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Svatoborice Mistrin deutsch Swatoborschitz Mistrzin ist eine Gemeinde in Tschechien Sie entstand 1964 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Svatoborice und Mistrin Svatoborice Mistrin liegt drei Kilometer sudwestlich von Kyjov in der Mahrischen Slowakei und gehort zum Okres Hodonin Vom 17 September 1942 bis zum 12 April 1945 befand sich in Svatoborice ein KZ Sammellager Svatoborice MistrinSvatoborice Mistrin Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk HodoninFlache 2311 haGeographische Lage 48 59 N 17 5 O 48 9775 17 088888888889 193 Koordinaten 48 58 39 N 17 5 20 OHohe 193 m n m Einwohner 3 527 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 696 04VerkehrStrasse Kyjov CejcStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Frantisek Mechura Stand 2008 Adresse Hlavni 1000696 04 SvatoboriceGemeindenummer 586625Website www svatoborice mistrin cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mistrin 2 2 Svatoborice 2 2 1 Barackenlager Svatoborice 2 3 Svatoborice Mistrin 3 Kultur 4 Gemeindegliederung 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Sehenswurdigkeiten 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographie BearbeitenDas sudmahrische Weindorf Svatoborice Mistrin befindet sich im Dolnomoravsky uval dem mahrischen Teil des Wiener Beckens am Fusse des Hugels Zaviste 255 m am rechten Ufer des Flusschens Kyjovka Durch den Ort fuhrt die Strasse 422 von Kyjov nach Cejc von der in Mistrin die 431 nach Hodonin abzweigt Ostlich des Dorfes verlauft links der Kyjovka die stillgelegte Eisenbahnstrecke Kyjov Mutenice Nachbarorte sind Sobulky im Norden Kyjov im Nordosten Skoronice im Osten Milotice im Sudosten Dubnany und Jarohnevice im Suden Sardice im Sudwesten sowie Stavesice und Strazovice im Nordwesten Geschichte BearbeitenMistrin Bearbeiten nbsp Pfarrkirche in MistrinDie erste urkundliche Erwahnung von Mistrin erfolgte 1228 durch Ottokar I Premysl im Zuge der Erteilung von Privilegien an das Kloster Velehrad 1265 wurde das Dorf unter dem Namen Mistersingen erwahnt 2 Dieses Dorf befand sich einen Kilometer nordwestlich des heutigen Ortes an einem Platz der als Stare Mistriny bezeichnet wird In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts fiel das Dorf bei den kriegerischen Auseinandersetzungen um die bohmische Krone und der Eroberung Mahrens durch Matthias Corvinus wust Der Name des Dorfes wird von dem bulgarischen Namen Mitrow hergeleitet Einer Legende zufolge die die Weihe der Kirche den Aposteln Kyrill und Method zuschreibt soll sich aus dem dabei gemachten Ausspruch To jsou opravdovi mistri der Ortsname entwickelt haben 1524 erwarb Wilhelm von Kunstadt die wusten Guter von Mistrin und schloss sie mit Svatoborice zusammen 1536 wurde erstmals das Dorf Novy Mistrin erwahnt dessen Standort um die alte Kirche vermutet wird Besitzer des Dorfes war lange Zeit das Geschlecht von Zastrizl auf Mistrin Wahrend des ungarischen Aufstandes gegen die Habsburger fielen am 1 Juni 1605 Aufstandische in Novy Mistrin ein und brannten das Dorf nieder Erneut zerstort wurde der Ort im Dreissigjahrigen Krieg Als der Ort um 1656 wieder aufgebaut wurde wahlten die Bewohner einen neuen Standort der zwischen Stare Mistriny und Novy Mistrin lag 1687 erlosch die Linie der Zastrizl auf Mistrin im Mannesstamme Besitzer der Herrschaft Mistrin wurde Franz Kolowrat Liebsteinsky Am 2 Juli 1743 erfolgte die Weihe der neuen Kirche 1784 wurde die alte romanische Kirche die sudlich von Mistrin Mistrzin auf dem heute als Na Kostelikach bezeichneten Platz stand abgerissen Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Mistrin ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Kyjov Gaya 1888 erwarben die Grafen Seilern die Mistriner Guter 1924 erfolgte die Parzellierung des Grossgrundbesitzes In den Hugeln westlich des Ortes erfolgte der Abbau von Lignit 1960 wurde der Okres Kyjov aufgelost und Mistrin dem Okres Hodonin zugeordnet 1964 erfolgte der Zusammenschluss mit Svatoborice Svatoborice Bearbeiten nbsp Volksarchitektur in Svatoborice nbsp Triebwagen M 240 0 in der fruheren Bahnstation Svatoborice nbsp Gedenkstatte und Museum im ehemaligen InternierungslagerSvatoborice wurde 1349 im Zuge des Verkaufs eines Teils des Dorfes durch Bolek von Otaslavice an Markvart von Morkovice erstmals urkundlich erwahnt Es wird angenommen dass Svatoborice alter als Mistrin ist Alten Legenden zufolge soll an der Stelle von Svatoborice fruher einmal eine Stadt Cervene Mesto gestanden sein 1415 wurde Jan von Moravany als Besitzer genannt In Svatoborice bestand eine Feste die wahrend der Hussitenkriege erlosch und zum Ende des 15 Jahrhunderts wiedererrichtet wurde 1460 war Jan von Milotice Besitzer von Svatoborice Ihm folgte Jan von Ludanice Nach dessen Tode verkauften seine Bruder 1522 das Dorf an Wilhelm von Kunstadt der 1524 auch Mistrin erwarb und beide Herrschaften vereinte Danach gehorte Svatoborice dem Geschlecht von Zastrizl auf Mistrin Der Besitzer von Svatoborice Bohus Morkovsky ze Zastrizl liess 1580 die Feste zu einem Renaissanceschloss umgestalten welche spater eine barocke Neugestaltung erfuhr Im Jahre 1583 umfasste die Herrschaft die Dorfer Svatoborice Novy Mistrin und Stavesice sowie ein Teil von Sobulky und das wuste Dorf Jirikovice 1687 erlosch die Linie der Zastrizl auf Mistrin im Mannesstamme Seine Witwe und Erbin Zuzana Katerina 1637 1691 heiratete im gleichen Jahre in zweiter Ehe den 23 jahrigen Walther von Dietrichstein Nach Zuzana Katerinas Tode erbten Karl Maximilian Graf von Thurn und Franz Karl Graf Libstejnsky von Kolowrat gemeinschaftlich die Herrschaft Svatoborice Sie verkauften diese 1692 fur 50000 Gulden an die Witwe Ernestine Barbara Serenyi geborene von Lowenstein auf Milotice Die uberliess die Herrschaft im selben Jahre ihrem Sohn Obersthofmeister Karl Anton Graf Serenyi der Svatoborice zu Milotice zuschlug und der dortigen Gutsverwaltung zuordnete Das nicht mehr bewohnte Schloss wurde zu einer Brauerei umgebaut In der Ortsmitte befand sich bis ins 18 Jahrhundert ein Tor einer mittelalterlichen Befestigungsanlage Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaft bildete Svatoborice Swatoborschitz ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Kyjov Gaya Zwischen 1899 und 1900 errichtete die Brunner Local Eisenbahn Gesellschaft die Lokalbahn Kyjov Mutenice Gaya Mutienitz mit der Svatoborice einen Eisenbahnanschluss als Verbindungsbahn zu den Strecken der Lokalbahn Saitz Czeicz Goding erhielt Im Jahre 1960 wurde der Okres Kyjov aufgelost und Svatoborice dem Okres Hodonin zugeordnet Barackenlager Svatoborice Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg entstand in Svatoborice ein Barackenlager fur Fluchtlinge aus Galizien Nach dessen Auflosung diente die Barackenkolonie seit den 1920er Jahren als Siechenhaus und eine Quarantane fur Auswanderer Nach dem Munchener Abkommen dienten die Baracken den Fluchtlingen Tschechen Juden deutsche Demokraten aus den besetzten Gebieten 3 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde am 17 September 1942 in der Barackenkolonie Swatoborschitz ein deutsches Konzentrationslager mit dem Decknamen Polaris Centrum 4 eingerichtet In dem SS Internierungslager fur auslandische Transport Haftlinge wurden vor allem aus der Tschechoslowakei stammende Juden tschechischer und deutscher Nationalitat aber auch politische