notig 1108 fl Im Fruhjahr 1691 setzte er das zweigeschossige Postament auf und darauf hat man die Blocke fur die Wolkenpyramide aufgezogen Am 29 Oktober 1693 dem Dreifaltigkeitstag erfolgte die Einweihung des Denkmals 2 Palais Harrach auf der Freyung Bearbeiten Graf Ferdinand Bonaventura Harrach gelang es den romischen Architekten Domenico Martinelli nach Wien zu holen Sein altes Haus war durch einen grossen Brand bei den Schotten im Jahre 1683 schwer beschadigt und zur Brandstatt geworden er wunschte in der Nahe der kaiserlichen Hofburg mit dem Palais Harrach einen Prachtbau zu errichten Der Wiener Steinmetzmeister Veith Steinbock legte 1689 ein Anbot fur das Hauptportal vor Erstlichen das Tor zu machen mit zwei freistehenden Saulen und zwei Columnen und Hauptgesims wie auch das Gelander von hartem Kaisersteinbrucher Stein zu liefern und zu verfertigen Die Kaisersteinbrucher Meister Giovanni Battista Passerini und Sebastian Regondi lieferten Steinmetzarbeiten fur Portal Saulen Gesims Stufensteine der Feststiege Bodenplatten usw Stift Heiligenkreuz Bearbeiten Abt Clemens Schaffer 1658 1693 vom Stift Heiligenkreuz beauftragte 1687 den Steinmetz Veit Steinbock Marmorplatten zu liefern dokumentiert sind 3 Lieferungen zu 192 24 und 14 Stuck 3 Schloss Schonbrunn BearbeitenBeim Bau von Schloss Schonbrunn nach dem zweiten Plan des Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach erhielten ab 1696 der Hof Steinmetzmeister Veith Steinbock sein burgerlicher Wiener Mitmeister Johann Thomas Schilck weiters Meister Georg Deprunner von Loretto mit dem Lorettokalk und Meister Johann Georg Haresleben aus dem kaiserlichen Steinbruch grosse Steinmetzauftrage Die wesentlichen Steinarten waren der Eggenburger Bildhauerstein und der harte Kaiserstein Die Witwen der Meister Steinbock und Haresleben urgierten noch Jahre spater beim Hofbauamt die restlichen Gelder Dombaumeister zu St Stephan BearbeitenFurstbischof Ernest Graf von Trautson war seine erste Obrigkeit Dieser hatte an der romischen von der Gesellschaft Jesu getragenen Papstlichen Universitat Gregoriana studiert Dies war der ubliche Weg in den hochsten Klerikerstand er bekleidete das Amt des Domherrn von Salzburg und Strassburg Zu den bereits in Wien vorhandenen katholischen Orden wurden im Kampf gegen die Protestanten weitere angesiedelt Er liess im Stephansdom neue Altare errichten 1697 fur das Bild Maria Potsch aus dem ungarischen Dorf Pocs in der Diozese Erlau Der Nachfolger ab 1702 Franz Anton Graf von Harrach setzte Massnahmen um Kontakte mit landesverwiesenen Lutheranern zu unterbinden und das Lesen verbotener Bucher zu verhindern Am 1 Juli 1696 nahm er den Jungen Matthias Winkler zum Lehrling auf er sprach ihn vor offener Lade zum Gesellen frei ist am 10 Juli 1701 Bruder geworden Winkler reifte mit den Jahren zum Dombaumeister heran Die Pummerin war am 21 Juli 1711 vom kaiserlichen Stuckgiesser Johann Achamer aus den 200 Turkenkanonen gegossen worden die beim Sieg uber die Turken vor Wien 1683 erbeutet worden waren Zweihundert Angehorige der Wiener Handwerkszunfte zogen sie auf einem schlittenahnlichen Wagen aus der Leopoldstadt durch die Rotenturmstrasse zum Dom Tod BearbeitenAm 26 Mai 1713 starb Veith Steinbock die Totenprotokolle berichten der burgerliche stainmetz und baumaister bey St Stephan ist