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Die Stadtkirche ist eine evangelische Kirche in Michelstadt Sie entstand im Wesentlichen in der Spatgotik als pseudobasilikale Hallenkirche enthalt aber noch Teile eines karolingischen Vorgangerbaus Schon das Vorgangergebaude war Grablege vieler Schenken und Grafen von Erbach Bedeutend ist sie wegen der zahlreichen Grabdenkmaler vom Hochmittelalter bis zur Neugotik Westfassade mit HauptportalBlick durch das Mittelschiff zum ChorDie Kirchengemeinde gehort zum Dekanat Odenwald der Propstei Starkenburg der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Inhaltsverzeichnis 1 Vorgangerbauten 2 Baugeschichte 3 Ausstattung 3 1 Grabdenkmaler 3 2 Orgeln 4 Glocken 5 Nicolaus Matz Bibliothek Kirchenbibliothek 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksVorgangerbauten BearbeitenAus der Schenkungsurkunde uber die Mark Michelstadt von Ludwig dem Frommen an Einhard den Vertrauten und Biographen Karls des Grossen aus dem Jahr 815 geht hervor dass sich in Michelstadt damals eine modica basilica lignea 1 also eine kleine holzerne Kirche befand Es wird angenommen dass es sich bei diesem Bauwerk um eine Kirche handeln konnte deren Bau auf das Wirken missionierender iroschottischer Monche zuruckgeht 1 Genannt wird der Hl Kilian 2 der 689 im Wurzburger Raum ermordet worden sein soll Tatsachlich heisst der Bach der in der Nahe der Stadtkirche nach einer langeren unterirdischen Strecke wieder zutage tritt seit Jahrhunderten Kiliansfloss Die holzerne Kirche durfte wohl zum Zeitpunkt der Ubertragung der Mark Michelstadt an Bischof Burkhardt von Wurzburg im Jahr 743 schon bestanden haben 1 Nach dem Fund eines Pfostenlochs bei Grabungen in den 1960er Jahren wurde auf eine Lange des rechteckigen holzernen Baus von 10 60 Metern bei einer Breite von 7 60 Metern geschlossen 3 nbsp Dachgesims der karolingischen Chornordwand von aussen heute Nordwand des Vorchors und spatmittelalterlich uberbautEinhard liess 821 diese holzerne Kirche durch einen Steinbau ersetzen 2 Dieser Bau wurde quasi um die alte Holzkirche herumgebaut moglicherweise diente der alte Bau als Gerust fur die Errichtung der neuen Steinkirche 3 Der karolingische Bau war ebenfalls rechteckig verfugte aber bereits uber einen separierten Chor Seine aussere Lange mass inklusive des Chores 22 60 Meter bei einer ausseren Breite von 10 40 Metern 4 Reste dieses Baus wurden ergraben Die Wand des nordlichen Vorchores ist neben den Mauerkernen der sudlichen und nordlichen Triumphbogenansatze das einzige bis heute erhaltene aufgehende karolingische Mauerwerk nbsp Die Inschrift von 1475 am Treppenturm der Westfassade 5 Veranderungen am karolingischen Bauwerk fallen in ottonische Zeit 6 etwa um das Jahr 1000 7 Der karolingische Chorraum wurde um eine halbrunde Apsis erganzt und das Kirchenschiff auf der Westseite verlangert Die Baumassnahmen gingen zweifelsfrei auf die seit dem 10 Jahrhundert als Ortsgeistliche anwesenden Benediktinermonche zuruck Ihr Abt Gerbodo errichtete 951 in unmittelbarer Umgebung ein steinernes Haus fur ihre Unterbringung Aus dieser Zeit stammen die beiden links und rechts des Portales aufgestellten Steinsarkophage In ihnen wurden bei der Auffindung noch die Gebeine der Bestatteten gefunden es handelte sich um zwei Manner der eine etwa 40 bis 45 Jahre alt der andere erreichte ein Lebensalter von etwa 65 Jahren 8 nbsp Blick in die Eberhardskapelle mit dem davor stehenden barocken TaufsteinBaugeschichte BearbeitenDie heutige Kirche erhielt ihre Gestalt in der Spatgotik Davor lagen allerdings noch verschiedene fruhere Baumassnahmen so die Errichtung nordlicher und sudlicher Seitenschiffe und eines nordostlichen Kapellenbaus Dieser ist heute verschlossen da er die grafliche Gruft enthalt