Gefangene sowie Sinti und Roma festgehalten die vor den deutschen Besatzern ins Ausland geflohen waren und dort in die Hande der Nationalsozialisten gefallen waren Durchschnittlich war das Lager mit 1200 Haftlingen belegt Bis zur Befreiung des Lagers durch die Rote Armee am 12 April 1945 waren in Swatoborschitz insgesamt 3500 Menschen interniert 5 Nach dem Kriegsende wurde das Lager als Gefangenenlager fur deutsche Soldaten und spater im Zuge der Vertreibung als Internierungslager fur Deutsche weiter genutzt 6 7 In den 1950er Jahren diente das Lager wieder den Fluchtlingen zuerst von Griechenland 7 3 Im Oktober 2017 wurde ein Museum zur Geschichte des Internierungslagers in Svatoborice mit Gedenkstatte eroffnet 8 7 Svatoborice Mistrin Bearbeiten Im Jahre 1964 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Svatoborice und Mistrin zu einer Gemeinde mit dem Doppelnamen Svatoborice Mistrin 1993 wurde der Lignitabbau eingestellt Auf der Eisenbahnstrecke 257 Kyjov Mutenice wurde 2005 der Personenverkehr eingestellt Die Gemeinde ist Mitglied der Mikroregion Novy Dvur Kultur BearbeitenIn der Gemeinde werden folkloristische Traditionen gepflegt Die erfolgte sowohl durch den Gebrauch der Volkstrachten als auch durch die Volksmusik In Svatoborice Mistrin bestehen die Trachtengruppen Podkovenka Kruspanek und Lucka der slowakische Zirkel Svatoborice Mistrin ein Mannerchor das Blasmusikensemble Mistrinanka die Zimbelensemble Varmuzova cimbalova muzika und Cimbalova muzika Ladislav Pavlus sowie der Kirchenchor AMA Durch Svatoborice Mistrin fuhrt einer der Mahrischen Wein Steige Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Svatoborice Mistrin besteht aus den Ortsteilen Mistrin Mistersing und Svatoborice Swatoborschitz Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenVladimir Vasicek 1919 2003 in Mistrin geborener MalerSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Annenstatuebarocke Kirche Maria Heimsuchung in Mistrin geweiht 1743 Statue des Hl Florian geschaffen 1745 vom Wiener Bildhauer Jakob Christoph Schletterer Statuengruppe der Hl Anna 1791 von Andreas Schweigel geschaffen Statuengruppe der Hl Dreifaltigkeit an der Strasse nach Dubnany errichtet in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Zwei steinerne Januskopfe aus der Mitte des 17 Jahrhunderts an der Einfahrt zum fruheren Herrenhof genannt svatoborske opice Svatoboricer Affen Glockenturm aus dem Jahre 1719 er wurde 1996 instand gesetzt und die Sonnenuhr wieder angebracht Museum und Gedenkstatte fur das KZ SwatoborschitzEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB L Hosak R Sramek Mistni jmena na Morave a ve Slezsku I Academia Praha 1970 II Academia Praha 1980 a b Jitka Gruntova Jan Kux Internacni tabor Svatoborice u Kyjova http www jihomoravsky kraj cz encyklopedie objekty1 phtml id 98195 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 29 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zmizeli sousede cz Jan Kux Internacni tabor Svatoborice Svatoborice Mistrin Brno 1995 a b c Markus Pape 75 let po zrizeni tabora bylo otevreno muzeum tabora Svatoborice proc to trvalo tak dlouho Romea cz 9 Oktober 2017 Nahere Informationen Website der GemeindeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Svatoborice Mistrin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat der Gemeinde auf www kyjovsko cz Portrat der Gemeinde auf www slovacko cz Portrat der Gemeinde auf den Webseiten der Mikroregion Novy DvurStadte und Gemeinden im Okres Hodonin Bezirk Goding Archlebov Blatnice pod Svatym Antoninkem Blatnicka Bukovany Bzenec Cejc Cejkovice Celoznice Damborice Dolni Bojanovice Domanin 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