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T 28 war ein Flottentorpedoboot der Kriegsmarine Es wurde im Sommer 1943 in Dienst gestellt und nach Westfrankreich verlegt Am 6 Juni 1944 versenkte T 28 gemeinsam mit den Torpedobooten Mowe und Jaguar den norwegischen Zerstorer Svenner bei einem Angriff auf die alliierten Invasionsverbande Von August 1944 bis zum Kriegsende war T 28 in der Ostsee an den Ruckzugskampfen der deutschen Wehrmacht beteiligt Dabei uberstand das Boot am 11 12 Dezember 1944 im Finnischen Meerbusen unbeschadigt einen Versuch der 6 Zerstorerflottille eine Minenunternehmung vor Reval heute Tallinn durchzufuhren bei der die Flottille in ein deutsches Minenfeld geriet Z 35 und Z 36 sanken mit grossen Personalverlusten T 28 entkam unbeschadigt mit dem Schwesterboot T 23 und dem Zerstorer Z 43 T 28 Le Lorraine Das Schwesterboot T 35 als USN DD 395 Das Schwesterboot T 35 als USN DD 395SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichFrankreich FrankreichSchiffstyp ZerstorerKlasse Flottentorpedoboot 1939Bauwerft Schichau Werke ElbingStapellauf 24 Juni 1942Indienststellung 19 Juni 1943Verbleib von Frankreich ubernommen1959 abgebrochenSchiffsmasse und BesatzungLange 102 5 m Lua 97 0 m Lpp Breite 10 0 mTiefgang max 3 23 mVerdrangung 1295 ts Standard1755 ts max Besatzung 205 MannMaschinenanlageMaschine 4 Wagner Kessel 2 Satz Wagner DampfturbinenMaschinen leistung 29 000 PS 21 329 kW Hochst geschwindigkeit 32 5 kn 60 km h Propeller 2Bewaffnung4 1 Schiffskanone 10 5 cm L42 Modell 32 2 2 Flak 3 7 cm L80 Modell 30 1 4 Flak 2 0 cm L65 Modell 38 2 1 Flak 2 0 cm L65 Modell 38 2 3 Torpedorohr O 53 3 cm 16 Torpedos 2 Wasserbomberwerfer bis zu 50 SeeminenDas bei Kriegsende in Kiel liegende Boot kam 1947 als Kriegsbeute nach Frankreich und wurde dann ab 1949 als Le Lorraine mit dem Schwesterboot L Alsacien ex T 23 von der franzosischen Marine eingesetzt Das Boot wurde 1955 ausser Dienst gestellt und schliesslich 1959 abgebrochen Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatzgeschichte 2 1 Einsatz im Kanal 2 2 Einsatze in der Ostsee 2 3 Einsatze 1945 3 Letzte Einsatze 4 Kommandanten 5 Nachkriegsverwendung 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksBaugeschichte BearbeitenT 28 war das siebte Boot vom Typ Flottentorpedoboot 1939 Die Boote wurden wegen ihrer Grosse von den Briten als Elbing destroyer bezeichnet Die Kiellegung des Bootes erfolgte am 24 September 1941 in Elbing der Stapellauf am 24 Juni 1942 Das Boot wurde am 19 Juni 1943 von Korvettenkapitan Carl August Richter Oldekop in Dienst gestellt und begann mit der Ausbildung seiner Besatzung in der Ostsee Das Boot wurde der 4 Torpedobootsflottille zugeteilt Einsatzgeschichte BearbeitenNach Abschluss der Ausbildung sollten T 28 und ihr Schwesterboot T 29 nach Westfrankreich verlegen Am 21 Januar 1944 konnten beide Boote beim Verlegungsmarsch durch den Kanal gegen sie angesetzten britischen MTB s erfolgreich ausweichen In der Dover Enge erhielt T 28 beim Angriff von zwei Albacore Flugzeugen der RAF ein Leck im Kesselraum 1 Einsatz im Kanal Bearbeiten nbsp Der norwegische Zerstorer SvennerVon Le Havre aus griff die 5 Torpedoboots Flottille unter Korvettenkapitan Hoffmann mit T 28 Mowe und Jaguar in der Nacht zum 6 Juni die zur Eastern Naval Task Force gehorende britischen Schiffe der Force S vor Sword Beach an und versenkte dabei den norwegischen Zerstorer Svenner Weitere