auf einem tieferen Niveau uber eine schmale Treppe zu erreichen Die Kapelle wurde Ende des 14 Jahrhunderts errichtet 9 Die zuvor angefugten nordlichen und sudlichen Seitenschiffe haben sich heute nicht erhalten oder wurden uberbaut Ebenfalls in dieser Zeit wurde der karolingische Chorraum teilweise sowie die ottonische Rundapsis niedergelegt und abermals durch eine schlichte Ostwand ersetzt Eine bedeutende Erweiterung erfuhr die Kirche ab 1461 Schenk Adolar zu Erbach begann in diesem Jahr mit der Neuerrichtung des Chores so wie er sich heute darstellt Am nordostlichen Strebepfeiler des Chorraumes befindet sich bis heute die Inschrift Anno d omini m ccc lxi den ersten stei n dies chors hat geleit Schenk adolaris herre von Erpach 10 Auch eine Sakristei konnte neugebaut und spater mit dem Turm sudostlich uberbaut worden sein 11 An diese Baumassnahme schlossen sich von etwa 1470 bis 1475 die vollige Neuerrichtung des sudlichen Seitenschiffs sowie die Neuerrichtung des nordlichen Seitenschiffs an etwa zeitgleich von 1472 bis 1475 12 Bauherren waren wohl der Bruder Schenk Adolars Schenk Georg I zu Erbach und Schenk Johannes IV zu Erbach Die Gewolbe beider Seitenschiffe sind in etwa gleich ausgefuhrt typisch spatgotische Sternrippengewolbe wobei das nordliche etwas einfacher ausfallt als das sudliche Schenk Philipp II von Erbach schliesslich beteiligte sich an den Kosten der ebenfalls in diese Zeit fallenden Errichtung des sudwestlichen Treppenturms Eine dort angebrachte Schrifttafel gibt Auskunft uber die Erneuerung der Kirche durch die genannten Schenken 1475 wurde die Bautatigkeit vorubergehend eingestellt die Grunde sind unbekannt Die Westfassade war 1475 erst bis kurz unterhalb des heutigen zweiten Gesimses ausgefuhrt Es ist auch nicht geklart ob das Mittelschiff jemals uberwolbt worden ist Die Westfassade wurde u a durch den bekannten Baumeister Konrad von Mosbach ausweislich des Meisterzeichens im Schild der Giebelspitze erst 1490 fertiggestellt In diesem Jahr wurde die Kirche auch geweiht Am nordlichen Strebepfeiler des Westgiebels findet sich erneut die Jahreszahl 1490 versehen mit einem nicht genau zuzuordnenden Meisterzeichen eventuell eines Sohnes des Konrad von Mosbach 13 Die ursprunglichen Planungen zur Errichtung des Turmes an der Sudwestecke wurden wohl aufgegeben Das mag mit den Sichtverhaltnissen nach der Fertigstellung des Michelstadter Rathauses 1484 zusammenhangen 14 Er wurde nunmehr unter Niederlegung der vermuteten Sakristei an der sudostlichen Ecke der Kirche bis 1507 ausgefuhrt Eine lateinisch abgefasste Inschrift aus diesem Jahr gibt Auskunft daruber sie lautet in der Ubersetzung Dem allerhochsten Gott dem allervortrefflichsten grossen Erzengel Michael und dem hl Kilian zu Ehren ist dieses Baues Grund gelegt unter Papst Julius Maximilianus romischer Kaiser Erzbischof Jakobus zu Mainz Eberhard und Valentin Freien Herren und Herren zu Erpach und Bickenbach Vettern da Theodorikus Ribeysen Pfarrer war Im Jahre des Heils 1507 am ersten April 15 Die Vollendung des Turmes zog sich bis 1537 noch Jahre hin Erste Glocken wurden ab 1535 gegossen Die nachste Erweiterung war der Anbau der Eberhardskapelle zwischen dem Glockenturm und dem ausseren ostlichen Strebepfeiler des sudlichen Seitenschiffes Auch diese Kapelle wurde mit einem Rippengewolbe versehen Im Schlussstein findet sich ein Allianzwappen Erbach Wertheim Bedeutend ist der Schlussstein weil er das Meisterzeichen des bekannten Baumeisters Moritz Lechler enthalt 16 nbsp Das Kreuzrippengewolbe des Chors von 1543Der Chor wurde im folgenden Jahr 1543 ebenfalls durch Moritz Lechler neu uberwolbt Statische Probleme hatten sich bereits zuvor durch die Niederlegung der Sakristei zugunsten des Neubaus des Turmes ergeben Der Chor behielt