am freydhoff allda an hitzsteckh cathar und erfolgtem schlagfluss verstorben alt 57 jahr In seinem Testament verfugte er in St Stephans thumb und pfarrkurchen ehrlich begraben zu werden 100 Seelenmessen zu St Stephan 100 bey denen Carmelitern usw Er hatte keine eigenen Nachkommen so verschaffte er seinen Brudern und deren Familien 2500 fl zur Universalerbin bestimmte er Justina zuvor Illmayerin Er gehorte zu den wohlhabendsten Wiener Steinmetzmeistern des 17 Jahrhunderts nicht nur aus seinem meisterlichen Fachwissen auch aus dem Ertrag seiner Weingarten Nach seinem Tode folgte Meister Johann Carl Trumler in die Hutte Seine um elf Jahre altere Gemahlin starb am 28 April 1716 Justina Steinbeckin burgerliche Wittib ist im steinmez haus am alten fleischmarckt an einer lunglendzindung verstorben alt 71 jahr Die Witwe war eine reiche Frau sie hatte sich in die innerste Stadt verfugt und wunschte in der Gruft der Franziskanerkirche bestattet zu werden Archivalien BearbeitenWiener Stadt und Landesarchiv Steinmetzakten Stift Heiligenkreuz Archiv Kirchenbucher Register Graflich Harrachsches Familienarchiv Literatur BearbeitenAlois Kieslinger Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf In Unsere Heimat Monatsblatt des Vereines fur Landeskunde und Heimatschutz von Niederosterreich und Wien 8 1935 Heft 5 ISSN 1017 2696 S 141 161 und Heft 6 7 S 177 193 Otto E Plettenbacher Geschichte der Steinmetze von Wien im 17 Jahrhundert Eine wirtschafts und kulturhistorische als auch soziologische Untersuchung Preisliste 1688 Satzordnung der Steinmetzarbeiten Dissertation Universitat Wien 1960 Helmuth Furch In Mitteilungen des Museums und Kulturvereines Kaisersteinbruch ISBN 978 3 9504555 3 3 Das Graflich Harrachische Familienarchiv Das Haus auf der Freyung Nr 36 1995 Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch 2 Bande Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002 2004 ISBN 978 3 9504555 8 8 Burghard Gaspar Der Weisse Stein von Eggenburg Der Zogelsdorfer Kalksandstein und seine Meister In Das Waldviertel 44 1995 Heft 4 ISSN 0259 8957 S 331 367 Herbert Haupt Das Hof und hofbefreite Handwerk im barocken Wien 1620 bis 1770 Studien Verlag Innsbruck u a 2007 ISBN 978 3 7065 4342 2 Forschungen und Beitrage zur Wiener Stadtgeschichte 46 Einzelnachweise Bearbeiten Die Wiener Pestsaule Die Entstehungsgeschichte der Dreifaltigkeitssaule In Restauratorenblatter Band 6 Redaktion Manfred Koller und Rainer Prandtstetten Osterreichische Sektion d HC International Institute for conversation of historic and artistic works Wien November 1982 Dreifaltigkeitssaule im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien abgerufen am 16 Juli 2018 Abt Clemens Schaffer enthalten in Mitteilungen des Alterthums Vereines zu Wien Handwerk und Kunst im Stift Heiligenkreuz 1879 S 143 VorgangerAmtNachfolgerMatthias KnoxListe der Wiener Dombaumeister 1688 1713Johann Carl TrumlerNormdaten Person GND 106861028X lobid OGND AKS VIAF 315523697 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinbock VeithKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Steinmetzmeister und Bildhauer des Barock Dombaumeister zu St Stephan in WienGEBURTSDATUM 1656GEBURTSORT EggenburgSTERBEDATUM 26 Mai 1713STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Veith Steinbock amp oldid 235976332