Torpedos verfehlten die Schlachtschiffe Warspite und Ramillies und das Fuhrungsschiff Largs Ein weiterer Vorstoss der drei Boote in der Nacht zum 7 Juni blieb erfolglos und in der Nacht zum 9 endete ein erneuter Angriff in einem Gefecht mit britischen MTBs und dem Ruckzug In der folgenden Nacht scheiterte der nachste Angriffsversuch an einer Zerstorer Patrouille mit der Ursa der norwegischen Glaisdale und der polnischen Krakowiak In der Nacht zum 13 Juni waren nur T 28 und Mowe einsatzbereit und griffen ohne Erfolg die Zerstorer Stord und Scorpion an 2 nbsp Der Geleitzerstorer MelbreakT 28 uberstand als einziges Torpedoboot den schweren Luftangriff auf die in Le Havre konzentrierten leichten deutschen Seestreitkrafte am 14 15 Juni 1944 der neben vielen kleineren Einheiten die Torpedoboote Mowe Jaguar Falke und die schon schwer beschadigte Kondor vernichtete 3 In der Nacht zum 22 Juli 1944 verlegte T 28 mit drei Schnellbooten von Le Havre nach Boulogne und wehrte auf dem Marsch einen Angriff des Hunt Zerstorers Melbreak ab In der folgenden Nacht marschierte T 28 im Schutz der 8 Schnellboot Flottille von Boulogne weiter nach Hoek van Holland und wich einem Angriff des Zerstorers Forester der Fregatte Stayner und MTBs aus Bis zum 27 Juli 1944 gelang T 28 trotz weiterer MTB Angriffe der Ruckmarsch in die Heimat 4 Einsatze in der Ostsee Bearbeiten Am 20 21 August 1944 erfolgte der erste Einsatz von T 28 in der Ostsee als die 2 Kampfgruppe unter Vizeadmiral Thiele mit dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen den Zerstorern Z 25 Z 28 Z 35 Z 36 und den T Booten T 23 und T 28 in die Landkampfe gegen die sowjetischen Spitzen am Rigaer Meerbusen bei Tukkum eingriff Mit Unterstutzung der Schiffsartillerie wurde eine Landverbindung zur abgeschnittenen Heeresgruppe Nord wiederhergestellt Die Prinz Eugen wurde dabei durch die 2 Torpedobootsflottille mit den Torpedobooten T 1 T 4 T 8 T 9 und T 10 gesichert 5 Am 14 September liefen T 23 T 28 und die Zerstorer Z 25 Z 28 und Z 36 nochmals in den Finnischen Meerbusen und erreichten am 15 September Reval Am 18 September verliessen T 23 und T 28 zusammen mit den Minenschiffen Brummer und Linz den Hafen und liefen nach Baltischport und am 19 September in den Finnischen Meerbusen zum Werfen einer weiteren Minensperre Am 20 September kehrten die Torpedoboote nach Reval zuruck luden weitere Minen und liefen am Abend zusammen mit M 18 und M 29 nach Baltischport aus Von dort verlegten sie zusammen mit den beiden Minenschiffen eine weitere Minensperre Nilhorn II im Finnischen Meerbusen Am 21 September liefen die beiden Torpedoboote nochmals Reval an dessen Raumung an diesem Tag bereits in vollem Gang war Bis zum spaten Abend waren die Boote an der Abwehr russischer Fliegerangriffe beteiligt Am Folgetag geleiteten sie nach Sprengung der wichtigsten Hafenanlagen die letzten deutschen Transporter und Marinefahrprahme von Reval nach Gotenhafen Dabei wehrten die beiden Torpedoboote mehrere russische Luftangriffe ab 6 Als die deutschen Truppen auf den baltischen Inseln die sowjetischen Krafte nicht aufhalten konnten und sich bis zum 20 Oktober auf die Halbinsel Sworbe zuruckzogen Unternehmen Aster konnte die Lage an Land durch das Eingreifen der Kampfgruppe unter Vizeadmiral Thiele kurzzeitig stabilisiert werden Am 22 Oktober kamen auch die beiden Torpedoboote T 23 und T 28 bei Sworbe als Artillerieunterstutzer von See zum