die nordliche karolingische Mauer nur die sudliche wurde weitgehend abgetragen Das Chorgewolbe ruht auf mit Wappen verzierten Konsolsteinen Fur die Ausfuhrung wahlte er ein Kreuzrippengewolbe die Kreuzungen sind jeweils mit Wappensteinen verziert Fur seine Tatigkeit erhielt er nach dem uberlieferten Vertrag 245 Gulden und 10 Malter Korn 17 Insgesamt finden sich fur die Bautatigkeit von 1461 bis 1543 Steinmetzzeichen von 41 Meistern 18 Die letzten grosseren Instandsetzungsarbeiten fanden in den Jahren 1909 10 statt umfassende Innenrestaurierung Die Ausmalung schufen Rudolf und Otto Linnemann aus Frankfurt Eine Aussen und Innenrenovierung wurde von 1964 bis 1969 vorgenommen ein neuer Aussenanstrich wurde 1990 angebracht und von 2006 bis 2012 wurden der Dachstuhl und das Innere renoviert Ausstattung Bearbeiten nbsp Fresko des heiligen MartinDie Raumfassung wurde nach altem Befund rekonstruiert 19 Von der spatmittelalterlichen Ausstattung der Stadtkirche sind nur noch ein fragmentarisches Fresko des heiligen Martin und eine Sakramentsnische im Chor zu sehen Feine Blumenranken zieren das auf 1543 datierte Netzgewolbe des Chors dessen Fenster mit gemaltem Rollwerk im Stil der spaten Renaissance datiert 1624 umrahmt sind Die intensivfarbigen Glasfenster stammen aus dem fruhen 20 Jahrhundert sie gehen auf Stiftungen ortsansassiger Familien und Vereine zuruck Der barocke Taufstein der sich bei den Renovierungen als Blumenkubel genutzt im Pfarrgarten wiederfand wurde 1969 nach Entwurfen von Otfried Rau um den fehlenden Sockelstein erganzt 20 Da das Kirchspiel Michelstadt bis nach dem Zweiten Weltkrieg viele Dorfer umfasst hatte wurden ab 1669 zahlreiche Emporen eingebaut um den Glaubigen ausreichend Platz zu bieten 21 Sie sind wahrend der 1910 abgeschlossenen Renovierung entfernt worden 22 Dafur wurde im Westen eine geraumige Empore neu gebaut 23 die seit 1969 die Orgel tragt Die neugotische Kanzel befand sich eine Zeitlang in der alten Friedhofskapelle wurde aber in den 1990er Jahren restauriert und in die Stadtkirche zuruckgeholt 1733 ist im Mittelschiff dem Geschmack der Zeit folgend eine Spiegeldecke eingezogen worden 24 die 1747 gekehlt wurde d h die Ubergange zwischen den Seitenwanden und der flachen Decke wurden rundlich ausgestaltet 2 Die Decke hatte sichtbaren Bestand bis 1969 In diesem Jahr wurde unter ihr die heutige Spitztonne aus Holz eingezogen Grabdenkmaler Bearbeiten In den Jahrhunderten der Geschichte dieser Kirche wurde das ostliche und nordliche Gelande ausserhalb der Kirche und auch die Kirche selbst als Friedhof bzw als Grablege des graflich Erbachischen Hauses genutzt Die letzte Beisetzung auf dem Michelstadter Kirchhof wurde am 1 August 1791 vorgenommen 25 Insgesamt fanden sich bislang 92 26 Grabdenkmale von denen heute noch 66 erhalten sind und sowohl innerhalb der Kirche an den Wanden der Seitenschiffe und des Chores als auch an der nordlichen Aussenmauer eingelassen sind Fragmente weiterer Grabsteine befinden sich in den Sammlungen des Odenwaldmuseums Michelstadt nbsp Grabplatte der Judda alteste Grabplatte in der StadtkircheAls kunstgeschichtlich besonders bedeutsam gelten die folgenden Nikitsch Nr 13 Die Grabplatte der Judda befindet sich unmittelbar links des Hauptportals Sie wurde zwischen dem Ende des 11 und der Mitte des 12 Jahrhunderts geschaffen Die umlaufende Inschrift lautet SVB TVMVL O POSITA IACET HIC PIA FEMINA IUDDA VIRTVTV M MORV M PROBITAS SPES ET MISERORV M QVE MODO PAUSAT HVM AN VS MORIT URQUE NO N VALIDIS 27 Ubersetzt Hier unter diesem Grabmal liegt die fromme Frau Judda beerdigt rechtschaffen an Tugenden und Sitten war sie die Hoffnung der Armen So stirbt der Mensch geht zugrunde und verdorrt 28 Die Grabplatte gilt als kunstgeschichtlich bedeutend weil sie