Einsatz 7 Am 19 November griffen T 23 und T 28 nochmals von See in die Kampfe um Sworbe ein sie gingen am gleichen Tag trotz starker sowjetischer Luftangriffe sogar an die Ostseite Sworbes 8 Nach Durchfuhrung verschiedenen Geleitaufgaben beteiligte sich T 28 am Versuch der 6 Zerstorerflottille unter Kapitan zur See Kothe am 11 12 Dezember 1944 mit Z 35 Z 36 Z 43 sowie T 23 eine Minenlegeunternehmung Nil vor Reval durchzufuhren Wegen des sehr schlechten Wetters waren die dafur wichtigen genauen Standortbestimmungen auf dem Marsch nicht moglich Kothe brach aber die Unternehmung nicht ab Beim Endanlauf zum Minenwurf gerieten Z 35 und Z 36 auf deutsche Minen wahrscheinlich der Nilhorn Einsatze von Mitte September und sanken nordostlich von Reval auf 59 34 N 24 49 O 59 566666666667 24 816666666667 Nur 87 Besatzungsangehorige uberlebten mehr als 540 starben 67 Uberlebende wurden auf Rettungsflossen in Finnland angetrieben und dann gemass den Waffenstillstandsvereinbarungen als Kriegsgefangene an die Sowjetunion ausgeliefert Auch sowjetische Schnellboote bargen einige Uberlebende von Z 35 Die beiden Flottentorpedoboote und Z 43 brachen den Einsatz ohne ihre Minen zu werfen nach dem Verlust der beiden anderen Zerstorer ab 9 Einsatze 1945 Bearbeiten Um den Gegenangriff der Reste der deutschen 3 Panzerarmee aus dem Raum Fischhausen zu unterstutzen die in West Samland eine durchgehende Frontlinie aufbauen wollte griffen vom 2 bis 5 Februar 1945 mehrfach der Zerstorer Z 25 und die Torpedoboote T 28 und T 33 in die Landkampfe ein Am 8 Februar unterstutzte T 28 mit dem Schweren Kreuzer Lutzow und den Torpedobooten T 8 und T 33 sowie am 9 und 10 Februar mit dem Schweren Kreuzer Admiral Scheer und Z 34 T 23 und T 36 die deutsche 4 Armee bei Frauenburg gegen sowjetische Angriffsspitzen Weitere Einsatze von T 28 erfolgten vom 18 bis 19 Februar vor der Sudkuste Samlands Am 20 Februar gingen die T Boote in den Konigsberger Seekanal und setzen die Beschiessung von dort fort Am 23 Februar 1945 griffen Z 43 Z 38 und T 28 wieder in die Landkampfe ein die nochmals eine Verbindung nach Konigsberg herstellten 10 Letzte Einsatze BearbeitenDie nach der Kapitulation der Wehrmacht in Nordwestdeutschland und Danemark ausserhalb der deutschen und danischen Hoheitsgewasser befindlichen Frachter Linz Ceuta und Pompeji der Hilfskreuzer Hansa die Zerstorer Hans Lody Friedrich Ihn Theodor Riedel und Z 25 und die T Boote T 17 T 19 T 23 T 28 und T 35 liefen am 5 Mai 1945 nach Hela und schifften dort zusammen mit kleineren Booten Soldaten und Fluchtlinge ein Nach Abwehr sowjetischer Schnellbootsangriffe vor Kolberg trafen die Schiffe am 6 Mai vor Kopenhagen ein wo die schnellen Kriegsschiffe auf der Reede entladen wurden um nochmals auslaufen zu konnen Zusammen mit den von Swinemunde gekommenen Zerstorern Z 38 und Z 39 sowie dem Torpedoboot T 33 liefen die Karl Galster die Friedrich Ihn die Hans Lody die Theodor Riedel Z 25 T 17 T 19 T 23 und T 28 nochmals am 7 Mai Hela an und nahmen bis zum Morgen des 8 Mai vor Eintreten der Waffenruhe weitere Soldaten und Fluchtlinge an Bord die am 9 10 Mai 1945 in Schleswig Holstein ausgeschifft wurden Kommandanten Bearbeiten19 Juni 1943 bis April 1944 Korvettenkapitan Carl August Richter OldekopApril 1944 bis 8 Mai 1945 Kapitanleutnant Hans Walter Temming 11 Nachkriegsverwendung BearbeitenNach einigen Instandsetzungsarbeiten noch in Deutschland wurde T 28 im Januar 