in ihrer Art ausserst selten ist 27 Ihre Ruckseite wurde wieder verwendet moglicherweise fur das Grabmal eines Ritters von Hochheim gestorben 1209 Nikisch Nr 47 Als diese Tatsache entdeckt wurde wurde die Platte langs durchgesagt 27 Es handelt sich um den altesten Grabstein der in der Stadtkirche erhalten blieb Nikitsch Nr 30 Links der grossen Holztur zur Gruftkapelle unzuganglich ist die Grabplatte von Heinrich I Schenk von Erbach aufgestellt worden ursprunglich war sie im Boden uber seinem Grab verlegt Sie zeigt den 1387 verstorbenen Schenken der in voller Figur in einen Dreipass eingepasst ist Gleichfalls in tiefem Relief daruber eine Verkundigungsszene in flacherem Relief in den Ecken die Symbole der vier Evangelisten Der verbleibende Raum ist mit eingeritzten Ornamenten gefullt die umlaufende Inschrift nur etwa zur Halfte ausgefuhrt Moglicherweise war fruher eine Erganzung aufgemalt Im Chor finden sich weitere bedeutende Grabdenkmaler Sie wurden bei der 2012 abgeschlossenen Innenrenovierung teilweise umgestellt oder renoviert 29 nbsp Inschrift der Tumba fur Georg II von Erbach nbsp Epitaph fur Johann Casimir von Erbach nbsp Detail Sitzfigur von Graf Johann Casimir nbsp Epitaph fur Friedrich Magnus von Erbach nbsp Epitaph fur Graf Georg III von Erbach nbsp Detail Eine der Karyatiden am Sockel Nikitsch Nr 46 Der Chorraum wird in der Mitte von der Tumba fur Graf Georg II von Erbach und seine Frau Pfalzgrafin Elisabeth von Pfalz Simmern beherrscht Das Ehepaar war in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung was sich in seinem Grabmal und in der Ausstattung des Chors insgesamt niedergeschlagen hat die Schenken von Erbach waren zwar eine alte und angesehene Familie der Aufstieg in den Hochadel gelang aber erst Eberhard XIII der von Kaiser Karl V 1532 den Titel eines Grafen erhielt Sein Sohn Georg II konnte 1535 eine dem neuen Rang gemasse Eheverbindung mit Pfalzgrafin Elisabeth eingehen deren Vater den Titel eines Herzogs fuhrte und einer Nebenlinie der pfalzischen Kurfursten angehorte Ihr Bruder Friedrich wurde spater sogar selbst Kurfurst und gehorte damit zu den machtigsten Fursten Deutschlands Nach einem Einsturz des ersten Gewolbes des Chorraums liessen Georg und Elisabeth das bestehende Sterngewolbe einbauen das im Zentrum ihre Wappen zeigt die von den kleineren ihrer Vorfahren umgeben sind Die Wappen der seitlichen Glasfenster beziehen sich ebenfalls auf die Familien von Georg und Elisabeth es handelt sich um Kopien denn die Originale sind 1805 in den Rittersaal von Schloss Erbach verbracht worden 30 Wahrend der Regierungszeit von Georg II wurde in der Grafschaft die Reformation offiziell eingefuhrt weshalb es sehr sinnhaftig ist dass die Tumba auch als Altar genutzt werden kann Das Grabdenkmal hatte im Laufe der Jahrhunderte gelitten und wurde 1969 nach Kupferstichen des 18 Jahrhunderts rekonstruiert 31 Es besteht aus Tuffstein die Platten mit eingravierten Bibelversen sind aus Schiefer Nikitsch Nr 40 An der nordlichen Wand des Vorchors hat das Grabmal des Grafen Johann Casimir von Erbach einen neuen Platz gefunden Er starb am 4 Januar 1627 in Schlesien sein Leichnam wurde nach Michelstadt uberfuhrt Das prachtige Epitaph geschaffen von Michael Kern ist aus Alabaster hergestellt und mit zahlreichen Allegorien verziert die auf Johann Casimirs kriegerische Karriere anspielen die er zumeist in kaiserlichen Diensten betrieben hatte Bei der zentralen Darstellung des Grafen soll es sich um die erste monumentale Sitzfigur nach dem Vorbild Michelangelos 32 eines deutschen Bildhauers handeln Nikitsch Nr 38 Rechts daneben erhebt sich an der nordlichen Seite des Chores das prachtvolle Epitaph Graf Friedrich Magnus von Erbach gestorben 1618 und seiner beiden Ehefrauen Er ist liegend in