1946 nach England und dann im Februar 1946 nach Cherbourg verlegt Am 4 Februar 1946 wurde das Boot von der franzosischen Marine als Torpilleur Le Lorrain mit dem Schwesterboot T 23 als L Alsacien ubernommen Anders als die gleichzeitig ubernommenen vier Kriegsmarine Zerstorer wurden die beiden Flottentorpedoboote vorerst in der Reserve behalten 1948 wurden die Boote durch den Ausbau der deutschen leichten Flugabwehrgeschutze und den Einbau von 40 mm Bofors Geschutzen geringfugig modernisiert 1949 kamen die beiden Boote im Mittelmeer bei der franzosischen Flugzeugtragergruppe in den aktiven Dienst 1950 anderte sich die Kennung der Le Lorrain von T08 in D605 und sie diente nun bei der Erprobungsgruppe fur U Boot Abwehrwaffen So wurden an Bord zuletzt neue Torpedorohre und Sonargerate fur in Bau befindliche schnelle Geleitboote getestet Das Boot wurde am 31 Oktober 1955 in Cherbourg ausser Dienst gestellt danach als Hulk noch eine Weile weitergenutzt und dann 1959 verschrottet 12 Einzelnachweise Bearbeiten Rohwer Seekrieg 16 21 1 1944 Kanal Rohwer Seekrieg 6 13 6 1944 Kanal Nordsee Rohwer Seekrieg 14 16 6 1944 Luftkrieg Frankreich Rohwer Seekrieg 3 31 7 1944 Kanal Rohwer Seekrieg 20 21 8 1944 Ostsee Rohwer Seekrieg 17 28 9 1944 Estland Ostsee Rohwer Seekrieg 2 24 10 1944 Ostsee Rohwer Seekrieg 18 30 11 1944 Ostsee Baltische Inseln Rohwer Seekrieg 11 12 12 1944 Ostsee Rohwer Seekrieg 15 1 24 2 1945 Ostsee Temming soll im Mai 1945 noch mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet worden sein Jourdan Moulin French Destroyers Torpilleurs d Escadre and Contre Torpilleurs 1922 1956 S 284Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Bearb Die Schiffe der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe 1939 1945 und ihr Verbleib Bernard amp Graefe Bonn 2000 9 neu bearb und erw Aufl ISBN 978 3763762156 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Wolfgang Harnack Zerstorer unter deutscher Flagge 1934 bis 1945 Koehler Hamburg 1997 3 uberarb Aufl ISBN 3 7822 0698 3 John Jourdan Jean Moulin French Destroyers Torpilleurs d Escadre and Contre Torpilleurs 1922 1956 Seaforth Publishing 2015 Volkmar Kuhn Torpedoboote und Zerstorer im Einsatz 1939 1945 Kampf und Untergang einer Waffe Flechsig Wurzburg 2006 6 erw A Sonderausgabe ISBN 978 3881896375 Anthony Preston Superdestroyers the German Narvik type 1936 Warship special 2 Conway maritime press Greenwich 1978 ISBN 0 85177 131 9 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Manfred Pawlak VerlagsGmbH Herrsching 1968 ISBN 3 88199 0097 Mike J Whitley Zerstorer im Zweiten Weltkrieg Technik Klassen Typen Motorbuchverlag Stuttgart 1991 ISBN 978 3613014268 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flottentorpedoboot 1939 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Germany 10 5 cm 45 4 1 SK C 32 auf navweaps com engl abgerufen am 22 Oktober 2015 Germany 3 7 cm L83 1 5 SK C 30 auf navweaps com engl abgerufen am 29 April 2014 Germany 2 cm 65 0 79 C 30 und C 38 auf navweaps com engl abgerufen am 29 April 2014 1939 type fleet torpedo boats 1942 1944 engl abgerufen am 24 Oktober 2015 L ALSACIEN torpedo boats 1942 1943 1946 engl abgerufen am 24 Oktober 2015 deutschekriegsmarine german navy deFlottentorpedoboot 1939 T 22 T 23 T 24 T 25 T 26 T 27 T 28 T 29 T 30 T 31 T 32 T 33 T 34 T 35 T 36 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title T 28 Schiff 1942 amp oldid 232682536