Prunkrustung dargestellt den Hintergrund daruber bilden Allegorien der Chemie Geometrie und Astronomie linke Seite sowie Darstellungen von Musikinstrumenten auf der rechten Seite Es wurde 1619 ebenfalls bei Michael Kern in Auftrag gegeben 1620 vollendet und kostete schliesslich 570 Gulden 33 Nikitsch Nr 42 Ihm gegenuber steht an der Sudseite des Chorraumes das prachtvolle Renaissancegrabmal Graf Georg III von Erbach Er starb 1605 und war der Vater von Johann Casimir und Friedrich Magnus Mit seinen insgesamt vier Ehefrauen zeugte er 25 Kinder Das reich gearbeitete und sehr fein ausgefuhrte Epitaph wurde von einem Heilbronner Meister in den Jahren 1609 bis 1611 geschaffen Den Sockel bilden funf Karyatiden zwischen denen Schrifttafeln mit Bibel Zitaten eingefugt sind Sie tragen eine Art Tisch auf dem die lebensgrosse Portratfigur des Verstorbenen liegt Georg III wird in Rustung und mit zum Gebet erhobenen Handen dargestellt Im oberen Teil des Epitaphs befindet sich zentral die Grabinschrift Drei Reliefs erzahlen das Leben Jesu Christi Geburt links Auferstehung rechts und Himmelfahrt Mitte Dazwischen stehen zwei allegorische Frauenstatuen welche Nachstenliebe caritas links und Glauben fides rechts darstellen Um sie herum und zwischen ihnen sind weitere Figuren Putti Wappen und Inschriften gruppiert Bekront wird das Epitaph von einem vielfach gegliederten Giebel mit dem Wappen der Grafen von Erbach biblischen Figuren und ganz oben einer Darstellung der Dreifaltigkeit Das aus Alabaster gefertigte Grabmal musste schon 1624 erstmals repariert werden manche Details wurden dabei aus Gips erneuert 34 Nikitsch Nr 43 Das einzige holzerne Grabdenkmal hangt in einer Nische in der Sudwand des Vorchors Es stammt aus der Zeit um 1620 und ist ein Kenotaph mit dem Amtmann Michael Scherffer von Scherffenstein und sein Schwiegersohn der Hammerherr Heinrich Liveherr ihrer verstorbenen Familienangehorigen gedachten Die unteren Gemalde zeigen die Familien der Stifter unter dem Kreuz kniend das obere die Auferstehung Christi Der reich beschnitzte Rahmen greift auf dieselbe Ornamentik zuruck wie die drei grossen steinernen Grabmale der graflichen Arbeitgeber von Scherffer und Liveherr nbsp Doppelepitaph fur die Schenken Philipp I und Georg I von Erbach sudliche Seite des Triumphbogens Nikitsch Nr 45 Am sudlichen Mauerwerk des aufsteigenden Triumphbogens befindet sich eines der auffalligsten Grabmale der Kirche Es handelt sich um den Doppelgrabstein fur zwei Erbacher Schenken den 1461 gestorbenen Philipp I von Erbach und seinen Sohn Georg I der 1481 gestorben ist Beide stehen in Rustungen des 15 Jahrhunderts jeweils auf einer Lowenfigur Die in gotischen Minuskeln mit Frakturversalien umlaufenden Inschriften lauten Anno d omini M ccc lxi vff Sant Sebastian tag ist gestorben der edel vnd wohlgeborn schenck philips her von erpach de m got gnod Die andere Inschrift Anno domini M lxxxi vff sant gedravten tag starb der edel und wolgeborn schenck Jorg her von erpach de m got gnod Die erste Inschrift verlauft gegen den Uhrzeigersinn die zweite entspricht ihm Das konnte darauf hindeuten dass der ausfuhrende Bildhauer Hans Eseler ursprunglich beabsichtigt haben konnte das Denkmal als liegende Tumba zu errichten 35 Das Grabmal war ursprunglich an dem nachstgelegenen Pfeiler des Mittelschiffs angebracht was die zweifache Brechung der Grundplatte erklart Auf der rechten sudlichen Seite der Kirche sind sehenswert Nikitsch Nr 49 An der Ostwand der Eberhardskapelle hangt unterhalb des Gewolbes das Epitaph des Schenken Grafen Eberhard XIII von Erbach 1532 in den Grafenstand erhoben und 1539 gestorben und seiner Frau Grafin Maria von Wertheim gestorben 1553 Das Ehepaar hatte den Auftrag fur den kleinen Anbau an das Sudseitenschiff erteilt unter dem sich eine nicht zugangliche Gruft befindet 36 Die streng symmetrisch aufgebaute Grabplatte zeichnet sich durch ihre prachtvolle Renaissance Ornamentik aus Nikitsch Nr 55 Unter der Reihe barocker Grabplatten an der Sudwand ist auf jene aus hellem Sandstein hinzuweisen obwohl sie lediglich von dekorativer Qualitat ist Graf Georg Albrecht I von Erbach war 1617 18 auf seiner Kavaliersreise in den Mittelmeerraum entfuhrt und erst nach monatelanger Haft in Tunis gegen eine hohe Losegeldzahlung wieder freigelassen worden 37 Seinem Vater Georg III und seinen Brudern Friedrich Magnus und Johann Casimir waren die prachtigen Epitaphe im Chor errichtet worden Fur ein weiteres fur Georg Albrecht I blieb am Ende des Dreissigjahrigen Krieges er starb 1647 kein Geld mehr ubrig denn die Grafschaft war entvolkert und ausgeplundert Ausserdem hatte sich die Sepulkralkultur geandert Grosser Prunk war im Bestattungswesen aus der Mode gekommen Orgeln Bearbeiten nbsp Die Orgel auf der WestemporeGesichert ist dass die Kirche ab dem 17 Jahrhundert eine Orgel hatte eine entsprechende Rechnung aus dem Jahr 1610 uber ausgefuhrte Reparaturarbeiten gibt hiervon Zeugnis 38 Dieses Instrument wurde anscheinend erst 1807 durch eine Stummorgel ersetzt die auf einer Empore unter dem Triumphbogen stand und den Blick in den Chorraum verstellte Der Neubau der Firma Steinmeyer von 1910 erfolgte im Gehause der Stummorgel sie wurde aber oberhalb des Triumphbogens angebracht Die vierte Orgel wurde 1969 von der Firma Werner Bosch Niestetal fertiggestellt und fand ihren Platz auf der Westempore vor dem einzigen Fenster des Mittelschiffs Sie hatte 32 Register auf drei Manualen und Pedal 39 1998 1999 wurde unter Verwendung einzelner Register der beiden Vorgangerorgeln von Thomas Jann Orgelbau die funfte Orgel erstellt die 42 Register auf drei Manualen enthalt 40 und regelmassig wahrend des Michelstadter Orgelsommers in Konzerten zu horen ist 2012 wurde die Orgel um ein Register und eine Koppel erweitert Sie hat jetzt die Disposition 39 I Ruckpositiv C g3Holzgedackt 8 Gemshorn 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Octav 2 Sifflote 1 1 3 Sesquialtera II 2 2 3 Cimbel III 1 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Bourdon 16 Prinzipal 8 Gedeckt 8 Viol da Gamba 8 Octav 4 Blockflote 4 Quinte 2 2 3 Superoctav 2 Mixtur I IV 2 Mixtur II II 1 2 Cornett V ab g 8 Trompete 8 III Schwellwerk C g3Bourdon 16 Hohlflote 8 Voix celeste 8 Metallgedackt 8 Prinzipal 4 Gedacktflote 4 Nasat 2 2 3 Octav 2 Terz 1 3 5 Fourniture IV V 2 Fagott 16 Oboe 8 Tremulant Pedal C f1Violon 16 Subbass 16 Quintbass 10 2 3 Spitzflote 8 Cello 8 Choralbass 4 Hintersatz III 2 2 3 Posaune 16 Trompete 8 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen 4 64fache SetzeranlageNeben der Hauptorgel gibt es ein bewegliches Orgelpositiv das Elmar Krawinkel im Jahr 2000 baute Das Instrument verfugt uber drei Register auf einem Manual Ein quadratisches Pfeifenfeld wird von zwei hochrechteckigen Flachfeldern flankiert Die mittlere Orgelpfeife ist bossiert Die Pfeifenfelder werden oben von durchbrochenem Rankenschnitzwerk abgeschlossen Die Disposition lautet wie folgt Manual C g3Gedackt 8 Rohrflote 4 Principal 2 Glocken BearbeitenDie ursprunglich vier Glocken der Kirche wurden ab 1535 bis 1542 gegossen Bei einem Brand 1825 sprangen sie und wurden umgegossen 41 Sie wurden bis auf die Totenglocke 1941 abtransportiert kehrten aber 1948 wieder zuruck 42 1913 wurde von einem in die USA ausgewanderten Michelstadter Burger Friedrich Braun ein Glockenspiel von 28 Glocken gestiftet Auch sie wurden im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt Ein neues Glockenspiel konnte 1958 nach Durchfuhrung einer Lotterie installiert werden es spielt taglich um 7 30 11 30 15 30 und 19 30 Uhr festgelegte Melodien darunter Ub immer Treu und Redlichkeit Das Glockenspiel kann auch von der Orgel aus angespielt werden Wahrend der Renovierung des Dachstuhls ab 2006 musste das Glockenspiel abgestellt werden weil es die Dachkonstruktion in zu grosse Schwingungen versetzte Nicolaus Matz Bibliothek Kirchenbibliothek BearbeitenIm Kirchturm war bis 1978 die der Stadt Michelstadt gestiftete Bibliothek des geburtigen Michelstadters und spateren Rektors der Universitat Freiburg Nicolaus Matz untergebracht Er starb 1513 die Stiftungsurkunde wurde 1499 ausgestellt 43 Er vermachte der Stadt insgesamt 117 Bucher die an Ketten befestigt auf Pulten standen Durch Schenkungen und Zukaufe des Erbacher Grafenhauses schliesslich lagerten dort letztlich uber 4000 Bande von denen noch die Halfte erhalten ist Es handelt sich um zum Teil sehr wertvolle Inkunabeln des 15 Jahrhunderts davon sind 159 uberliefert und beschrieben 44 An mittelalterlichen Handschriften sind vierzehn bekannt und beschrieben 45 Im 18 Jahrhundert wurde der Buchereiraum als Wohnung des Turmwachters genutzt und die Bucher wurden unsachgemass in die oberen Stockwerke des Turms verlagert 46 Heute ist die Bibliothek in einem eigens dafur hergerichteten Raum einer ehemaligen Poststation derer von Thurn und Taxis untergebracht Viele Bande wurden in den vergangenen Jahrzehnten restauriert Literatur BearbeitenWolfram Becher Michelstadt und Erbach Zwei romantische Stadte im Odenwald Hermann Emig Amorbach 1980 Hermann Bernbeck Die Stadtkirche zu Michelstadt Festschrift zu ihrer Wiederherstellung und Neueinweihung Michelstadt 1910 Christine Kenner Kirstin Schubert Die Grabkapelle des Hauses Erbach in der Stadtkirche zu Michelstadt Aktuelle Restaurierungsmassnahmen und Ikonografie der mittelalterlichen Wandmalereien In Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hg Denkmal Hessen 2023 01 S 6 15 Kirchenvorstand der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Michelstadt Hrsg 500 Jahre Stadtkirche Michelstadt Michelstadt 1990 Kirchenvorstand der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Michelstadt Hrsg Evangelische Stadtkirche Michelstadt Mit Beitragen von Christiane Backofer Dr Martin Balz Heidi Banse Claus Eckart Fricke Edina Silber Bonz Michelstadt 2014 2 Auflage 2016 Richard Losch Hrsg Stadtkirche Michelstadt Michelstadt 1969 zweite Auflage 1972 Wolfgang Schmitz Hrsg Bewahren und Erforschen Beitrage aus der Nicolaus Matz Bibliothek Kirchenbibliothek Michelstadt Festgabe fur Kurt Hans Staub zum 70 Geburtstag Rathaus und Museumsreihe Band 22 Michelstadt 2003 ISBN 3 924583 43 9 Stadt Michelstadt Hrsg Michelstadt 500 Jahre Stadtkirche Rathaus und Museumsreihe Band 9 Mit Beitragen von Gisela Bergstrasser Michelstadt 1991 ISBN 3 924583 13 7 Stadt Michelstadt Hrsg Die Orgeln der Stadtkirche Michelstadt Rathaus und Museumsreihe Band 20 Michelstadt 2001 ISBN 3 924583 39 0 Hans Teubner und Sonja Bonin Kulturdenkmaler in Hessen Odenwaldkreis Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1998 ISBN 3 528 06242 8 S 466 468 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Johannes Sommer Der Einhardsbau von 821 in der Stadtkirche S 19 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 a b c Philipp Buxbaum Michelstadt S 43 a b Johannes Sommer Der Einhardsbau von 821 in der Stadtkirche S 24 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Johannes Sommer Der Einhardsbau von 821 in der Stadtkirche S 22 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Abschrift bei Sebastian Scholz Die Inschriften des Odenwaldkreises Wiesbaden 2005 Inschrift Nr 46 S 39 Wolfram Becher Michelstadt und Erbach S 72 Johannes Sommer Der Einhardsbau von 821 in der Stadtkirche S 26 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Johannes Sommer Der Einhardsbau von 821 in der Stadtkirche S 30 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 31 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 34 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 35 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 38 bis 40 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 46 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 47 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Ubersetzung nach Hermann Bernbeck zitiert in Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 48 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 51 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 53 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 52 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Johannes Sommer Die Kirche und ihre Kunstdenkmaler S 23 in Stadtkirche Michelstadt Otfried Rau 500 Jahre Stadtkirche Michelstadt S 67 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Die Geschichte der 1490 eingeweihten Kirche S 23 in 500 Jahre Stadtkirche Michelstadt Otfried Rau 500 Jahre Stadtkirche Michelstadt S 64 65 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Hermann Bernbeck Die Stadtkirche zu Michelstadt Festschrift zu ihrer Wiederherstellung und Neueinweihung S 79 Falk Krebs Zur Baugeschichte der Stadtkirche Michelstadt S 55 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Philipp Buxbaum Michelstadt S 47 Eberhard Nikisch Die Stadtkirche Michelstadt als Begrabnisstatte S 126 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 a b c Eberhard Nikisch Die Stadtkirche Michelstadt als Begrabnisstatte S 109 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Frei ubersetzt durch Eberhard Nikisch Die Stadtkirche Michelstadt als Begrabnisstatte S 109 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Siehe Kirchenvorstand Hrsg Evangelische Stadtkirche Michelbach S 36 41 Hermann Bernbeck Die Stadtkirche zu Michelstadt Festschrift zu ihrer Wiederherstellung und Neueinweihung S 39 Richard Losch Fuhrung durch die Stadtkirche S 21 in Stadtkirche Michelstadt Kirchenvorstand Hrsg Evangelische Stadtkirche Michelbach S 376 Eberhard Nikisch Die Stadtkirche Michelstadt als Begrabnisstatte S 114 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Vgl Kirchenvorstand Hrsg Evangelische Stadtkirche Michelbach S 21f und 40f Eberhard Nikisch Die Stadtkirche Michelstadt als Begrabnisstatte S 117 in Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 Hermann Bernbeck Die Stadtkirche zu Michelstadt Festschrift zu ihrer Wiederherstellung und Neueinweihung S 41 Gustav Simon Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes S 415 420 Wolfgang Korber Die Orgeln in der Stadtkirche Michelstadt S 161 In Die Stadtkirche Michelstadt aus dem Jahre 1490 a b Orgel in Michelstadt abgerufen am 25 Juli 2023 Marin Balz Die Orgeln der Stadtkirche In Die Orgeln der Stadtkirche Michelstadt S 60 Philipp Buxbaum Michelstadt S 46 Philipp Buxbaum Michelstadt S 46 47 Kurt Hans Staub Die Inkunabeln der Nicolaus Matz Bibliothek S 7 8 Kurt Hans Staub Die Inkunabeln der Nicolaus Matz Bibliothek S 15ff Johannes Staub und Kurt Hans Staub Die mittelalterlichen Handschriften der Nicolaus Matz Bibliothek S 11ff Die Geschichte der 1490 eingeweihten Kirche S 25 in 500 Jahre Stadtkirche MichelstadtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Michelstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Pfarrkirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Website der Kirchengemeinde49 678694444444 9 0048333333333 Koordinaten 49 40 43 3 N 9 0 17 4 O Normdaten Geografikum GND 4348588 1 lobid OGND AKS LCCN nr95026281 VIAF 142342188 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Michelstadt amp oldid 235793284